
Es gibt einige Medizinische Fachangestellte, kurz als MFA bezeichnet, die nach 40 Jahren im Beruf vor dem Renteneintritt stehen und nicht von ihrer gesetzlichen Rente leben können. Die Ursache hierfür ist häufig das in der Regel verhältnismäßig geringe Gehaltsniveau. Denn durchschnittlich verdienen MFA knapp 3.000 Euro brutto im Monat, womit man in der Rente auf etwa 1.300 Euro monatlich kommt. Von diesem Wert werden jedoch hinzukommend Steuern abgezogen, wodurch die monatliche Rente häufig kaum für alle Ausgaben ausreicht.
Aus diesem Grund ist es insbesondere für MFA sinnvoll, bereits frühzeitig eine betriebliche Altersvorsorge abzuschließen. Was dies jedoch konkret bedeutet und wie das ganze für Medizinische Fachangestellte geregelt ist, wird in diesem Beitrag geklärt.
Betriebliche Altersvorsorge – Definition
Die betriebliche Altersvorsorge, kurz bAV, ist eine Form der Altersvorsorge, die Arbeitgeber/-innen für ihre Mitarbeitenden anbieten. Dies geschieht jedoch nur nach einer entsprechenden Vereinbarung zwischen beiden Parteien und soll den Arbeitnehmern/-innen eine zusätzliche Absicherung im Rentenalter bieten. Damit das auch für die Seite der Arbeitgeber/-innen attraktiv ist, wird die betriebliche Altersvorsorge in der Regel steuerlich begünstigt.
bAV bei häufigem Jobwechsel
Wer nicht vorhat, lange in einem Job zu bleiben und häufig wechselt, sollte sich überlegen, ob es sinnvoll ist, in eine Lebensversicherung einzuzahlen. Denn ob ein neuer Arbeitgeber dieselben Konditionen anbietet, kann man vorher meist nicht wissen.
Grundsätzlich bedeutet die betriebliche Altersvorsorge, dass die Arbeitgeber/-innen einen bestimmten Teil des Bruttogehaltes oder einzelne Sonderzahlungen wie Weihnachtsgelder oder Boni in eine Altersvorsorge für den/die Arbeitnehmer/-in einzahlen. Dies wird dann als Entgeltumwandlung bezeichnet. Wie hoch dieser Beitrag konkret ist, kann in den meisten Fällen individuell festgelegt werden.
Ausbildungsplätze als Medizinische Fachangestellte
Betriebliche Altersvorsorge für MFA
Für die Berufsgruppe der MFA gibt es allerdings eine besondere Regelung, die über die gesetzlichen Mindestvorgaben für die betriebliche Altersvorsorge hinausreicht. Denn die sogenannte „Gesundheitsrente“ für Medizinische Fachangestellte sieht vor, dass Ärzte/-innen einen zusätzlichen Arbeitgeberbeitrag zu deren betrieblicher Altersvorsorge beisteuern. Für MFA, die in Vollzeit beschäftigt sind, liegt dieser bei 76 Euro im Monat, für Auszubildende nach der Probezeit bei 53 Euro und für Teilzeitangestellte bei 43 Euro monatlich. Festgelegt ist diese Regelung im Tarifvertrag zur betrieblichen Altersvorsorge.
Die Durchführung erfolgt dann durch eine Pensionskasse oder die Direktversicherung in Form einer Aktiengesellschaft. Letztere Variante bedeutet, dass die Arbeitgeber/-innen für ihre Beschäftigten eine Lebens- oder Rentenversicherung abschließen. Der/die Arbeitnehmer/-in beziehungsweise die Hinterblieben ist/sind dann der/die Begünstigte/n. Bei der Pensionskasse zahlen im Versorgungsfall hingegen zuständige Unternehmen die durch die bVA-Beiträge gesammelte Altersrente direkt an die Arbeitgeber/-innen aus.
Medizinische Fachangestellte Stellenangebote
Betriebliche Altersvorsorge – MFA ohne Tarifvertrag
Für Medizinische Fachangestellte, die geringfügig beschäftigt sind, gilt die gleiche Regelung wie für Teilzeitangestellte – es gibt einen Arbeitgeberbetrag von monatlich 43 Euro. Bei MFA, deren Gehalt nicht an tarifvertragliche Einigungen gebunden ist, entfällt allerdings die Gesundheitsrente. Dies trifft zum Beispiel auf Medizinische Fachangestellte zu, die in einer privaten Einrichtung tätig sind. In der Regel gilt für diese dann die allgemeine gesetzliche Regelung bezüglich der betrieblichen Altersvorsorge. So gibt es beispielsweise die Möglichkeit, dass die Arbeitgeber/-innen für die bei ihnen angestellten Mitarbeiter/-innen in eine private Rentenversicherung einzahlen.
Da hier aber die Leistungen aufgrund des fehlenden Arbeitgeberbeitrages durch die Ärzte/-innen jedoch niedriger ausfallen, ist eine betriebliche Altersvorsorge für Medizinische Fachangestellte ohne einen Tarifvertrag nicht in jedem Fall sinnvoll.
Passende Stellenangebote für Medizinische Fachangestellte
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- https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/pdf-Ordner/MFA/TV_AVG_MFA2016.pdf (Abrufdatum: 15.02.2023)
- https://www.gehalt.de/beruf/medizinische-fachangestellte (Abrufdatum: 15.02.2023)