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Die MFA Dermatologie spielt eine zentrale Rolle in der Hautmedizin. Hauterkrankungen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden und betreffen Menschen aller Altersgruppen. In dermatologischen Praxen sorgen Medizinische Fachangestellte nicht nur für einen reibungslosen Ablauf, sondern unterstützen auch aktiv bei der Diagnostik und Therapie.
Doch welche Aufgaben übernimmt eine MFA in der Dermatologie genau und welche Voraussetzungen sind für die Ausbildung erforderlich? Mit dieser Thematik beschäftigt sich der folgende Artikel.
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Was macht eine MFA in der Dermatologie?
Wie in anderen medizinischen Fachrichtungen kümmern sich Medizinische Fachangestellte in der Dermatologie sowohl um organisatorische als auch um patientennahe Tätigkeiten. Sie koordinieren den Praxisablauf, vergeben Termine und empfangen Patientinnen und Patienten. Auch die Verwaltung medizinischer Unterlagen und die Abrechnung gehören zu ihren täglichen Aufgaben. Neben diesen administrativen Tätigkeiten assistieren sie den Ärztinnen und Ärzten bei Untersuchungen, bereiten Instrumente vor und sorgen für die Einhaltung der Hygienestandards.
Da sich die Dermatologie mit Erkrankungen der Haut sowie ästhetischen und operativen Eingriffen befasst, übernehmen MFAs hier eine Reihe besonderer Aufgaben. Sie bereiten diagnostische Verfahren wie Allergietests oder Gewebeentnahmen vor und unterstützen bei therapeutischen Maßnahmen wie Laserbehandlungen, Kryotherapie oder Lichttherapie. Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld ist die Wundversorgung, insbesondere bei chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Psoriasis. In dermatologischen Praxen, die ästhetische Behandlungen anbieten, wirken MFAs zudem bei kosmetischen Eingriffen wie Peelings oder Faltenunterspritzungen mit.
Im Vergleich zur allgemeinmedizinischen Praxis liegt der Fokus in der Dermatologie stärker auf spezialisierten Untersuchungsmethoden und modernen Technologien. Während in einer Hausarztpraxis oft Routineuntersuchungen durchgeführt werden, arbeiten dermatologische Praxen mit Geräten für Laser- oder Lichttherapien. Auch die intensive Betreuung von Patientinnen und Patienten mit chronischen Hauterkrankungen hebt die Tätigkeit in der Dermatologie von anderen Fachrichtungen ab.
Teledermatologie
Durch die Digitalisierung des Gesundheitswesens werden Hauterkrankungen immer häufiger per Videosprechstunde oder durch digitale Bildanalyse beurteilt. MFAs spielen dabei eine wichtige Rolle: Sie koordinieren den digitalen Patientenfluss, erfassen Bilder von Hautveränderungen mit speziellen Kameras oder Apps und bereiten die telemedizinischen Konsultationen vor. Diese Entwicklung verändert den Praxisalltag und erfordert zusätzliche Kenntnisse im Umgang mit medizinischer Software und Datenschutzrichtlinien.
MFA Dermatologie – Voraussetzungen
Der Beruf der Medizinischen Fachangestellten in der Dermatologie setzt sowohl schulische als auch persönliche Voraussetzungen voraus. Da die Ausbildung staatlich geregelt ist, gibt es bestimmte formale Kriterien, die Bewerberinnen und Bewerber erfüllen sollten. Für die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten gibt es keine gesetzlich festgelegte Mindestanforderung an den Schulabschluss. Laut der Verordnung über die Berufsausbildung zur Medizinischen Fachangestellten ist die Ausbildung theoretisch ohne spezifischen Schulabschluss möglich. In der Praxis erwarten jedoch die meisten dermatologischen Praxen mindestens einen qualifizierten Hauptschulabschluss oder einen mittleren Schulabschluss (Realschulabschluss).
Gute Kenntnisse in Biologie und Chemie sind von Vorteil, da das Verständnis für Hautkrankheiten, deren Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten oft auf zellulärer und biochemischer Ebene basiert. Auch mathematische Grundkenntnisse spielen eine Rolle, beispielsweise beim Berechnen von Medikamentendosierungen oder in der Abrechnung medizinischer Leistungen.
