Inhaltsverzeichnis
Die Vena basilica spielt eine zentrale Rolle im venösen Rückflusssystem des Arms. Als oberflächliche, große Vene der oberen Extremität ist sie gut zugänglich und erfüllt damit nicht nur wichtige physiologische Funktionen, sondern ist auch klinisch bedeutsam. Aufgrund ihrer Lage und Zugänglichkeit wird die Vena basilica häufig für Blutentnahmen, Infusionen und venöse Zugänge verwendet. Der Zugang wird über die Vena mediana cubiti, die die Verbindung der Basilarvene zur Vena cephalica bildet, erleichtert. Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Definition, der Anatomie und dem Verlauf sowie der klinischen Bedeutung der Vena basilica.
Inhaltsverzeichnis
Vena basilica – Definition
Die Vena basilica, auch als Basilarvene bekannt, ist eine große Vene der oberen Extremität, die oberflächlich verläuft. Sie sammelt das venöse, sauerstoffarme Blut aus der Hand und dem Unterarm in Richtung Herz und mündet in die Vena brachialis.
Vena basilica – Anatomie und Verlauf
Die Vena basilica entspringt auf der ulnaren Seite des Handrückens im Rete venosum dorsale manus (dorsales Venenplexus der Hand). Diese Vene verläuft entlang der Ulnarseite des Unterarms und steigt anschließend in Richtung des Ellenbogens auf. Im Bereich des Ellenbogens steht sie über die Vena mediana cubiti mit der Vena cephalica in Verbindung.
Venöse Blutentnahme
Die Vena cephalica und die Vena basilica sind in der Ellenbeuge über ihre Verbindung durch die Vena mediana cubiti ein guter Ort für die Blutentnahme. Da die Vena mediana cubiti unmittelbar subcutan liegt, eignet sie sich sehr gut für Blutentnahmen oder auch venöse Injektionen.
Die Basilarvene durchtritt im weiteren Verlauf einen Faszienschlitz (Hiatus basilicus) der Oberarmfaszie und verläuft dann weiter zwischen den Muskeln in die Tiefe. Am unteren Rand des Musculus teres major münden die Vena circumflexa humeri anterior und posterior in die Basilarvene, bevor diese letztendlich gemeinsam mit der Vena brachialis zur Vena axillaris wird.
Es können Variationen auftreten. Das bedeutet, dass zum Beispiel ein zusätzlicher Ast der Vena cephalica ausgebildet sein kann, der sich in der Ellenbeuge in eine Vena mediana basilica und Vena mediana cephalica aufteilt.
Vena basilica – Klinik
Bei der Blutentnahme durch die Vena mediana cubiti sollte stets beachtet werden, dass man die Nadel in einem flachen Winkel ansetzt. Sonst besteht die Gefahr, die Vene zu durchbohren und versehentlich die Arteria brachialis zu punktieren.
Durch ihren oberflächlichen Verlauf ist die Basilarvene für verschiedene medizinische Anwendungen geeignet. Dazu gehören wie schon erwähnt die Blutentnahme, aber auch Infusionen und intravenöse Zugänge. Bei Dialysepatienten wird die Basilarvene mit einer Arterie verbunden, um den Blutfluss zu verstärken, was die Dialyse effektiver macht.
Außerdem wird der Basilarvene eine diagnostische Bedeutung zugeschrieben. Veränderungen, wie Thrombosen oder eine Erweiterung, können Hinweise auf venöse Rückflussprobleme und kardiovaskuläre Erkrankungen sein.
Bei rekonstruktiven Gefäßoperationen oder Bypass-Operationen am Arm kann die Vena basilica als Transplantat oder Umgehungsgefäß verwendet werden.
Häufige Fragen
- Wo befindet sich die Vena basilica und welche Funktion hat sie?
- Warum wird die Vena basilica oft für Blutentnahme oder Infusionen genutzt?
- Was ist die klinische Bedeutung der Vena basilica bei Dialsysepatienten?
- Welche Risiken gibt es bei der Punktion der Vena basilica?
Die Vena basilica verläuft entlang der Innenseite (ulnare Seite) des Unterarms und des Oberarms. Sie entspringt am venösen Geflecht auf dem Handrücken (Rete venosum dorsale manus) und zieht über den Unterarm zum Ellenbogen, wo sie sich über die Vena mediana cubiti mit der Vena cephalica verbindet. Ihre Funktion ist der Abtransport des sauerstoffarmen Bluts aus dem Arm in Richtung Herz, wobei sie letztlich mit der Vena brachialis die Vena axillaris verbindet.
Da die Vena basilica recht oberflächlich verläuft, ist sie relativ leicht tastbar und sichtbar. Ihre Größe macht sie besonders gut geeignet für Blutentnahmen und Infusionen, vor allem wenn die Vena cephalica schwer zugänglich ist. Ihre Zugänglichkeit und gute Lage sind der Grund für die Bevorzugung dieser Vene für medizinische Zugänge.
Die Vena basilica wird oft zur Anlage einer arteriovenösen Fistel benutzt, welche bei Dialysepatienten für den Zugang zum Blutkreislauf erforderlich ist. Hierbei wird die Vena basilica mit einer Arterie verbunden, um den Blutfluss zu verstärken. Dies macht die Dialyse effektiver.
Obwohl die Vena basilica gut zugänglich ist, stellt ihre Nähe zu tieferliegenden Strukturen wie Nerven und anderen Blutgefäßen eine Gefahr dar. Wird der Zugang ungünstig gelegt, können Komplikationen wie Hämatome, Infektionen oder Nervenschäden auftreten. Bei professioneller Durchführung sind diese Risiken jedoch gering.
- Aumüller et al.: Duale Reihe Anatomie. 1. Auflage Thieme 2006
- Schünke et al. (Hrsg.): Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. 4. Auflage Thieme 2014
- Leitungsbahnen der oberen Extremität, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum 28.10.2024)