Bei der Bewerbung als Altenpfleger gibt es einiges zu beachten. Vom Anschreiben über den Lebenslauf und dem Bewerbungsfoto bis hin zum Vorstellungsgespräch – der Bewerbungsprozess kann anstrengend und nervenaufreibend sein. Dieser Beitrag fasst alle wichtigen Infos über die Bewerbung als Altenpflegerin in einer Übersicht zusammen, denn mit der richtigen Vorbereitung ist der Bewerbungsprozess um einiges leichter.
Neue generalistische Pflegeausbildung seit 2020
In der generalistischen Pflegeausbildung können Auszubildende seit Januar 2020 den Beruf Pflegefachkraft erlernen. Im dritten Jahr der Ausbildung ist eine Spezialisierung auf Altenpflege oder Kinderkrankenpflege möglich.
Bewerbung als Altenpfleger/in – Aufbau
Grundsätzlich ist die Bewerbung als Altenpfleger/in nicht anders aufgebaut als jede andere Bewerbung in medizinischen und auch nicht-medizinischen Berufen: Auf das Deckblatt folgen Anschreiben, Lebenslauf und abschließend Zeugnisse und Zertifikate. Die Unterlagen sollten dabei natürlich vollständig, die Kopien gut lesbar und in der richtigen zeitlichen Reihenfolge beigefügt sein. So sollte sich also z.B. nicht das Abiturzeugnis vor dem Ausbildungsabschluss-Zeugnis befinden.
Deckblatt
Das Deckblatt ist sozusagen die Visitenkarte für den Altenpfleger oder die Altenpflegerin. Neben dem essentiellen Wort „Bewerbungsunterlagen“ enthält es alle wichtigen Daten zur Person, also Name, Adresse, E-Mail und Telefonnummer. Das Bewerbungsfoto kann hier auch gleich mit platziert werden, muss aber nicht. Bei der Farbgestaltung kann die angehende Altenpflegerin „psychologisch tricksen“: Die Geschäftsfarben des Krankenhauses, bei dem man sich bewirbt, zu verwenden, suggeriert dem potenziellen Arbeitgeber eine bereits bestehende Identifikation mit der Klinik oder dem Pflegeheim.
Anschreiben
Das Anschreiben sollte bisherige Berufserfahrungen als Altenpfleger, fachliche Kenntnisse, persönliche Stärken und die eigene Motivation umfassen, sprich: Was macht mich als Altenpflegerin aus? Warum will ich in genau dieser Klinik arbeiten? Wieso passe ich ins Pflegeteam? Rechtschreib- und Grammatikfehler sind natürlich zu vermeiden, wobei ein Korrekturleser aus dem privaten Umfeld sicherlich gerne aushilft.
Lebenslauf
Der Lebenslauf bietet einen gut strukturierten Überblick über die bisherige Berufslaufbahn der Altenpflegerin und sollte spezielle Kenntnisse, Fähigkeiten und Hard Skills separat auflisten, damit sie vom künftigen Arbeitgeber sofort erfasst werden können. Die tabellarische Darstellungsform bietet sich hier der Übersichtlichkeit halber besonders an. Dabei sollten – von oben nach unten gelesen – die aktuellsten Tätigkeiten oben stehen und die ältesten unten.
Bewerbungsfoto
Wo der Altenpfleger sein Bewerbungsfoto platziert – im Lebenslauf, auf dem Anschreiben oder auf dem Deckblatt – ist jedem selbst überlassen. Wichtig ist nur, dass es von einem Fotografen stammt und kein gewöhnliches Selfie ist. Die Anforderungen für Kleidung, Haare und Make-up sind für Altenpfleger/innen jedoch anders als für Büroangestellte: Es sollten weder Krawatte noch Kostüm getragen werden, sondern ein gepflegtes und knitterfreies Polo- oder T-Shirt oder eine schlichte Bluse. Statt aufwändigem Make-up und Hochsteckfrisur tun können Bewerberinnen und Bewerber schlichte Frisuren und Dezente Schminke tragen.