Neben den fachlichen Voraussetzungen sind bestimmte persönliche Eigenschaften für die Arbeit in der Dermatologie besonders wichtig. Eine sorgfältige und hygienebewusste Arbeitsweise ist essenziell, da in der Praxis häufig invasive Eingriffe wie Hautbiopsien oder Laserbehandlungen durchgeführt werden. Einfühlungsvermögen und Kommunikationsstärke sind ebenso entscheidend, denn viele Patientinnen und Patienten leiden unter chronischen oder kosmetisch belastenden Hauterkrankungen, die ihr Selbstbewusstsein beeinträchtigen können. Zudem erfordert die Arbeit im Praxisalltag Teamfähigkeit, organisatorisches Geschick und die Fähigkeit, in stressigen Situationen den Überblick zu behalten.
Ausbildungsplätze als Medizinische Fachangestellte
MFA Dermatologie – Ausbildung
Die dreijährige Ausbildung kombiniert praktische Erfahrungen in der dermatologischen Praxis mit theoretischem Unterricht an der Berufsschule. In den ersten beiden Ausbildungsjahren stehen allgemeine medizinische Themen wie Anatomie, Physiologie, Hygienemanagement und Praxisorganisation im Mittelpunkt. Ab dem dritten Jahr werden die Fachkenntnisse vertieft, wobei sich in einer dermatologischen Praxis spezifische Schwerpunkte herausbilden. Dazu gehören:
- Dermatologische Diagnostik: Erlernen von Untersuchungsmethoden wie Hautbiopsien, Allergietests oder Lichtmikroskopie
- Assistenz bei dermatologischen Eingriffen: Unterstützung bei Lasertherapien, Kryotherapie oder chirurgischen Eingriffen zur Entfernung von Hautveränderungen
- Hautpflege und Prävention: Beratung von Patientinnen und Patienten zu Hautpflege, Sonnenschutz und der richtigen Behandlung von Hautkrankheiten
- Wundmanagement: Versorgung von chronischen Hauterkrankungen wie Psoriasis oder Ekzemen
- Ästhetische Dermatologie: Grundlagen zu kosmetischen Verfahren wie Peelings oder Faltenbehandlungen
Während in einer hausärztlichen Praxis viele Tätigkeiten auf Routineuntersuchungen wie Impfungen, Blutabnahmen oder allgemeine Vorsorgeuntersuchungen ausgerichtet sind, erfordert die dermatologische Praxis ein vertieftes Verständnis für Hauterkrankungen und deren Behandlungsmethoden. Der Umgang mit technischen Geräten wie Lasern oder UV-Bestrahlungssystemen gehört in der Dermatologie zum Alltag, ebenso wie die enge Zusammenarbeit mit Laboren für die Analyse von Gewebeproben. Zudem haben MFAs in der Dermatologie häufiger Kontakt mit Patientinnen und Patienten, die aufgrund sichtbarer Hauterkrankungen psychisch belastet sind.
MFA Dermatologie – Weiterbildungsmöglichkeiten
Um sich in der Dermatologie weiterzuentwickeln, gibt es zahlreiche Fortbildungen, die MFAs zusätzliche Kompetenzen vermitteln. Dazu gehören unter anderem:
- Fachweiterbildung zur Dermatologischen Fachassistenz: Vermittelt vertiefte Kenntnisse in der Hautdiagnostik, modernen Behandlungsmethoden und Praxisorganisation
- Weiterbildung im Wundmanagement: Spezialisierung auf die Versorgung chronischer Wunden, die besonders bei Patientinnen und Patienten mit Hauterkrankungen wie Psoriasis oder diabetischen Hautproblemen relevant ist
- Fortbildung zur Ästhetischen Fachassistenz: Qualifikation für unterstützende Tätigkeiten in der ästhetischen Dermatologie, etwa bei Laserbehandlungen, chemischen Peelings oder Unterspritzungen
- Qualifikation zur Praxismanagerin: Erweiterung der Kompetenzen im Bereich Abrechnung, Personalführung und Praxisorganisation
Wer sich nach einigen Jahren Berufserfahrung weiterentwickeln möchte, kann sich nicht nur innerhalb der dermatologischen Praxis spezialisieren, sondern auch neue Tätigkeitsfelder erschließen. Einige MFAs wechseln in dermatologische Kliniken, Hautzentren oder Forschungsabteilungen der Pharmaindustrie. Auch eine Weiterbildung zur Betriebswirtin für Management im Gesundheitswesen kann neue berufliche Möglichkeiten im administrativen Bereich eröffnen. Darüber hinaus besteht die Option, sich zur Medizinischen Fachwirtin oder zur Lehrkraft für medizinische Fachangestellte weiterzubilden und so eine Führungsrolle in der Praxis oder in der Ausbildung neuer MFA zu übernehmen.
Passende Jobs als MFA
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