Die Corona-Pandemie hat die Bekämpfung von Aids und Tuberkulose immens erschwert. Das berichtet der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, in einem Resümee seiner Arbeit des letzten Jahres. Die Gründe dafür sind vielschichtig.
Corona-Pandemie belastet Kampf gegen Aids und Tuberkulose
Die schwere Zeit der Covid-Bekämpfung brachte zwar auch positive Nebeneffekte für die gesamtgesellschaftliche Gesundheitssituation. So war eine saisonale Influenza-Welle während des Lockdowns praktisch auf der gesamten Nordhalbkugel nicht existent. Jedoch wirkt sich die Covid-19-Pandemie verheerend auf den Kampf gegen andere tödliche Krankheiten aus. Am stärksten betreffe dies Tuberkulose und Aids, die 2019 noch die Rangliste der tödlichsten Infektionskrankheiten anführten. Hier sei die Zahl der Behandlungen und Tests deutlich gesunken, erklärt Peter Sands, Exekutivdirektor des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria. Dies sei auch ersichtlich im Vergleich der bewilligten Ausgaben für Aids-, Tuberkulose- und Malariaprogramme. Bis August 2021 waren dies 3,3 Milliarden US-Dollar und somit fast eine Milliarde weniger als zum entsprechenden Zeitraum im Vorjahr (4,2 Milliarden).
Präventivprogramme erreichen weniger Menschen
In den Ländern, in die der Fonds investiere, sank dem Bericht zufolge im Jahr 2020 die Zahl der gegen arzneimittelresistente Tuberkulose behandelten Menschen um 19 Prozent. Auch wurden im Vergleich zu 2019 elf Prozent weniger Menschen mit Aids-Präventionsprogrammen erreicht. Die Zahl durchgeführter HIV-Tests sei sogar um 22 Prozent zurückgegangen. Das habe den Beginn einer Behandlung in den meisten Ländern verzögert. Wenn sich weniger Menschen auf HIV testen lassen, aus Angst vor einer Covid-Ansteckung oder weil dies wegen den entsprechenden Schutzverordnungen nur erschwert möglich ist, könnten sie unwissend weitere anstecken. Zumindest sei der Kampf gegen Malaria durch die Corona-Pandemie weniger stark betroffen gewesen, berichtete Sands weiter. Aber auch hier gab es einen Rückgang um 4,3 Prozent bei den getesteten Malariaverdachtsfällen.
Milliardenunterstützung für Gesundheitsprogramme in aller Welt
Die von den G8-Staaten gebilligte internationale Organisation besteht seit 2002. Sie beschafft weltweit Gelder, verwaltet und investiert diese in Gesundheits- und Präventionsprogramme. Eigenen Angaben zufolge betragen die jährlich bewilligten Ausgaben mehr als vier Milliarden US-Dollar. Diese kommen lokalen Experten zur Unterstützung von Programmen in mehr als 100 Ländern zu. Die Zahl der durch Aids, Tuberkulose und Malaria verursachten Todesfälle ging in den Ländern, in die der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria investiert, eigenen Angaben zufolge um 46 Prozent zurück. Zusätzlich habe man 980 Millionen US-Dollar genehmigt, um auf Covid-19 zu reagieren.
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