Inhaltsverzeichnis
Die Aufgaben einer Fachkraft in der Tagespflege sind vielfältig. Die Tagespflege ist eine wertvolle Möglichkeit für Pflegebedürftige, da sie so eine feste Tagesstruktur haben und soziale Kontakte knüpfen können. Pflegende Angehörige können so außerdem problemlos ihrem Beruf oder Alltag nachgehen. Der Schwerpunkt in der Tagespflege liegt neben der Grundpflege der Pflegebedürftigen vor allem bei Betreuungsmaßnahmen. Aber was genau gehört zum Berufsbild einer Tagespflegefachkraft und wie unterscheidet sich der Beruf von anderen Tätigkeiten im pflegerischen Gesundheitsbereich?
Alle Informationen zu den Aufgaben einer Fachkraft in der Tagespflege gibt es in den folgenden Abschnitten zu lesen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Tagespflege?
Bei der Tagespflege handelt es sich um Einrichtungen, die Pflegebedürftige über Tag betreuen, die sonst beispielsweise durch pflegende Angehörige oder einen ambulanten Pflegedienst versorgt werden. Die Stätten haben meist Öffnungszeiten, die den Arbeitszeiten eines/-r Vollzeit-Angestellten entsprechen, also zwischen 8 Uhr bis 17 Uhr werktags. Es gibt auch Einrichtungen, die an Sonn- und Feiertagen oder über Nacht geöffnet haben. Letztere werden entsprechend Nachtpflege genannt. In den meisten Fällen ist die Tagespflege für Senioren/-innen gedacht, die beispielsweise an Demenz erkrankt sind oder andere Pflegebedürfnisse mitbringen.
Von der Tagespflege profitieren Pflegebedürftige und Angehörige. Durch den Entlastungsfaktor sowie die Unterhaltung und Betreuung, die betroffene Senioren/-innen durch die Pflegefachkräfte erleben, kann meist einem Umzug ins Pflegeheim vorgegriffen werden. Zudem verbessern Einrichtungen der Tagespflege die Lebensqualität der Pflegebedürftigen durch Sozialkontakte.
Aufgaben einer Fachkraft in der Tagespflege – Tätigkeiten
In der Tagespflege kommt man in Kontakt mit verschiedenen Aufgaben. Die Pflegebedürftigen erfahren nicht nur Beschäftigung, sondern wertvolle Unterhaltung, zu der Beschäftigungstherapie oder seniorengerechtes Gedächtnistraining und Gymnastik gehören. Entsprechend unterscheiden sich die Aufgaben einer Fachkraft in der Tagespflege von denen anderer Pflegefachkräfte.
Grundpflege
Natürlich fallen auch in der Tagespflege Aufgaben der alltäglichen Grundpflege an. Patienten/-innen bekommen Hilfe beim Ankleiden, Waschen, Zähneputzen und Toilettengang. Fachkräfte helfen beim Anreichen der bereitgestellten Mahlzeiten oder bei der Einnahme von Medikamenten. Dies ermöglicht den Pflegebedürftigen ihren Alltag, soweit es ihnen möglich ist, selbstständig zu bewältigen und wenn es nötig ist, Unterstützung zu erhalten.
Aktivierend-therapeutische Pflege
Die Aktivierend-therapeutische Pflege (ATP-G) ist ein typischer Bestandteil der Geriatrie und findet damit auch in den Aufgaben einer Fachkraft in der Tagespflege Anwendung. Sie ist Teil der interdisziplinären Behandlung und greift die Arbeit von Therapeuten/-innen auf. Entsprechend geht diese Form der Pflege über Grund- und Behandlungspflege hinaus und kann durch Fort- und Weiterbildungen erlernt werden. Ziel der ATP-G ist, den Patienten/-innen die Möglichkeit zu geben, ihren Alltag selbst zu bewältigen. Deshalb gehören frühe Mobilisationsmaßnahmen und das Lehren einer festen Tagesstruktur zu den typischen Maßnahmen.
Dokumentation
Wie in allen Pflegeberufen ist auch in der Tagespflege die Dokumentation zentraler Bestandteil. Hierzu gehört beispielsweise das Festlegen von Maßnahmen und Zielsetzung. Man erstellt ein Stammdatenblatt, das in der Patientenakte verbleibt und alle wichtigen Grundinformationen liefert, einen Tagesplan und ein Berichteblatt über Fortschritte und Pflegeleistungen. Zudem gibt es ein „Kommunikationsblatt“, auf dem man die Nebendokumentation wie Telefonnummern und Gesprächsführung festhält.
