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Das Bremer Curriculum gilt als Nationales Mustercurriculum in der generalistischen Pflegeausbildung und wurde zur Qualitätssicherung des Lehrplans entwickelt. Es soll die kommunikativen und pflegerischen Fähigkeiten der Auszubildenden stärken und sie optimal auf den Pflegeberuf vorbereiten. Mehr zum Curriculum, seinen Inhalten und seiner Entwicklung im Artikel.
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Bremer Curriculum – Definition
Als „Bremer Curriculum“ bezeichnet man den 2019 am Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen entwickelten Lehrplan für die neue generalistische Pflegeausbildung, die aus dem neuen Pflegeberufegesetz (PflBG 2017) hervorgeht. Der als Mustervorlage für Pflegeschulen im Land Bremen entwickelte Lehrplan konkretisiert die Inhalte, Anforderungen und Abläufe der generalistischen Pflegeausbildung und soll der Qualitätssicherung und Vereinheitlichung des Lehrgangs dienen.
Hintergrund
Neben dem PflBG gibt auch die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Pflegeberufe (PflAPrV 2018) Rahmenbedingungen für die pflegerische Ausbildung vor. Hierbei handelt es sich um Vorgaben zu Prüfungsabläufen und -anforderungen. Auf die PflAPrV sollte sich das Bremer Curriculum zunächst beziehen und die Anforderungen erfüllen. Als Grundlage dient hierbei eine Reihe von Publikationen im Bereich von Pflege- und Bildungsforschung.
Bremer Curriculum – Unterrichtsziele
Das Bremer Curriculum dient der Entwicklung eines Unterrichts, der
- kompetenzorientiert aufgebaut ist
- sich am Prinzip der Situationsorientierung ausrichtet
- entwicklungslogisch aufgebaut ist
- in curriculare Einheiten eingeteilt ist, die eigene situative Rahmen und intrinsische Ziele, Inhalte und Zeitvorgaben haben und durch konkrete Lernangebote im Bezug zu den Anlagen 1 und 2 der PflAPrV stehen
Damit soll eine allgemein bessere pflegerische Versorgung mit flächendeckender Kompetenz der Fachkräfte ermöglicht werden.
Ausbildungsplätze als Pflegefachkraft
Bremer Curriculum – Inhalte
Insgesamt teilt das Bremer Curriculum die Inhalte der Ausbildung zur Pflegefachkraft in 24 Lernfelder auf, die in ihrer Komplexität steigen, je höher der Wissensstand der Auszubildenden ist. Für die ersten beiden Ausbildungsdrittel sind die folgenden Lernfelder vorgesehen:
Lernfeld-Thema | Stunden |
Kontakt zum Menschen – Einführung | 50 |
Orientierung und Beweglichkeit unterstützen | 110 |
Alltagshilfe für Menschen mit Hilfsbedürftigkeit – Vorbereitung auf Praxiseinsatz | 100 |
Kontakt zum Menschen in der Pflege – Reflektion der Praxis | 60 |
Erfahrungen fachlich einordnen – Pflegeprozesse strukturieren | 90 |
Unterstützung für Neugeborene und Eltern beim Start ins Leben | 60 |
Prä- und Postoperative Pflege | 120 |
Handeln in Notfallsituationen | 80 |
Präventionen in der häuslichen Pflege | 100 |
Individuelle Akutpflege von Menschen mit mehrfachen gesundheitlichen Einschränkungen | 100 |
Rehabilitative Pflege bei cerebralen Schädigungen | 70 |
Individuelle Langzeitpflege zur Unterstützung der Lebensqualität | 80 |
Präventive und kurative Prozesse bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen | 100 |
Alltagsgestaltung bei Demenz unterstützen | 60 |
Alltagsbewältigung von chronisch Kranken mit Mobilitätseinschränkung unterstützen | 80 |
Pflegerische Begleitung in der Onkologie und Palliativmedizin | 100 |
Als Auszubildende/r den Pflegeberuf gesund erlernen und leben | 40 |
Gesamt | 1400 |
Im letzten Jahr können auch Auszubildende nach dem Bremer Curriculum nach Wunsch den alternativen Weg zur Pflegekraft in der Altenpflege oder Kinderkrankenpflege wählen. Entscheiden sie sich nicht für diesen Weg, enthält das letzte Ausbildungsdrittel folgende Inhalte:
Lernfeld-Thema | Stunden |
Psychiatrische Pflege | 60 |
Unterstützung von Menschen in herausfordernden sozialen Lagen | 40 |
Pflege in lebensbedrohlichen Situationen | 80 |
Interdisziplinäre Rehabilitation | 80 |
Männergesundheit/Frauengesundheit/Menschengesundheit | 80 |
Kritische Pflegesituationen bei Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen | 80 |
Zukunftswerkstatt | 60 |
Macht und Ohnmacht erkennen – Schutz vor Gefahren | 60 |
Personenbezogene Versorgung von Menschen mit komplexen gesundheitlichen Einschränkungen und schwierigen sozialen Lebensbedingungen | 120 |
Gesamt | 660 |
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- Muths, Daran-Finck et al., “Bremer Curriculum” für die Ausbildung zur Pflegefachfrau/ zum Pflegefachmann (Entwurf), Universität Bremen, 2019