
Die richtigen Schuhe für Pflegekräfte sollten besonders gut stützen. Denn wer beruflich viel geht und steht, ist darauf angewiesen, möglichst lange schmerzfrei auf den Beinen sein zu können. Das betrifft vor allem Verkäufer und Verkäuferinnen, Kellner und Kellnerinnen sowie natürlich Personal in der Gesundheitsbranche. Niemand legt mehr Kilometer am Tag zurück als eine Pflegekraft, die acht bis zehn Stunden täglich zwischen Patientenzimmern und dem Stationszimmer hin und her läuft.
Daher ist es kein Wunder, dass Orthopäden besonders viele Pflegekräfte in ihren Praxen sehen, die über Knie-, Hüft- und Rückenschmerzen klagen. Die häufigsten orthopädischen Diagnosen für diese Schmerzen bei Pflegekräften sind Plantare Fasziitis (eine Entzündung des Bindegewebes zwischen Ferse und Fußballen) und Shin Splint (das sogenannte Schienbeinkantensyndrom, also Schmerzen im Bereich des Schienbeines).
Die Ursache für diese Krankheitsbilder sowie viele andere Schmerzen im Bewegungsapparat ist oftmals schnell gefunden und glücklicher Weise sehr leicht zu beheben: die falschen Schuhe. Worauf beim Kauf geachtet werden sollte, haben wir hier zusammengestellt.
Schuhe für Pflegekräfte – Die richtigen Eigenschaften
Das richtige Paar Schuhe zu finden, kann die Lebensqualität von Pflegefachkräften deutlich verbessern, weshalb diese bei dem fast überwältigenden Angebot an Sport- und Arbeitsschuhen einige Punkte beachten sollten. Faktoren wie aktuelle Mode oder ein günstiger Preis sollten dabei nicht ausschlaggebend sein. Bei der Auswahl des idealen Paars lohnt sich vielmehr, etwas Geld und Zeit zu investieren.
Schuhe für Pflegekräfte sollten drei Kerneigenschaften aufweisen, damit man in ihnen sicher und lange unterwegs sein kann: eine gute Polsterung, gute Fußstabilität und genügend, aber nicht zu viel Bewegungsspielraum.
Auch wenn im Krankenhaus oft und gern Schuhe mit offenen Fersen getragen werden, bieten diese weniger Sicherheit, da die Gefahr des Herausrutschens aus dem Schuh besteht. Riemen über der Ferse sollen das zwar angeblich verhindern, einen wirklich effektiven Schutz bieten aber nur geschlossene Schuhe.
Gute Schuhe für Pflegekräfte sollten eine Schnürung oder Klettverschlüsse haben und definitiv rundum geschlossen sein. Als Material bietet sich alles an, was atmungsaktiv und pflegeleicht sowie wasserdicht ist.
Augen auf beim Schuhkauf für Pflegekräfte
Es gibt vier wichtige Merkmale, die man beim Kauf beachten sollte: Biomechanik, Gewicht, eventuell vorhandene Fehlstellungen oder Verletzungen und Sitz. Hat man das ideale Modell gefunden, sollte man bestenfalls gleich zwei Paar kaufen. Es ist nämlich besonders gut, zwei identische Paare im Wechsel zu nutzen: einen Tag Paar A, einen Tag Paar B. So kann der Schuh vom Vortag gut auslüften und durchtrocknen und es kommt seltener zu schlechten Gerüchen, Fußpilz oder ähnlichen Problemen.
Biomechanik – Fußtyp und Gangart
Der Fuß verrichtet bei jedem Schritt zwei Aufgaben: Er absorbiert erstens den Aufprall des Körpergewichts und erzeugt zweitens die Bewegungsenergie für den nächsten Schritt. Das korrekte Abrollen von der Ferse über die Sohle bis hin zu den Zehen ist dabei besonders wichtig. Ein guter Schuh sollte das mit einer flexiblen Sohle nicht behindern, sondern unterstützen.
