Die Pflege-Ausbildung wird bei jungen Menschen wieder gefragter. In den vergangenen Jahren war die Pflege-Ausbildung jedoch nicht immer sehr beliebt. Hinsichtlich des Fachkräftemangels ist es nun eine gute Nachricht, dass sich 2021 wieder mehr junge Menschen für den Ausbildungsberuf entschieden haben. Doch einige grundlegende Probleme bleiben. Worum es sich genau handelt und warum die Pflege-Ausbildung nun wieder an Beliebtheit gewinnt, gibt es im folgenden Artikel zu lesen.
Pflege-Ausbildung – Neu entstandene Vorteile
Mit dem Pflegeberufegesetz hatte der Gesetzgeber bereits 2017 die Pflege-Ausbildung grundlegend reformiert. Die bis dahin getrennten Ausbildungen in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege wurden durch eine dreijährige, generalistische berufliche Ausbildung mit dem Abschluss “Pflegefachfrau”/”Pflegefachmann” abgelöst. Die Reform ist mit dem Jahresbeginn 2020 in Kraft getreten. Seither wird nach dem neuen Pflegeberufegesetz ausgebildet.
Auch sonst hat die Gesundheitspolitik einiges dafür getan, die Ausbildung zur Pflegefachkraft und den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Das früher übliche Schuldgeld in der Ausbildung wurde abgeschafft. Krankenhäuser, Pflegeheime und ambulante Pflegedienste wurden verpflichtet, Auszubildenden eine angemessene Vergütung zu zahlen. Für ausgebildete Pflegekräfte hat es ebenfalls deutlich finanzielle Verbesserungen gegeben. Mit dem Pflege-Mindestlohn bestehen Mindestvergütungs-Standards oberhalb des allgemeinen Mindestlohn-Niveaus. Seit September 2022 muss außerdem Pflegepersonal in der Altenpflege nach Tarif vergütet werden. Damit wird eine Lücke zur Krankenpflege geschlossen.
Pflege-Ausbildung – Der zahlenstärkste Ausbildungsberuf
Diese deutlichen finanziellen Verbesserungen mögen ein Grund für das wieder gestiegene Ausbildungsinteresse bei Pflegeberufen sein. Laut einem aktuellen Bericht des Bundesfamilienministeriums haben im vergangenen Jahr 61.329 junge Menschen eine Pflege-Ausbildung begonnen – das sind rund sieben Prozent mehr als im Jahr 2020. Bereits im Vorjahr hatte die Auszubildendenzahl leicht zugenommen. Damit ist die Ausbildung zur/-m Pflegefachfrau / Pflegefachmann mittlerweile der zahlenstärkste Ausbildungsberuf in Deutschland. Allerdings gibt es eine hohe Abbruchquote, was das positive Bild trübt. Rund 20 bis 25 Prozent eines Jahrgangs beenden die Ausbildung nicht.
Ausbildungsplätze als Pflegefachkraft
Insgesamt gab es Ende 2021 ca. 102.900 Auszubildende zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann. Nach wie vor entscheiden sich überwiegend Frauen für den Pflegeberuf. Der Anteil der weiblichen Auszubildenden betrug im vergangenen Jahr gut drei Viertel, kaum eine Veränderung gegenüber 2020. Wenig attraktiv ist offenbar das Pflegestudium. Im Wintersemester 2021/2022 war nur die Hälfte der Studienplätze tatsächlich belegt. Hier bedarf es noch Anstrengungen, um das Studium bekannter und auch interessanter zu machen.
Pflege-Ausbildung – Beruf muss noch attraktiver werden
Trotz der steigenden Zahlen reicht die Ausbildung nicht aus, um den Bedarf an Pflegekräften zu decken. In der Branche herrsche weiterhin Personalmangel, so Christine Vogler, die Präsidentin des Deutschen Pflegerates. Notwendig seien daher weitere Lohnerhöhungen, Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen und die Förderung eines positiven Images der Pflegetätigkeit.
Passende Stellenangebote in der Pflege
Wer aktuell noch auf der Suche nach einem passenden Stellenangebot in der Pflege ist, findet bei Medi-Karriere eine große Vielfalt an Jobs. Hier gibt es beispielsweise zahlreiche Stellen als Pflegefachfrau / Pflegefachmann, Jobs als Altenpfleger/in oder Stellenausschreibungen in der Krankenpflege allgemein.
- Mehr junge Menschen wählen Pflegeberuf, https://www.tagesschau.de/...
- Ausbildung in der Pflege 2021, https://www.destatis.de/...