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Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Gesundheit der Menschen aus? Vor der Weltklimakonferenz in Ägypten stand diese Frage im Fokus einer gemeinsamen Pressekonferenz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), Ärztevertretern/-innen und Klimaforschern/-innen. Die Experten/-innen sprachen über direkte und indirekte Einflüsse des Klimaveränderungen auf die Gesundheit und forderten eine beschleunigte Abkehr von fossilen Brennstoffen.
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Klimawandel – Gesundheitliche Folgen unterschätzt
An der Pressekonferenz nahmen neben Lauterbach unter anderem noch die Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR) Christine Vogler der Präsident der Bundesärztekammer Klaus Reinhardt und der bayerische Pflege- und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) teil.
Lauterbach betonte, dass die bedrohlichen Veränderungen des Klimawandels bereits begonnen hätten. Die gesundheitlichen Folgen der Klimaveränderungen würden allerdings unterschätzt. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen zum Beispiel, dass die Wahrscheinlichkeit neuer Pandemien exponentiell mit der Erwärmung der Atmosphäre ansteigt. Der Kampf gegen den Klimawandel würde auch den Ausbruch weiterer Massenerkrankungen reduzieren, so Lauterbach.
Klimakrise – Herausforderung für Pflege und Gesundheit
Auf die gesundheitlichen Gefahren des Klimawandels weist auch der Ende Oktober erschienene Bericht “Lancet Health Countdown on Health and Climate Change” der medizinischen Fachzeitschrift “The Lancet” hin. Ein besonderes Risiko geht demnach von Hitzewellen aus, die in vielen Regionen der Erde häufiger und stärker auftreten als noch vor einigen Jahren. Die hitzebedingte Sterblichkeit bei Menschen sei in den letzten 65 Jahren um fast 70 Prozent gestiegen, heißt es im Bericht. Hitzewellen bedrohen zudem die Ernten und gefährden dadurch die globale Ernährungssicherheit.
Für Christine Vogler vom DPR sind Hitzewellen gesundheitspolitischer Sicht nur die “Spitze des Eisbergs”. Sie sieht massive Auswirkungen auf die Pflege- und Gesundheitssysteme zukommen – zusätzlich zu den bereits bestehenden Herausforderungen wie den Fachkräftemangel und die gleichzeitig steigende Zahl an Pflegebedürftigen. Was die Klimakrise im vollen Umfang für Pflege und Gesundheit bedeuten würde, sei bislang nur zu erahnen.
Klimawandel – Treibhausemissionen in der Gesundheitsbranche senken
Fossile Brennstoffe tragen bedeutend zur Klimakrise bei. Dem Lancet Countdown zufolge machen Kohle, Öl und Gas immer noch mehr als 90 Prozent der weltweiten Energieversorgung aus. Nicht einmal ein Zehntel des erzeugten Stroms stamme aus erneuerbaren Energiequellen. Der Lancet Countdown sieht sowohl die Industrie als auch die Politik in der Verantwortung. Die weltgrößten Öl- und Gaskonzerne seien weit vom Einhalten der Pariser Klimaschutzziele entfernt. Regierungen fördern derweil fossile Energieträger mit Subventionen in Milliardenhöhe, schulden ärmeren Ländern aber 100 Milliarden Dollar, die zum Ausgleich für Anpassungen an die Klimaveränderungen zugesagt wurden.
Laut Klaus Holetschek ist die Gesundheitsbranche für rund fünf Prozent der Treibhausemissionen in Deutschland verantwortlich. Entsprechend wichtig seit es, die Emissionen in den Krankenhäusern und Kliniken zu senken. Klimawandel und Gesundheitspolitik seien untrennbar miteinander verbunden und müssten daher stets zusammen gedacht werden, so der bayerische Pflege- und Gesundheitsminister.
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- Lauterbach: Klimawandel gefährdet Gesundheit, https://www.zdf.de/... (Abrufdatum: 07.11.2022)
- Lancet countdown of health and climate change, https://www.thelancet.com/... (Abrufdatum: 07.10.2022)
- Klimawandel gefährdet globale Gesundheit, https://www.deutschlandfunk.de/... (Abrufdatum: 07.10.2022)