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Mit der Peak-Flow-Messung als Variante des Lungenfunktionstests, auch als Peak-Exspiratory-Flow (PEF) bezeichnet, können Patienten/-innen die Leistungsfähigkeit der Atemwege regelmäßig zu Hause kontrollieren. Daher ist die Messung vor allem für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma bedeutend. Doch welche Peak-Flow-Messgeräte eigenen sich am besten und wie definiert man den persönlichen Normwert? Diese und weitere Fragen klärt der Artikel.
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Peak-Flow-Messung – Indikation
Die Peak-Flow-Messung ist meist aufgrund von chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder chronischer Bronchitis indiziert. Asthma Patienten/-innen können somit beispielsweise im Laufe eines Tages mehrfach selbst überprüfen, wie gut die Atmung möglich ist. Ein Peak-Flow-Meter kann außerdem zur Beurteilung von Emphysemen, die die Alveolen in der Lunge betreffen, oder bei COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) eingesetzt werden.
Peak-Flow-Messung – Messgeräte
Messgeräte für die Peak-Flow-Messung sind sowohl in mechanischer als auch elektrischer Form erhältlich. Mechanische Geräte sind dabei vor allem preisgünstig und besonders langlebig. Zudem kommen diese ohne Stromversorgung aus und lassen sich leicht reinigen. Während die Ablesung bei mechanischen Peak-Flow-Messgeräten mit dem bloßen Auge erfolgt, punkten die digitalen Geräte mit einem elektronischen Messsystem. Zudem sind die elektrischen Messgeräte häufiger kleiner und handlicher. Häufig besteht sogar die Möglichkeit der Datenaufzeichnung und Auslesung per Computer oder App. Die elektrischen Peak-Flow-Messgeräte sind jedoch häufig deutlich teurer. Während die analoge Ausführung des Messgeräts bereits ab 13 Euro zu erhalten ist, schlägt das digitale Peak-Flow-Meter mit durchschnittlich 50 Euro zu Buche.
Alle Peak-Flow-Meter sollten regelmäßig gereinigt werden. Mechanische Messgeräte lassen sich hierbei meist mit Wasser und wenig Spülmittel reinigen und sollten anschließend zum Trocknen auf den Kopf gestellt werden. Bei einigen Geräten ist es auch möglich, das Mundstück abzunehmen und separat zu reinigen. Bei elektronischen Geräten muss man die Außenseite regelmäßig mit einem Tuch säubern. Nur das Mundstück sollte man, wenn möglich, abnehmen und separat reinigen.
Peak-Flow-Messung – Durchführung
Ob mechanisch oder digital: Peak-Flow-Messungen sollten idealerweise immer zwei bis drei Mal hintereinander durchgeführt werden. Wichtig ist dabei, den Zeiger des Peak-Flow-Meter auf null zu stellen und die Messung in aufrechter Position durchzuführen. Das Gerät sollte gerade, waagerecht vor den Mund gehalten werden. Im Rahmen der Messung sollte nun zunächst so tief wie möglich eingeatmet werden. Das Mundstück muss dabei fest mit den Lippen umschlossen werden. Anschließend sollte man so schnell wie möglich mit einem kräftigen Atemstoß in das Gerät ausatmen.
Der erreichte Messwert wird in Litern Luft pro Minute angezeigt und gibt das Maß der aktuellen Atemwegsweite an. Die Messung sollte mindestens zwei bis dreimal hintereinander durchgeführt werden. Bei einem mechanischen Peak-Flow-Meter verschiebt der Atemstoß hierbei den Zeiger. Ein elektronisches Peak-Flow-Meter zeigt den erreichten Wert im Display an.
Dokumentation
Die regelmäßige Dokumentation der Peak-Flow-Werte ist im Rahmen von (chronischen) Atemwegserkrankungen unerlässlich. Damit Patienten/-innen einen ganzheitlichen Überblick über die eigene gesundheitliche Verfassung erhalten, kann man neben den Peak-Flow-Messwerten noch einzelne Beschwerden, Begleiterscheinungen und besondere Ereignisse dokumentieren. Vor jeder Messung sollte man daher das Peak-Flow-Protokoll bereitlegen.
Mit einem Patiententagebuch lassen sich somit Symptome und Werte der Peak-Flow-Messung protokollieren, um einen sicheren Überblick über den Verlauf der Erkrankung zu erhalten. Dies macht es den behandelnden Fachärzten/-innen einfacher, mögliche Veränderungen zu ermitteln und den Therapieerfolg zu überprüfen. Des Weiteren behalten die Ärzte/-innen den Entwicklungsverlauf der Erkrankung im Blick und erkennen akute Verschlechterungen schnell.
