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Gehälter in der Pflege sind ein kontroverses Thema, das spätestens seit der Corona-Pandemie immer wieder zur Sprache kommt, auch außerhalb des Gesundheitsbereichs. Und das zu Recht, denn der Pflegeberuf ist ein sehr fordernder Beruf. Körperliche Arbeit, Überstunden, Schicht- und Feiertagsdienste sowie eine hohe Verantwortung gehören zum Arbeitsalltag. Pflegekräfte streiken immer wieder für bessere Arbeitsbedingungen, mehr Personal und eine bessere Bezahlung. Aber wie viel verdient man im pflegerischen Gesundheitsbereich eigentlich? Der folgende Artikel schlüsselt die Gehälter der wichtigsten Pflegeberufe übersichtlich auf.
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Gehälter in der Pflege sind steigend
Seit dem 1. Mai 2022 werden die Löhne in der Pflege schrittweise erhöht. Ziel ist, die Pflege attraktiver zu gestalten und sowohl Fachkräfte im Beruf zu halten als auch Interessierten die Entscheidung für einen Pflegeberuf zu erleichtern. Die Gehaltssteigerungen erstrecken sich über insgesamt 21 Monate, das Gesetz ist also bis zum 31. Januar 2024 gültig. Die Fünfte Pflegearbeitsbedingungsverordnung gilt für alle pflegerischen Betriebe. Das sind Unternehmen, die überwiegend pflegerische stationäre und ambulante Leitungen für Pflegebedürftige erbringen. Privathaushalte sind kein Teil der Gesetzesregelung. Bei Altenheimen hängt die Betroffenheit hingegen von der innerbetrieblichen Organisation der Pflege ab.
Gehälter in der Pflege
Wie im Folgenden näher beschrieben ist, unterscheiden sich die durchschnittlichen Pflege-Gehälter stark voneinander. Zusätzlich zum Weiterbildungsgrad spielt dabei jedoch auch die Mitarbeiterzahl der Betriebe eine große Rolle. Unternehmen auf dem Land zahlen vergleichsweise andere Löhne als Einrichtungen in der Stadt und auch zwischen den Bundesländern gibt es Unterschiede in der Bezahlung. In Baden-Württemberg werden Pflegeberufe durchschnittlich am besten bezahlt, während Pflegekräfte in Thüringen im Vergleich mit den anderen Bundesländern geringere Löhne erhalten.
Altenpfleger/innen
Das Altenpfleger-Durchschnittsgehalt liegt bei etwa 2.470 Euro. Examinierte Altenpfleger/innen, die in stationären Einrichtungen arbeiten, verdienen mit 2.582 Euro Monatslohn etwas mehr als die Mitarbeiter/innen in ambulanten und sozialen Diensten. Altenpfleger/innen im Krankenhaus können ihr Gehalt bis auf 3.400 Euro monatlich, Mitarbeiter/innen im öffentlichen Dienst hingegen auf fast 3.700 Euro steigern.
Fachkrankenpfleger/innen
Bei Fachkrankenpfleger/innen handelt es sich um spezialisierte Pflegefachkräfte, die beispielsweise vertieftes Fachwissen in der Anästhesie und Intensivmedizin oder im Operations- und Endoskopiebereich haben. Entsprechend ihres Weiterbildungsgrades verdienen Fachkrankenpfleger/innen mit durchschnittlich 3.783 Euro Monatslohn recht gut. Mit der Berufserfahrung kann der Fachkrankenschwester-Verdienst auf bis zu 5.160 Euro steigen.
Hebammen/Entbindungspfleger
Im Beruf als Hebamme/Entbindungshelfer begleitet man Schwangerschaft, Geburt und die Zeit nach der Geburt und ist dementsprechend ein wichtiger Teil des Gesundheitssystems. Fachkräfte im Beruf als Hebamme/Entbindungspfleger können mit einem Monatslohn von etwa 3.107 Euro rechnen. Das Hebammen-Gehalt steigt mit der Berufserfahrung und kann unter guten Voraussetzungen bis zu 4.995 Euro monatlich betragen.
Kinderkrankenpfleger/innen
Das Gehalt als Kinderkrankenpfleger/in unterscheidet sich mit 2.960 Euro nicht vom durchschnittlichen Pflege-Gehalt. Im Gesundheitswesen können sehr erfahrene Pflegekräfte in diesem Bereich ein Gehalt von bis zu 3.980 Euro verdienen. Der Lohn, der in Krankenhäusern erreicht werden kann, liegt dahingegen mit 3.700 Euro etwas darunter.
