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Die Pflegegewerkschaft Bochumer Bund setzt sich für die Belange aller in der Pflege tätigen Menschen ein. Er will für Pflegende eine Stimme sein. Höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und die Akademisierung der Pflege – das sind nur einige der Punkte, die der Bochumer Bund für seine Mitgliedern umsetzen will. Doch was ist der Bochumer Bund eigentlich, wer kann Mitglied werden und warum wurde die Gewerkschaft gegründet? Diese Fragen beantwortet der folgende Text.
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Was ist der Bochumer Bund?
Der Bochumer Bund ist die größte bundesweite Pflegegewerkschaft, welche Mitarbeiter/-innen von Pflegediensten, Krankenhäusern und Seniorenheimen besser unterstützen möchte. Durch seine Spezialisierung auf den Pflegeberuf ist er eine Spartengewerkschaft. Er wurde am Tag der Pflege im Jahr 2020 (12.05.2020) offiziell gegründet und vorgestellt. Gegründet haben die Gewerkschaft der heutige Vorstandsvorsitzenden Benjamin Jäger und zwei weitere jungen Pflegern aus dem Ruhrgebiet.
Ein Hauptanliegen des Bochumer Bundes ist eine angemessene Bezahlung für alle professionell Pflegenden. Die Gewerkschaft kämpft unter anderem für mehr Tarifverträgen in kleinen Einrichtungen, vor allem für eine Entlohnung von mindestens 4.000 Euro brutto für Pflegekräfte. Zu den weiteren Kernanliegen des Bochumer Bundes zählt die Weiterentwicklung des Pflegeberufs und damit einhergehend die Akademisierung der Pflege sowie die Stärkung der Pflegewissenschaft. Mit dem Bochumer Bund soll es Pflegenden gelingen, stärkeren Einfluss auf die Belange ihres Berufsstands zu nehmen und Impulse bei pflegepolitischen Themen zu setzen.
Hintergrund
Die Gründung des Bochumer Bundes lässt sich laut Benjamin Jäger vor allem auf die nicht-angemessene Bezahlung in der Pflegebranche, sowie die schlechten Arbeitsbedingungen und die Nicht-Einbeziehung pflegerischer Expertise im Rahmen der Corona-Pandemie zurückzuführen. Zudem habe sich die eigentlich zuständige Vereinte Dienstleistungsgesellschaft Ver.di laut Mitgliedern bislang nicht konzentriert genug für ihre Interessen der professionell Pflegenden eingesetzt und behandle die Pflege nur als Untergruppe im Bereich Gesundheit und Soziales.
Bochumer Bund – Arbeitsbereiche
Derzeit sind die verschiedenen Arbeitsbereiche des Bochumer Bundes ausschließlich von ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen besetzt, welche in der Patientenversorgung oder Erwachsenenbildung tätig sind. Der Arbeitsbereich der Bundestarifkommission beschäftigt sich beinahe ausschließlich mit Tarifverträgen sowie deren Erstellung, der Vorbereitung von Tarifrunden, bis hin zu den Tarifabschlüssen. Zudem stellen die Verantwortlichen der Bundestarifkommission gewerkschaftliche Forderungen für Pflegekräfte im Gesundheitswesen auf.
Akteure der Regionalkoordination sind für spezifische Regionen zuständig. Die Information von Mitgliedern über Neuigkeiten sowie die Organisation von Informationsveranstaltungen stellen ihre Hauptaufgabe dar. Die sogenannten Expertise-Gruppen bilden verschiedene Pflegesettings wie die der Altenpflege, Intensivpflege oder Psychiatrie und Gerontopsychiatrie ab und bearbeiten bereichsübergreifende Themen. Das Medienteam des Bochumer Bundes ist für die interne und externe Kommunikation verantwortlich, verfasst Mitgliederschreiben und erstellt Pressemitteilungen. Auch die Pflege der Social-Media-Kanäle sowie die Gestaltung der Website sind weiterer Bestandteil des Medienteams.
Bochumer Bund – Vorteile für Pflegekräfte
Der Bochumer Bund hat einige Forderungen, die Pflegekräften Vorteile bringen könnten, sofern sie von der Politik umgesetzt werden. So soll die Pflege akademisiert und somit zu einer dualen akademischen vier-jährigen Ausbildung weiterentwickelt werden. Von den erweiterten Fähigkeiten der Pflegefachkräfte sollen Pflegebedürftige sowie deren Angehörigen profitieren. Zudem sollen die Interessen aller Pflegenden gegenüber von Entscheidungsträgern des Gesundheitswesens sowie der Gesellschaft vertreten werden.
Die Vertreter/innen sollen ein Mitsprache- und Mitbestimmungsrecht bei pflegerelevanten Entscheidungen erhalten. Zudem fordert der Bochumer Bund, dass alle Pflegenden künftig einheitlich nach verbindlichen Tarifverträgen vergütet werden. Vor allem die Arbeitnehmer/innen in kleinen Einrichtungen sollen somit eine deutlich höhere Vergütung erzielen können. Auch soll ein einrichtungs- und tätigkeitsspezifischer Personalschlüssel die Qualität pflegerischen Arbeit sichern und die pflegerische Versorgung nicht ausschließlich wirtschaftlichen und gewinnorientierten Interessen unterliegen dürfen.
Gewerkschaft im Wachstum
Der Bochumer Bund ist noch eine relativ junge Gewerkschaft. Daher hat er noch nicht so viele Mitglieder wie beispielsweise der Marburger Bund - sein Pendant im ärztlichen Bereich. Sollte sich seine Mitgliederzahl in den kommenden Jahren stärker erhöhen, könnte er als Gewerkschaft größeren Einfluss auf die Pflege-Politik erlangen.
Bochumer Bund – Mitglied werden
Grundsätzlich können alle Personen Mitglieder des Bochumer Bunds werden, die eine pflegerische Ausbildung absolviert haben, sich in einer pflegerischen Ausbildung befinden oder einer Tätigkeit als Pflegehilfskraft ohne Ausbildung nachgehen. Arbeitgebern/-innen ist es aufgrund der Gegnerfreiheit jedoch untersagt, Mitglied zu werden. Im Jahre 2020 verfügte der Bochumer Bund über etwa 1.000 Mitglieder. Benjamin Jäger zufolge sollte die Mitgliederzahl im Jahre 2021 jedoch auf rund 5.000 anwachsen. Aktuelle Informationen über Mitgliederzahlen teilt der Bochumer Bund nicht mit.
Beitragskosten
Die Beitragskosten für die Mitgliedschaft im Bochumer Bund liegen für Auszubildende aktuell bei rund 2 Euro monatlich. Regulär Erwerbstätige müssen mit rund 5 Euro monatlich einen höheren Beitrag dazu beisteuern. Künftig könnten Mitglieder jedoch etwas tiefer in die Tasche greifen müssen, denn um Leistungen wie Rechtsschutz und Beratung anbieten können, müssten die Beiträge wohl leicht angehoben werden. Wer Mitglied eines Berufsverbandes oder einer Gewerkschaft ist, kann den vollen Jahresbeitrag der Mitgliedsbeiträge jedoch von der Steuer absetzen, denn Ausgaben für Berufsverbände gelten als Werbungskosten.
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