Fehlerquellen
Bestimmte Faktoren können die Genauigkeit der Peak-Flow-Messung beeinträchtigen und stellen somit Fehlerquellen dar. Atmet man beispielsweise nicht tief genug ein, um den Test zu starten oder hustet man während des Tests, kann man somit die Ergebnisse verfälschen. Doch auch eine zu schwache Ausatmung, um den wahren Grad der Funktionsstörung zu erkennen, oder eine schlechte Abdichtung des Mundstücks bei der Durchführung des Verfahrens können Fehlerquellen sein.
Auch verschmutzte Messgeräte oder die Einnahme von Medikamenten, die die Atemwege öffnen (Bronchodilatatoren) sowie die Verwendung eines anderen Typs oder einer anderen Herstellermarke eines Messgeräts (die Messungen kann je nach Marke und Gerätetyp variieren), können zu fehlerhaften Messergebnissen führen.
Peak-Flow-Messung – Normwerte
Um den persönlichen Peak-Flow-Normwert zu ermitteln, empfiehlt es sich, die Messung für eine gewisse Zeit auf dem eigenen Gerät unter optimalen Bedingungen (auch mit Medikamenteneinnahme) durchzuführen. Erfahrungsgemäß muss die Messung jedoch für einige Wochen mehrmals täglich erfolgen, um den persönlichen Normwert zu erhalten. Der höchste Wert dieser Phase kann von Patienten/-innen als persönlicher Bestwert festgehalten werden.
Festlegung der Normwerte
Die persönlichen Normwerte bei der Peak-Flow-Messung müssen individuell festgelegt werden. Zum einen sind die für die Messung verwendeten Peak-Flow-Meter sind nicht geeicht. Außerdem gibt es diese in unterschiedlichen Ausführungen, wodurch die Messungen variieren können. Zum anderen verändern sich die Werte, wenn die Geräte älter werden.
Ergebnisinterpretation
Im Rahmen der Interpretation der gemessenen Ergebnisse dieses Lungenfunktionstests sollten Patienten/-innen einige Punkte beachten. Liegt der Peak-Flow-Wert bei 80 bis 100 Prozent des gemessenen individuellen Bestwertes, ist alles in Ordnung. Beträgt der Wert nur noch 60 bis 80 Prozent des Bestwertes sollte der/die Patient/in aktiv werden. Im besten Falle sollte ein/e Arzt/Ärztin aufgesucht werden, um abzuklären warum sich die Peak-Flow-Werte verschlechtert haben. Fällt der Peak-Flow-Wert unter 60 Prozent des persönlichen Normwertes gilt Alarmstufe Rot! Ein/e Mediziner/in sollte zeitnah aufgesucht werden.
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Häufige Fragen
- Wann führt man eine Peak-Flow-Messung durch?
- Was wird mit dem Peak-Flow-Wert gemessen?
- Wie hoch ist der normale Peak-Flow-Wert?
- Was sagt der Peak-Flow-Wert aus?
Eine Peak-Flow-Messung wird vor allem für Patienten/-innen durchgeführt, die chronische Atemwegserkrankungen haben. Hierzu zählen beispielsweise Asthma, chronische Bronchitis oder COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung).
Mit dem Peak-Flow-Wert messen Patienten/-innen die Leistungsfähigkeit der Lunge. Mit dem Messgerät wird dabei der maximale Atemstoß gemessen und somit das aktuelle Maß der Atemwegsweite ermittelt. Der erreichte Wert wird dabei in Litern Luft pro Minute angezeigt.
Patienten/-innen ermitteln mittels der Peak-Flow-Messung zunächst den persönlichen Normwert, mit dem im Anschluss die weiteren Messungen verglichen werden. Das Ergebnis sollte dabei bei 80 bis 100 Prozent des eigenen Bestwertes liegen.
Der Peak-Flow-Wert ermöglicht je nach erreichtem Ergebnis, Aussagen über den Zustand der Atemwege. Ein Wert von über 80 Prozent des eigenen Bestwertes ist dabei in Ordnung. Liegt der gemessene Wert jedoch bei 60 bis 80 Prozent dessen, sollten Patienten/-innen mit ihrem/-r Facharzt/-ärztin in Kontakt treten. Bei unter 60 Prozent sollte zeitnah ein/e Arzt/ Ärztin aufgesucht werden.
- Johns Hopkins Medicine, Peak Flow Measurement, https://www.hopkinsmedicine.org/... (19.10.2022)