
Der Lebenslauf ist das Herzstück jeder Bewerbung und vermittelt einen strukturierten Überblick über die berufliche Laufbahn, Qualifikationen und persönlichen Angaben. Hierbei stehen jedoch viele Bewerber vor der Frage, welche persönlichen Details aufgenommen werden sollten, insbesondere beim Familienstand und möglichen Lücken. Arbeitgeber legen Wert auf transparente und nachvollziehbare Werdegänge, während persönliche Informationen gezielt und professionell dargestellt werden sollten. Dieser Artikel bietet eine Übersicht zu den wichtigsten Punkten rund um Familienstand, Kinder, Elternzeit und den Umgang mit Lücken im Lebenslauf.
Familienstand im Lebenslauf
Der Familienstand kann eine zusätzliche Information darstellen, die Personalverantwortlichen oft ein besseres Gesamtbild der Kandidaten vermittelt. Die Entscheidung, ob der Familienstand aufgenommen werden sollte, ist grundsätzlich freiwillig, doch kann die Angabe für eine vollständige Selbstdarstellung im Lebenslauf sinnvoll sein. Sie schafft Transparenz und zeigt, dass der Bewerber mit wichtigen biografischen Informationen offen umgeht.
Personaler benötigen im Durchschnitt etwa 6 bis 10 Sekunden, um einen ersten Eindruck von einem Lebenslauf zu gewinnen. In dieser kurzen Zeit entscheiden sie oft, ob ein Bewerber in die engere Auswahl kommt oder nicht. Daher ist es wichtig, den Lebenslauf übersichtlich und klar strukturiert zu gestalten und relevante Informationen prägnant darzustellen.10 Sekunden pro Lebenslauf
Übersicht der Familienstände
Der Familienstand kann potenziellen Arbeitgebern indirekte Hinweise zur Stabilität und Verfügbarkeit des Bewerbers im beruflichen Umfeld geben. Zwar ist die Angabe freiwillig, doch oft möchten Personalverantwortliche ein umfassenderes Bild des Bewerbers gewinnen, das über fachliche Kompetenzen hinausgeht. Im Folgenden wird erläutert, wie Personalverantwortliche die verschiedenen Angaben interpretieren könnten:
Familienstand | Mögliche Interpretation |
Ledig | Diese Angabe wird oft so gedeutet, dass der Bewerber uneingeschränkt flexibel und mobil ist. Insbesondere für Positionen mit häufiger Reisetätigkeit oder unregelmäßigen Arbeitszeiten kann diese Information als Vorteil gewertet werden. |
Verheiratet | Ein verheirateter Bewerber könnte als stabil und verantwortungsbewusst angesehen werden, was bei Positionen mit Führungsverantwortung positiv bewertet werden kann. Gleichzeitig wird hier oft eine gute Work-Life-Balance vorausgesetzt, was auf eine geplante und strukturierte Lebensführung hindeutet. |
Eingetragene Lebenspartnerschaft | Diese Angabe zeigt eine ähnliche Verbindlichkeit und rechtliche Sicherheit wie bei Verheirateten. Personalverantwortliche könnten dies als Zeichen einer gefestigten privaten Basis interpretieren, die positive Auswirkungen auf das berufliche Engagement haben kann. |
Geschieden | Die Angabe „geschieden“ signalisiert meist eine bereits abgeschlossene Lebensphase. Oft werten Personalverantwortliche diese Information neutral, jedoch kann es bei Elternschaft zu Nachfragen bezüglich möglicher Betreuungspflichten kommen, insbesondere bei jüngeren Kindern. |
Verwitwet | Ein Bewerber mit dieser Angabe hat möglicherweise besondere persönliche Erfahrungen gemacht, die ihn resilient und verantwortungsbewusst erscheinen lassen können. Diese Lebenssituation kann aus Sicht des Personalverantwortlichen bedeuten, dass der Bewerber emotional gestärkt und in der Lage ist, auch schwierige Situationen zu meistern. |
Kinder im Lebenslauf
Die Angabe von Kindern im Lebenslauf erfolgt situativ, da sie nicht verpflichtend ist und je nach Alter der Kinder für Arbeitgeber von unterschiedlichem Interesse sein kann. Die Relevanz dieser Information steigt in bestimmten beruflichen Kontexten, vor allem wenn die Möglichkeit einer eventuellen Betreuung geregelt erscheinen soll.