Zeugnisse und Zertifikate
Essentiell sind das Ausbildungszeugnis sowie weitere Arbeitszeugnisse, Zwischenzeugnisse, Weiterbildungsnachweise und andere Zertifikate. Bewirbt man sich per Post, sollten unbedingt Kopien eingereicht werden, denn die wenigsten Krankenhäuser senden heutzutage aufgrund des hohen Verwaltungsaufwandes schriftliche Bewerbungsunterlagen zurück. Bewirbt man sich online, sollten alle Zeugnisse und Zertifikate als PDF formatiert und in einer zusammengefassten Datei kompakt gemailt werden.
Ausbildungsplätze als Altenpfleger/in
Bewerbung als Altenpfleger/in – Inhalt des Anschreibens
Das Anschreiben für eine Stelle als Altenpfleger/in muss Motivation, Erfahrungen, Kenntnisse und Soft Skills enthalten, die man in entsprechende optisch sichtbare Absätze aufgliedern sollte. Dabei sollte man auf den Stil achten, also für Altenpfleger/innen weder zu hochgestochen (z.B. „Ich erlaube mir hiermit“ o.ä.) noch zu alltagssprachlich. Dialektausdrücke (ja, auch bei Bewerbungen im heimatlich-ländlichen Raum) und gängige Floskeln (z.B. „Ich habe mit Freude Ihre Ausschreibung gesehen“) sollte man vermeiden.
Erster Satz
Nicht nur Buchautoren kennen die Furcht vor dem ersten Satz, sondern auch alle Bewerber. Er ist der erste Eindruck für den künftigen Arbeitgeber und sollte möglichst interessant und individuell sein. Speziell für Altenpfleger/innen bietet es sich an, auf das Krankenhaus Bezug zu nehmen, bei dem man sich bewirbt (z.B. „Da mir das Konzept Ihrer xy-Klinik sehr zusagt, möchte ich mich hiermit als Altenpfleger bewerben.“). Auch kann man sich mit besonderen persönlichen Eigenschaften herausheben (z.B. „Aufgrund meiner jahrelangen beruflichen Erfahrungen speziell auf dem Gebiet der xyz bin ich überzeugt, dass ich eine gute Ergänzung zu Ihrem xyz-Team darstellen würde, weshalb ich mich hiermit bei Ihnen als Altenpflegerin bewerbe.“).
Hauptteil
Der Hauptteil sollte die persönliche und fachliche Eignung für die spezielle Einrichtung darstellen, also die persönlichen Stärken (Soft Skills). Speziell als Altenpfleger kann man hier beispielsweise von seinem professionellen Feingefühl im Umgang mit schwierigen Patienten berichten oder auf besondere Organisationssysteme bezüglich der Verwaltungsaufgaben eingehen. Man sollte sich außerdem unbedingt darauf konzentrieren, worauf das Krankenhaus in der Stellenanzeige besonderen Wert legt. Wenn beispielsweise die Fähigkeit zum Teamwork besonders hervorgehoben wird, sollte man betonen, wie ausgesprochen gut man mit seinen vorherigen Kollegen zusammengearbeitet hat.
Schlusssatz
Das Bewerbungsschreiben sollte mit der Bitte um ein persönliches Vorstellungsgespräch abschließen sowie ggf. dem frühestmöglichen Eintrittsdatum und der Standard-Phrase „Mit freundlichen Grüßen“, gefolgt von der eigenhändigen Unterschrift. Eine Gehaltsvorstellung sollte man nur dann angeben, wenn in der Stellenanzeige explizit danach gefragt wurde, ansonsten kann man sich bei einer zu kleinen Forderung finanziell benachteiligen oder bei einer zu großzügigen Vorstellung frühzeitig ins Aus schießen.
Bewerbung als Altenpfleger/in – Inhalt des Lebenslaufs
Der Lebenslauf eines Altenpflegers beginnt standardmäßig mit den persönlichen Daten (Name, Anschrift, Telefonnummer, Staatsangehörigkeit). Wer sich bei einem Krankenhaus mit kirchlichem Träger bewirbt, kann ebenfalls seine religiöse Konfession aufführen, es ist aber kein Muss. Wichtig sind eine chronologische Auflistung des beruflichen und schulischen Werdegangs sowie besonderer Kenntnisse und Fähigkeiten, die z.B. in Schulungen erworben wurden.
Aktuelles zuerst
Bei der chronologischen Auflistung beginnt man stets mit der aktuellsten beruflichen Station und listet rückwirkend alle Punkte bis zum Start der Berufslaufbahn auf. Altenpflegerinnen und Altenpfleger sollten neben Lückenlosigkeit auf ein optisch ansprechendes, übersichtliches Layout mit wenigen, bewusst gesetzten Farbakzenten achten.
