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Dem Fachkräftemangel in der Pflege möchte die Bundesregierung unter anderem mit einem erleichterten Anerkennungsverfahren für Pflegekräfte aus dem Ausland entgegentreten. Das ist ein Ergebnis des Fachkräftegipfels, der im September 2022 stattfand. Die Fachkräftestrategie setzt weiterhin auf Veränderungen bei der Aus- und Weiterbildung und eine Verbesserung der Arbeitskultur.
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Fachkräftemangel – Strategie vorgestellt
In den deutschen Krankenhäusern waren Ende 2020 knapp 486.100 Beschäftigte in der Pflege tätig, davon 434.400 mit spezifischer pflegerischer Ausbildung. Das geht aus Auswertungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Im Vergleich zu 2010 ist die Zahl der Pflegekräfte in den Kliniken um 18 Prozent gestiegen. An Fachkräften mangelt es den Krankenhäusern dennoch. Allein auf den Intensivstationen fehlen bis zu 50.000 Pflegekräfte, meldet eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie.
Diese Situation wird sich aller Voraussicht nach noch verschärfen: Prognosen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2035 rund 309.000 Pflegefachkräfte fehlen werden. Die Personallücke in den Krankenhäusern könnte sich gar auf bis zu 500.000 Beschäftigte vergrößern. Grund dafür ist unter anderem die stetig zunehmende Zahl an Pflegebedürftigen. Fast die Hälfte aller Pflegekräfte arbeitet zudem nur in Teilzeit.
Mit welchen Strategien man dem nicht nur in der Pflege herrschenden Fachkräftemangel begegnen kann, hat die Bundesregierung zusammen mit Vertretern von Arbeitgebern, Gewerkschaften der Bundesländer und kommunalen Spitzenverbänden sowie der Bundesagentur für Arbeit diskutiert. Das Ergebnis, die sogenannte Fachkräftestrategie, soll noch im Herbst dem Bundeskabinett zur Entscheidung vorgelegt werden.
Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel
Eine Maßnahme der sogenannten Fachkräftestrategie: Die Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse vereinfachen. Unter anderem soll ein modernes Einwanderungsrecht dafür sorgen, dass mehr qualifiziertes Fachpersonal nach Deutschland kommt. Zugleich möchte die Bundesregierung Maßnahmen ergreifen, um die Abwanderung von Fachkräften zu reduzieren.
Seit Jahren schon werden Fachkräfte aus dem Ausland herangezogen, um die Personallücke in der Pflege zu schließen. Im Jahr 2020 wurden 15.500 ausländische Berufsabschlüsse im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege anerkannt, rund 50 Prozent mehr als noch im Jahr 2018. Hinzu kamen 800 Anerkennungen für den neu geschaffenen Beruf der/des Pflegefachfrau/Pflegefachmanns. Damit entfielen mehr als ein Drittel aller bundesweit anerkannten Berufsabschlüsse auf die Pflege.
Als weitere Maßnahme möchte die Bundesregierung die Aus- und Weiterbildung attraktiver gestalten. Die Fachkräftestrategie sieht zum Beispiel vor, eine Ausbildungsgarantie zu schaffen. Die Weiterbildung soll durch ein Qualifizierungsgeld und eine bezahlte Freistellung zur Teilnahme an anerkannten Bildungsprogrammen gestärkt werden. Weiterhin will die Regierung die Erwerbsbeteiligung erhöhen und Arbeitspotenziale wirksamer heben sowie die Arbeitsqualität und die Arbeitskultur in den Unternehmen verbessern.
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1. Mehr Fachkräfte für Deutschlands Zukunft, www.bmas.de (Abrufdatum 12.09.2022)
2. Zahl der Beschäftigten im Pflegedienst in Kliniken um 18 % gestiegen, www.destatis.de (Abrufdatum 12.09.2022)
3. Entwicklung der Pflegebedürftigkeit, www.destatis.de (Abrufdatum 12.09.2022)
4. Auf deutschen Intensivstationen fehlen bis zu 50.000 Pflegekräfte, www.boeckler.de (Abrufdatum 12.09.2022)