Alltagsbegleiter/innen oder auch Betreuungskräfte genannt, helfen älteren oder pflegebedürftigen Menschen deren Alltag zu gestalten. Stellen finden Interessierte sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor bei Pflegediensten, Alten- oder Seniorenheimen, sowie Einrichtungen für Behindertenhilfe oder Kliniken. Doch auf was sollten Alltagsbegleiter/innen bei der Bewerbung achten und welche Zeugnisse sollten dabei nicht fehlen?
Bewerbung als Alltagsbegleiter/in – Aufbau
Ein strukturierter Aufbau bildet das Fundament für eine erfolgreiche Bewerbung als Alltagsbegleiter/in. In der Regel ist der Aufbau einer Bewerbung immer gleichbleibend und beginnt mit dem Deckblatt. Darauf folgen Anschreiben und Lebenslauf sowie zum Schluss Zeugnisse und Zertifikate. Wichtig ist hierbei natürlich, dass die Unterlagen immer vollständig sind und keine wichtigen Dokumente vergessen werden.
Deckblatt
Das Deckblatt ist ein optionaler Bestandteil der Bewerbung als Betreuungskraft. Während das Deckblatt früher oftmals vor dem Anschreiben platziert wurde, fügt man es heute meist danach ein. Dies trennt das Anschreiben von den restlichen Bewerbungsunterlagen. Außerdem soll es als Titelseite für die restlichen Bewerbungsunterlagen dienen. Zudem sind alle wichtigen Daten des Alltagsbegleiters/-in auf dem Deckblatt zu finden. Dazu gehören Namen, Adresse, E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Das Bewerbungsfoto darf auch gerne auf dem Deckblatt platziert werden. Neben der Gestaltung der Bewerbungsunterlagen können Bewerber/innen sich mit einem modern gestalteten Deckblatt von anderen abheben und somit den Wiedererkennungswert erhöhen.
Anschreiben
Im Anschreiben fassen Alltagsbegleiter/innen ihre bisherigen Erfahrungen, Kenntnisse und Stärken sowie die Motivation hinter der Bewerbung zusammen. Hier beschreiben man, warum man für die angestrebte Position geeignet ist, was einen selbst konkret ausmacht und warum man als Mitarbeiter/in in das Team passt. Rechtschreib- und Grammatikfehler sollten im Anschreiben wie auch im Rest der Bewerbung vermieden werden.
Lebenslauf
Der Lebenslauf stellt übersichtlich den bisherigen schulischen und beruflichen Werdegang eines/-r Bewerbers/-in dar und umfasst alle relevanten Informationen und Leistungen. In vielen Fällen werfen Personalentscheider/-innen zunächst einen Blick auf den Lebenslauf, um sich einen ersten Eindruck von Berufserfahrung und Qualifikationen der Bewerber/innen zu verschaffen. Ein Lebenslauf kann in tabellarischer, ausführlicher oder handschriftlicher Variante erstellt werden. Inhalt und Aufbau sind unabhängig von der gewählten Variante meist sehr ähnlich.
Bewerbungsfoto
Ein Bewerbungsfoto ist keine Pflicht. Ob Alltagsbegleiter/innen der Bewerbung ein Foto hinzufügen, ist diesen also selbst überlassen. Es verleiht der Bewerbung jedoch einen persönlichen Touch und wird heute trotzdem noch gerne gesehen. Es empfiehlt sich dabei, das Bewerbungsfoto von einem/-r professionellen Fotografen/-in schießen zu lassen, um hochwertige Fotos zu erhalten und somit einen kompetenten Eindruck zu vermitteln. Alltagsbegleiter/innen sollten auf dem Bewerbungsfoto einen professionellen, offenen und freundlichen Eindruck vermitteln. Besonders wichtig sind daher eine positive Körpersprache, ein gepflegtes Erscheinungsbild sowie saubere Kleidung.
Zeugnisse und Zertifikate
Weiterhin gehören Zeugnisse und Zertifikate in den Anhang der Bewerbung als Betreuungskraft. Diese belegen die Angaben aus dem Lebenslauf und sollten daher auf keinen Fall fehlen. Neben Schul-, Ausbildungs- und Studienzeugnissen sollten Alltagsbegleiter/innen vor allem Arbeitszeugnisse sowie Zertifikate über belegte Fort- und Weiterbildungen anhängen. Es gilt jedoch zu beachten, welche Zeugnisse und Zertifikate für den potenziellen Arbeitgeber relevant sind. Zertifikate über Fort- und Weiterbildungen, die keinen Bezug zur neuen Stelle haben und gegebenenfalls nicht mehr aktuell sind, sollten der Bewerbung nicht beigefügt werden.