Hard Skills erwähnen
Hard Skills sind alle besonderen Fähigkeiten und Kenntnisse, die keine Soft Skills sind. Für Altenpfleger sind das also z.B. Kenntnisse über verschiedene medizinische und verwaltungstechnische Computerprogramme oder Fremdsprachenkenntnisse. Optimal ist es, wenn man sich realistisch einschätzt und angibt, wie gut man dies Fähigkeiten beherrscht, z.B. „Englisch: sehr gut; Spanisch: Grundkenntnisse“ oder „Sicherer Umgang mit Programm X; erste Erfahrungen mit Programm Y“.
Altenpfleger/in Stellenangebote
Bewerbung als Altenpfleger/in – Zeugnisse
Nicht alle Zeugnisse sind gleich wichtig. Für Berufseinsteiger heißt dies beispielsweise, dass das letzte Schulzeugnis und die Bescheinigung über Krankenhaus-Praktika unbedingt dazugehören. Für „alte Berufshasen“ sind diese jedoch inzwischen längst irrelevant geworden. Das Ausbildungszeugnis (egal wie lange es her ist), sämtliche Arbeits- und Zwischenzeugnisse sowie Zertifikate über Weiterbildungen und ähnliches sollten dagegen immer hinzugefügt werden. Die Reihenfolge der Zeugnisse orientiert sich dabei am Lebenslauf und erfolgt chronologisch, beginnend mit dem aktuellsten Zeugnis.
Bewerbung als Altenpfleger/in – Online bewerben
Bei einer Online-Bewerbung ist stets den Wünschen des zukünftigen Arbeitgebers zu entsprechen. Stellt dieser also ein eigenes Online-Bewerbungs-Portal zur Verfügung und verweist in der Stellenanzeige explizit darauf, sollte dies auch genutzt und die Bewerbung nicht gemailt oder per Post zugeschickt werden. Die Dateien sollten vollständig als PDF verschickt werden und wenn möglich händisch (d.h. mit einer eingescannten Unterschrift) unterschrieben sein. Damit bestätigt der Altenpfleger juristisch gesehen die Richtigkeit der Angaben.
Wer seine Bewerbung mailt, sollte in der begleitenden Mail nicht das komplette Anschreiben wiederholen, sondern nur ein paar wenige höfliche Sätze schreiben, z.B. „Anbei erhalten Sie meine Bewerbungsunterlagen zum Altenpfleger.“ Hat man nach zwei bis drei Wochen noch keine Rückmeldung erhalten, darf man im Krankenhaus oder Pflegeheim anrufen und freundlich nachfragen.
PDFs zusammenfassen
Krankenhäuser haben oft aus technischen Gründen eine Begrenzung bezüglich der Dateigröße von Mailanhängen (meist 3 MB, manchmal auch bis zu 5 MB), weshalb man möglichst kleine Dateien senden sollte. Kostenlose Online-Tools für PDF-Dateien verkleinern diese für all jene, die viele Zeugnisse haben. Beim Zusammenstellen der PDF-Datei sollten Altenpflegerinnen auf die Reihenfolge, Qualität der Scans und Vollständigkeit achten.
Bewerbung als Altenpfleger/in – Vorstellungsgespräch
Wenn die Bewerbung des Altenpflegers überzeugen konnte, folgt das Vorstellungsgespräch. Diese verlaufen meist alle nach demselben Schema und mit ähnlichen Fragen. Insbesondere in der Pflege werden oft typische Fragen im Vorstellungsgespräch gestellt, auf die man sich mit etwas Vorbereitung gut einstellen kann. Ein selbstbewusstes Auftreten ist hierbei besonders wichtig, denn nur wer von sich selbst überzeugt ist, kann auch andere überzeugen. Die Kleidung spielt beim Vorstellungsgespräch für Altenpfleger ebenfalls eine wichtige Rolle und sollte das Bewerbungsfoto widerspiegeln: Ein gepflegt-sportlicher Look mit weißer Hose, sauberen Sportschuhen und einem knitterfreien Polo-Shirt ist die Visitenkarte des kompetenten Altenpflegers.
Bewerbung als Altenpfleger/in – Wer sucht Altenpfleger/innen?
