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In der Medizin spielen Medikamente eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Patienten/-innen. Neben der korrekten Verabreichung kommt es dabei auch auf die richtige Medikamentenaufbewahrung an. Hierbei gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, damit Medikamente nicht ihre Wirkung verlieren, haltbar bleiben und somit weiterhin richtig angewendet werden können. Die richtige Medikamentenaufbewahrung spielt vor allem in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeheimen eine wichtige Rolle, da diese in der Regel eine Vielzahl verschiedener Medikamente bevorraten.
Welche Bedeutung der Aufbewahrung von Medikamenten dabei genau zukommt und wie man diese lagern sollte, klärt der Beitrag.
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Medikamentenaufbewahrung – Bedeutung
Die korrekte Medikamentenaufbewahrung nach den Vorgaben der Hersteller ist von großer Wichtigkeit, da diese entscheidenden Einfluss auf die Qualität und Wirkung der Medikamente hat. So macht es beispielsweise einen großen Unterschied, ob Medikamente bei Raumtemperatur oder gekühlt zu lagern sind. Lagert man ein Medikament falsch, kann dieses in der Folge seine Wirkung verlieren, sich verändern oder sogar gesundheitsschädliche Abbauprodukte enthalten. Da hierdurch die gewünschte Wirkung ausbleibt und sogar eine Gesundheitsgefahr entstehen kann, ist eine falsche Lagerung von Medikamenten entsprechend sehr problematisch.
Außerdem ist bei der Medikamentenaufbewahrung zu beachten, dass die Medikamente für medizinisch geschultes Fachpersonal wie Pflegefachkräfte oder Gesundheits- und Krankenpfleger/innen auch gut zu erkennen bleiben und vor fremdem Zugriff zu schützen sind, um eine korrekte Medikamentengabe gewährleisten zu können. Kommt ein Medikament in die Hände einer medizinisch ungeschulten oder nicht zugriffsberechtigten, unbefugten Person und wird falsch angewendet, kann dies zu großen Schäden führen.
Medikamentenaufbewahrung – Die richtige Lagerung
Bei der Medikamentenaufbewahrung sind allgemein fünf Faktoren für die richtige Lagerung zu beachten. Hierzu gehören die richtige Umgebung (zum Beispiel richtige Temperatur, richtiges Feuchtigkeitslevel, richtige Lichtverhältnisse, Schutz vor äußeren Einflüssen), eine ausreichende Hygiene am Lagerort, die richtige Beschriftung und Kenntlichmachung des jeweiligen Medikamentes, die regelmäßige Kontrolle der Verfallsdaten sowie der Schutz vor fremdem Zugriff auf die Medikamente.
Feuchtigkeit und die richtigen Lichtverhältnisse sind bei der Medikamentenlagerung zwei wichtige Aspekte im Zusammenhang mit der Umgebung. Wichtig ist hierbei, dass die Lagerung an einem trockenen und vor direkter Sonneneinstrahlung, sprich einem lichtgeschützten Ort, erfolgt. Zudem muss der Gebrauch von Medikamenten aus dem Medikamentenschrank immer genau dokumentiert und nachgefasst werden. Das ist vor allem wichtig, um die Haltbarkeit nach Anbruch des jeweiligen Medikaments und den Medikamentenbestand im Blick zu behalten.
Allgemein gilt bei der Aufbewahrung von Medikamenten auch, dass diese in der Originalverpackung mit Packungsbeilage gelagert werden sollten und bei Anbruch sowohl das Datum vermerkt als auch die Öffnung kenntlich zu machen sind.
FiFo-Prinzip bei der Medikamentenaufbewahrung
Bei der Aufbewahrung von Medikamenten kann das sogenannte FiFo-Prinzip (First-In-First-Out) angewendet werden, um die Verfallsdaten der Medikamente im Blick zu behalten. Hierbei werden Medikamente mit dem kürzesten Verfallsdatum an der vordersten Stelle des Medikamentenschrankes platziert, während Verpackungen mit längerer Haltbarkeit weiter hinten gelagert werden. Somit werden diese entsprechend der längeren Haltbarkeit erst später verwendet.
Lagerung kühlungspflichtiger Medikamente
Für die richtige Medikamentenaufbewahrung kühlungspflichtiger Medikamente ist in der Regel ein Medikamentenkühlschrank oder ein anderes passendes Kühlungsgerät notwendig, um eine konstante Temperatur zu gewährleisten. Lebensmittelkühlschränke eignen sich hierfür häufig nicht. Kühlungspflichtige Medikamente darf man dabei aufgrund von Temperaturschwankungen weder an der Rückwand des Kühlschranks noch in der Kühlschranktür aufbewahren. Sie benötigen eine konstante Umgebungstemperatur von zwei bis acht Grad Celsius und können daher nicht einfach bei Zimmertemperatur oder unter starken Temperaturschwankungen im Randbereich eines Kühlschrankes aufbewahrt werden.
Ein Medikamentenkühlschrank muss dabei grundsätzlich immer den Anforderungen der DIN 58345 entsprechen, um die Erlaubnis zur Aufbewahrung von Medikamenten zu erhalten. Demnach muss dieser zum Beispiel Temperaturschwankungen erkennen und ein optisches sowie akustisches Warnsignal geben, wenn es zu starken Schwankungen kommt. Das gleiche gilt für einen Stromausfall. Des Weiteren müssen seine Türen abschließbar sein und dieser muss sich exakt zwischen zwei bis acht Grad Celsius regeln und einstellen lassen.
