
Inhaltsverzeichnis
Pflegeberufe sind systemrelevant: 2021 waren über vier Millionen Menschen pflegebedürftig und die Prognosen besagen, dass es eher mehr werden. Die Gesellschaft wird immer älter, denn die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen (83 Jahre) und Männern (78 Jahre) steigt. Dass daraus eine hohe Nachfrage nach Altenpflegern/-innen resultiert, ist selbstverständlich. Erschwerend kommt der aktuelle Fachkräftemangel in der Pflege hinzu, was die Nachfrage nach Menschen in Pflegeberufen weiter verstärkt.
Was sind die gängigsten Pflegeberufe? Wie lange dauert die Pflegeausbildung und welche Aufgaben übernimmt ein/e Gesundheits- und Krankenpfleger/in in der Ausbildungszeit und danach? Außerdem gibt es hier auch Informationen über das Gehalt während und nach der Lehre in einem allgemeinen Überblick über Karrierechancen in diese Branche.
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Pflegeberufe allgemein
Die Vielfalt der Pflegeberufe ist groß. Wer in diesen Berufen arbeitet, kann mit Menschen aller Altersstufen zu tun haben: von Säuglingen über Jugendliche zu Erwachsenen und Senioren/-innen. Eine der Pflegeausbildungen, die eine Chance auf das Arbeiten mit kranken Kindern ermöglicht, ist die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege-Lehre.
Pflegeberufe lassen sich allgemein in die folgenden Kategorien einteilen:
- Helfer/innen und Assistenzberufe in der Pflege: Alltagsbetreuer/in, Heilerziehungspflegehelfer/in, Fachkraft für Pflegeassistenz, Fachkraft für Haushaltsführung und ambulante Betreuung, Sozialassistent/in
- Pflegeberufe mit generalistischer Pflegeausbildung: Pflegefachmann/-frau, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in, Altenpfleger/in
- Pflegeberufe für Menschen mit Behinderung: Heilerziehungspfleger/in
- Pflegeberufe mit Studium (Bachelor of Arts): Pflege, Pflegemanagement, Pflegepädagogik
- Pflegeberufe mit Studium (Bachelor of Science): Hebammenkunde, Pflege (duales Studium), Pflegewissenschaft
Die Ausbildungsinhalte legt die jeweilige Prüfungsverordnung fest; den gesetzlichen Rahmen sowie die Arbeitszeitenregelungen definiert das Pflegeberufegesetz.
Wie hoch ist der tarifvertragliche Mindestlohn in der Pflege?
Im April 2022 wurde der Mindestlohn pro Stunde tarifvertraglich deutschlandweit angehoben: Ungelernte Pflegehilfskräfte erhalten 12,55 Euro, einjährig qualifizierte Pflegehilfskräfte 13,20 Euro und Pflegefachkräfte 15,40 Euro. Der allgemein gesetzliche Mindestlohn liegt aktuell bei 12 Euro brutto/Stunde.
Wie viel verdient man in einem der Pflegeberufe ohne Ausbildung?
Wie viel man in der Pflege ohne Ausbildung verdient, hängt u.a. von der Tätigkeit ab und davon, ob man in einen Tarifvertrag fällt oder nicht. Generell gilt jedoch: Pflegehilfskräfte verdienen durchschnittlich 2.755 Euro brutto monatlich in der stationären Krankenpflege; in der Altenpflege sind es 2.241 Euro. Das monatliche Bruttodurchschnittsgehalt von Betreuungskräften bzw. Alltagsbegleitern beträgt ca. 2.659 Euro. Pflegeassistenten/-innen in der Gesundheits- und Krankenpflege verdienen meist zwischen 2.204 und 3.314 Euro. Heilerziehungshelfer/innen erhalten durchschnittlich meist 2.781 Euro brutto pro Monat.
Pflegeberufe: Gehaltsübersicht
Bei den folgenden Angaben handelt es sich um Mittelwerte der ungefähren Einstiegsgehälter. Das tatsächliche Gehalt hängt davon ab, ob Tarifverträge zur Anwendung kommen, in welchem Bundesland man arbeitet, wie als man ist, welches Geschlecht man hat u.v.m.