Kinder erwähnen: Ja oder nein?
Die Entscheidung, ob Kinder im Lebenslauf erwähnt werden sollten, hängt meist vom Alter der Kinder ab. Hierbei bieten sich zwei Unterscheidungen an:
- Kinder älter als 12 Jahre – erwähnen
Kinder, die über das 12. Lebensjahr hinaus sind, können in der Regel selbständiger betreut werden, was eventuell positiv auf die berufliche Verfügbarkeit des Bewerbers wirken kann. Die Angabe älterer Kinder kann die berufliche Flexibilität und Vereinbarkeit mit einer beruflichen Tätigkeit verdeutlichen. - Kinder unter 12 Jahre, weglassen
Bei Kindern unter 12 Jahren ist es oft sinnvoll, diese Angabe wegzulassen, um zu vermeiden, dass Arbeitgeber potenziell die Arbeitszeitverfügbarkeit infrage stellen.
Elternzeit im Lebenslauf
Die Elternzeit ist eine wichtige Station im Lebenslauf, insbesondere in Bezug auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie sollte unbedingt im Lebenslauf erwähnt werden, da sie eine legitime Erklärung für eine mögliche berufliche Pause darstellt. Eine transparente Angabe der Elternzeit zeugt von Offenheit und Verantwortungsbewusstsein, zudem gehört diese Zeit zu einem geregelten und gesetzlich verankerten Lebensabschnitt. Die Angabe erfolgt idealerweise mit konkretem Zeitraum, z.B.: „Elternzeit von 05/2020 bis 07/2021“. Diese Formulierung bietet Klarheit und ermöglicht Arbeitgebern, eventuelle Unterbrechungen im beruflichen Werdegang direkt nachzuvollziehen.
Lücken im Lebenslauf
Lücken im Lebenslauf stellen viele Bewerber vor eine Herausforderung, da sie bei Arbeitgebern Fragen aufwerfen können. Als Lücke gilt in der Regel jede Phase, die nicht durch berufliche oder persönliche Entwicklung gefüllt ist und länger als drei Monate beträgt. Häufige Ursachen sind:
- Weiterbildung
- Reisen
- gesundheitliche Auszeiten
- berufliche Orientierungsphasen
Dabei ist es wichtig, Lücken zu vermeiden, die den Anschein von Unregelmäßigkeit im Werdegang wecken könnten.
Was gilt als Lücke im Lebenslauf?
Als Lücken werden Phasen von mehr als drei Monaten betrachtet, in denen keine berufliche oder formale persönliche Entwicklung wie Fortbildung, Elternzeit oder ehrenamtliche Tätigkeiten ersichtlich ist. Auch längere Reisezeiten oder geplante Sabbaticals können Lücken im Lebenslauf darstellen, die jedoch bei entsprechender Erklärung kein Problem darstellen müssen. Entscheidend ist, dass Bewerber den Grund für längere Pausen sachlich und offen angeben, um dem Arbeitgeber eine nachvollziehbare Erklärung zu liefern.
Tipps bei Lücken im Lebenslauf
Um den Eindruck von Unregelmäßigkeit zu vermeiden, helfen einige Tipps, Lücken im Lebenslauf souverän zu behandeln:
Tipps | Beschreibung |
Transparente Darstellung | Eine klare Erklärung zu beruflichen Unterbrechungen, wie z. B. „berufliche Neuorientierung“ oder „berufsbegleitende Weiterbildung“, verdeutlicht, dass die Lücke für eine sinnvolle Beschäftigung genutzt wurde. |
Ehrenamtliche Tätigkeiten | Eine Phase der beruflichen Neuorientierung lässt sich idealerweise durch ehrenamtliche Tätigkeiten oder Engagement ergänzen, um dem Arbeitgeber eine kontinuierliche Aktivität zu zeigen. |
Weiterbildung & Fortbildung | Weiterbildungen und Kurse sollten in einer beruflichen Pause nicht unterschätzt werden und machen sich gut als wertvolle Ergänzung im Lebenslauf. |
Reisen & persönliche Entwicklung | Wer eine längere Auszeit durch eine geplante Reise oder persönliche Auszeit genutzt hat, kann dies ruhig im Lebenslauf erwähnen. Solche Abschnitte zeigen auch interkulturelle Kompetenzen und eine persönliche Entwicklung, die einen positiven Effekt auf die Berufserfahrung haben können. |
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