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Zeugnisse spielen in Bewerbungsunterlagen eine zentrale Rolle, da sie den beruflichen Werdegang dokumentieren und wichtige Einblicke in die Qualifikationen sowie die Arbeitsweise der Bewerber geben. Doch nicht jedes Zeugnis ist gleichermaßen relevant. Die Auswahl der beizufügenden Dokumente sollte sorgfältig abgewogen werden. Dabei hängt es von verschiedenen Faktoren ab, welche Zeugnisse wirklich zielführend sind. Im Folgenden wird ein Überblick über die wichtigsten Arten von Zeugnissen gegeben und wie man diese sinnvoll in der Bewerbung verwendet.
Wie wählt man die passenden Zeugnisse für die Bewerbung?
Die Auswahl der Zeugnisse hängt stark von der jeweiligen Position und der Berufserfahrung des Bewerbers ab. Während für Berufseinsteiger Schulzeugnisse und Praktikumsnachweise essenziell sind, rücken bei erfahrenen Fachkräften Arbeitszeugnisse und Weiterbildungszertifikate in den Vordergrund. Wichtig ist, dass die Zeugnisse einen relevanten Bezug zur ausgeschriebenen Stelle haben und aktuelle Qualifikationen nachweisen. Veraltete oder irrelevante Dokumente können die Bewerbung unnötig überfrachten und sollten weggelassen werden. Die Auswahl sollte daher gezielt erfolgen, um den Arbeitgeber von den wichtigsten Kompetenzen zu überzeugen.
Arbeitgeber sind verpflichtet, ein qualifiziertes Arbeitszeugnis auszustellen, das sowohl die Aufgabenbereiche als auch die Leistung und das Verhalten des Arbeitnehmers bewertet. Sie sind dazu gesetzlich verpflichtet.Recht auf ein Arbeitszeugnis
Arten von Zeugnissen
Bei einer Bewerbung kommen unterschiedliche Zeugnisse infrage, die je nach Karrierestufe und Berufsziel relevant sein können. Zu den wichtigsten Dokumenten gehören:
Zeugnisart | Ausstellungsgrund | Verwendungszweck |
Abschlusszeugnis der Schule | Schulabschluss |
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Praktikantenzeugnis | Praktikumsnachweis |
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Ausbildungs- und Studienabschlusszeugnis | Abschluss der Ausbildung bzw. des Studiums |
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Weiterbildungsmaßnahmen mit Zertifikat | Beendigung der Maßnahme |
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Zwischenzeugnis des aktuellen Arbeitgebers | bei noch bestehendem Arbeitsverhältnis |
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Arbeitszeugnis | Nachweis der Berufserfahrung |
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polizeiliches Führungszeugnis | polizeiliche Eignung |
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Gesundheitszeugnis | Gesundheitszertifikat |
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Wer noch in einem Angestelltenverhältnis ist, sollte ein Zwischenzeugnis anfordern, um es der Bewerbungsmappe beilegen zu können. Wer sich bereits nicht mehr in einem Angestelltenverhältnis befindet, fügt das Arbeitszeugnis bei.
Schul- und Ausbildungszeugnis als Basis
Schul- und Ausbildungszeugnisse bilden häufig die Grundlage einer Bewerbung, insbesondere für Berufseinsteiger oder Bewerber, die sich auf eine Ausbildung oder eine erste Stelle im Berufsfeld bewerben. Wer sich jedoch bereits in einem festen Berufsfeld etabliert hat, muss nicht mehr alle Zeugnisse aus der Schulzeit beifügen. Schulzeugnisse sind im Allgemeinen nur dann relevant, wenn sie explizit gefordert werden oder wenn keine weiterführenden Abschlüsse vorliegen.
Braucht man das Praktikums-Zeugnis, das man vor 10 Jahren erhalten hat, wenn man bereits ausgebildete Pflegefachkraft ist?
Im Laufe der beruflichen Karriere verlieren Praktikums-Zeugnisse an Relevanz, insbesondere dann, wenn die berufliche Erfahrung in Vollzeitpositionen wesentlich aussagekräftiger ist. Für eine ausgebildete Pflegefachkraft, die bereits mehrere Jahre Berufserfahrung nachweisen kann, ist es in der Regel nicht mehr notwendig, ein Praktikums-Zeugnis beizufügen, das vor einem Jahrzehnt ausgestellt wurde. Solche Dokumente haben nur in speziellen Fällen noch Relevanz, beispielsweise wenn das Praktikum direkt zur ausgeschriebenen Stelle passt oder besondere Kompetenzen vermittelt wurden, die sonst nicht durch Arbeitszeugnisse belegt werden können.
