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Eine Pflegehilfe ohne Ausbildung arbeitet in der Pflegebranche und unterstützt medizinisches Fachpersonal wie Krankenschwestern/-pfleger oder andere Gesundheitsdienstleistern/-innen bei der Betreuung und Versorgung von Patienten/-innen.
Sie übernimmt Aufgaben wie die Hilfe bei der Körperpflege, beim Anziehen, beim Essen und Trinken, bei der Mobilität der Patienten/-innen und bei anderen alltäglichen Aktivitäten. Daher arbeitet eine Pflegehilfe ohne Ausbildung oft in Krankenhäusern, Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten oder auch im häuslichen Umfeld von Patienten/-innen.
In diesem Artikel gibt es alles zur Ausbildung zur Pflegehilfe sowie zu Wegen in den Beruf ohne diese Ausbildung, den Voraussetzungen und Aufgaben, dem Gehalt, den Weiterbildungsmöglichkeiten und zu anderen Berufen in der Pflege mit niedrigem Einstiegslevel.
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Was ist eine Pflegehilfe ohne Ausbildung?
Eine Pflegehilfe ohne Ausbildung ist jemand, der/die in der Pflegebranche arbeitet, aber keine spezifische berufliche Ausbildung oder Qualifikation in der Krankenpflege oder Altenpflege hat. In diesem Fall darf man folgende Aufgaben nicht übernehmen: Injektionen setzen, Medikamente verabreichen, Kanülen o.ä. setzen, Wachkomapatienten/-innen betreuen sowie Beatmungsgeräte o.ä. überwachen.
Ein/e Pflegehelfer/in mit Ausbildung, auch bekannt als Pflegeassistent/in, ist eine Person, die in der Gesundheits- und Pflegebranche arbeitet und medizinisches Fachpersonal wie Krankenschwestern/-pfleger oder Altenpfleger/innen bei der Betreuung und Versorgung von Patienten/-innen unterstützt. Pflegehelfer/innen übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben, um sicherzustellen, dass die Patienten/-innen die erforderliche Pflege und Unterstützung erhalten.
Pflegehilfe ohne Ausbildung – Voraussetzungen
Pflegehelfer/in ohne Ausbildung ist ein sehr niedrigschwelliger Beruf. Die fachlichen wie auch persönlichen Voraussetzungen sind daher hauptsächlich auf Soft Skills begrenzt und sehen wie folgt aus:
- 200 Stunden Basisqualifikation
- Empathie
- körperliche Einsatzbereitschaft
- Kommunikationsfähigkeit
- Kritikfähigkeit
- Flexibilität
Pflegehilfe ohne Ausbildung – Aufgaben
Die Aufgaben einer Pflegehilfe ohne Ausbildung weichen nur in Einzelheiten von denen ihrer ausgebildeten Kollegen/-innen ab. Generell dürfen sie z.B. Unterstützung bei der Körperpflege leisten, also Hilfe beim Baden, Duschen, Anziehen und anderen persönlichen Hygieneaktivitäten anbieten. Auch Hilfe bei der Mobilität ist uneingeschränkt möglich, also die Unterstützung bei der Bewegung, beim Aufstehen und Hinlegen, beim Gehen oder Benutzen von Rollstühlen.
Ebenso ist Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme eine wichtige Aufgabe, also die aktive Hilfe beim Essen und Trinken, insbesondere bei Personen, die Schwierigkeiten haben, sich selbst zu ernähren.
Ein wichtiger sozialer Aspekt der Aufgaben von Pflegehelfern/-innen ohne Ausbildung ist die persönliche Begleitung. Sie leisten Gesellschaft, sprechen mit den Patienten/-innen und bieten emotionale Unterstützung. Aber auch kleinere medizinische Aufgaben gehören zu ihren Tätigkeiten, z.B. die Messung von Vitalparametern (z.B. Blutdruck, Puls, Temperatur) sowie deren Dokumentation. Die Aufzeichnung von Pflegeaktivitäten und Berichterstattung an das medizinische Fachpersonal ist sogar ein sehr wichtiger Aspekt, da das Notieren oftmals viel Zeit in Anspruch nimmt, die dem Pflegepersonal meist fehlt.
Ausbildungsplätze als Altenpfleger/in
Pflegehilfe ohne Ausbildung – Gehalt
Quereinsteiger/innen in der Pflege und Pflegehilfen ohne Ausbildung verdienen im generellen Durchschnitt ca. 2.800 Euro brutto pro Monat (Brutto-Jahresgehalt: ca. 33.600 Euro). Dies entspricht einem Stundenlohn von 17,23 Euro, der gesetzlich festgelegt ist. Als Berufseinsteiger/in verdient man generell durchschnittlich ca. 2.500 Euro brutto pro Monat (Brutto-Jahresgehalt: ca. 30.700 Euro). Ist man hingegen ein/e erfahrene/r Mitarbeiter/in in der Pflege, sind durchschnittliche Brutto-Monatsgehälter von ca. 4.800 Euro keine Seltenheit (Brutto-Jahresgehalt: 58.500 Euro).