Weitere Tätigkeiten
Die vielfältigen Aufgaben einer Fachkraft in der Tagespflege hängen stark vom Arbeitsalltag ab und können jeden Tag anders aussehen. So zählt natürlich auch die Organisation vom Transport der Pflegebedürftigen zwischen dem Ort der Tagespflege und ihrem Zuhause zum Tagesgeschäft. Persönliche Gespräche, spaßige Aktivitäten – etwa kochen, basteln oder Musik – und Ausflüge sind ebenfalls Teil der alltäglichen Maßnahmen und verlangen entsprechende Kompetenz.
Ausbildungsplätze als Altenpfleger/in
Aufgaben einer Fachkraft in der Tagespflege – Unterschied zu Pflegeheimen
Im Gegensatz zur Tages- oder Nachtpflege, bei der Pflegebedürftige entsprechend über Tag oder Nacht betreut werden, ist in Pflegeheimen eine Rundumbetreuung vorhanden. Hier sind oft diejenigen Pflegebedürftigen, die durch einen Pflegegrad von vier oder fünf zu eingeschränkt sind, um noch zu Hause versorgt zu werden. Hingegen in der Tagespflege sind die Gäste oft noch mobil und das Personal kann sich neben der Grundpflege auf andere Tätigkeiten konzentrieren.
Aufgaben einer Fachkraft in der Tagespflege – Unterschied zum Krankenhaus
Der Beruf als Gesundheits- und Krankenpfleger/in im Krankenhaus unterscheidet sich zu den Tätigkeiten anderer Pflegefachkräfte vor allem im Bereich der medizinischen Aufgaben. So helfen die Fachkräfte Ärzten/-innen bei der Wundversorgung, beim Legen von Kathetern oder nehmen eigenständig Blut ab. Auch das Messen und Dokumentieren von Vitalzeichen (Blutdruck, Puls und Temperatur) sind Teil des Tagesgeschäfts im Krankenhaus. Diese Aufgaben kommen in der Tagespflege nur ausgesprochen selten vor. Wer also an medizinischen Tätigkeiten des Pflegeberufs interessiert ist, sollte von einem Job in der Tagespflege absehen.
Die Arbeitszeiten zwischen den Berufsgruppen unterscheiden sich ebenfalls – Schicht- und Nachtdienste sind Teil des Berufs im Krankenhaus, während die Arbeitstage in Einrichtungen der Tagespflege meist geregelt sind und zwischen 8 Uhr und 17 Uhr stattfinden.
Aufgaben einer Fachkraft in der Tagespflege – Voraussetzungen
Wie in allen pflegerischen Berufen ist auch in der Tagespflege die Freude an der Arbeit mit und an Menschen die wichtigste Voraussetzung. Zudem sollte man über geistige und körperliche Belastbarkeit und Gesundheit verfügen. Auch Durchsetzungsfähigkeit, Geduld und Kommunikationstalent können bei der Arbeit in der Tagespflege von Nutzen sein. Zudem ist bei der Planung von Aktivitäten ein gewisses Maß von Kreativität von Vorteil.
Je nachdem, in welchem Beruf man in der Tagespflege arbeiten möchte, sind natürlich auch gewisse berufliche Qualifikationen Voraussetzung. So muss man als Pflegefachkraft oder Pflegehelfer/-in eine entsprechende Ausbildung abgeschlossen haben. Doch auch für Quereinsteiger/innen gibt es Berufsmöglichkeiten, etwa als zusätzliche Hilfskraft.
Erleichterung für pflegende Angehörige
Pflegende Angehörige haben oft Schwierigkeiten, ihren eigenen Job mit den Bedürfnissen der zu pflegenden Person in Einklang zu bringen. Eine Unterstützung von einer Fachkraft in der Tagespflege kann hierbei deshalb sehr hilfreich sein, da man weiß, dass der/die Angehörige für die Zeit der eigenen Abwesenheit in guten Händen ist. Fachkräfte in der Tagespflege sollten deshalb nach Möglichkeit auch einen guten Draht zu den Angehören ihrer Gäste pflegen. Umso einfacher gestaltet sich das tägliche Miteinander.
Gehalt in der Tagespflege
Die Gehälter in der Tagespflege unterscheiden sich je nach Berufserfahrung, Qualifikationen und Verantwortungsbereich. Auch zwischen den Bundesländern und großen Städten tun sich Unterschiede in der Bezahlung auf. Welcher Lohn genau von den einzelnen Berufen zu erwarten ist, beschreiben die folgenden Absätze.
Gehalt als Pflegehilfskraft
Im Schnitt verdienen Pflegehilfskräfte 2.352 Euro Bruttolohn. In Nordrhein-Westfalen ist der Lohn als Pflegehilfskraft mit durchschnittlich 2.550 Euro vergleichsweise hoch. Auch in Hamburg mit 2.497 und Baden-Württemberg mit 2.486 Euro ist das Gehalt von Altenpflegehelfer/innen überdurchschnittlich. Hingegen sind Sachsen-Anhalt mit 2.178 und Mecklenburg-Vorpommern mit 2.155 Euro Durchschnittslohn im Ranking der Bundesländer weit hinten.
