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Die MFA Urologie als gezielt ausgebildete Fachkraft nimmt wesentlichen Einfluss auf die Abläufe in der urologischen Abteilung oder Fachpraxis. Sie besitzt ein umfassendes Wissen über häufige Krankheitsbilder in diesem medizinischen Fachgebiet und kann darauf aufbauend die Sprechstunde effizient gestalten.
Dieser Artikel stellt die Ausbildung zur MFA Urologie in Deutschland vor. Dabei geht er vor allem auf die Kernkompetenzen der Absolventen in diesem besonderen Berufsfeld ein und erläutert die Unterschiede zur allgemeinen Ausbildung für MFA.
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Was macht eine MFA in der Urologie?
Eine MFA Urologie übernimmt vielfältige Aufgaben bei der Betreuung von Patienten mit urologischen Erkrankungen und in der Diagnostik von Krankheiten der Harnwege. Die verschiedenen Tätigkeitsbereiche umfassen sowohl administrative Arbeit als auch die direkte Untersuchung. Im Idealfall rundet die Tätigkeit der Medizinischen Fachnagestellten in der Urologie die ärztlichen Aufgaben ab, sodass eine nahtlose Betreuung der Patienten ermöglicht wird.
Organisatorische Aufgaben
Der reibungslose Ablauf des Praxisbetriebs hängt maßgeblich von einer strukturierten Organisation und Planung ab. Eine MFA in der Urologie profitiert hierbei von ihrem fundierten Wissen über diagnostische Abläufe. Sie kann den Zeit- und Materialaufwand einzelner Verfahren realistisch einschätzen und sicherstellen, dass Untersuchungen effizient durchgeführt werden. Zudem überwacht sie die Bestände an Verbrauchsmaterialien, Aufklärungsbögen für geplante Untersuchungen sowie den allgemeinen Sprechstundenbedarf.
Diagnostische Maßnahmen
Wenngleich der Arzt die Hauptverantwortung für die ordnungsgemäße Durchführung diagnostischer Verfahren trägt, lassen sich viele Untersuchungen an MFA delegieren. Eine speziell geschulte MFA Urologie erlernt bereits während der Ausbildung die wichtigsten Verfahren. So kann sie diese im späteren Arbeitsfeld oft ohne umfassende Einweisung eigenständig durchführen oder hierbei assistieren. Auch die Überwachung von Patienten nach Untersuchungen gehört zu den Kernaufgaben der MFA.
Mit ihrem Wissen kann die MFA Urologie viele Untersuchungsergebnisse einschätzen und somit frühzeitig erkennen, ob akuter Handlungsbedarf besteht. Sie weiß, wann Kontrolluntersuchungen anstehen, und informiert Patienten bei allgemeinen Fragen, die nicht zwingend das Arztgespräch erfordern. Damit entlastet sie den Arzt und trägt zur optimalen Versorgung der Patienten bei.
Ausbildungsplätze als Medizinische Fachangestellte
Spezielle urologische Funktionsdiagnostik und Therapie
Der Fokus liegt bei der Urologie einerseits auf dem harnableitenden System, also vor allem den Harnleitern, der Harnblase und der Harnröhre, und weiterhin auf der Untersuchung bzw. Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane, also von Penis, Hoden, Prostata und weiteren Drüsen. Die Niere nimmt oftmals eine Sonderstellung ein. Sie ist gleichzeitig das ableitende Organ, das den Urin produziert, bildet darüber hinaus aber auch eine ganze Reihe an Hormonen und beeinflusst unter anderem maßgeblich das Herz-Kreislauf-System. Daher gibt es die Nephrologie als separaten Fachbereich, der sich mit den Nieren beschäftigt und sich in Teilen mit der Urologie überschneidet.
Bei einigen speziellen urologischen Verfahren kann die MFA Urologie assistieren oder teilweise auch selbst tätig werden. Hierzu zählen unter anderem Spiegelungen der Harnwege in diagnostischer oder therapeutischer Absicht, die Entnahme von Gewebeproben und die Einlage oder der Wechsel von Blasenkathetern durch die Harnröhre oder einen Zugang in der Bauchhaut. Operative Eingriffe umfassen beispielsweise die Behandlung von Leistenbrüchen und die Entfernung der Penisvorhaut.
