Das Interesse an der Pflege-Ausbildung ist in Deutschland rückläufig. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Für die Versorgung im Pflegebereich ist das keine gute Nachricht. Denn der Bedarf an ausgebildeten Pflegefachkräften wird in den nächsten Jahren noch deutlich zunehmen. Dabei herrscht jetzt schon vielerorts Pflegenotstand.
52.300 Frauen und Männer haben laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2022 eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann begonnen. Das sind rund sieben Prozent weniger als im Jahr zuvor. Damals starteten rund 56.300 Personen mit der dreijährigen Pflege-Ausbildung. Insgesamt gab es Ende 2022 ca. 146.500 Pflege-Auszubildende. Die Zahlen sind allerdings noch vorläufig. Endgültige Daten werden erst zur Jahresmitte verfügbar sein. An der Grundaussage, dass das Ausbildungs-Interesse schwindet, dürfte das nichts ändern. Gleichzeitig steigt die Zahl der Pflegebedürftigen weiter – geschätzt auf bis zu 5,6 Millionen Menschen in 2035.
Alle wichtigen Infos und Neuigkeiten zur Pflege-Ausbildung beschreibt der folgende Artikel.
Pflege-Ausbildung – Begeisterung für Pflegeberufegesetz lässt nach
Die Politik hatte zuletzt große Hoffnungen in die Neuregelung der Pflege-Ausbildung gesetzt. 2017 hatte man das Pflegeberufegesetz beschlossen und die sogenannte generalistische Ausbildung war eingeführt worden. Sie ersetzte die bis dato getrennten Ausbildungswege zum/-r Altenpfleger/in, zum/-r Gesundheits- und Krankenpfleger/in und zum/-r Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in und führte die allgemeine Berufsbezeichnung “Pflegefachfrau/Pflegefachmann” ein. Spezialisierungen bleiben aber weiterhin möglich.
Seit Anfang 2020 findet die Ausbildung nach den neuen Vorschriften statt. In diesem Jahr starten die ersten ausgebildeten Pflegefachkräfte auf der Grundlage des Pflegeberufsgesetzes in ihren Job. Ein wesentliches Motiv des Gesetzgebers für die Neuregelung der Ausbildung war gewesen, den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Mit der Einführung der generalistischen Ausbildung sollte die “Durchlässigkeit” bei den einzelnen Pflegebereichen verbessert werden. Auch um die Ausbildung finanziell attraktiver zu machen, ließ man sich etwas einfallen. Das vorher oft noch verlangte Schuldgeld entfiel endgültig und es wurde erstmals eine Ausbildungsvergütung verbindlich eingeführt.
Ausbildungsplätze als Pflegefachkraft
Zunächst kam das neue Ausbildungsmodell auch recht gut an. Doch inzwischen ist der Schwung des Neustarts offensichtlich erlahmt. Über die Gründe für das nachlassende Interesse lässt sich nur spekulieren. Ein Faktor dürfte das nach wie vor schlechte Image des Pflegeberufs in Verbindung mit einer harten Berufswirklichkeit sein. Gerade in diesem Ausbildungsgang gibt es relativ viele Ausbildungsabbrüche. Hinzu kommt, dass sich auf dem Ausbildungsmarkt zunehmend die Umkehrung der Alterspyramide bemerkbar macht und außerdem viele junge Menschen ein Studium der Ausbildung vorziehen. Auch viele andere Ausbildungsberufe haben mit Nachwuchsmangel zu kämpfen.
Pflege-Ausbildung – Knapp drei Viertel der neuen Pflegefachkräfte sind Frauen
Trotz der Annäherung der Berufswünsche von jungen Frauen und Männern – Pflegetätigkeiten sind vor allem weiblich geprägt. Das zeigt sich auch in den Ausbildungszahlen. Von den 146.500 Pflege-Auszubildenden Ende 2022 waren 110.800 Frauen und 35.800 Männer. Das entspricht einen weiblichen Anteil von fast 76 Prozent. Auch bei den Ausbildungs-Neustarts 2022 sah es nicht viel anders aus. 38.800 Frauen entschieden sich für die Ausbildung zur Pflegefachfrau, nur 13.500 Männer wollten Pflegefachmann werden.
Passende Stellenangebote für Pflegekräfte
Wer aktuell auf der Suche nach einer Stelle als Pflegefachkraft ist, findet bei Medi-Karriere gibt es zahlreiche Stellenangebote. Hier gibt es beispielsweise Jobs als Altenpfleger/in, Pflegefachkraft-Stellen oder allgemein freie Stellen in der Krankenpflege.
- Weniger neue Ausbildungsverträge in der Pflege, https://www.destatis.de/... (Abrufdatum: 05.04.2023)
- Pflege-Ausbildung, https://www.tagesschau.de/... (Abrufdatum: 05.04.2023)
- Pflegeberufegesetz, https://www.bundesgesundheitsministerium.de/... (Abrufdatum: 05.04.2023)