
Rund 65 Prozent des Personals in der Altenpflege arbeitete 2019 in Teilzeit. Das geht aus aktuellen Daten hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis) im Dezember 2021 veröffentlicht hat. Demnach waren von den insgesamt 954.000 Personen, die in Pflegeheimen oder ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten arbeiteten, 616.000 in Teilzeit oder auf geringfügiger Basis beschäftigt.
Altenpflege – Überdurchschnittlich viele Frauen und Männer in Teilzeit
Der Anteil an Teilzeitkräften in den Altenpflegeeinrichtungen liegt damit weit über der Teilzeitquote in der Gesamtwirtschaft. Den Ergebnissen des Mikrozensus zufolge waren im Jahr 2019 über alle Wirtschaftsbereiche hinweg 29 Prozent der Pflegekräfte in Teilzeit tätig. Bei den Frauen betrug der Anteil der Teilzeitbeschäftigten 48 Prozent, bei den Männern 12 Prozent.
Wie in allen Berufen aus dem Bereich Gesundheit, Soziales und Erziehung ist der Frauenanteil auch in der Altenpflege überdurchschnittlich hoch: Laut Destatis sind 85 Prozent der Altenpflegekräfte weiblich. Die hohe Frauenquote erklärt den Statistikern zufolge jedoch nicht den großen Anteil der Teilzeitbeschäftigten. Auch bei den Männern liegt die Teilzeitquote mit 44 Prozent deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt. Von den weiblichen Altenpflegekräften arbeiten 68 Prozent in Teilzeit.
Zahl der Beschäftigten in der Altenpflege steigt um 40 Prozent
Die Daten zeigen weiterhin, dass die Zahl der Beschäftigten in den stationären und ambulanten Altenpflegeeinrichtungen seit 2009 um 40 Prozent gestiegen ist. Im Jahr 2009 waren so 679.000 Beschäftigte in den Pflege- und Betreuungseinrichtungen tätig, im Jahr 2019 waren es 954.000 Personen. Vor allem die ambulanten Pflegedienste haben an Personal hinzugewonnen. Dort ist die Zahl der Beschäftigten um 61 Prozent gestiegen. Der stationäre Bereich verzeichnet ein Plus von 30 Prozent mehr Beschäftigten.
Die Zahlen machen auch die Altersverteilung der Pflegefachkräfte in den Heimen und ambulanten Diensten deutlich: 39 Prozent des Pflege- und Betreuungspersonals ist 50 Jahre oder älter. Die größte Altersgruppe machen die 50- bis unter 60-jährigen aus, mit 28 Prozent. Elf Prozent der Altenpflegekräfte sind 60 Jahre oder älter. Nur zwei Prozent des Personals sind unter 20 Jahre alt.
Zahl der ausländischen Ausbildungsabschlüsse steigt nur mäßig
Diese Altersverteilung hängt auch damit zusammen, dass viele Altenpflegekräfte ihre Ausbildung erst zu einem recht späten Zeitpunkt beginnen und die Arbeit in der Pflege als zweiten Karriereweg wählen. Im Jahr 2020 waren elf Prozent der Auszubildenden zwischen 30 und 40 Jahren alt, sechs Prozent waren bei Ausbildungsbeginn 40 Jahre oder älter. Insgesamt haben im Jahr 2020 53.610 Personen ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft begonnen.
Zwar steigt die Zahl der Beschäftigten in der Altenpflege, jedoch nicht schnell genug, um den bestehenden Bedarf zu decken. Daher setzen die Pflegeeinrichtungen auch auf ausländisches Personal. 2020 wurden 17.500 ausländische Ausbildungsabschlüsse anerkannt. Das sind lediglich sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Hier zeigen sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie: Zwischen 2018 und 2019 stiegt die Zahl der anerkannten Abschlüsse aus dem Ausland noch um 48 Prozent.
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1. www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Gesundheitspersonal/_inhalt.html (Abrufdatum: 08.12.2021)