Rollt der Fuß zu weit oder zu kurz ab bzw. ist das Gelenk instabil, kommt es zu Problemen, welche zu Schmerzen und falscher Gelenksabnutzung führen können. Auch der Fußtyp ist wichtig bei der Auswahl guter Schuhe, denn „Plattfüße“ benötigen z.B. ein breiteres Fußbett.
Ein guter Schuhverkäufer vermisst daher nicht nur Fußumfang und -länge und achtet auf die Höhe des Fußbogens. Er lässt seine Kunden zusätzlich auf einem Laufband gehen, um sich ein Bild davon zu machen, wo vermehrte Unterstützung benötigt wird und wo der Schuh mehr Bewegungsspielraum bieten muss. Der Gang zum Profi ist daher einer ungetesteten Internetbestellung gegenüber auf jeden Fall vorzuziehen.
Körpergewicht
Je mehr die Pflegekraft wiegt, desto wichtiger ist eine gute Polsterung der Schuhsohle. Gut gepolsterte Schuhe machen jeden Schritt leicht und federnd und sorgen für ein Gefühl wie über eine Wiese oder Gymnastikmatten zu laufen. Spüren Pflegekräfte jeden Schritt wie einen Schlag, ist definitiv zu wenig Polsterung im Schuh.
Verletzungen und Fehlstellungen
Fehlstellungen bleiben oft unerkannt, weil sie für die betroffene Person normal sind. Pflegekräfte sollten daher auf häufige Schmerzen oder wiederholten Muskelkater achten, die ein Hinweis auf behandlungsbedürftige Probleme sein können. Ein Besuch beim Orthopäden kann hilfreich sein, um eventuell noch unerkannte Fehlstellungen oder andere Probleme zu erkennen und passendes Schuhwerk auszuwählen.
Außerdem: Wer sich innerhalb des letzten halben Jahres eine Verletzung zugezogen hat, sollte sich ein neues Paar Schuhe kaufen, das den veränderten Bedürfnissen (z.B. mehr Polsterung oder mehr Halt) angepasst ist.
Der korrekte Sitz des Schuhs
Als Faustregel gilt: Die Zehen sollten sich frei bewegen können, die Ferse fest gesichert sein und nicht aus dem Schuh schlüpfen und der gesamte Fuß sich nicht eingeengt fühlen oder „schwimmen“. Beim Kauf sollten Pflegekräfte ein paar Runden durch den Laden gehen und auf diese Punkte achten. Ein professioneller Schuhverkäufer kann gleich die passenden Modelle aussuchen, um den Auswahlprozess zu beschleunigen.
Schuhe für Pflegekräfte – Wann sollte man ein neues Paar kaufen?
Schuhe sollten etwa alle 800 gelaufenen Kilometer ersetzt werden. Für eine in Vollzeit beschäftigte Pflegekraft heißt das bei einer 40-Stunden-Woche etwa alle sechs Monate. Für etwas „robustere“ Körpertypen oder Menschen mit besonderen physiognomischen Anforderungen sogar alle drei bis vier Monate. Dies ist natürlich sehr individuell und hängt von allen zuvor erwähnten Faktoren ab.
Grundsätzlich gilt: Treten plötzlich ohne erkennbaren Auslöser und bei unverändertem Bewegungsverhalten Knieprobleme, Fersenschmerzen, Muskelkater, Schienbeinschmerzen, Hüft- oder Rückenprobleme auf, sollte man sich fragen, wie gut die Sohle bzw. Polsterung der Arbeitsschuhe noch ist.
Fazit
Schuhe für Pflegekräfte…
- sind an den Zehen und an der Ferse geschlossen,
- haben eine gut profilierte Sohle, die jede Bewegung mitmacht und das Abrollen unterstützt,
- lassen sich individuell in der Spannweite durch Klettverschlüsse oder Schnürsenkel regulieren,
- haben eine speziell angepasste Dämpfung,
- haben ein bequemes Fußbett und tragen sich angenehm und
- sind aus wasserabweisendem, strapazierfähigem und pflegeleichtem Material.
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