
Die Bewerbung auf eine neue Arbeitsstelle ist verschickt und nun heißt es erst einmal warten. Doch wie lange? An der Antwort hängt viel, deshalb möchten Bewerber am liebsten sofort eine Rückmeldung und werden zunehmend nervös und frustriert, wenn der Posteingang Woche um Woche leer bleibt. Doch wie lange muss/sollte man warten und ist es sinnvoll, bei dem potenziellen neuen Arbeitgeber nachzufragen? Und wenn ja, wann und wie? Antworten auf diese Fragen gibt der Artikel „keine Rückmeldung auf die Bewerbung – so geht man vor”.
Keine Rückmeldung nach Bewerbung – wie lange warten?
Eine kurze, förmliche Absage an Bewerber, die für die Stelle nicht berücksichtigt werden (können), ist ein Zeichen des Respekts und sollte selbstverständlich sein. Ist es im Arbeitsalltag aber leider längst nicht immer. Für Bewerber bedeutet das eine große Unsicherheit, da sie nicht wissen, ob der Auswahlprozess noch läuft oder ihre Bewerbung schon aussortiert wurde.
Wann genau mit einer (positiven oder negativen) Rückmeldung zu rechnen ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, da sich die Bewerberauswahl aus verschiedenen Gründen unterschiedlich lang hinziehen kann. Meist benötigen größere Unternehmen mehr Zeit, weil die Bewerberzahl höher ist. Als Faustregel gilt jedoch mindestens 3-4 Wochen zu warten, wenn möglich eher 5-6 Wochen. Letzteres ist zu empfehlen, wenn beispielsweise die Ferienzeit im Bewerbungszeitraum liegt.
Keine Antwort auf die Bewerbung: Was steckt dahinter?
Es dauert im Durchschnitt drei bis sechs Wochen, bis Unternehmen die eingehenden Bewerbungen gesichtet und eine Auswahl potenzieller neuer Mitarbeiter getroffen haben. Dass sie in dieser Zeit oder auch danach kein Feedback geben, kann verschiedene Gründe haben.
Gründe, wieso man keine Antwort bekommt
Manche Unternehmen machen es sich leicht und melden sich nur bei den Bewerbern, die sie zum Vorstellungsgespräch einladen möchten. Den übrigen Bewerbern aber nicht abzusagen oder auch bei einer extrem langen Wartezeit keinen Zwischenstand zu geben, ist sehr unhöflich, wird aber leider teilweise – aus Zeitgründen, Personalmangel oder Bequemlichkeit – so gehandhabt. Es gibt aber auch andere Gründe, die dazu führen, dass Bewerber längere Zeit auf eine Antwort warten müssen, wie zum Beispiel:
- überraschend hohe Anzahl an Bewerbungen
- längere / aufwendigere Auswahl geeigneter Kandidaten
- längere Abwesenheit der Entscheider ohne Vertreter im Unternehmen
- personelle Umstrukturierung innerhalb des Unternehmens
Unabhängig davon ist es möglich, dass das Unternehmen bereits eine Auswahl getroffen und die bevorzugten Bewerber bereits kontaktiert hat, während andere Bewerber aber noch auf der Ersatzliste stehen und nur dann eine Zusage erhalten, wenn die Kandidaten „erster Wahl“ absagen sollten.
Sind die Unterlagen korrekt?
In einigen Fällen erhalten die Bewerber keine Rückmeldung, weil ihre Bewerbung fehlerhafte Angaben enthielt, zum Beispiel in den Kontaktdaten. Dies gilt es zu überprüfen, um auszuschließen, dass das Unternehmen möglicherweise bereits eine Antwort verschickt hat, diese aber aufgrund der falschen Kontaktdaten nicht angekommen ist. Generell ist es sinnvoll, die eingesandte Bewerbung nochmals genau unter die Lupe zu nehmen, insbesondere hinsichtlich Vollständigkeit und Korrektheit der Bewerbungsfrist und des Empfängers.
Zu spät abgeschickte Bewerbungen oder ein falscher Adressat können dazu führen, dass die Bewerbung nicht ankommt und/oder nicht berücksichtigt wird. Dies gilt leider ebenso für Bewerbungen von Personen, deren Qualifikation überhaupt nicht zur Stellenbeschreibung passt. Dennoch sollte auch in den letztgenannten Fällen zumindest eine kurze Absage seitens des Unternehmens erfolgen.
