
Inhaltsverzeichnis
ASE ist die Kurzbezeichnung für Atemstimulierende Einreibung, eine pflegerische Methode, die der verbesserten Selbstwahrnehmung dient und verschiedene Anwendungsbereiche hat.
Im folgenden Artikel finden sich Informationen zur Definition, Zielsetzung und praktischen Durchführung der Maßnahme.
Inhaltsverzeichnis
ASE – Definition
Die Atemstimulierende Einreibung – kurz als ASE bezeichnet – beschreibt eine Pflegemaßnahme, die durch Händedruck und rhythmische Bewegungen der Hände am Rücken die gleichmäßige und tiefe Atmung von Patienten/-innen und Pflegebedürftigen fördert. Sie basiert auf dem Prinzip der basalen Stimulation, einem heilpädagogischen Konzept, das mit der Körperwahrnehmung von Patienten/-innen arbeitet. Diese wird durch die ASE auf die eigene Atmung gelenkt. Dies hat nachweislich eine beruhigende, schlaffördernde sowie atemstimulierende Wirkung.
ASE – Anwendungsbereich
Die ASE kann in den verschiedensten Fällen angewandt werden: Patienten/-innen mit Schmerzen, Unruhe, Depression oder Einschlafstörungen können von der Einreibung profitieren. Auch bei einer mangelnden Körperwahrnehmung, beispielsweise durch eine Demenzerkrankung, kann sie helfen. Weitere Anwendungsbereiche für die Atemstimulierende Einreibung sind vor schweren Operationen oder diagnostischen Untersuchungen sowie Beatmungsentwöhnung und die Atmungsverbesserung.
Kontraindikationen
In einigen Bereichen kann die ASE auch negative Auswirkungen auf Patienten/-innen haben. Hierzu gehören Frakturen im Thorax- und Wirbelsäulenbereich und Bestrahlung. Bei Patienten/-innen mit kardiologischen Erkrankungen sollte man vor der Anwendung Rücksprache mit dem/-r behandelnden Arzt/Ärztin oder dem/der Hausarzt/-ärztin halten.
ASE – Ziele und Wirkung
Wie das Prinzip der basalen Stimulation beschreibt, dient die ASE vor allem der Förderung der Körperwahrnehmung und damit der ruhigen, gleichmäßigen und tiefen Atmung. Je nach Anwendungsbereich kann man dadurch verschiedene Ziele erreichen, beispielsweise die Verminderung von Anspannung, Unruhe und Nervosität. Auch Wohlbefinden und eine erhöhte Schlafbereitschaft können positive Effekte der Anwendung sein. Weitere Ziele der Atemstimulierenden Einreibung sind etwa die verbesserte Körperwahrnehmung, Orientierung, Konzentration oder ein Gefühl der Sicherheit.
Ausbildungsplätze als Altenpfleger/in
ASE – Vorbereitung
Die Vorbereitung zur ASE beginnt bei der Umgebung: Sie sollte ruhig und ungestört sein. Wenn eine warme Umgebung möglich ist, ist dies förderlich. Die ausführende Person sollte Uhren und Schmuck ablegen und bei der Anwendung keine Handschuhe tragen. Darüber hinaus sollte man seine Materialien vorbereiten und den/die Patienten/-in positionieren.
Körperhaltung
Am wichtigsten für die Körperhaltung bei der ASE ist, dass der/die Patient/in bequem sitzt oder liegt. Im Sitzen ist eine Position angebracht, bei der der/die Behandelte mit einem Kissen an der Brust an einer Tischkante oder einem ähnlichen Widerstand lehnt. Im Liegen können zwei verschiedene Positionen verwendet werden: Entweder liegt der/die Behandelte auf der Seite oder wird in der 135-Grad-Position gelagert. Die Lage auf der Seite hat dabei den Nachteil, dass nur ein Lungenflügel stimuliert wird.
Materialien
Neben einem sauberen Handtuch gehört das passende Öl zur ASE. Bei der Auswahl sollte man die Allergien des/der Patienten/-in beachten. Am besten eignet sich eine unparfümierte Wasser-in-Öl Lotion oder ein pflanzliches Öl (Olivenöl).
Altenpfleger/in Stellenangebote
ASE – Ablauf
Zu Beginn der Anwendung wärmt man ausreichend Öl in den Händen an und verteilt es entlang des Haarwachstums vom Nacken bis zum Steiß. Den Brustkorb reibt man dabei zusätzlich ein. Synchron zum Atemrhythmus der behandelten Person führt man nun rhythmische, kreisende Bewegungen durch. Dabei arbeitet man sich gleichmäßig von oben nach unten vor und lässt die Dornfortsätze der Wirbelkörper aus.
Die korrekte Handposition
Bei der ASE liegen die Hände flach auf dem Rücken des/-r Patienten/-in. Der Daumen und die Finger liegen dicht aneinander und werden nicht abgespreizt. Der Druck auf Daumen und Zeigefinger fördert die Atmung zusätzlich. Bei der Ausführung des Kreises bewegt man die Hände seitlich nach außen oben und drückt auf den Brustkorb. Zur Wirbelsäule hin schließt man den Kreis ohne Druck und rückt für den nächsten Kreis nach unten.
Wenn man am Steiß angelangt ist, setzt man wieder am Nacken an, wobei die Hände abwechselnd vom Rücken genommen werden. Der Vorgang wird fünf bis achtmal durchgeführt und die ASE endet mit deutlichem Abrichten vom Steiß zum Nacken.
ASE – Nachbereitung
Nach der Durchführung der ASE wird das saubere Handtuch auf den Rücken gelegt und der/die Patient/in fühlt die Behandlung nach. Zum Schluss hilft die behandelnde Person beim Ankleiden und bringt sie in eine entspannte Position.
Passende Stellenangebote für Pflegefachkräfte
Wer aktuell auf der Suche nach einer neuen Stelle in der Pflege ist, wird bei Medi-Karriere fündig. Hier gibt es eine große Auswahl an Stellen als Pflegefachkraft, Altenpfleger/innen Jobs oder Stellenangebote in der Krankenpflege.
- Döbele, Ambulante Pflege von A bis Z, Springer (Verlag), 2. Auflage 2016
- Pneumonieprophylaxe https://www.amboss.com/... (Abrufdatum 12.05.2023)