Nachhaltigkeit in der Pflege ist ein Thema, das immer mehr in den Fokus rückt. Angesichts des Klimawandels entscheiden sich derzeit viele Menschen bewusst für eine nachhaltigere Lebensweise. Auch im Klinik- oder Heimalltag können Pflegekräfte wie Arbeitgeber einige Dinge verändern, um die Umwelt zu schonen.
Nachhaltigkeit in der Pflege – Kleine Schritte im Alltag
Schon kleine Veränderungen im Arbeitsalltag jedes und jeder Einzelnen können helfen, etwas zur Nachhaltigkeit im Pflegealltag beizutragen. Letztendlich sind es viele kleine Schritte, die zu einer umweltfreundlichen Pflege beitragen und auf Dauer etwas verändern. Bereits viele Aufgaben, die Pflegefachkräfte in ihrem Beruf täglich verrichten, haben das Potenzial, um Energie und Materialien einzusparen.
Strom sparen
Nachhaltigkeit fängt schon bei den einfachen Dingen an. Wenn man einen Raum verlässt, sollte man beispielsweise daran denken, das Licht auszuschalten oder bei nicht benötigten elektrischen Geräten den Stecker zu ziehen, statt sie im Standby-Modus lassen. Diese Methoden sind simpel, aber effizient und lassen sich leicht in den Arbeitsalltag einbinden. Wer dafür sorgt, dass Strom nicht unnötig genutzt wird, spart außerdem auch Geld. Das kann wiederum für andere Dinge, die am Arbeitsplatz benötigt werden, ausgegeben werden.
Wasser sparen
In Deutschland ist es zwar nicht so trocken wie in anderen Gebieten der Erde, allerdings geht mit Wasserverbrauch auch stets Energieverbrauch einher. Dementsprechend gehört auch der sparsame Umgang mit Wasser zum nachhaltigen Arbeitsalltag. Wichtig ist hier vor allem, Wasser nicht ungenutzt laufen zu lassen, beispielsweise also den Hahn auszustellen, während man sich die Hände einseift.
Müll trennen
Wie auch in jedem anderen Bereich des täglichen Lebens, fallen im Pflegebereich riesige Müllberge an. Besonders wichtig ist es daher, Abfall so gut es geht zu vermeiden. Gerade im Klinik- oder Pflegealltag sind manche Verpackungen aus Hygienegründen trotzdem erforderlich. Umso wichtiger ist daher die richtige Mülltrennung, nicht zuletzt aus Gründen des Infektionsschutzes. In Deutschland gelten für infektiöse Abfälle besondere Regelungen, aber auch der restliche Müll muss haushaltsüblich getrennt werden. Dadurch kann ein sicherer Umgang mit Gefahrgut sowie die Verwertung von Wertstoffen gewährleistet werden, was einen ersten Schritt Richtung Nachhaltigkeit darstellt.
Plastik einsparen
Heutzutage lässt sich Plastik kaum vollkommen vermeiden. Das Material bringt zwar durchaus Vorteile mit sich, in puncto Nachhaltigkeit ist Plastik jedoch nicht die erste Wahl. Ganz weglassen kann man Plastik allerdings schon aus rein praktischen Gründen kaum. An einigen Stellen kann aber deutlich daran gespart werden: Beispielsweise kann man Mehrwegverpackungen nutzen und Alternativen zu Einwegprodukten aus Plastik finden. Das kann auch zusätzlich zu Kostenersparnissen führen.
Beim mitgebrachten Mittagessen kann man etwa auf Plastikverpackungen verzichten, indem Lebensmittel in Glasbehältern oder Papierverpackungen transportiert werden. So schwer ist es also gar nicht, Plastikmüll längerfristig zu reduzieren.
Papier sparen
Auch Altpapier bildet einen großen Teil des anfallenden Mülls in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. Dies kann um einiges reduziert werden, indem man auf eine digitale Arbeitsplanung umstellt und nach Möglichkeit per E-Mail kommuniziert. Ganz ohne Papier wird es in den meisten Einrichtungen zwar nicht funktionieren, allerdings kann man darauf achten, recyceltes Papier zu verwenden und so den ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten.
Um Papier zu sparen, bietet es sich auch an, Seiten beidseitig zu bedrucken sowie Fehldrucke zu vermeiden. Falls man doch mal versehentlich etwas zu viel oder falsch ausdruckt, kann man zumindest einen separaten Stapel mit „Schmierpapier“ anlegen, den man dann etwa für handschriftliche Notizen verwenden kann.