Lagerung nicht kühlungspflichtiger Medikamente
Zur Medikamentenaufbewahrung nicht kühlungspflichtiger Medikamente eignen sich allgemein Schränke und Schubladen als Aufbewahrungsorte besonders gut. Sie bieten Schutz vor Staub und anderen äußeren Einflüssen wie direkter Lichteinstrahlung. Außerdem ermöglichen diese eine Lagerung der Medikamente bei Zimmertemperatur, zwischen 15 und 25 Grad Celsius.
Hygienemaßnahmen
Die Einhaltung und Durchführung der Hygiene-Standards ist bei der Medikamentenaufbewahrung ebenfalls sehr wichtig. Medikamentenschränke und ähnliche Aufbewahrungsorte muss man dazu regelmäßig intensiv reinigen und desinfizieren. Der Kontakt von Medikamenten mit Schmutzpartikeln, Viren oder Bakterien ist durch die korrekte Lagerung zu verhindern.
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Medikamentenaufbewahrung – Spezielle Medikamentengruppen
Besondere Bedingungen bei der Medikamentenaufbewahrung gelten außerdem für spezielle Medikamentengruppen wie zum Beispiel Betäubungsmittel, Salben und Tropfen, aber auch Insulin oder Impfstoffe. Gerade letztere sind besonders temperaturempfindlich und benötigen eine konstant herunter gekühlte Umgebungstemperatur von zwei bis acht Grad Celsius. Befinden diese sich in einer wärmeren oder kälteren Umgebung, verlieren sie schnell ihre Wirkung und sind unbrauchbar.
Aufbewahrung von Betäubungsmitteln
Der richtigen Lagerung von Betäubungsmitteln kommt ebenfalls eine große Bedeutung zu. Hierfür kann man das medizinische Fachpersonal der jeweiligen Einrichtung besonders schulen. Allgemein sind dabei die Richtlinien über Maßnahmen zur Sicherung von Betäubungsmittelvorräten der Bundesopiumstelle zu beachten. Wichtige Aspekte sind dabei unter anderem, dass Betäubungsmittel getrennt von allen anderen Arzneimitteln aufbewahrt werden müssen und vor unbefugter Entnahme zu sichern sind. Die Aufbewahrungsorte müssen außerdem konkrete Anforderungen, zum Beispiel an den Widerstandsgrad, erfüllen. Nach Art und Umfang des Umgangs mit Betäubungsmitteln kann zusätzlich auch eine elektrische Überwachung nach den in der Richtlinie genannten Kriterien notwendig sein.
Betäubungsmittel sind weiterhin nicht in einem herkömmlichen Medikamentenschrank, sondern in einem eigenen Giftschrank aufzubewahren. Dieser Giftschrank muss immer verschlossen sein. Die Wahrung des Schlüssels ist hier von besonders hoher Bedeutung. Nur Leitungskräfte der medizinischen Einrichtung sollten hierzu Zugang haben. Jedes Öffnen und Schließen des Giftschranks ist akribisch genau und lückenlos zu dokumentieren. Die Dokumente sind mindestens drei Jahre lang aufzubewahren.
Aufbewahrung von Salben und Tropfen
Die Medikamentenaufbewahrung von Salben und Tropfen erfolgt in der Regel genauso wie die Lagerung anderer Medikamente und entsprechend der Angaben des jeweiligen Herstellers. Dies bedeutet, dass je nach Herstellerinformationen entweder eine Lagerung in einem Medikamentenkühlschrank, Medikamentenschrank oder einer Medikamentenschublade bei Raumtemperatur erfolgt.
Allerdings gilt es bei dieser Form von Medikamenten zu beachten, dass vor allem Salben und Tropfen nach Anbruch besonders schnell ihre Haltbarkeit verlieren. Der Anbruch sowie die Nutzung müssen daher sehr genau dokumentiert und die Haltbarkeit immer wieder überprüft werden. Hierbei muss man genau darauf achten, wie lange man Arzneimittel nach der ersten Öffnung verwenden darf, da beispielsweise Tropfen für die Augen mikrobiell anfällig sind.
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- Pharma-Zeitung, Medikamentenlagerung, https://www.pharma-zeitung.de/... (Abrufdatum: 30.11.2022)
- swisslog healthcare, Medikamentenlagerung im Krankenhaus, https://www.swisslog-healthcare.com/... (Abrufdatum: 30.11.2022)
- Bundesministerium der Justiz, ApBetrO, https://www.gesetze-im-internet.de/... (Abrufdatum: 18.11.2022)
- BfArM, Richtlinien über Maßnahmen zur Sicherung von Betäubungsmittelvorräten, https://www.bfarm.de/... (Abrufdatum: 30.11.2022)
- Thorsten Siefarth Rechtsanwalt, Lagerung von Betäubungsmitteln, https://www.ra-siefarth.de/... (Abrufdatum: 18.11.2022)
- Gesundaktiv älter werden, Medikamente, Haltbarkeit, Aufbewahrung und Entsorgung, https://www.gesund-aktiv-aelter-werden.de/...