Weitere wichtige Zeugnisse
Neben Schul- und Arbeitszeugnissen gibt es weitere Nachweise, die in einer Bewerbung von Bedeutung sein können. Diese sind besonders wichtig, wenn sie spezielle Qualifikationen oder Zusatzkompetenzen dokumentieren, die in der ausgeschriebenen Position von Vorteil sind.
Erfolgreich abgeschlossenes Studium
Bei akademischen Berufen oder Positionen, für die ein Studium Voraussetzung ist, darf das Abschlusszeugnis einer Hochschule nicht fehlen. Es bestätigt den erworbenen akademischen Grad und belegt den Studieninhalt sowie die erworbenen Fähigkeiten. Auch wenn das Studium schon länger zurückliegt, ist dieses Zeugnis meist eine zwingende Voraussetzung, um die Grundqualifikation nachzuweisen.
Weiterbildung und Zertifikate
Für Fachkräfte sind Weiterbildungen ein wichtiges Instrument, um sich fortlaufend zu qualifizieren und auf dem neuesten Stand zu bleiben. In Branchen wie dem Gesundheitswesen oder der Pflege, in denen kontinuierliches Lernen unabdingbar ist, sind Zertifikate über absolvierte Schulungen oder Fachweiterbildungen oft ein entscheidender Faktor. Solche Nachweise sollten immer dann beigefügt werden, wenn sie in direktem Zusammenhang mit der ausgeschriebenen Stelle stehen. Sie unterstreichen die Bereitschaft zur Weiterentwicklung und die fachliche Expertise des Bewerbers. Empfehlungsschreiben können zudem hilfreich sein und die Zeugnisse in der Bewerbung abrunden.
Das Arbeitszeugnis
Arbeitszeugnisse zählen zu den wichtigsten Nachweisen in einer Bewerbung. Sie dokumentieren die Berufserfahrung und geben Auskunft über die Arbeitsleistung und das Verhalten am Arbeitsplatz. Ein gutes Arbeitszeugnis erhöht die Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erheblich. Es ist wichtig, dass die Arbeitszeugnisse inhaltlich aktuell sind und die wichtigsten Stationen der beruflichen Laufbahn widerspiegeln. Es ist daher wichtig, dass man Arbeitszeugnisse richtig liest und auch Arbeitgeberbewertungen einschätzen kann.
Welche Anzahl der Arbeitszeugnisse sollte man wählen?
Es ist ratsam, nicht alle jemals erworbenen Arbeitszeugnisse beizufügen, sondern eine gezielte Auswahl zu treffen. In der Regel reicht es, die letzten zwei bis drei relevanten Arbeitszeugnisse beizulegen, die in direktem Bezug zur ausgeschriebenen Stelle stehen. Je mehr Berufserfahrung gesammelt wurde, desto weniger müssen ältere Arbeitszeugnisse vorgelegt werden, es sei denn, sie dokumentieren besonders wichtige oder einzigartige Tätigkeiten. Arbeitszeugnisse von Positionen, die für die aktuelle Bewerbung keine Relevanz mehr haben, können weggelassen werden, um den Fokus auf die wesentlichen Qualifikationen zu legen.
Bewerbung im Ausland
Bei einer Bewerbung im Ausland können andere Anforderungen an die Zeugnisse gestellt werden. Es ist ratsam, sich vorab über die landesspezifischen Gepflogenheiten zu informieren. In vielen Ländern sind Arbeitszeugnisse weniger formell oder haben einen anderen Stellenwert als in Deutschland. In einigen Ländern wird beispielsweise das sogenannte „Letter of Recommendation“ anstelle eines Arbeitszeugnisses bevorzugt. Zudem können internationale Zertifizierungen, Sprachzertifikate oder besondere Nachweise über interkulturelle Kompetenzen von Vorteil sein. Wer sich für eine Stelle im Ausland bewirbt, sollte die Unterlagen entsprechend anpassen und gegebenenfalls auf die Übersetzung wichtiger Dokumente achten. Der Europass Lebenslauf ist ein hilfreiches Element für Bewerbungen im Ausland.
Passende Stellenangebote im Gesundheitswesen
Wer auf der Suche nach einem Beruf im Gesundheitswesen ist, findet bei Medi-Karriere unzählige Stellen im Bereich Pflege, etwa Jobs für Pflegefachkräfte oder Stellenangebote als Medizinisch-Technische Assistenz (MTA).