
Inhaltsverzeichnis
Die MFA Pädiatrie sorgt für einen möglichst reibungslosen Ablauf der Sprechstunde in der Kinderarztpraxis. Sie unterstützt den Arzt und ist durch die selbstständige Ausführung von Untersuchungen im engen Kontakt mit den Kindern, Jugendlichen und deren Eltern. Dieser Artikel stellt die Weiterbildung zur MFA Pädiatrie vor und gibt einen Ausblick auf die praktische Tätigkeit in diesem anspruchsvollen und abwechslungsreichen Berufsfeld.
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Was macht eine MFA in der Pädiatrie?
MFA Pädiatrie sind Medizinische Fachangestellte mit Schwerpunkt im Bereich der pädiatrischen Versorgung. Sie werden auch als Pädiatrische Fachassistenten bezeichnet und arbeiten in Fachpraxen für Kinder- und Jugendmedizin oder seltener auch in Fachabteilungen für Kinderheilkunde von Krankenhäusern, Rehakliniken, sozialpädiatrischen Zentren und Ambulanzen. Je nach Arbeitsplatz übernehmen sie administrative Arbeiten oder werden im direkten Umgang mit den jungen Patienten und deren Angehörigen tätig.
Sprechstundenorganisation
Vor allem in der Kinder- und Jugendmedizin kann es immer wieder vorkommen, dass unerwartete Verzögerungen auftreten oder eine Untersuchung komplizierter verläuft als ursprünglich erwartet. Schließlich ist die Kooperationsbereitschaft der jungen Patienten von vielen Faktoren abhängig. Selbst bei empathischem Umgang und einer angenehmen Untersuchungsatmosphäre müssen Testungen gelegentlich unter- oder abgebrochen werden.
Die MFA Pädiatrie besitzt ein umfangreiches Wissen über den zu erwartenden Zeitumfang der Untersuchungen und kann aufgrund ihrer praktischen Erfahrung dazu beitragen, den Praxisbetrieb möglichst effizient und wenig störanfällig zu planen. Darüber hinaus verschafft sie sich regelmäßig einen Überblick über die benötigten Ressourcen und Materialien und sorgt dafür, dass die Arbeitsplätze immer mit allem Nötigen ausgestattet sind.
Sie kontrolliert Impfpässe und vereinbart Termine für Standarduntersuchungen, gibt Informationen der Ärzte an die Eltern weiter und beantwortet allgemeine Fragen. Dazu zählen gängige Themen wie ansteckende Erkrankungen in Kita und Schule, die damit verbundenen Ausschlusszeiten und Standardbehandlungen beispielsweise bei Kopflausbefall. Auch individuelle Fragen kann sie im Einzelfall mit dem Arzt besprechen und das Ergebnis mit den Eltern kommunizieren, um die Zeit bis zum nachfolgenden Termin zu überbrücken.
Spezielle Untersuchungen in der Kinderheilkunde
Vor allem kleine Kinder werden regelmäßig im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen in der Arztpraxis vorgestellt. Hierbei gehören die allgemeine Anamneseerhebung und Messungen der Körpergröße, des Kopfumfangs und des Gewichtes zu den Standarduntersuchungen. In einigen Altersstufen kommen dann weitere Verfahren wie der orientierende Hörtest und Sehtest dazu. Blutzuckermessungen, Allergietests, Urinuntersuchungen und vereinfachte Lungenfunktionstests sind weitere Methoden, die in den meisten Kinder- und Jugendärztlichen Praxen durchgeführt werden und von einer MFA Pädiatrie übernommen werden können. Auch bei Impfungen oder kleineren Eingriffen wie der Entfernung von Fremdkörpern ist häufig die Unterstützung der MFA vonnöten.
Ausbildungsplätze als Medizinische Fachangestellte
MFA Pädiatrie – Voraussetzungen
Wer sich zur MFA Pädiatrie weiterbilden möchte, muss zunächst die Ausbildung zur allgemeinen MFA abgeschlossen haben. Inhaltlich vertieft die Weiterbildung im Schwerpunkt Pädiatrie die theoretischen und praktischen Inhalte der Grundausbildung.
Eine MFA Ausbildung in einer Kinder- und Jugendmedizinischen Praxis legt zwar ebenfalls den Fokus auf die Behandlung dieses speziellen Patientenkollektivs. Sie entspricht in ihrem Ablauf und dem Umfang jedoch der allgemeinen MFA Ausbildung, wie sie beispielsweise auch in einer allgemeinmedizinischen Praxis angeboten wird, und ist nicht mit der Fachassistenz in der Pädiatrie gleichzusetzen.