Keine Antwort auf die Bewerbung – das kann man machen
Wer schon länger auf eine Rückmeldung zu seiner Bewerbung wartet und endlich eine Antwort haben möchte, ob er den Job bekommt oder nicht, hat nur eine Möglichkeit: Nachfragen. Dabei gibt es jedoch einige Dinge zu beachten, um nicht aufdringlich oder verzweifelt zu wirken und damit einen negativen Eindruck zu hinterlassen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Die folgenden Tipps können bei einer Nachfrage helfen.
Tipps für das Nachfassen
Nur telefonisch oder per E-Mail nachfragen, niemals per SMS, WhatsApp oder über Social-Media-Kanäle. Trotz Ungeduld oder Frust immer höflich bleiben und Verständnis zeigen. Sinnvoll nachfragen, zum Beispiel nach einem Zwischenstand des Auswahlverfahrens (und nicht, ob die Bewerbung angekommen ist). Vorsichtig mögliche Alternativen erwähnen und um Feedback bitten, das die Entscheidung erleichtert
Nachfassen per Telefon: Bewerbertipps
Grundsätzlich ist die Nachfrage per Telefon einfacher, da Freundlichkeit im gesprochenen Wort einfacher zu vermitteln ist als im geschriebenen Text. Deshalb sollte die telefonische Nachfrage immer die erste Option sein.
Formulierungen zum telefonischen Nachfassen
Ob eine Nachfrage positiv aufgenommen wird, hängt vor allem davon ab, wie sie formuliert ist. Das Wichtigste ist die direkte Ansprache des Gegenübers mit Namen und ein positiver, freundlicher Grundton.
Beim Telefonat lächeln, damit klingt man automatisch freundlicher.Bitte lächeln
Eine mögliche geeignete Formulierung ist:
„Guten Frau Muster, ich bin mir bewusst, dass Sie viel beschäftigt sind, deshalb möchte ich nicht viel von Ihrer Zeit beanspruchen. Ich hatte mich vor 6 Wochen bei Ihnen auf die in der Musterhausener Zeitung ausgeschriebene Stelle als Pflegefachkraft beworben. Könnten Sie mir kurz Auskunft über den Zwischenstand des Auswahlverfahrens geben?”
Im Idealfall erhält man so die gewünschte Information. Falls nicht, ist es erlaubt, das Unternehmen nach einigen Tagen erneut zu kontaktieren, dann am besten per E-Mail.
Nachfassen per E-Mail
Bei der Nachfrage per E-Mail ist es wichtig, dass alle Informationen, die der Empfänger für eine Antwort benötigt, bereits im Text enthalten sind (zum Beispiel Kennziffer des Jobangebots). Erst nachfragen zu müssen, um welche Stelle es sich handelt, kostet Mühe und Zeit, was nicht nur einen negativen Eindruck hinterlässt, sondern auch die Antwortzeit verlängert.
Die Tonalität der E-Mail sollte aber wie beim Anruf immer höflich-freundlich sein, zum Beispiel wie in der folgenden Formulierung:
„Guten Tag Herr Mustermann, herzlichen Dank für die Eingangsbestätigung meiner Bewerbung vom 18.05.2036 auf die Stelle als Sozialassistent (Kennziffer 123456). Sicher haben Sie viele Bewerbungen erhalten und der Auswahlprozess ist entsprechend aufwendig. Ich möchte mich hiermit nur kurz erkundigen, wann mit einer Rückmeldung zu rechnen ist. Ich danke für Ihre Mühe und würde mich über eine baldige und positive Rückmeldung freuen.”
Falls man noch keine Eingangsbestätigung erhalten hat, ist auch folgende Formulierung möglich:
„Guten Herr Exemplar, ich habe mich am 23.07.2038 auf die Stelle als Pharmakant (Kennziffer 987654) beworben und bislang noch keine Eingangsbestätigung oder Rückmeldung erhalten. Deshalb möchte ich hiermit kurz nachfragen, um sicherzugehen, dass Sie alle erforderlichen Unterlagen bei Ihnen eingegangen sind und falls ja, wann ich mit einer Rückmeldung rechnen kann.”
Keine Rückmeldung auf Bewerbung: Optionen
Sollte trotz Nachfragen keine Rückmeldung auf eine Bewerbung erfolgen, bleiben im Grunde nur folgende Optionen: Diese Bewerbung als gute Übung werten und die Stelle abhaken, auch wenn es schwerfällt. Auf keinen Fall sollte man aufgeben, sondern sich auf weitere Stellen bewerben – ruhig auch parallel auf mehrere Ausschreibungen, um die Chancen zu erhöhen.
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