Bewerbung als Alltagsbegleiter/in – Inhalte des Anschreibens
Im Rahmen des Anschreibens sollten Alltagsbegleiter/innen neben der Angabe von Kontaktdaten vor allem auf eine gute Struktur achten. Zudem sollte auch eine persönliche Ansprache gewählt werden. Der Name des/-r zuständigen Personalentscheiders/in ist meist der Stellenanzeige zu entnehmen. Zudem sollte der Schreibstil der Stelle angepasst sein und grundsätzlich nicht zu hochgestochen, aber auch nicht zu alltagssprachlich klingen.
Erster Satz
Der erste Satz der Bewerbung als Alltagsbegleiter/in stellt für viele eine Herausforderung dar. Typische Floskeln wie „Hiermit bewerbe ich mich…“ oder „Mit großer Freude habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen…“ sind veraltete und sollten vermieden werden. Der erste Satz sollte vielmehr Interesse wecken und individuell sein. Als Alltagsbegleiter/in bietet es sich an, einen Bezug zur Einrichtung herzustellen, bei der man sich bewirbt oder sich mit besonderen persönlichen Eigenschaften und Erfahrungswerten herauszuheben. Einleitungssätze wie „Nach fünf Jahren Berufserfahrung im Bereich der Pflege möchte ich mich neuen Herausforderungen stellen“, zeugen von Berufserfahrung und können das Interesse der Personalentscheider/innen wecken.
Hauptteil
Im Hauptteil des Bewerbungsschreibens geht es um die Berufserfahrung sowie die fachliche Qualifikation, persönliche Stärken und Soft Skills eines/-r Bewerbers/-in. Zudem sollten Alltagsbegleiter/innen im Hauptteil des Anschreibens unbedingt die Motivation für die Arbeit in einer bestimmten Einrichtung oder Position darlegen. Man kann hier punkten, indem man nachvollziehbar und überzeugend darstellt, dass man allen gestellten Anforderungen des Jobs gewachsen ist. Dabei sollte vor allem auf die für den Beruf wichtigen Soft Skills, also persönliche Stärken und Fähigkeiten, eingegangen werden.
Nützliche Soft Skills für Alltagsbegleiter/innen
Um den zu betreuenden Personen einen geregelten Alltag zu ermöglichen, sollten Alltagsbegleiter/innen in jedem Falle eine strukturierte Arbeitsweise an den Tag legen. Auch Sorgfältigkeit, Kommunikationsfähigkeit oder Selbstständigkeit, um den Tagesablauf optimal zu planen, sind von Vorteil. Daneben gehören auch Einfühlsamkeit und emotionale Belastbarkeit zu den hilfreichen Eigenschaften eines/-r Alltagsbegleiters/-in.
Schlusssatz
Am Ende der Bewerbung wird im Schlusssatz um eine Einladung zum persönlichen Vorstellungsgespräch gebeten. Der letzte Satz sollte Eindruck hinterlassen und dem/der Personalentscheider/in in Erinnerung bleiben. Die Formulierung „Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören“, suggeriert häufig Unsicherheit und wird heute kaum noch gewählt. „Ich freue mich über eine Einladung zum persönlichen Gespräch“ oder „Ihrer positiven Rückmeldung sehe ich mit großer Freude entgegen“ wirkt hingegen deutlich selbstbewusster und vermittelt Kompetenz. Gehaltsvorstellungen sollten zum Ende des Anschreibens ausschließlich dann erwähnt werden, wenn explizit danach gefragt wurde. Das frühestmögliche Eintrittsdatum sollte hingegen genannt werden.
Bewerbung als Alltagsbegleiter/in – Inhalt des Lebenslaufs
Der Lebenslauf als Alltagsbegleiter/innen stellt übersichtlich den bisherigen schulischen und beruflichen Werdegang mit allen relevanten Informationen und Leistungen des/-r Bewerbers/-in dar. Klassisch beginnt der Lebenslauf mit den persönlichen Daten wie Name, Anschrift und Telefonnummer. Anschließend sollte man näher auf die Praxis- und Berufserfahrung eingehen und Informationen über Schule, Ausbildung und gegebenenfalls Studium geben. Besonders wichtig ist es außerdem, auf die gesammelte Berufserfahrung durch Praktika sowie absolvierte Weiterbildungen und andere Zusatzqualifikationen einzugehen. Zuletzt können auch persönliche Interessen und Hobbys hinzugefügt werden, sofern diese zur ausgeschriebenen Stelle passen.