Berufsbezeichnung | Durchschnittsgehalt brutto/Monat |
Alltagsbetreuer/in | 1.824 € |
Altenpflegehelfer/in | 1.952 € |
Fachkraft für Haushaltsführung und ambulante Betreuung | 2.011 € |
Fachkraft für Pflegeassistenz | 1.973 € |
Hebamme / Entbindungspfleger | 2.361 € |
Heilerziehungspflegehelfer/in | 2.497 € |
Heilerziehungspfleger/in | 2.752 € |
Pflegeassistent/in | 1.973 € |
Pflegefachmann/-frau | 2.850 € |
Sozialassistent/in | 2.013 € |
Sozialbetreuer/in | 2.205 € |
Pflegeberufe: Gesundheits- und Krankenpfleger/in
Gesundheits- und Krankenpfleger/innen sind „Allroundtalente“ bei ambulanten Pflegediensten oder in Krankenhäusern. Die Anforderungen an den Beruf sind komplex und vielfältig. Gesundheits- und Krankenpfleger/innen übernehmen heutzutage auch immer öfter Aufgaben, die früher ausschließlich Ärzten/-innen vorbehalten waren.
Aufgaben und Schwerpunkte im Arbeitsalltag
Welche Aufgaben Gesundheits- und Krankenpfleger/innen im Arbeitsalltag wahrnehmen, hängt vom medizinischen Fachgebiet ab. Die Aufgaben in der Chirurgie unterscheiden sich z.B. von denen in der Onkologie, Orthopädie oder Psychiatrie. Gesundheits- und Krankenpfleger/innen übernehmen jedoch meist grundpflegerische Maßnahmen der Körperpflege von Patienten/-innen und die Kontrolle der Vitalwerte. Darüber hinaus verabreichen sie Medikamente und dokumentieren sämtliche Behandlungen, Beobachtungen und Pflegemaßnahmen in den Patientenakten.
Wie kann man Gesundheits- und Krankenpfleger/in werden?
Die Ausbildung zum/-r Gesundheits- und Krankenpfleger/in ist eine duale Ausbildung und wurde vor einigen Jahren reformiert. Die neue Ausbildung zum/-r Pflegefachmann/-frau wird seit 2020 als Ausbildung als Pflegefachfrau/-mann geführt, welche die vorher getrennten Ausbildungen für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen und Altenpfleger/innen vereint. Während der Ausbildung wählt man eine Spezialisierung während der Ausbildungs-Zeit in einem dieser Gebiete.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die duale Ausbildung zum/-r Gesundheits- und Krankenpfleger/in dauert insgesamt drei Jahre. Teil der praktischen Ausbildung ist es, die im theoretischen Part gelernten Kenntnisse anzuwenden. Im Pflegedienst stellt sich das Fachpersonal jeden Tag neuen Herausforderungen. Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die gesundheitliche Versorgung für die Gesellschaft ist. Die Wahl eines Pflegeberufs bedeutet dementsprechend auch ein Stück weit die Entscheidung etwas zur Gesundheit aller in Deutschland beizutragen.
Wie viel verdient ein/e Gesundheits- und Krankenpfleger/in?
Ausführlicheres zum Gehalt von Gesundheits- und Krankenpflegern/-innen gibt es hier. Auszubildende im öffentlichen Dienst erhalten gemäß TVöD-Pflege (TVöD-P) folgende Ausbildungsgehälter:
Ausbildungsjahr | Gehalt (Brutto Monat) |
1. Ausbildungsjahr | 950 bis 1.000 € |
2. Ausbildungsjahr | 1.000 bis 1.100 € |
3. Ausbildungsjahr | 1.100 bis 1.200 € |
Nach der Ausbildung verdienen Berufseinsteiger/innen in einer kommunalen Einrichtung bei Anwendung des Tarifvertrages (TVöD-P, Entgeltgruppe P7) durchschnittlich 2.880 Euro. Berufserfahrene erhalten nach Tarifvertrag bis zu 3.589 Euro (Stufe 6).
Wie viel verdient man pro Stunde?
Der Stundenlohn hängt von vielen Faktoren ab und kann daher nur als Durchschnittswert angegeben werden. Richtet man sich nach dem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von 2.880 Euro entspricht dies einem Stundenlohn von ca. 18 Euro. Legt man stattdessen das Durchschnittsgehalt Berufserfahrener mit 3.589 Euro zugrunde, sind dies ca. 22 Euro.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen gibt es vielfältige Optionen zur Weiterbildung, meist eine Fachweiterbildung in einem bestimmten Bereich. Dies sind z.B. Fachkraft für außerklinische Intensivpflege, Fachkrankenpfleger/in Intensivpflege/Anästhesie sowie in der Hospizpflege, Chirurgie, Schmerztherapie (Weiterbildung zur Pain Nurse) oder Psychiatrie. Eine Weiterbildung im Bereich der Hygiene befähigt zur Hygienefachkraft.
