
Wenn Einkauf, Haushalt und Hygiene nicht allein zu bewältigen sind oder psychische Erkrankungen die autonome Lebensgestaltung einschränken, ermöglichen ambulante Pflegedienste die Fortführung des Alltags im gewohnten Umfeld. Mobile Pflege liefert außerdem wichtige Unterstützung für pflegende Angehörige, ihren Beruf und die Pflege miteinander zu vereinbaren. So wird durch Übernahme pflegerischer Aufgaben, Betreuungsleistungen und Hilfe in der Haushaltsführung eine umfassende Versorgung des Pflegebedürftigen sichergestellt. Verschiedene Pflegeeinrichtungen privater Anbieter oder von Wohlfahrtsverbänden empfehlen sich je nach Pflegegrad und benötigter Betreuungsleistung und bieten ein Betätigungsfeld für gut organisierte, flexible und empathische Pflegekräfte.
Aufgaben
Ambulante Pflegedienste leisten häusliche Pflegehilfe als Sachleistung durch:
- körperbezogene Pflegemaßnahmen: z.B. Hilfe bei Körperhygiene, Toilettengang und An- und Auskleiden
- pflegerische Betreuungsmaßnahmen: z.B. Begleitung bei Spaziergängen, Unterstützung bei schriftlicher Kommunikation oder der Aufrechterhaltung sozialer Kontakte
- Hilfe bei der Haushaltsführung wie Kochen, Wohnungsputz oder Wäschewaschen
- Beratung der Pflegebedürftigen und Angehörigen: z.B. bei Fragen zu Pflege, weiteren Hilfsdiensten, Anschaffung von Hilfsmitteln oder der Organisation von Krankenfahrten
- häusliche Krankenpflege (unter bestimmten Voraussetzungen): z.B. durch Verabreichen von Medikamenten (auch Injektionsgabe), Wundversorgung oder Blutzuckerkontrolle.
Wer kann in ambulanten Pflegediensten arbeiten?
Neben ausgebildeten Pflegefachkräften bieten ambulante Pflegedienste Einsatzmöglichkeiten für Kinderkrankenpfleger/innen, Krankenpfleger/innen oder staatlich anerkannte Altenpfleger/innen. Daneben können auch Hauswirtschaftshelfer/innen, Familienhelfer/innen oder Pflegehilfskräfte tätig sein.
Arten von ambulanten Pflegediensten
Bei ambulanten Pflegediensten ist zwischen drei Arten von Einrichtungen zu unterscheiden, die in den folgenden Textabschnitten näher beschrieben werden.
Privat geführte Pflegeunternehmen
Auf dem Markt findet sich eine Vielzahl ambulanter Pflegedienste. Davon sind etwa 60 Prozent in privater Hand. Um als ambulanter Pflegedienst durch die Pflegekasse zugelassen zu werden, muss im Pflegedienst mindestens eine examinierte Fachkraft als verantwortliche Leitung eingesetzt sein.
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Wohlfahrtsverbände
Als freie Vereinigungen, die vorrangig humanitäre und karitative Arbeit im Bereich sozialer und gesundheitlicher Arbeit leisten, gibt es in Deutschland zehn große gemeinnützige Bundesverbände. Diese decken etwa 40 Prozent des Marktes für ambulante Pflegedienste ab. Zu den bekanntesten Wohlfahrtsverbänden in Deutschland gehören die Arbeiterwohlfahrt, der Deutsche Caritasverband, das Deutsche Rote Kreuz, die Diakonie Deutschland und die Johanniter.
Teilstationäre Einrichtungen
Man unterscheidet bei teilstationären Einrichtungen zwischen Tagespflege (Übernachtung zu Hause) und der Nachtpflege (Übernachtung in der Einrichtung). Hier hält sich der Pflegebedürftige nur einen Teil des Tages in der Einrichtung auf, in der anderen Zeit des Tages im eigenen Haushalt oder im Haushalt einer Pflegeperson. Die Tagespflege wird in der Regel von Pflegebedürftigen in Anspruch genommen, deren Angehörige tagsüber berufstätig sind. Zu den dort übernommenen Leistungen der häuslichen Pflege kommt die Beförderung von der Wohnung zur Pflegeeinrichtung und zurück. In der Tagespflege verbringen die Pflegebedürftigen ihre Zeit mit anderen Menschen und nehmen an gemeinsamen Aktivitäten teil. Hierdurch werden die häuslichen Pflegepersonen für einige Stunden am Tag entlastet und dem Pflegebedürftigen eine Tagesstruktur gegeben.
Wer kann die Leistungen von ambulanten Pflegediensten in Anspruch nehmen?
Pflegegrade erhalten nicht nur Betroffene in hohem Alter, sondern grundsätzlich Menschen, die in besonderem Maße in ihrer Selbständigkeit und Alltagskompetenz eingeschränkt sind. Je nach Schwere der Beeinträchtigung wird ihnen im Rahmen einer Pflegebegutachtung ein Pflegegrad von 1 bis 5 zugewiesen. Pflege- und Betreuungsbedürftige mit den Pflegegraden 2 bis 5 haben Anspruch auf Pflegegeld und Pflegesachleistungen für die Pflege durch einen ambulanten Pflegedienst oder die Versorgung in einer teilstationären Einrichtung.
Pflegegrade
Kriterium für die Zuteilung des Pflegegrades ist das Ausmaß der Selbstständigkeit in der Alltagsgestaltung und der Pflege sozialer Kontakte sowie in den Bereichen Mobilität, Kognition und Kommunikation und dem Verhalten in psychischen Problemlagen. Auch wird die Fähigkeit zur Bewältigung diverser Krankheitsbilder geprüft, die mit körperlichen und geistigen Einschränkungen verbunden sind, wie z.B. Krebs, Diabetes und Parkinson, Schlaganfall, Amputation oder schweren Brüchen als auch geistige Behinderungen.
Empathische Persönlichkeiten mit positiver Ausstrahlung sind daher in der ambulanten Pflege noch wichtiger als in der stationären Pflege.
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