Altenpfleger arbeiten hauptsächlich in Altenwohn- und Altenpflegeheimen, in Pflege- und Reha-Kliniken, bei ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten. Auch in Krankenhäusern, Sozialstationen und Hospizen sowie in der Hauskrankenpflege finden sie Arbeit. Oft sind sie auch freiberuflich tätig. Der Beruf hat jedoch auch gute Aussichten für Menschen, die mehr von ihrer beruflichen Tätigkeit erwarten. Examinierte Altenpfleger/innen können z.B. ganz unkompliziert zum Beruf Lebenshelfer oder Altenbetreuer wechseln; es lohnt sich also bei der Jobsuche, auch diese verwandten Begriffe zu nutzen.
Auch die Weiterbildungsmöglichkeiten für Altenpfleger sind vielseitig: Die Gerontopsychiatrische Fachkraft oder der Fachkrankenpfleger für Palliativ- und Hospizpflege sowie der Fachwirt in der Alten- und Krankenpflege sind genauso möglich wie die Weiterbildung zur Alltagsbegleiterin.
Bewerbung als Altenpfleger/in – Berufliche Aussichten als Altenpfleger/in
Altenpfleger ist in einer alternden Gesellschaft wie der unseren ein Beruf mit guten Zukunftschancen und der Möglichkeit, sich nach einer Weiterbildung in leitende Positionen hochzuarbeiten. Wohnbereichsleitung bzw. Pflegeteamleitung, Pflegedienstleitung (PDL) oder Heim- und Einrichtungsleitung sind die am meisten angestrebten Berufsziele für Altenpfleger, die zwar immer noch viel Freude an ihrem Beruf haben, aber nach einigen Jahren Berufserfahrung zusätzlich mehr Verantwortung und Eigeninitiative zeigen wollen. Altenpfleger ist also definitiv ein Beruf mit hohem Zukunftspotenzial.
Muster
Wer noch Inspiration für ein passendes Bewerbungsanschreiben oder einen Lebenslauf braucht, kann sich hier an unseren Vorlagen orientieren:
Altenpfleger/in Anschreiben Vorlage (PDF)
Download Altenpfleger/in Anschreiben Vorlage (Word)
Altenpfleger/in Lebenslauf Vorlage (PDF)
Download Lebenslauf Altenpfleger/in Vorlage (Word)
Passende Stellenangebote für Altenpflegefachkräfte
Wer aktuell noch auf der Suche nach Stellenangeboten im Bereich Altenpflege oder Pflege allgemein ist, findet bei Medi-Karriere eine große Auswahl an Altenpfleger/innen-Stellenangeboten, Jobs für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen oder Jobs für Kinderkrankenpfleger/innen.
Häufige Fragen
- Wie sollte eine gute Bewerbung als Altenpfleger/in aussehen?
- Wie sollte ein gutes Anschreiben als Altenpfleger/in aussehen?
- Wie lang darf ein Lebenslauf für Altenpfleger/innen sein?
- Wie schreibt man ein Motivationsschreiben als Altenpfleger/in?
Eine gute Bewerbung als Altenpfleger/in beinhaltet Deckblatt, Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse. Alle Teile sollten dabei gut lesbar und in der zeitlich korrekten Reihenfolge vorliegen.
Ein gutes Anschreiben beginnt mit einem Interesse weckenden Satz und stellt dann die eigene Motivation, Soft Skills und persönliche Erfahrungen dar. Gegen Ende bittet man um eine Rückmeldung und ein um persönliches Gespräch.
Ein Lebenslauf für Altenpfleger/innen sollte höchstens zwei Seiten lang sein.
Ein Motivationsschreiben als Altenpfleger/in beschreibt die bisherige Berufserfahrung in diesem oder in verwandten Jobs, fachliche Kenntnisse, persönliche Stärken und die eigene Motivation für die entsprechende Stelle. Dabei sollte alles frei von Rechtschreib- und Grammatikfehlern sein.
1. www.career-people.de/fachkraefte/berufe-medizin-pflege/altenpfleger (Abrufdatum: 16.11.)
2. Karrieremöglichkeiten in der Altenpflege, www.pflegemanagement-studieren.de (Abrufdatum: 15.11.)
3. www.fink-zfb.de/ausbildung-zum-examinierten-altenpfleger/ (Abrufdatum: 17.11.)