Das neue Bündnis pro Rettungsdienst warnt derzeit vor einem Kollaps bei der Notfallversorgung durch Rettungskräfte. In der Notfallrettung spielt jede Sekunde eine entscheidende Rolle. Je schneller die Einsatzkräfte vor Ort sein können, desto besser. Um eine zügige Reaktion in allen Situationen gewährleisten zu können, müssen jedoch ausreichend Rettungswägen und das notwendige Personal bereitstehen. Derzeit ist dies in Deutschland allerdings viel zu häufig nicht möglich, wodurch es immer wieder zu langen Wartezeiten an den betroffenen Orten kommt, die im Ernstfall lebensbedrohlich sein können. Hierfür gibt es mehr als eine Ursache. Fest steht allerdings, dass der Rettungsdienst an seine Grenzen stößt und zu kollabieren droht.
Aus diesem Grund haben sich verschiedene Einsatzgruppen zusammengeschlossen und das Bündnis pro Rettungsdienst gegründet. Der folgende Artikel informiert darüber, was dieses konkret macht, welche Ziele es verfolgt und welche Konsequenzen es haben könnte, wenn keine Lösung gefunden wird.
Was ist das Bündnis pro Rettungsdienst?
Das 2022 in Frankfurt gegründete Bündnis pro Rettungsdienst ist ein Zusammenschluss aus verschiedenen Bundesvereinigungen. Hierzu zählen Mitarbeitende der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte, der Feuerwehr-Gewerkschaft, der Gesellschaft für Rettungswissenschaften, dem Berufsverband Rettungsdienst und der arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbandes. Diese sind alle der Meinung, dass der Rettungsdienst an sich zwar immer noch leistungsfähig sei, allerdings immer mehr an seine Grenzen gerät.
Hierfür gibt es verschiedene Ursachen, grundsätzlich ist das Problem jedoch der Überbelastung des Rettungsdienstes sowie einer Fehlsteuerung des Systems geschuldet. Infolgedessen kommt es zu großen Personalmängeln, da viele die Belastungen des Berufes nicht mehr tragen können, während die Zahlen der Einsätze gleichzeitig jedoch stetig zunehmen. Aus diesem Grund fordert das Bündnis eine grundlegende Reform des Rettungsdienstes, da eine zügige und angemessene notfallmedizinische Versorgung andernfalls nicht mehr gewährleistet werden kann.
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Bündnis pro Rettungsdienst – Ziele
Das Bündnis pro Rettungsdienst warnt demnach vor einem Kollaps des Systems. Um dies zu verhindern, verlangen die beteiligten Parteien ein schnelles Handeln seitens der Politik. Ziel soll hierbei nicht nur eine Bewältigung punktueller Probleme, sondern eine gemeinsame Neustrukturierung der gesamten Notfallversorgung sein. Denn diese Krise betrifft nicht nur den Rettungsdienst selbst, sondern stellt auch in den Notaufnahmen der Kliniken und Krankenhäuser ein großes Problem dar. So kommt es immer wieder zu Behandlungen im Rettungswagen vor den angefahrenen Notaufnahmen, da diese aufgrund des Fachkräftemangels ebenfalls völlig überbelastet sind.
Um eine nachhaltige Reform zu erreichen, nennt das Bündnis in einem kürzlich veröffentlichten Schreiben verschiedene Vorschläge beziehungsweise Forderungen. So soll es beispielsweise künftig eine technische Zusammenlegung der Notrufnummern 112 und 116117 geben, um medizinischen Laien die Suche nach Hilfe zu erleichtern. Eine weitere Forderung ist die Einrichtung standardisierter Notrufabfragen sowie einer Telefonreanimation.
Bagatell-Fahrten vermeiden
Zudem sollen die Rettungsdienste in Zukunft die Möglichkeit erhalten, nicht lebensbedrohliche Anfragen zunächst an die 116117 weiterzuleiten, um auf diese Weise nicht zwingend notwendige Fahrten zu vermeiden. Diese sogenannten Bagatell-Fahrten haben in den letzten Jahren immer mehr zugenommen, sind oft allerdings keine Aufgabe für den Rettungsdienst. Dennoch binden sie jedes Mal Einsatzwägen und Personal, die dann eventuell nicht für einen tatsächlichen Notfall zur Verfügung stehen. Könnten diese Hilfeersuchen von Anfang an besser eingeordnet werden, würde dies das System enorm erleichtern.
Um die Arbeitsbedingungen der Einsatzkräfte zu verbessern und den Beruf für viele wieder attraktiver zu machen, soll außerdem die bisherige Arbeitszeit von 48 Stunden pro Woche herabgesetzt und Pausen sowie Schlafzeiten sichergestellt werden. Des Weiteren sollen die Rettungsdienste bei Tarifverhandlungen mehr mit einbezogen werden, um ein Gehalt festzulegen, welches den hohen Anforderungen des Berufes entspricht.
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- Notruf vom „Bündnis pro Rettungsdienst“, https://www.swr.de/... (Abrufdatum: 18.12.2022)
- Bündnis pro Rettungsdienst will Katastrophe abwenden, https://www.behoerden-spiegel.de/... (Abrufdatum: 18.12.2022)
- Die Notfallversorgung in Deutschland ist selbst ein Notfall, https://www.augsburger-allgemeine.de/... (Abrufdatum: 18.12.2022)