Energielieferanten in Form von kleineren und größeren Mahlzeiten geben Pflegekräfte im Laufe ihrer Schicht neue Kraft. Eine vollwertige und ausgewogene Ernährung ist dabei allerdings entscheidend. Der hektische Berufsalltag in der Pflegebranche lässt sich häufig jedoch nur schwer mit einer bewussten Ernährung in Einklang bringen – Zwischenmahlzeiten enthalten oft zu viel Zucker, Fette und Salz. Das macht schlapp und müde.
Es geht aber auch anders: Im folgenden Beitrag werden Lebensmittel genannt, die neue Energie liefern und dazu beitragen, den Berufsalltag fit und aufmerksam bewältigen zu können.
Das Ernährungsverhalten in der Pflege: Unregelmäßig und ungesund
Eine vollwertige und ausgewogene Ernährung ist entscheidend für eine gesunde Lebensweise und trägt zum Wohlbefinden bei. Eigentlich sollten Pflegefachkräfte und Pflegehilfskräfte als gesundheitsaffine Berufsgruppe besonders auf eine gesunde Ernährung achten. Trotzdem ernähren sich Pflegende im Schichtbetrieb – verglichen mit Beschäftigten anderer Branchen mit Regelarbeitszeit – häufig ungesünder. Der stressige Arbeitsalltag führt dazu, dass man nur unregelmäßig isst oder Mahlzeiten sogar vergisst. Darüber hinaus isst man oft weniger Obst und Gemüse.
Im Zweifel erfolgt die Energiezufuhr durch hastig herunter geschlungene Snacks für zwischendurch, die schnell und einfach verfügbar sind. Sie enthalten aber meist viel Zucker, Fette und Salz. Ernährungsabhängige Gesundheitsrisiken wie Übergewicht und Adipositas können die Folge sein. Für Pflegekräfte erscheint es schwierig, gute Ernährungsvorsätze durchzuhalten und mit ihrem Arbeitsalltag in Einklang bringen zu können.
Gesunde Pausensnacks und natürliche Energielieferanten
Es gibt viele Maßnahmen, um den Körper fit zu halten und gesund und leistungsfähig zu bleiben. Dabei helfen viele Lebensmittel, die im Falle eines niedrigen Blutzuckerspiegels eine vernünftige Alternative darstellen. So muss man in den beruflichen Stresssituationen weniger zu Lebensmitteln mit einer hohen Energiedichte, nämlich Zucker und Fett, greifen.
Die folgenden Lebensmittel sind eine Auswahl an natürlichen Energielieferanten, die Pflegekräfte bei einer gesunden Ernährungsweise unterstützen können.
Avocado
Die Avocado ist nicht nur Trendfrucht und schmackhafter Nährstofflieferant unter den Vegetariern/-innen und Veganern/-innen, sondern auch sehr gesund. Avocados enthalten fast 20 verschiedene Vitaminarten, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe sowie Ballaststoffe. Vor allem die Vitamine B1 und B6, Vitamin E, Folsäure, Kalium, Magnesium, Eisen, Kupfer und Lecithin sind wertvolle Inhaltsstoffe.
Lecithin steigert die Konzentration und aktiviert die Gehirnzellen. Der hohe Anteil aus gesunden ungesättigten Fettsäuren (vor allem einfach ungesättigten Fettsäuren) und Omega-3-Fettsäuren wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus und kann das Risiko bestimmter koronarer Herzkrankheiten minimieren.
Banane
Die Banane als altbewährter Klassiker zählt zweifellos zu den Lebensmitteln, die den Körper schnell mit verwertbarer Energie versorgen. Bananen sättigen nicht nur schnell, sondern auch nachhaltig und sind gesund: Eine Banane enthält etwa 20 Prozent verfügbare Kohlenhydrate und wichtige Mineralstoffe, darunter Kalium, Jod, Eisen, Magnesium, Zink sowie Spurenelemente und die Vitamine A, B, C und E.
Heidelbeeren
Heidelbeeren, auch Blaubeeren genannt, enthalten viel Vitamin C, Kalium, Zink, Folsäure und Eisen sowie Gerb- und Pflanzenfarbstoffe (Polyphenole). Polyphenole sind sekundäre Pflanzenfarbstoffe, die unter anderem die Erneuerung der Zellen unterstützen, Entzündungen bekämpfen und zur Stärkung des Immunsystems beitragen. Darüber hinaus zählen Heidelbeeren dank der enthaltenden Antioxidantien als optimale Energielieferanten und Radikalfänger.
Das in den Heidelbeeren enthaltene Myrtillin wirkt sich zudem positiv auf die Blutgefäße aus und kann Herz-und Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.
Eier
Eier gehören zu unseren wichtigsten Energielieferanten und sind besser als ihr Ruf. Sie enthalten viele Mineralstoffe, darunter Selen und Eisen und haben einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. Die hochwertige Eiweißquelle darf im stressigen Berufsalltag durchaus zum Einsatz kommen. Ein gekochtes Ei für zwischendurch ist eine gesunde Alternative zum hastig herunter geschlungenen Schokoriegel.