Gehalt als Pflegefachkraft
Das Gehalt als Altenpfleger/in liegt im Schnitt bei 3.344 Euro. In Baden-Württemberg ist der Durchschnittslohn bei 3.598 Euro am höchsten, in Sachsen-Anhalt mit 2.955 Euro am geringsten. Als examinierte Pflegefachkraft gibt es jedoch unzählige Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zum Studium, mit denen man in eine bessere Gehaltsklasse aufsteigen kann. So kann man beispielsweise den Beruf der Pflegedienstleitung (PDL) ergreifen.
Gehalt als Einrichtungsleitung
Einrichtungsleiter/innen sind auf Expertenniveau, übernehmen viel Verantwortung in einer Pflegeeinrichtung und sind top qualifiziert. Entsprechend ist ihr Gehalt mit durchschnittlich 5.558 Euro im Monat vergleichsweise hoch. In Nordrhein-Westfalen verdienen die Leiter/innen sogar 5.948 Euro im Schnitt. In Berlin verdienen die Fachkräfte hingegen nur 4.568 Euro, also unterdurchschnittlich im Bundesvergleich.
Gehalt als Pflegedienstleitung
Als Pflegedienstleiter/in ist man am oberen Ende der Karriereleiter angekommen und verdient je nach Aufgabenbereich zwischen 3.778 und 5.636 Euro. Dabei ist die Bezahlung für Pflegedienstleiter/innen in Baden-Württemberg mit 4.961 am höchsten, gefolgt von Bayern mit 4.777 und Rheinland-Pfalz mit 4.695 Euro. Durchschnittlich am wenigsten verdienen die Experten/-innen in Sachsen, nämlich etwa 3.956 Euro.
Passende Stellenangebote in der Pflege
Wer auf der Suche nach passenden Stellenanzeigen für die Tätigkeit als Pflegefachkraft in einer Tagespflegeeinrichtung ist, findet bei Medi-Karriere unter anderem Stellenangebote für Altenpfleger/innen, Stellenangebote für Heimleiter/innen sowie Jobs in der Tagespflege allgemein.
Häufige Fragen
- Was macht eine Fachkraft in der Tagespflege?
- Was braucht man, um in der Tagespflege zu arbeiten?
- Wie lang arbeitet man in der Tagespflege?
- Was verdient eine PDL in der Tagespflege?
Zu den Aufgaben einer Fachkraft in der Tagespflege gehört die Betreuung von Pflegebedürftigen, sogenannter Tagesgäste, die sonst durch Angehörige oder ambulante Pflegedienste versorgt werden. Neben der Grundpflege erhalten die Gäste Betreuungs- und Unterhaltungsangebote, zu denen beispielsweise seniorengerechtes Gedächtnistraining oder Gymnastik gehören.
Wer in der Tagespflege arbeiten möchte, sollte über körperliche und geistige Belastungsfähigkeit verfügen, Geduld haben und gut kommunizieren können. Damit man immer wieder auf neue Ideen für Aktivitäten kommt, ist Kreativität von Vorteil. Vor allem sollte man jedoch Spaß an der Arbeit mit Menschen haben.
Die meisten Einrichtungen der Tagespflege haben zwischen 8 Uhr und 17 Uhr geöffnet, also ähneln die Arbeitszeiten denen eines klassischen Nine-to-five-Jobs. Es gibt jedoch auch Betriebe, die an Feiertagen, sonntags oder nachts geöffnet haben. In diesen Einrichtungen sind die Arbeitszeiten an die entsprechenden Zeiten angepasst.
Als Pflegedienstleiter/in ist man am oberen Ende der Karriereleiter angekommen und hat entsprechend viel Verantwortung und Berufserfahrung. Der Verdienst kann je nach Aufgabenbereich zwischen 3.778 Euro und 5.636 Euro variieren. Auch zwischen den Bundesländern gibt es Unterschiede: So verdienen PDL in Baden-Württemberg im Schnitt am meisten, in Sachsen liegt das Gehalt meist unter dem Bundesdurchschnitt.
1. Aktivierend-therapeutische Pflege, https://www.johanniter.de/... (Abrufdatum 26.09.2022)
2. Berthold, Leitfaden der geriatrischen Medizin, Elsevier (Verlag), 1. Auflage 2021
3. Zusätzliche Betreuungsleistungen nach SGB XI § 43b in den Tagespflegen, https://www.caritas-koeln.de/... (Abrufdatum 28.09.2022)
4. Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit, https://web.arbeitsagentur.de/... (Abrufdatum 28.09.2022)