Seit einiger Zeit herrscht eine Debatte um den Pflege-Bonus für Pflegekräfte. Zunächst hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach den Vorschlag gemacht, den Bonus nur denjenigen Pflegekräften zuzugestehen, die Coronakranke versorgt hatten. Nun hat sich die Situation geändert, denn auch Altenpfleger/innen sollen den Corona-Bonus erhalten.
Die Debatte um den Pflege-Bonus
Laut Angaben des Gesundheitsministers sollten vor allem Pflegekräfte, die in der Pandemie besonders belastet waren, einen Bonus erhalten. Doch für viele kam dieses Zugeständnis zu kurz. Man fragte sich, wieso Pflegekräften in Seniorenheimen oder im Behindertendienst kein Bonus zugesprochen werden sollte. Ende Februar legte Karl Lauterbach in einem Eckpunktepapier schließlich genauere Informationen vor. Der Bund stellt eine Milliarde Euro zur Verfügung, die zwischen dem Pflegefachpersonal von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen aufgeteilt werden sollen.
Das für Kliniken vorgesehene Geld soll an Krankenhäuser gehen, die im Jahr 2021 mehr als zehn Corona-Beatmungsfälle behandelt haben. Genauer gesagt ist hier von 837 Krankenhäusern und rund 280.000 Pflegekräften die Rede. In Kliniken sollen in erster Linie diejenigen Pflegekräfte das Bonusgeld erhalten, die für die Pflege am Bett zuständig sind.
Welchen Bonus erhalten Pflegekräfte?
Im Vorfeld ging man von einem Bonus in der Höhe von 3.000 Euro pro Pflegefachkraft aus. Im Endeffekt fällt der Pflege-Bonus viel bescheidener aus: Maximal 550 Euro sollen es sein, wobei dieser Betrag für Vollzeitbeschäftigte in der direkten Pflege und Betreuung vorgesehen ist. Pflegekräfte, die mindestens 25 Prozent der Arbeitszeit in der direkten Pflege und Betreuung mitarbeiten, erhalten bis zu 370 Euro. Auszubildenden stehen 330 Euro zu.
Ärzte verlangen einen Bonus
Nicht nur Pflegekräfte, sondern auch Ärzte/-innen tun ihren Unmut kund und verlangen einen Corona-Bonus. Bei der ersten ebenso wie der zweiten Corona-Prämie habe sich die Ärzteschaft ganz bewusst zurückgehalten, meinte die Vorsitzende des Marburger Bundes. Ein drittes Mal würde man dies jedoch nicht hinnehmen.
Pflege-Bonus – Forderungen nach mehr Geld
Was auf den ersten Blick nach einem stattlichen Betrag aussieht, muss jedoch auf eine große Anzahl Menschen verteilt werden, die im Gesundheitswesen arbeiten. Daher fordert die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mehr als eine Milliarde Euro. Außerdem sei es nur gerecht, wenn auch das Pflegepersonal in der Behindertenhilfe oder im Rettungsdienst von einem Corona-Bonus profitieren würde. Auch der Deutsche Pflegerat sieht den Bonus kritisch. Man macht sich Sorgen um eine ungerechte Verteilung der Gelder.
Pflege-Bonus – Was sich in Zukunft ändern könnte
Die Pandemie hat gezeigt, wie hoch die Belastung für Pflegekräfte in einer Krisensituation ist. Minister Karl Lauterbach hat betont, dass es keinesfalls bei einem Pflege-Bonus bleiben darf. Man müsse die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte verbessern. Auch die Löhne sollen höher ausfallen – das Einstiegsgehalt soll demnach bei 4.000 Euro liegen. Darüber hinaus wurde der Vorschlag geäußert, belastende Situationen langfristig in Tarif- und Arbeitsverträge einzubauen. Nur so kann man dafür sorgen, dass auch in Zukunft ausreichend Pflegekräfte zur Verfügung stehen.
Passende Stellenangebote für Altenpfleger/innen
Wer derzeit noch auf der Suche nach einem passenden Stellenangebot in der Pflege ist, findet bei Medi-Karriere zahlreiche Ausschreibungen, beispielsweise Altenpfleger/innen-Stellenangebote, Jobs für Pflegefachmänner und Pflegefachfrauen sowie Jobs für Kinderkrankenschwestern und Kinderkrankenpfleger.
1. “Alle haben den Corona-Bonus verdient”, gesundheit-soziales.verdi.de (Abrufdatum: 26.02.2022)
2. Wo bleibt der Pflegebonus?, www.tagesschau.de (Abrufdatum: 26.02.2022)
3. Pflegebonus kommt: Lauterbach legt Details vor und erntet Kritik, www.br.de (Abrufdatum: 26.02.2022)