Inhaltsverzeichnis
Ein effektives Beschwerdemanagement sichert die Zufriedenheit von Patienten. Die Pflegebranche steht vor stetigen Herausforderungen, darunter die Sicherstellung einer optimalen Versorgung. Ein entscheidender Faktor, um dieses Ziel zu erreichen sind optimale Abläufe im Verarbeiten von Beschwerden. Dieser Magazintext beleuchtet den Ablauf und das Konzept des Beschwerdemanagements im Pflegemanagement, von der Definition über die Ziele bis hin zu konkreten Tools.
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Was ist Beschwerdemanagement?
Beschwerdemanagement ist ein systematischer Prozess zur methodischen Identifizierung, Bearbeitung und Lösung von Kundenbeschwerden. Im Umfeld Krankenhaus und Pflege bezieht es sich auf den Umgang mit Rückmeldungen von Patienten, Angehörigen oder Mitarbeitern, um unter anderem die Qualität der Pflege zu verbessern und das Vertrauen in die Einrichtung zu stärken.
Beschwerdemanagement – Ziele
Die Ziele des Beschwerdemanagements sind vielfältig. Dazu gehört nicht nur die schnelle Klärung von Unzufriedenheiten, sondern auch die Verbesserung der Servicequalität, die Reduzierung von Klagen beziehungsweise öffentlichkeitswirksamen Aktionen sowie die Erhöhung der Patientenzufriedenheit. Somit kann zum einen die Patientenbindung und -zufriedenheit verstärkt werden. Zum anderen deckt ein effektives Beschwerdemanagement auch Fehler in den aktuellen Behandlungsprozessen auf und trägt dadurch zur Optimierung der Versorgung bei. Das Krankenhaus selbst festigt schließlich seine Wettbewerbsposition und kann durch positive Empfehlungen zukünftig mehr Patienten anwerben.
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Beschwerdemanagement – Aufgaben
Klassischerweise lässt sich das Management von Beschwerden in acht Aufgabenbereiche unterteilen. Die ersten vier umfassen die direkte Kundenbeziehung, also im Kontext Krankenhaus sozusagen das “Beschwerdeerleben” des Patienten. Die restlichen Bereiche sind hingegen eher für das hausinterne Qualitätsmanagement wichtig. Mehr zu diesen beiden Teilbereichen gibt es im folgenden Abschnitt.
Beschwerdemanagement – Ablauf
Den Ablauf eines Beschwerdemanagements untergliedert man in den Kontakt mit dem Patienten (direkt) sowie den indirekten Teil, welcher darin besteht, die gesammelten Optimierungsmaßnahmen intern umzusetzen. Was beide Punkte exakt beinhalten, zeigen die folgenden Tabellen.
Direktes Beschwerdemanagement
Hier geht es zunächst darum, niedrige Hürden für den Patienten zu schaffen, sodass dieser seine Probleme und Vorwürfe loswerden kann. Dabei soll er sich wahrgenommen und in seiner Meinung wertgeschätzt fühlen. Um dies zu erreichen, sollte man folgende Schritte beachten:
Schritt | Was ist zu tun? |
(1) Beschwerdestimulierung |
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(2) Beschwerdeannahme |
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(3) Beschwerdebearbeitung |
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(4) Beschwerdereaktion |
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Indirektes Beschwerdemanagement
Indirektes Beschwerdemanagement befasst sich mit der systematischen Auswertung von allen Rückmeldungen. Die Analyse solcher Informationen ermöglicht es, Potenziale zur Verbesserung zu erkennen, bevor sie zu offensichtlichen Problemen werden. So gelingt das Schritt für Schritt:
Schritt | Was ist zu tun? |
(1) Beschwerdeauswertung |
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(2) Beschwerdemanagement-Controlling |
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(3) Beschwerdereporting |
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(4) Beschwerdeinformationsnutzung |
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Beschwerdemanagement-Norm DIN ISO 10002
Die Norm DIN ISO 10002 (“Qualitätsmanagement – Kundenzufriedenheit – Leitfaden für die Behandlung von Reklamationen in Organisationen”) stellt einen international anerkannten Rahmen für das Beschwerdemanagement dar. Sie enthält wesentliche Prinzipien, zentrale Aufgaben sowie konkrete Hilfsmittel für die Durchführung eines effektiven Beschwerdemanagementsystems. Die Implementierung dieser Norm fördert nicht nur die Standardisierung, sondern auch die kontinuierliche Verbesserung der Pflegeprozesse.