Nüsse
In Nüssen sind viele B-Vitamine, Mineralstoffe, Antioxidantien und Cholin, ein wichtiger Neurotransmitter (Nervenbotenstoff) enthalten. Die Inhaltsstoffe sollen eine vorbeugende Maßnahme gegen Nervosität und Konzentrationstiefs sein. Darüber hinaus ist der in Nüssen enthaltene hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren unterstützend für Herz-Kreislauf-System. Es wird empfohlen, eine Handvoll Nüsse täglich zu essen: Haselnüsse, Mandeln, Pistazien und Walnüsse gelten als besonders vorteilhaft.
Aber Nüsse sind nicht gleich Nüsse: Nicht für mehr Energie zu empfehlen sind nämlich gesalzene Nüsse, Nüsse im Teigmantel, beispielsweise Wasabi-Nüsse oder pikant gewürzte Nüsse sowie Nüsse mit Schokoladenglasur.
Gojibeeren
Gojibeeren sind als echtes Superfood bekannt: Sie enthalten rund 19 Aminiosäuren, mehr Vitamin C als Orangen und haben einen hohen Gehalt an Vitamin A. Die in Gojibeeren enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe Betaine wirken sich positiv auf Gedächtnis und Muskelwachstum aus. Gerne zum Einsatz kommen Gojibeeren als Topping auf ein Müsli, aber auch in Form von Saft kann man Gojibeeren zu sich nehmen. Einer wissenschaftlichen Studie zufolge wirkt sich der Saft der Beere positiv auf die Konzentrationsfähigkeit aus und führt zur Reduktion von Stress und Müdigkeit. Das gesunde Wachmachergetränk ist im Reformhaus oder Biomarkt erhältlich. Mann kann es sowohl pur trinken als bei der Zubereitung von Smoothies verwenden. So lässt sich auch im Schichtbetrieb auf den künstlichen Energiekick durch Energy Drinks verzichten.
Porridge
Porridge zählt als das ideale Powerfrühstück: Der Hafer, aus welchem Porridge gemacht wird, enthält viel Eiweiß sowie Vitamine und weist einen hohen Gehalt an Mineral- und Ballaststoffen und komplexen Kohlenhydraten auf. Das bringt zum Einen den Stoffwechsel in Schwung und macht darüber hinaus sehr lange satt. Wer Haferbrei als Frühstück isst, kann bis zur Mittagspause konzentriert arbeiten.
Der Arbeitsbeginn von Pflegekräften in der Frühschicht ist meistens um 6 Uhr morgens. Für viele Pflegekräfte ist es meist zu früh, noch vor Arbeitsbeginn an Frühstücken zu denken. Hier empfiehlt sich Over-Night-Porridge: Haferflocken in einem Schraubglas mit Milch oder pflanzlicher Milch vermengen und abgedeckt über Nacht im Kühlschrank quellen lassen. Das Glas kann man am nächsten Tag aus dem Kühlschrank nehmen, mit einem Topping – Heidelbeeren und Nüssen – garnieren und mit zur Arbeit nehmen.
Kaffee
Eines der wichtigsten Antriebsmittel ist auch für viele Pflegekräfte der Kaffee. Gerade in stressigen Berufen ist der Kaffee-Konsum sehr hoch, was nicht von Nachteil sein muss. Es gibt Studien, die den Kaffeekonsum in einem guten Licht dastehen lassen: „Kaffeetrinken verringert das Risiko für viele Arten von Krankheiten, einschließlich Parkinson, Melanom, Prostatakrebs und sogar Selbstmord”, so ein umfangreicher Report aus der New York Times von Juni 2021, in welchem zahlreiche Kaffee-Studien beleuchtet wurden.
Kaffee wirkt als Muntermacher leistungsfördernd, liefert mehr Antioxidantien als schwarzer Tee und regt die Gehirnaktivität an. Mehr als vier Tassen Kaffee sollte man allerdings nicht trinken, da sich ein höherer Konsum auf Dauer negativ auf die Gesundheit auswirkt und zu Unwohlsein führen kann.
Gesunde Ernährung im Berufsalltag umsetzen
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist vor allem abwechslungsreich. Ausreichend Wasser trinken und viel Obst und Gemüse essen halten den Körper fit und lassen diesen vor Energie strotzen. Auch ausreichende Bewegung darf nicht fehlen. Nicht immer lässt sich dies in die Praxis umsetzen und vor allem Pflegekräfte im Schichtdienst denken in der Regel zuletzt an sich und ihre Gesundheit.
Es ist wichtig, dass Pflegekräfte als gesundheitsaffine Berufsgruppe dafür sensibilisiert werden, dass Ernährung kein Selbstzweck ist, sondern auch zu deren Gesundheit und Wohlbefinden beitragen kann. Die genannten natürlichen Energielieferanten eignen sich für Pflegekräfte und tragen zur gesunden Ernährung im Schichtdienst sowie zur mehr Leistung bei der Arbeit bei.
Passende Stelleangebote für Pflegekräfte
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1. www.tk.de/techniker/magazin/ernaehrung/essen-und-wissen/banane-2005096?tkcm=aaus (Abrufdatum: 27.06.2022)
2. www.nytimes.com/2021/06/14/well/eat/coffee-health-benefits.html (Abrufdatum: 28.06.2022)
3. Heidelbeeren: Lecker, kalorienarm und gesund, www.ndr.de (Abrufdatum: 27.06.2022)
4. www.aok.de/gp/ambulante-pflege/bgf-in-der-pflege/gesunde-ernaehrung-fuer-pflegekraefte (Abrufdatum: 27.06.2022)