Wer eine Führungsposition anstrebt, kann eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung (PDL) oder Stations- bzw. Bereichsleitung machen. Nicht zuletzt bietet sich auch ein Studium an: Die Studiengänge Pflegewissenschaft, Pflegemanagement, Gesundheitsmanagement oder Advanced Nursing Practice verbinden Pflege und Management miteinander. Auch Fachbereichsspezialisierungen sind möglich, z.B. in der Palliativpflege, Psychiatrie, Prävention oder als Gerontopsychiatrische Fachkraft.
Ausbildungsplätze als
Pflegeberufe: Altenpfleger/in
Altenpfleger/innen pflegen, betreuen und beraten hilfsbedürftige Senioren/-innen ambulant zu Hause oder in einer Seniorenpflegereinrichtung. Sie unterstützen ältere Menschen bei der Bewältigung des täglichen Lebens, z.B. bei der Körperpflege, beim Essen oder beim Anziehen. Darüber hinaus unterhalten sie die Senioren/-innen, motivieren sie zu aktiver Freizeitgestaltung und einem gesunden Lebensstil. Gelegentlich begleiten sie ihre Patienten/-innen bei Behördengängen oder Arztbesuchen.
Aufgaben und Schwerpunkte im Arbeitsalltag
Altenpfleger/innen nehmen vielfältige Tätigkeiten wahr, die sich individuell nach dem jeweiligen Gesundheitszustand ihrer Patienten/-innen richten. Sie nehmen meist pflegerische und medizinische Aufgaben wahr, z.B. das Beobachten und Analysieren von Krankheitsverläufen. Darüber hinaus motivieren sie zu Bewegungsübungen, überwachen die Einnahme von Medikamenten und wechseln ggf. Verbände sowie übernehmen die Wundpflege. Allgemein unterstützen Altenpfleger/innen ältere Menschen bei der Bewältigung von Alltagsaufgaben wie z.B. Ankleiden, Körperhygiene, Nahrungsaufnahme, Haushaltsführung und Freizeitgestaltung.
Wie kann man Altenpfleger/in werden?
Seit Januar 2020 existiert die klassische Altenpfleger/innen-Ausbildung nicht mehr, sondern die bundeseinheitlich neu geregelte Form der generalistischen Pflegeausbildung. Sie ermöglicht die Spezialisierung in der Altenpflege im dritten Lehrjahr.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die Ausbildung zum/-r Altenpfleger/in dauert drei Jahre und ist eine duale Ausbildung. Die Lehre kann man aber auch in Teilzeit abschließen. Das dauert dann maximal fünf Jahre.
Wie viel verdient ein/e Altenpfleger/in?
Auszubildende haben nach § 17 Abs. 1 AltPflG (Altenpflegegesetz) Anspruch auf eine Ausbildungsvergütung. Dies entspricht nach Tarif in Einrichtungen des öffentlichen Dienstes ca. 1.100 bis 1.200 Euro Monatsbrutto. Das spätere Gehalt als Altenpfleger/in öffentlichen Krankenhäusern liegt im Durchschnitt bei etwa 2.800 bis 3.000 Euro brutto pro Monat. Kirchliche Einrichtungen zahlen 3.200 bis 3.500 Euro. Private Pflegeanbieter und ambulante Altenpflegedienste zahlen i.d.R. einen Durchschnittslohn von 1.700 bis 2.600 Euro. Ausführlicheres zum Gehalt von Altenpflegern/-innen gibt es hier.
Wie viel verdient man pro Stunde?
Legt man das Durchschnittsgehalt tarifgebundener öffentlicher Krankenhäuser mit 3.000 Euro zugrunde, liegt der Stundenlohn von Altenpflegern/-innen bei ca. 19 Euro. Betrachtet man die 3.500 Euro kirchlicher Einrichtungen sind dies ca. 22 Euro. Private Anbieter zahlen bei 2.600 Euro Gehalt einen Stundenlohn von ca. 16 Euro.
Wie kann ich mich weiterbilden?