Pflegehilfe ohne Ausbildung – Weiterbildungsmöglichkeiten
Der logischste und naheliegendste Schritt in der Weiterbildung von Pflegehilfen ohne Ausbildung ist natürlich das Absolvieren der Ausbildung zum/-r Pflegehelfer/in. Es gibt jedoch auch einige andere Möglichkeiten, sich darüber hinaus beruflich weiterzuentwickeln.
Weiterbildungsprogramme
Es gibt spezielle Weiterbildungsprogramme für Pflegehilfen mit und ohne Ausbildung, die darauf abzielen, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu erweitern. Diese Programme können Kurse in Themen wie Hygiene, Erste Hilfe, Kommunikation, Krankheitsbewältigung und Pflegeethik umfassen.
Pflegeassistenten/-innen-Ausbildung
Einige Einrichtungen bieten spezialisierte Ausbildungen für Pflegeassistenten/-innen an, die über die Grundlagen der Pflegehilfe hinausgehen. Diese Programme können eine vertiefte Schulung in Pflegepraktiken, Krankheitsmanagement und Patientenkommunikation bieten.
Praktische Fortbildungen
Einige Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen oder Pflegedienste bieten Schulungen an, um Pflegehelfer/innen mit und ohne Ausbildung in spezifischen Bereichen wie Demenzpflege, palliativer Pflege oder Wundversorgung zu schulen. Diese Weiterbildungen erweitern dann den Zuständigkeitsbereich der Pflegehilfen ganz gezielt und machen die bisherige direkte Beaufsichtigung durch Fachpersonal bei der Verrichtung dieser spezifischen Tätigkeiten überflüssig.
Pflegehelfer/in Stellenangebote
Weiterbildung zur Fachkraft
Je nach Interessen und Zielen können Pflegehilfen eine formale Ausbildung in einem fachlich ähnlichen Bereich in Betracht ziehen, um Ihre Karriere voranzutreiben. Dies sind v.a.:
- Heilerziehungspflegehelfer/in
- Altenpflegehelfer/in
- Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in
- Stationshelfer/in
- Alltagsbegleiter/in
- Pflegehelfer/in in der ambulanten Pflege
Weitere Pflegeberufe mit niedrigem Einstiegslevel
Wie bereits kurz angeschnitten, können Pflegehelfer/innen ohne Ausbildung diverse andere Pflegeberufe erleneren, um sich beruflich fortzubilden. Man muss jedoch nicht zuvor als ungelernte/r Pflegehelfer/in gearbeitet haben, um diese Berufe zu ergreifen. Die nachfolgenden Pflegeberufe haben ähnlich niedrige Einstiegslevel wie der Beruf des/-r Pflegehelfer/in.
Heilerziehungspflegehelfer/in
Ein/e Heilerziehungspflegehelfer/in ist eine qualifizierte Fachkraft im Bereich der Behindertenarbeit und -betreuung. Heilerziehungspflegehelfer/innen arbeiten in verschiedenen Einrichtungen wie Wohnheimen, Tagesstätten, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, Schulen oder ambulanten Pflegediensten. Die Hauptaufgabe besteht darin, Menschen mit körperlichen, geistigen, emotionalen oder sozialen Beeinträchtigungen zu unterstützen und zu betreuen.
Die Tätigkeiten eines/r Heilerziehungspflegehelfers/-in umfassen:
- Betreuung und Unterstützung
- soziale Integration
- Beratung
- Krisenintervention
- Zusammenarbeit im Team
Altenpflegehelfer/in
Ein/e Altenpflegehelfer/in ist eine Fachkraft im Bereich der Altenpflege, die unter Anleitung und Aufsicht von examinierten Altenpflegern/-innen oder Krankenschwestern/-pflegern arbeitet. Die Hauptaufgabe besteht darin, ältere Menschen in verschiedenen Aspekten der täglichen Pflege und Betreuung zu unterstützen, um ihre Lebensqualität zu verbessern und ihnen ein würdevolles Leben im Alter zu ermöglichen.
Die Tätigkeiten eines/-r Altenpflegehelfers/-in umfassen Grundpflege, Mobilitätshilfe, Medikamentengabe, Unterstützung bei therapeutischen Übungen sowie die allgemeine soziale Betreuung.