Aktuelles zuerst
Während es früher üblich war, die Stationen im Lebenslauf von der ältesten bis zur aktuellen (chronologisch) abzuarbeiten, setzt man heute auf die antichronologische Reihenfolge. Dazu führt man die aktuelle berufliche Station ganz oben an und geht dann zeitlich zurück in die Vergangenheit. In der Regel sind nämlich genau diese Informationen für Personalentscheider/innen von höchster Relevanz.
Hard Skills erwähnen
Die bisher erworbenen Hard Skills des/-r Alltagsbegleiters/-in sind ebenfalls Bestandteil des Lebenslaufs. Hard Skills sind dabei Fachkompetenzen, die sich Bewerber/innen im Laufe der Berufs- und Schullaufbahn unter anderem durch Aus-, Fort- oder Weiterbildungen angeeignet haben und die sich in der Regel durch Zeugnisse oder Zertifikate belegen lassen. Zu den gängigen Hard Kills zählen Schulabschlüsse, akademische Abschlüsse, relevante Berufserfahrung, zertifizierte Weiterbildungen und Seminare sowie Software-Kenntnisse, Programmiersprachen oder Fremdsprachen. Wichtig ist hierbei beispielsweise bei Sprachkenntnissen das Sprachniveau zusätzlich mit anzugeben.
Alltagsbegleiter/in Stellenangebote
Bewerbung als Alltagsbegleiter/in – Zeugnisse
Betreuungskräfte sollten der Bewerbung alle für die angestrebte Stelle relevanten Zeugnisse beifügen. Welche dies sind, ist unter anderem von der bisherigen beruflichen Laufbahn abhängig. Während für Berufserfahrene das zuletzt erworbene Arbeitszeugnis ein wesentlicher Bestandteil der Bewerbung ist, können Berufseinsteiger bisher noch nicht mit reichlich Berufserfahrung glänzen und sollten daher relevante Praktikumszeugnisse beilegen. Diese sollten zusätzlich durch Abschluss- oder Schulzeugnisse ergänzt werden.
Bewerbung als Alltagsbegleiter/in – Online bewerben
In der Regel werden die meisten Bewerbung heutzutage online versendet. Ob die Bewerbung als Betreuungskraft dabei per E-Mail oder über ein eigenes Online-Bewerbungsportal der Einrichtung zugestellt werden soll, lässt sich meist der Stellenanzeige entnehmen. Bei einer digitalen Bewerbung sollte diese grundsätzlich als PDF verschickt werden. Alltagsbegleiter/innen sollten hier zunächst die Vollständigkeit der Unterlagen kontrollieren und diese mithilfe einer eingescannten Unterschrift unterschreiben. Anschließend können die Unterlagen zu einer PDF-Datei zusammengefasst werden. Online sind dazu zahlreiche Anbieter zu finden, die PDF-Dokumente kostenlos zusammenfügen. Zu beachten gilt jedoch, dass die Dokumente in der richtigen Reihenfolge angeordnet sind und möglichst kleine Dateien versendet werden.
Bewerbung als Alltagsbegleiter/in – Vorstellungsgespräch
Hat die Bewerbung überzeugt, ist das Vorstellungsgespräch der nächste Schritt. Doch dieses ist für viele Bewerber/innen meist die größte Herausforderung. Bei der Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch gilt generell: Je mehr man über das Unternehmen und die Stelle weiß, desto besser. Deshalb ist es wichtig, sich vorab auch über die Gesprächspartner zu informieren und die Selbstpräsentation zu üben. Zudem ist ein selbstsicheres, kompetentes und freundliches Auftreten von oberster Priorität.
Für das Vorstellungsgespräch selbst benötigen Alltagsbegleiter/innen nicht unbedingt einen Anzug oder ein Kostüm. Bluse oder Hemd, kombiniert mit Jeans oder Stoffhose genügt völlig. Wichtig sind, saubere Kleidung und ein gepflegtes Erscheinungsbild. Löcher in der Kleidung, grelle Farben, auffälliger Schmuck und zu viel Make-up sollten unbedingt vermieden werden.