Altenpfleger/innen können folgende Fachspezialisierungen absolvieren: Palliativ- und Hospizpflege, gerontopsychiatrische Pflege, klinische Geriatrie und Rehabilitation oder außerklinische Intensivpflege. Darüber hinaus gibt es Weiterbildungen zum/-r Alltagsbegleiter/in, zur Pflegedirektion, Stationsleitung oder Pflegedienstleitung. Auch eine Weiterbildung zum/-r Fachwirt/in in der Alten- und Krankenpflege oder zum/-r Fachwirt/in im Sozial- und Gesundheitswesen ist möglich. Darüber hinaus können Altenpfleger/innen studieren, z.B. Angewandte Gesundheitswissenschaft, Pflegewissenschaft, Pflegepädagogik oder Pflegemanagement.
Pflegeberufe: Pflegehelfer/in
Pflegehelfer/innen sind bei der Betreuung von pflegebedürftigen Menschen unverzichtbar: Sie sorgen dort für Sauberkeit und Hygiene, wo sich Pflegebedürftige aufhalten. Außerdem assistieren sie bei der Körperpflege und Nahrungsaufnahme der Patienten/-innen, helfen bei der Essensausgabe und begleiten Patienten/-innen zu Untersuchungen bzw. Behandlungen.
Aufgaben und Schwerpunkte im Arbeitsalltag
Zu den wichtigsten Aufgaben von Pflegehelfern/-innen gehört die Patientenbetreuung, z.B. die Hilfe beim Aufstehen, Laufen, Essen und Waschen sowie Umlagerung im Bett und das Wechseln der Bettwäsche. Auch die Vorbereitung und Reinigung von Instrumenten und Gerätschaften gehört dazu, ebenso wie die Mitwirkung bei diagnostischen Maßnahmen oder der Blutentnahme.
Pflegehelfer/innen nehmen und verschicken auch Proben wie Urin, Stuhl oder Auswurf an Labore. Zu den weiteren Aufgaben gehören die Assistenz bei sogenannten einfachen Behandlungen, die Medikation nach ärztlicher Anweisung, das Anlegen und Wechseln von Verbänden, die Mithilfe bei der Überwachung des Patientenzustands und die Mitarbeit an Nachtwachen.
Was ist der Unterschied zwischen Pflegehelfer/in und Pflegehilfskraft?
Pflegehilfskräfte erhalten meist neben ihren Aufgaben vertiefende Einblicke in z.B. Arbeitsorganisation und -methodik, Grundlagen der Krankheitslehre, Krankenbeobachtung und Hygiene. Pflegehelfer/innen erhalten darüber hinaus Einblicke in die Themen Pflegekonzepte und -techniken sowie persönliche Grenzen und Grenzerfahrungen. Die Unterschiede im praktischen Pflegealltag bzw. in den Aufgaben sind also gering.
Bewerben und eine Stelle finden
Wer sich für ein Berufsbild entschieden hat und einen der Ausbildungsplätze für Pflegefachpersonen ergattern möchte, muss ein paar Aspekte bei der Bewerbung beachten. Dabei kommt es zum Beispiel auf die Reihenfolge der Bewerbungsmappe an und man kann seine Chancen durch eine gelungene Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch erhöhen. Fragen, die sich im Bewerbungsprozess ergeben, kann man dann beispielsweise im direkten Kontakt mit dem Arbeitnehmer klären oder auch per E-Mail. Egal wie: Es bekundet auf jeden Fall ernsthaftes Interesse am Job.
Wie kann man Pflegehelfer/in werden?
Die Pflegehelfer/innen-Ausbildung ist landesrechtlich durch entsprechende Gesetze bzw. Verordnungen geregelt. Deutschlandweit gibt es daher insgesamt drei Ausbildungswege für Pflegehelfer/innen: die Ausbildung zum/-r Altenpflegehelfer/in, die Ausbildung zum/-r Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in und die Ausbildung zur Pflegeassistenz.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die Ausbildung zum/-r Pflegehelfer/in dauert ein bis zwei Jahre und ist eine schulische Ausbildung. Als Pflegehelfer/in arbeitet man nicht in einer Praxis, sondern zum Beispiel in Krankenhäusern oder Altenpflege-Heimen. Die Ausbildungsinhalte bereiten eine ideale Grundlage für Jobs in diesen Bereichen.
Wie viel verdient ein/e Pflegehelfer/in?
In der Pflegehilfe-Ausbildung besteht i.d.R. kein Anspruch auf eine Ausbildungsvergütung. Einige Bundesländer und Bildungsträger zahlen jedoch ein kleines Gehalt, das sich meist an der Mindestausbildungsvergütung dualer Ausbildungen orientiert. Das entspricht 585 Euro monatlich im ersten und 690 Euro im zweiten Lehrjahr. Nach der Ausbildung verdienen Pflegehelfer/innen ein durchschnittliches Monatsgehalt von 2.167 Euro brutto. Ausführlicheres zum Gehalt von Pflegehelfern/-innen gibt es hier.