Allgemeine Anforderungen, die eine MFA in der Pädiatrie neben beruflichen Kompetenzen erfüllen sollte, sind ein hohes Maß an Geduld und Empathie. Denn die Untersuchung von Kindern und Jugendlichen stellt an alle Beteiligten besondere Herausforderungen, da sie von den Patienten oft als belastend und angsteinflößend wahrgenommen wird. Eine gute Kommunikationsfähigkeit sowohl im Umgang mit ihnen als auch mit den beteiligten Eltern ist eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen der Untersuchung und Behandlung.
MFA Pädiatrie – Ausbildung
Die Weiterbildung als MFA Pädiatrie setzt sich aus insgesamt sechs Themenblöcken A bis F zusammen, die vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVJK) als jeweils eigenständige eintägige Veranstaltung an verschiedenen Standorten in Deutschland angeboten werden. Die Teilnehmer können die Blöcke in beliebiger Reihenfolge abhandeln. Sobald alle Themenbereiche erfolgreich abgeschlossen wurden, können die Absolventen das Zertifikat des BVKJ als Pädiatrische Fachassistenz erhalten.
Weitere Institutionen führen darüber hinaus Einzelveranstaltungen zu Schwerpunktthemen aus der Kinder- und Jugendheilkunde an, die eine sinnvolle Ergänzung des Wissens bieten können. Hierzu zählen beispielsweise Inhalte wie Patientenschulungen oder Wundmanagement.
Die verschiedenen Blöcke der Ausbildung zur MFA Pädiatrie
Im Themenblock A, Haut, liegt der Fokus auf Hauterkrankungen sowie auf den begleitenden Hauterscheinungen bei Infektionskrankheiten, also den infektiösen und nicht infektiösen Hautausschlägen. Außerdem behandelt dieser Abschnitt die Bereiche Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit. Im Block B, „Prävention“, geht es um Themen wie Impfungen, gesunde Lebensweise und die entsprechenden Empfehlungen für Ernährung, Bewegung und Medienkonsum sowie um Unfallverhütung.
Als zunehmende Volkskrankheit auch bei Kindern wird hier auch die Adipositas gezielt angesprochen. Ein weiterer Abschnitt der Ausbildung, Block C, widmet sich den Stoffwechselerkrankungen, der Endokrinologie. Hierzu zählen beispielsweise Krankheiten der Schilddrüse und Störungen der Wachstumshormone. Auch der Übergang vom Kind zum Jugendlichen wird in diesem Themenschwerpunkt angesprochen. Die weiteren großen Themenblöcke D, E und F befassen sich mit Allergien und Asthma, der kindlichen Entwicklung und deren Dokumentation im Rahmen der U-Untersuchungen sowie mit speziellen Aspekten der Kinder- und Jugendmedizin. Hierzu zählen Suchterkrankungen, Störungen der Ausscheidung, psychiatrische Krankheitsbilder und ADHS.
Administrative Themen wie Telekommunikation, betriebliches Management, die Abrechnung von IGeL-Untersuchungen und Digitalisierung in der Praxis sind auf die einzelnen Blöcke verteilt.
Medizinische Fachangestellte Stellenangebote
MFA Pädiatrie – Weiterbildungsmöglichkeiten
Mit der MFA Pädiatrie als Zusatzausbildung erwerben die Absolventen bereits umfassendes theoretisches Wissen und praktische Kompetenzen, die sie zu einer begehrten Fachkraft in ihrem Arbeitsbereich machen. Häufig ist auch die finanzielle Vergütung in Praxis oder Klinik für eine MFA mit Fachweiterbildung ein lohnender Anreiz für die Zusatzqualifikation.
Wer weitere berufliche Perspektiven sucht, kann darüber hinaus eine Fortbildung zur Fachwirtin für ambulante medizinische Versorgung oder zur Betriebswirtin für Management im Gesundheitswesen anstreben. Auch eine anschließende akademische Laufbahn oder der Wechsel in das Medizinstudium sind denkbare Karrierewege nach Abschluss der Weiterbildung zur MFA Pädiatrie.
Passende Jobs als MFA
Auf der Suche nach einem passenden Job in der Praxis? Bei Medi-Karriere gibt es zahlreiche Stellen als Medizinische Fachangestellte, Jobs als Medizinisch-technischer Assistent und allgemein Stellenangebote als MFA.
- Curriculum Pädiatrische Fachassistenz, https://www.bvkj.de/... (Abrufdatum: 05.03.2025)