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Die Pflege von zu Hause ist nach wie vor das am weitesten verbreitete Betreuungs- und Versorgungsmodell. Ohne die Versorgung durch Angehörige und die Unterstützung durch mobile Pflegedienste wäre die Betreuung aller Pflegebedürftigen in Deutschland nicht möglich.
Wenngleich die Kosten für die Pflege von zu Hause nicht pauschalisiert werden können, so gibt es doch einige grundlegende Aspekte, die dafür sorgen, dass Pflege von zu Hause immer teurer wird. Dieser Artikel beleuchtet die Gründe dafür.
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Zahlen und Fakten zur Pflege von zu Hause
Ausgehend von Erhebungen des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2021 etwa 84 Prozent der knapp fünf Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland zu Hause betreut. Während in einem Viertel der Fälle ambulante Pflegedienste die Versorgung überwiegend oder wenigstens anteilig übernehmen, erfolgt die Pflege von etwa 3,1 Millionen Pflegebedürftigen hauptsächlich oder ausschließlich durch Angehörige.
Während in der Gruppe der 80- bis 84-Jährigen noch etwa jeder vierte Mann und jede dritte Frau pflegerische Unterstützung benötigen, steigt die Rate der Pflegebedürftigen ab 85 Jahren sprunghaft an. So sind bereits mehr als die Hälfte der Frauen und knapp 45 Prozent der Männer in dieser Altersgruppe pflegebedürftig, bei den 90-Jährigen betrifft es etwa 80 Prozent.
Angesichts des demographischen Wandels ist davon auszugehen, dass in Zukunft immer mehr Menschen über einen immer längeren Zeitraum Pflege von zu Hause benötigen werden.
Pflege von zu Hause – ein Vollzeitjob
Umfragen zufolge beziffern pflegende Angehörige in Deutschland den Umfang der Pflege von zu Hause mit knapp 50 Wochenstunden. Dies übersteigt deutlich den Umfang einer regulären Vollzeit-Berufstätigkeit im Durchschnitt.
Gleichzeitig arbeiten mehr als die Hälfte der zu Hause Pflegenden, zumeist Frauen, in Teilzeit oder gar nicht – und jede/r Dritte führt die Pflege als Grund hierfür an. Daraus resultieren teils hohe monatliche finanzielle Einbußen durch den Lohnverlust. Zudem zahlen die Pflegenden weniger in die Rentenversicherung ein und haben kaum noch Kapazitäten, um eine private Altersvorsorge zu betreiben.
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Steigende Kosten und Belastungen bei der Pflege von zu Hause
Die Pflege von zu Hause ist nicht nur zeitintensiv und reduziert die Einnahmen der Pflegenden. Sie geht auch mit steigenden Ausgaben einher.
Wenngleich eine anteilige Finanzierung der Pflege durch einen ambulanten Pflegedienst über Pflegesachleistungen möglich ist, so fallen je nach Umfang des Unterstützungsbedarfs doch stets Eigenleistungen an.
Pflegehilfsmittel wie Handschuhe und andere Verbrauchsprodukte sowie größere Hilfsmittel werden zwar bezuschusst, jedoch nicht vollumfänglich erstattet. Und völlig vernachlässigt werden die Kosten für die Unterbringung der Pflegebedürftigen und deren Lebenshaltung, die den allgemeinen Preissteigerungen unterworfen sind und damit ebenfalls kontinuierlich steigen. Auch das müssen die Betroffenen und ihre Angehörigen selbst tragen.
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Pflege von zu Hause – Hilfen, Steuererleichterung und Rentenanspruch nutzen
Umso wichtiger ist es, bei der Pflege von Angehörigen alle möglichen Unterstützungen und Zuschüsse in Anspruch zu nehmen. Diese umfassen nicht nur die Pflegesachleistungen und Entlastungsleistungen, sondern auch den Pflegepauschalbetrag bei der Steuererklärung und die Erfassung der Pflegearbeit durch die Rentenversicherung zur Erhöhung der späteren Rentenansprüche. Letztere sollte man immer sofort mit Beginn der Tätigkeit beantragen, denn eine rückwirkende Anrechnung der Pflegezeiten ist nicht möglich.
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- Umfrage: Die Belastung pflegender Angehöriger steigt, https://www.tagesschau.de/... (Abrufdatum: 25. Mai 2024)
- Mehr Pflegebedürftige, https://www.destatis.de/... (Abrufdatum: 25. Mai 2024)