Wie viel verdient man als ungelernte/r Pflegehelfer/in?
Der Pflegemindestlohn für ungelernte Pflegekräfte stieg in den letzten Jahren schrittweise um 16 Prozent (Ost) bzw. 11 Prozent (West) von 10,85 Euro bzw. 11,35 Euro pro Stunde auf 12,55 Euro pro Stunde im Jahr 2022.
Wie viel verdient man pro Stunde?
Für Pflegehelfer/innen gilt seit September 2022 ein Mindestlohn von 14,60 Euro pro Stunde (bisher 12,50 Euro). 2023 wird dieser nochmals in zwei Stufen angehoben: zunächst auf 14,90 Euro und schließlich auf 15,25 Euro.
Weiterbildungsoptionen
Pflegehelfer/-innen können sich in den Bereichen Krankenpflege, Krankenbetreuung, Pflegedokumentation oder Hygiene weiterbilden. Die Ausbildung zur Pflegefachkraft wird besonders oft gewählt, denn hierbei können einige Teile der Helferausbildung angerechnet werden, was die Dauer entsprechend verkürzt. Auch eine kaufmännische Fortbildung zum/-r Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen ist denkbar. Mit Hochschulzugangsberechtigung kann auch ein Studium in Pflegemanagement, Pflegewissenschaft oder Pflegepädagogik angeschlossen werden.
Pflegeberufe: Pflegedienstleitung (PDL)
Als Pflegedienstleitung nimmt man organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben im Pflegebereich wahr. PDL koordinieren und organisieren die Abläufe in einer Pflegeeinrichtung oder einem Pflegebereich, u.a. die Personalbedarfsermittlung, Mitarbeiterauswahl, Koordination von Weiterbildungsmaßnahmen oder Dienstplanerstellung. Auch Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement sind wichtige Aufgaben, ebenso Controlling und Finanzen.
Aufgaben und Schwerpunkte im Arbeitsalltag
Die Pflegedienstleitung übernimmt maßgebliche Aufgaben in der Personalführung, z.B. die Dienstplaneinteilung oder Einstellungen. Sie organisieren die Patientenaufnahme, ermitteln individuelle Pflegebedürfnisse und erstellen Dienstanweisungen und Arbeitsanordnungen. Auch Qualitätsmanagement gehört dazu, z.B. die Entwicklung von Pflegestandards und -konzepten.
Wie kann man Pflegedienstleitung werden?
Pflegedienstleitung kann jede/r werden, der/die eine abgeschlossene Berufsausbildung der Arbeitsfelder Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in, Pflegefachkraft oder Altenpfleger/in absolviert hat.
Darüber hinaus muss man als Qualifikation mindestens zwei Jahre praktische Berufserfahrung in den letzten acht Jahren gesammelt haben und eine Weiterbildungsmaßnahme für leitende Funktionen mit einem Umfang von mindestens 460 Stunden abgeschlossen haben.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Pflegedienstleitung ist keine klassische Ausbildung. I.d.R. sind mehrere Jahre Berufserfahrung und 460 Stunden Fortbildung nötig, um die Berufstätigkeit ausüben zu können.
Wie viel verdient eine Pflegedienstleitung?
Das Monatsgehalt einer Pflegedienstleitung beträgt gemäß Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit ca. 4.284 Euro brutto. Ausführlicheres zum Gehalt von PDL gibt es hier.
Wie viel verdient man pro Stunde?
Ausgehend vom Durchschnittsgehalt von 4.284 Euro entspricht der Stundenlohn einer Pflegedienstleitung 27 Euro. In der Regel nimmt das Gehalt mit steigender Berufserfahrung zu.
Wie kann ich mich weiterbilden?
Pflegedienstleitungen können sich in medizinischen oder verwaltungstechnischen Bereichen weiterbilden. Dies sind insbesondere Gesundheitsmanagement, Qualitätsmanagement, Mitarbeiterführung, Konfliktmanagement oder IT im Gesundheitswesen sowie Fachweiterbildungskurse für Pflegedokumentation und -planung, Personalbedarfsermittlung, -beschaffung und -auswahl und ambulante Pflege. Es sind auch folgende Studiengänge möglich: Master of Social Management, Master of Public Health, Gesundheitsmanagement, Pflegewissenschaft, Pflegemanagement oder Sozialgerontologie sowie Supervisor.
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