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Tools zum Erfassen von Beschwerden
Die moderne Technologie bietet eine Vielzahl von Tools zur Erfassung von Beschwerden. Von digitalen Plattformen über Feedback-Apps bis hin zu spezialisierten Softwarelösungen ermöglichen diese Tools eine effiziente und strukturierte Erfassung von Rückmeldungen. Die Integration solcher Instrumente erleichtert nicht nur den Beschwerdeprozess, sondern bietet auch die Möglichkeit zur umfassenden Datenanalyse.
Hier sind einige Beispiele aufgelistet:
- Beschwerde-Tracking-Systeme: Beschwerden mittels Ticket-System erfassen und verfolgen
- CRM-Software: Software für Customer-Relationship-Management, individuell auf Kundenbeschwerden reagieren
- Automatisierte Rückmeldungen: Sofortige, automatisch generierte Mailantworten
- Workflow-Software: Ermöglicht standardisierten Ablauf und klar festgelegte Zuständigkeiten
Welche Vorteile hat ein effektives Beschwerdemanagement?
Ein effektives Beschwerdemanagement bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Neben der direkten Verbesserung der Patientenzufriedenheit fördert es auch die Identifikation von Schwachstellen im Pflegeprozess, die langfristige Kundenbindung und das positive Image der Pflegeeinrichtung. Indem es proaktiv auf Beschwerden reagiert, trägt es zur kontinuierlichen Qualitätssteigerung im Pflegebetrieb bei und verhindert mögliche Eskalationen durch Beschwerden.
Fazit
Ein durchdachtes Beschwerdemanagement ist unerlässlich für jeden erfolgreichen Pflegebetrieb. Die strukturierte Erfassung, Analyse und Lösung von Beschwerden fördert nicht nur die Patientenzufriedenheit, sondern stärkt auch die Qualitätssicherung in der Pflegebranche. Die Beachtung von Standards wie der DIN ISO 10002 sowie die Integration moderner Tools sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu einem effektiven Beschwerdemanagement, das den Anforderungen an eine zeitgemäße Pflegeeinrichtung gerecht wird.
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Häufige Fragen
- Welche Ziele verfolgt das Beschwerdemanagement in der Pflege?
- Was versteht man unter direktes und indirektes Beschwerdemanagement?
- Was ist Beschwerdemanagement im Gesundheitswesen?
- Welche Phasen beinhaltet das Beschwerde-Management-Konzept?
Zu den Zielen des Beschwerdemanagements in der Pflege gehört nicht nur die schnelle Klärung von Unzufriedenheiten, sondern auch die Verbesserung der Servicequalität, die Reduzierung von Klagen beziehungsweise öffentlichkeitswirksamen Aktionen sowie die Erhöhung der Patientenzufriedenheit. Somit kann zum einen die Patientenbindung und -zufriedenheit verstärkt werden. Zum anderen deckt ein effektives Beschwerdemanagement auch Fehler in den aktuellen Behandlungsprozessen auf und trägt dadurch zur Optimierung der Versorgung bei.
Man unterteilt den Ablauf eines Beschwerdemanagements klassischerweise in einen direkten und einen indirekten Teil. Direktes Beschwerdemanagement umfasst zunächst die direkte Kundenbeziehung, also im Kontext Krankenhaus sozusagen das “Beschwerdeerleben” des Patienten. Dahingegen dient der (anschließende) indirekte Part eher dem hausinternen Qualitätsmanagement, da hierbei die gesammelten Rückmeldungen systematisch ausgewertet werden.
Beschwerdemanagement ist ein systematischer Prozess zur methodischen Identifizierung, Bearbeitung und Lösung von Kundenbeschwerden. Im Umfeld Krankenhaus und Pflege bezieht es sich auf den Umgang mit Rückmeldungen von Patienten, Angehörigen oder Mitarbeitern, um unter anderem die Qualität der Pflege zu verbessern und das Vertrauen in die Einrichtung zu stärken.
Ein erfolgreicher Beschwerdemanagement-Prozess beginnt zunächst mit dem direkten Teil. Dieser Abschnitt untergliedert sich wiederum in vier aufeinanderfolgende Teilschritte: Beschwerdestimulierung, Beschwerdeannahme, Beschwerdebearbeitung und Beschwerdereaktion. Darauf folgt dann das indirekte Beschwerdemanagement, wobei es zu einer Auswertung der gesammelten Rückmeldungen kommt. Auch hier gilt es wieder, vier Schritte zu absolvieren: Beschwerdeauswertung, Beschwerdemanagement-Controlling, Beschwerdereporting sowie Beschwerdeinformationsnutzung.
- Beschwerdemanagement im Krankenhaus, https://bbfg-ev.de/... (Abrufdatum: 02.02.2024)
- Beschwerdemanagement, https://www.management-krankenhaus.de/... (Abrufdatum: 02.02.2024)