Eine aktuelle Studie der operativen, gemeinnützigen Stiftung Gesundheitswissen, die in Berlin sitzt, verdeutlicht, wie gesundheitliche Fragen durch den sozialen Status beeinflusst werden. Dabei wurde ein Querschnitt der Bevölkerung in Deutschland über 16 Jahre ausgewählt, um verlässliche Ergebnisse zu erhalten.
Die Auswertung erfolgte anhand von verschiedenen sozialökonomischen Faktoren wie Bildung, Einkommen, Berufstätigkeit und beruflicher Status. Tatsächlich zeigen sich hier noch immer große Unterschiede in der Bevölkerung in Bezug auf die Gesundheit, Präventionsmaßnahmen und zum Zugang zu Informationen, die bei Gesundheitsfragen sehr hilfreich sein können. Schnell wird klar, dass Gesundheit nach wie vor von der sozialen Schicht abhängt und es Veränderungen bedarf.
Die Unterschiede zwischen den sozialen Schichten in Bezug auf die Gesundheit
Es zeigt sich, dass Personen mit hohem sozioökonomischen Status häufig gesundheitsbewusster leben und mehr Wert auf Prävention legen als Menschen, die sozial niedriger gestellt sind. Personen aus sozial höheren Schichten schenken beispielsweise gesunder Ernährung, dem persönlichen Körpergewicht, Alkohol, Nikotin und genügend Bewegung mehr Beachtung als Menschen mit niedrigem sozialen Status. Zudem geben rund 75 Prozent der befragten Personengruppe mit höherem sozioökonomischen Status an, dass sie ihren gesundheitlichen Zustand gut bis sehr gut einschätzen, während es in der Gruppe der Befragten mit niedrigem Status nicht einmal 50 Prozent waren.
Die Vorteile beim Zugang zu Gesundheitsinformationen nutzen Gruppen aus der sozial höheren Schicht insofern auch besser, dass sie die Erkenntnisse und das Wissen erfolgreicher umsetzen. Das Interesse an gesundheitlichen Themen ist unabhängig von der jeweiligen sozialen Schicht allgemein hoch: Rund zwei Drittel der Befragten bekundeten großes oder sehr großes Interesse. In der niedrigeren sozialen Schicht wird jedoch oft angegeben, dass es ihnen schwer fällt, an hilfreiche Informationen zu gelangen.
Weitere Unterschiede rund um Gesundheitsthemen
Auch bezüglich der Gesundheitsinformationen zeigen sich Vorteile in sozial höheren Schichten. Je höher der Status ist, desto besser ist beim Großteil der Menschen auch das Wissen über ihre Gesundheit und Möglichkeiten der Prävention. Gleichzeitig setzen sie bewusster und konsequenter einen gesunden Lebensstil um. Personen mit niedrigerem sozioökonomischen Status empfinden nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die Lebensqualität auf die Gesundheit bezogen und die Möglichkeit, wie sie darauf Einfluss nehmen können, viel schlechter, wie die Erkenntnisse aus der Studie ergeben haben.
Dabei gibt es auch genügend Menschen, denen bewusst ist, dass sich gewisse Verhaltensweisen auf die Gesundheit positiv beeinflussen können, doch ein beträchtlicher Teil der Menschen aus der unteren sozialen Schicht setzt dies nicht um. So gibt es hierzulande in vielfältigen Gesundheitsfragen eine soziale Kluft, denn die meisten Menschen wissen zum Beispiel, dass Rauchen oder regelmäßige Fastfood-Ernährung der Gesundheit schaden können, aber das Wissen wird ignoriert. Dies muss sich deutlich verändern, denn Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck oder andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind seit Jahren auf dem Vormarsch und könnten durch mehr Prävention wahrscheinlich verringert werden.
Zusammenfassung
Die Stiftung Gesundheitswissen hat einen Bericht veröffentlicht, der zeigt, dass es bei diversen Fragen rund um die Gesundheit in Deutschland große Unterschiede gibt. Es zeigt sich, dass Personen mit hohem sozioökonomischen Status oft mehr auf ihre Gesundheit achten, bewusster leben und mehr Wert auf Prävention legen als Menschen mit niedrigerem sozioökonomischen Status. Ihre eigene Gesundheit schätzen sie als gut oder sogar sehr gut ein.
Bei der Gruppe mit niedrigem sozialen Status waren es weitaus weniger. So hängt sie auch hinsichtlich des Wissens um Präventionsmöglichkeiten immer noch von der sozialen Schicht ab. Ist der Status niedriger, sind entsprechende Menschen häufig der Meinung, dass ihr Lebensstil keine bedeutsame Wirkung auf ihre Gesundheit hat. Wenn sich dies noch ändert, könnten viele Zivilisationskrankheiten vermieden werden, denn bei den sozial besser Gestellten hat jeder Zweite mittlerweile erkannt, dass sie durch die Lebensweise erheblich beeinflusst werden kann. Gesundheit sollte keine Frage der sozialen Schicht sein. Es muss noch mehr Aufklärung erfolgen, dass es in den Köpfen aller Menschen ankommt, auf welche Weise darauf Einfluss genommen werden kann.