Bewerbung als Alltagsbegleiter/in – Perspektiven
Der Job als Betreuungskraft ermöglicht eine Tätigkeit in verschiedenen Bereichen der Pflege. So können Alltagsbegleiter/innen zum Beispiel in privaten Haushalten oder der Tagespflege arbeiten. Auch vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten sind hier beispielsweise über Spezialisierungen oder ein Studium möglich. Eine Fokussierung auf organisatorische Aufgaben oder die Pflege sind ebenfalls denkbar.
Wer sucht Alltagsbegleiter/innen
Die Alltagsbegleitung kann sowohl in Privathaushalten als auch in Betreuungsgruppen stattfinden. Dementsprechend suchen sowohl öffentliche als auch private Einrichtungen entsprechendes Fachpersonal. Betreuungskräfte können in Alten- und Seniorenheimen, in Einrichtungen für Behindertenbetreuung, Tages- oder Kurzzeitpflegeeinrichtungen, Wohlfahrtsorganisationen, ambulanten Pflegediensten, Kliniken oder auch privaten Haushalten tätig werden und sind dort meist die Bezugsperson für mehrere Hilfebedürftige.
Berufliche Aussichten für Alltagsbegleiter/innen
In einer immer älter werdenden Gesellschaft stehen die Chancen gut auf eine Anstellung als Alltagsbegleiter/in. Zudem ermöglich das Pflegestärkungsgesetz zusätzliche Betreuungsleistungen für ältere Personen, die nicht demenzkrank oder behindert sind. Das erlaubt es auch Privatpersonen mit Pflegegrad zwei und höher, bestimmte Pflegeleistungen in Anspruch zu nehmen und dafür Fachpersonal wie Alltagsbegleiter/innen zu beschäftigen. Die Kosten dafür können Anspruchsberechtigte bis zu einem gewissen Satz mit der Pflegekasse abrechnen. Wie viele Jobs im Bereich der Pflege werden Betreuungskräfte also auch künftig händeringend gesucht.
Vorlagen und Muster
Um eine Bewerbung zu schreiben, sind Bewerbungsschreiben-Vorlagen und Lebenslauf-Muster immer eine gute Hilfe. Diese Beispiele können dabei als Inspirationsgrundlage dienen:
Download Anschreiben Alltagsbegleiter/in (PDF)
Anschreiben Alltagsbegleiter/in (Word)
Download Lebenslauf Alltagsbegleiter/in (PDF)
Lebenslauf Alltagsbegleiter/in (Word)
Stellenangebote für Alltagsbegleiter/innen
Wer aktuell noch auf der Suche nach einem Stellenangebot als Betreuungskraft ist, wird bei Medi-Karriere fündig. Hier gibt es eine große Auswahl an Alltagsbegleiter/innen Jobs, Stellen als Pflegefachfrau / Pflegefachmann oder Altenpflege Stellenangebote.
Häufige Fragen
- Was gehört in eine Bewerbung als Alltagsbegleiter/in?
- Was gehört in ein gutes Anschreiben für Alltagsbegleiter/innen?
- Wie lang darf ein Anschreiben für Alltagsbegleiter/innen sein?
- Was gehört in einen guten Lebenslauf für Alltagsbegleiter/innen?
Eine Bewerbung als Alltagsbegleiter besteht aus einem Anschreiben, einem Lebenslauf und den Zeugnissen und Zertifikaten im Anhang. Zusätzlich kann man als Bewerber/in noch ein Deckblatt einfügen und somit die Bewerbung abrunden.
Ein gutes Anschreiben für Alltagsbegleiter/innen weckt direkt mit dem ersten Satz das Interesse des/-r Personalers/-in, greift im Hauptteil die für die Stelle relevanten Soft Skills auf und belegt diese mit Beispielen. Abschließend wird im Schlusssatz das frühestmögliche Eintrittsdatum genannt. Wenn gefordert, sollten Bewerber/innen auch die Gehaltsvorstellungen in den letzten Satz des Anschreibens einfügen. Die Bitte um ein persönliches Vorstellungsgespräch rundet den Text schlussendlich ab.
Das Anschreiben für Alltagsbegleiter/innen darf maximal eine DIN A4 Seite lang sein.
Ein guter Lebenslauf für Alltagsbegleiter/innen besteht aus den persönlichen Daten, der Berufserfahrung und der schulischen Laufbahn mit Angaben zur Ausbildung bzw. zum Studium. Weiterhin gehören Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen in einen guten Lebenslauf. Auch auf Interessen und Hobbys können Bewerber/innen hier eingehen. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass diese zur ausgeschriebenen Stelle passen.