Welche Themen die Pflegebranche im vergangenen Jahr bewegt haben, zeigt der im Dezember veröffentlichte Care Monitor 2021. Die jährliche Erhebung, durchgeführt vom Branchendienst Care Invest und der Unternehmensberatung Roland Berger, geht unter anderem auf die wirtschaftliche Entwicklung der Branche ein. 2021 verzeichneten demnach viele Pflegeeinrichtungen ein Defizit und gehen auch für die folgenden Jahre von einer defizitären Entwicklung aus.
Care Monitor 2021 – Jahr stand erneut im Zeichen der Corona-Pandemie
Der Report von Care Invest und Roland Berger stellt jährlich die großen Trends in der Pflegebranche heraus. Für die aktuelle Ausgaben 2021 wurden rund 200 Pflegeeinrichtungen über alle Trägerschaften hinweg befragt. Dabei zeigt sich, dass das zurückliegende Jahr erneut im Zeichen der Corona-Pandemie stand. Die Pflege gehört zu den Branchen, die am stärksten von der Pandemie betroffen sind.
Bei den großen Trends zeigen sich allgemein wenige Veränderungen. Nach wie vor bestehen große Herausforderungen durch den Fachkräftemangel, die demografische Entwicklung der Gesellschaft, regulative Vorgaben und die Digitalisierung. Auch der Kosten- und Effizienzdruck gehört für Pflegeeinrichtungen weiterhin zu den wichtigsten Themen.
Pflegeeinrichtungen sehen wirtschaftliche Entwicklung pessimistisch
Nach ihrer wirtschaftlichen Entwicklung befragt, zeigen sich die meisten Pflegeeinrichtungen pessimistisch. 21 Prozent verzeichneten im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Defizit, 53 Prozent erwarten bis 2025 eine defizitäre Entwicklung.
Diese negativen Aussichten haben allerdings nicht zu einem Investitionsstau geführt. 57 Prozent der befragten Einrichtungen geben an, in ausreichendem Maße zu investieren. In 70 Prozent der Einrichtungen fließt das Geld vor allem in die Sanierung bestehender Bauten, nur etwa 30 Prozent nahmen Neubauten vor. Nur 34 Prozent der Studienteilnehmer sind Eigentümer aller Immobilien in ihrem Portfolio und können damit frei über Investitionen in Renovierung und Umbau entscheiden.
Fachkräftemangel bleibt großes Problem
Der Fachkräftemangel bleibt ein großes Problem für die Pflegebranche. 60 Prozent der befragten Einrichtungen geben an, dass sich der Mangel an Fachpersonal im Vergleich zu 2020 sogar noch verschärft hat. Maßnahmen wie eine attraktivere Gestaltung der Arbeitsplätze und mehr Ausbildungsplätze sollen dem entgegenwirken. Darüber hinaus möchten Pflegeeinrichtungen verstärkt soziale Medien für das Personalmarketing nutzen.
Die Mitarbeiterschaft in Pflegeeinrichtungen schätzt vor allem Maßnahmen wie eine verlässliche Dienstplanung, die zu einer besseren Vereinbarung von Beruf und Familie führt. Eine bessere Vergütung für Pflegefachkräfte folgt erst auf Platz 2 der gewünschten Maßnahmen.
Positive Effekte beim Thema Digitalisierung
Fortschritte vermelden die Pflegeeinrichtungen im Bereich der Digitalisierung. Wie aus dem Care Monitor 2021 hervorgeht, haben 94 Prozent von ihnen Digitalisierungsmaßnahmen umgesetzt. Ein zu hoher Investitionsbedarf und fehlende finanzielle Mittel wirken sich allerdings hemmend auf die positive Entwicklung aus.
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