MFA Urologie – Voraussetzungen
Bevor sich Interessierte zur MFA Urologie ausbilden lassen können, müssen sie zunächst grundlegende allgemeine Kenntnisse und Fertigkeiten als MFA erworben haben. Daher setzt die Ausbildung die abgeschlossene Prüfung zur Medizinischen Fachangestellten oder wahlweise zur Arzthelferin voraus. Alternativ kann auch ein vergleichbarer medizinischer Beruf mit bestandener Berufsprüfung geeignet sein. Darüber hinaus wird eine Tätigkeit im urologischen Schwerpunkt, wahlweise in Klinik oder fachurologischer Praxis, in einem Umfang von mindestens zwei Jahren gefordert.
Medizinische Fachangestellte Stellenangebote
MFA Urologie – Ausbildung
Die Ausbildung zur MFA Urologie legt den Schwerpunkt im Bereich der Urologie. Sie baut auf der allgemeinen Berufsausbildung zur MFA auf, die in vielen Arztpraxen erfolgt, und darf nicht mit dieser verwechselt werden. Auch in einer urologischen Praxis muss klar zwischen der allgemeinen MFA und der MFA Urologie als Ausbildungsziel unterschieden werden.
Der praxisbegleitende Lehrgang gliedert sich in insgesamt 100 Unterrichtseinheiten Theorie und Praxis sowie einen Übungsteil. Die Themen werden in Module unterteilt. Dabei umfassen die Blöcke Krankheitsbilder und Leitsymptome, Urologische Diagnostik sowie urologische Onkologie und Palliativmedizin etwa ein Drittel der gesamten Ausbildung. Weitere 16 Stunden entfallen auf Kommunikation und Gesprächsführung sowie Wahrnehmung und Motivation.
Die Themen Arzneimittelversorgung, Urinableitung, Hilfsmittelversorgung und Wundmanagement vermittelt der Kurs in insgesamt 20 Stunden. Etwa ein Viertel der Ausbildung legt den Fokus auf die Aufbereitung von Medizinprodukten, wobei auch die entsprechende Sachkunde erworben werden muss. Dies spiegelt wider, dass es sich bei der Urologie als ursprünglich chirurgischem Teilgebiet um einen Fachbereich handelt, in dem häufig Untersuchungen des Körperinneren erfolgen. Kompetenzen im Bereich Organisation, Dokumentation und Qualitätssicherung erwerben die Teilnehmer in einem weiteren, kurzen Modul.
Das erlernte Wissen vertiefen die Absolventen in 15 praktischen Einheiten, bei denen sie diagnostische Testverfahren in der Urologie in einer entsprechenden Schwerpunktpraxis oder -abteilung durchführen. Wichtig ist dabei, dass die Praxisanteile nicht am regulären Arbeitsplatz der Teilnehmer stattfinden dürfen.
Die Fortbildung endet mit einer schriftlichen Prüfung. Wird diese bestanden, so erlangen die Absolventen das Fortbildungszertifikat.
MFA Urologie – Weiterbildungsmöglichkeiten
MFA Urologie sind hochqualifizierte Fachkräfte, die bereits viele Optionen auf dem Arbeitsmarkt finden können. Einzelne Fortbildungen zu Themen wie Abrechnung, Patientenschulung oder speziellen Untersuchungstechniken erweitern die Kompetenzen und bieten die Möglichkeit, die Fähigkeiten und Präferenzen individuell abzurunden.
Auch akademische Laufbahnen im Anschluss an die Ausbildung sind möglich. Sie erstrecken sich von der Physician Assistance, einem neueren medizinischen Beruf mit großen Handlungskompetenzen der Absolventen, über betriebswirtschaftliche Studien bis hin zu Medizininformatik oder dem Medizinstudium. In einigen Fällen kann die Ausbildungszeit auf das Studium angerechnet werden.
Passende Jobs als MFA
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- Aufgaben einer Medizinischen Fachangestellten, https://www.urologie-fulda.de/... (Abrufdatum: 03.03.2025)
- Medizinische Fachangestellte (MFA) in der Urologie, https://urologikum-ludwigshafen.de/... (Abrufdatum: 03.03.2025)