Umweltfreundlicher Arbeitsweg
Nicht zuletzt kann sich jede und jeder darum bemühen, auch umweltfreundlich zur Arbeitsstelle zu gelangen. Mit dem Fahrrad zu fahren hält gleichzeitig fit und schon dabei Ressourcen. Wer jedoch weiter weg wohnt, kann für das Klima den öffentlichen Nahverkehr nutzen und das teilweise sogar vergünstigt. Viele Arbeitgeber bieten dafür spezielle Tarife oder Jobtickets an. Es lohnt sich also, einfach mal nachzufragen. Und auch die Anfahrt mit dem Auto geht klimafreundlicher: Spricht man sich mit Kolleginnen oder Kollegen ab, die in der nähe wohnen, lässt sich leicht eine Fahrgemeinschaft bilden. So reduziert man den Ausstoß von CO2.
Nachhaltigkeit in der Pflege – Was Arbeitgeber tun können
Arbeitgeber stehen beim Thema Nachhaltigkeit ebenfalls in der Verantwortung und können einige Dinge tun, um auf eine umweltfreundliche Einrichtung hinzuarbeiten.
Mit der Verwendung von regionalen Erzeugnissen kann der CO2-Ausstoß reduziert werden, der sonst durch lange Lieferketten und Transportwege entstünde. Das kann man sehr schnell umsetzen, indem man beispielsweise Lebensmittel von regionalen Herstellern im Krankenhaus verwendet, also das Gemüse von Bauern und Fleischproduzenten in der Region. Aber auch medizinische Produkte können von regionalen Firmen erworben werden.
Auf energiesparende Technik umrüsten
Wer auf energiesparende Technik umrüstet, muss zwar erst einmal Geld ausgeben, spart auf lange Sicht hin auch jede Menge Kosten. Beispielsweise liefert eine eigene Photovoltaikanlage klimafreundlich Strom unabhängig vom Stromanbieter und dessen Preisen. Um den Wasserverbrauch zusätzlich zu den oben genannten Methoden noch weiter zu senken, können wassersparende Geschirrspüler oder andere Geräte angeschafft werden. Außerdem gibt es spezielle Aufsätze für Wasserhähne, die die Wassermenge regulieren.
Generell ist eine regelmäßige Überprüfung beziehungsweise Wartung von Geräten empfehlenswert, um Energie nicht zu verschwenden, zum Beispiel auch durch Reparatur von tropfenden Wasserhähnen.
Nachhaltigere Produkte einkaufen und verwenden
Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten, nachhaltige Alternativen zu Einwegprodukten oder auch Produkte mit Umweltzertifikaten zu kaufen. Hier sind viele verschiedene Dinge erhältlich, von Stoff- statt Papierservietten bis zu Möbeln mit Umweltsiegeln ist für jeden Bedarf etwas dabei.
Essensreste vermeiden
In vielen Pflegeeinrichtungen werden täglich Lebensmittel entsorgt. Um diese Verschwendung zu umgehen, ist es empfehlenswert, über einen längeren Zeitraum zu erfassen, wie viel tatsächlich gegessen wird. So kann man die Mengen entsprechend anpassen, das Angebot also gegebenenfalls reduzieren. Damit spart man effizient Kosten und Ressourcen.
Bewusstsein für Nachhaltigkeit wecken
Einer der vermutlich wichtigsten Punkte ist es jedoch, den Mitarbeitenden bewusst zu machen, dass das Thema Nachhaltigkeit alle betrifft und zu erklären, welche Maßnahmen zum nachhaltigeren Handeln beitragen. Dafür ist Aufklärung erforderlich, was auch durch das Anbringen von „Friendly-Reminder“-Schildern verstärkt werden kann. Ein Schild über dem Waschbecken zum Beispiel hilft daran zu denken, den Hahn beim Einseifen abzudrehen.
Es gibt also sowohl im Alltag jeder Pflegekraft viele Ansatzpunkte für mehr Nachhaltigkeit als auch für den Arbeitgeber. Jeder und jede kann sich darum bemühen, Energie einzusparen und unsere Ressourcen zu schonen, damit wir auch in Zukunft noch gesund leben und arbeiten können.
Passende Stellenangebote für Pflegekräfte
Wer derzeit auf der Suche nach einem passenden Stellenangebot für Pflegekräfte ist, wird bei Medi-Karriere fündig. Hier gibt es zahlreiche Angebote, beispielsweise Jobs für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Stellen für Altenpfleger/innen sowie Jobs für Kinderkrankenpfleger/innen.