Pflegedienstleitung
Im Beruf der Pflegedienstleitung (PDL) ist man die Karriereleiter bereits ein ganzes Stück emporgestiegen und hat folglich viel Verantwortung. Entsprechend liegt das Pflegedienstleitung-Gehalt mit 3.826 Euro über dem Durchschnitt. Dennoch kann man seine Gehaltchancen weiter verbessern und beispielsweise als Heimleitung bis zu 5.560 Euro verdienen.
Pflegefachkräfte
Im Durchschnitt verdient man als Pflegefachfrau/Pflegefachmann etwa 2.960 Euro. Mitunter können Gehälter von Pflegefachkräften bis zu knapp 4.000 Euro nach jahrelanger Berufserfahrung und entsprechenden Fortbildungen im öffentlichen Dienst erreicht werden. Krankenhäuser überschreiten allerdings mit dem Lohn, der erfahrenen Pflegefachkräften gezahlt wird, meist die Grenze von 3.700 Euro nicht.
Pflegehelfer/innen
Die Ausbildung zum/-r Pflegehelfer/in ist kürzer als die Ausbildung zur examinierten Pflegefachkraft und auch im weiteren Berufsleben muss folglich weniger Verantwortung übernommen werden. Hierdurch liegt das Durchschnittsgehalt mit 2.406 Euro monatlich etwas unter den Fachkräften. Doch auch als Pflegehelfer/in kann man seine Gehaltsaussichten mit Berufserfahrung und Fortbildungen verbessern.
Stationsleitung
Pflegekräfte, die als Stationsleitung arbeiten, tragen meist viel Verantwortung, erfüllen die Aufgabe als Ansprechpartner/innen und kümmern sich um Dienstpläne und Patientenversorgung. Die anspruchsvollen Aufgaben spiegeln sich entsprechend im Gehalt als Stationsleitung, das durchschnittlich 3.689 Euro beträgt, wider. Obwohl man als Stationsleiter/in bereits weit in der Karriereleiter aufgestiegen ist, kann man das Gehalt weiter verbessern und bis zu 5.000 Euro monatlich verdienen.
Fachkräfte im Vergleich
Im Schnitt verdienen Fachkräfte in Deutschland 2.920 Euro im Monat. Im Vergleich dazu scheint der Pflegeberuf mit einem Durchschnittsgehalt von 2.960 Euro zunächst nicht unattraktiv. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass das Gehalt von Pfleger/innen auch aus Feiertags- und Wochenendboni sowie Überstunden-Bezahlung besteht. Dazu kommt, dass in der Pflege nach wie vor große Unterschiede zwischen den einzelnen Berufen sowie den verschiedenen Betreibern von Pflegeeinrichtungen herrschen. Man sollte sich also vor dem Bewerbungsprozess bereits gut über den möglichen neuen Arbeitgeber informieren.
Im Folgenden sind die Durchschnittsgehälter der genannten Pflegeberufe im Vergleich mit Fachkräften aller Branchen in Deutschland aufgelistet.
Beruf | Durchschnittsgehalt |
Pflegedienstleitung | 3.826 € |
Fachkrankenpfleger/in | 3.783 € |
Hebamme | 3.701 € |
Stationsleitung | 3.689 € |
Pflegefachkraft | 2.960 € |
Kinderkrankenpfleger/in | 2.960 € |
Fachkräfte anderer Branchen | 2.920 € |
Altenpfleger/in | 2.460 € |
Pflegehelfer/in | 2.406 € |
Passende Stellenangebote in der Pflege
Wer aktuell auf Stellensuche im pflegerischen Gesundheitsbereich ist, findet bei Medi-Karriere Jobangebote für Kindekrankenpfleger/innen, Stellen als Stationsleitung und Stellenangebote in der Altenpflege.
1. www.deutschlandfunkkultur.de/tarifpflicht-in-der-altenpflege-100.html (Abrufdatum 06.09.2022)
2. Mindeslöhne und Mehrurlaub: Broschüre des Bundesministeriums für Arbeit, www.bmas.de/ (Abrufdatum 06.09.2022)
3. Pflegedienste: Die Löhne steigen, die Probleme bleiben, www.ndr.de (Abrufdatum 06.09.2022)