Stationshilfe
Eine Stationshilfe, auch bekannt als Pflegehilfskraft oder Stationsassistent/in, ist eine Person, die in Krankenhäusern oder anderen medizinischen Einrichtungen arbeitet und medizinisches Fachpersonal wie Krankenschwestern/-pflegern bei verschiedenen Aufgaben auf der Station unterstützt. Die Hauptaufgabe besteht darin, den reibungslosen Ablauf der Tätigkeiten auf der Station sicherzustellen und das Pflegepersonal bei der Versorgung der Patienten/-innen zu entlasten.
Die Tätigkeiten einer Stationshilfe umfassen:
- Lagerung und Umlagerung
- Unterstützung bei medizinischen Verfahren
- Reinigung und Organisation
- Bestandsverwaltung
- Unterstützung des Pflegefachpersonals
Weiterbildungen als Sprungbrett
Wer sich in der Pflege beruflich weiterentwickeln möchte, hat viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Diese eröffnen die Chance auf ein höheres Gehalt, eine spezialisierte und verantwortungsvolle Position sowie gegebenenfalls andere Arbeitszeiten. Gerade, wer mit dem Gedanken spielt, als Quereinsteiger/in in der Pflege Fuß zu fassen, kann davon ausgehen, dass er/sie nicht immer auf einer in der Hierarchie niedriger angesehenen Position arbeiten muss, sofern der Wille besteht, noch mehr zu lernen und neue Qualifikationen zu erwerben.
Alltagsbegleiter/in
Ein/e Alltagsbegleiter/in, auch als Betreuungsassistent/in oder Alltagsbetreuer/in bezeichnet, ist eine Person, die ältere Menschen oder Menschen mit Beeinträchtigungen im Alltag unterstützt und ihnen dabei hilft, ein möglichst eigenständiges und erfülltes Leben zu führen. Der Fokus liegt auf der Förderung der Lebensqualität, sozialen Interaktionen und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität und Selbstständigkeit von älteren Menschen oder Menschen mit Beeinträchtigungen zu verbessern und ihnen dabei zu helfen, so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben.
Die Tätigkeiten eines/-r Alltagsbegleiters/-in umfassen:
- Freizeitaktivitäten
- hauswirtschaftliche Unterstützung
- Erinnerung und Planung
- Unterstützung bei persönlicher Hygiene
- Unterstützung bei Arztbesuchen
Pflegehelfer/in in der ambulanten Pflege
Ein/e Pflegehelfer/in in der ambulanten Pflege ist eine Person, die im Rahmen eines ambulanten Pflegedienstes arbeitet und bei der Betreuung und Pflege von Patienten/-innen in deren häuslicher Umgebung unterstützt. Die Hauptaufgabe besteht darin, sicherzustellen, dass Patienten/-innen, die aufgrund von Krankheit, Alter oder Beeinträchtigungen Unterstützung benötigen, angemessene Pflege und Betreuung erhalten, ohne dass sie in eine stationäre Einrichtung verlegt werden müssen.
Die Tätigkeiten eines/r Pflegehelfers/-in in der ambulanten Pflege umfassen Grundpflege, Mobilisation, Medikamentenmanagement, Verbandswechsel und Unterstützung bei Mahlzeiten.
Stellenangebote für Pflegehilfen mit und ohne Ausbildung
Interessiert an einem Job als Pflegehilfe? Bei Medi-Karriere gibt es zahlreiche Jobs für Pflegehilfen ohne Ausbildung sowie Stellenangebote für Pflegehelfer/innen mit Ausbildung. Dort finden sich auch zahlreiche andere Jobs in der Krankenpflege und Stellen in der Altenpflege, z.B. Stellen für Altenpflegehelfer/innen oder Jobs für Kinderkrankenpfleger/innen.
Häufige Fragen
- Was darf ein/e Pflegehelfer/in ohne Ausbildung?
- Kann man in der Pflege ohne Ausbildung arbeiten?
- Was verdient man als Quereinsteiger/in in der Pflege?
- Ist Pflegehelfer/in eine anerkannte Ausbildung?
In manchen Einrichtungen dürfen Pflegehelfer/innen ohne formale Ausbildung bestimmte unterstützende Tätigkeiten ausführen, während in anderen Fällen eine Ausbildung oder Schulung erforderlich ist. Generell haben Pflegehelfer/innen ohne formale Ausbildung aber folgende Einschränkungen bei medizinischen oder komplexen Pflegeaufgaben: Sie dürfen keine medizinischen Verfahren durchführen, Medikamente verabreichen oder fortgeschrittene Pflegetechniken anwenden. Dafür dürfen sie folgende Aufgaben erledigen: Unterstützung bei der Körperpflege, Mobilität und Mahlzeiten, Begleitung und Gesellschaft leisten, Einkaufs- und Besorgungshilfe, hauswirtschaftliche Unterstützung sowie Dokumentation.
Ja, es ist möglich, in begrenztem Umfang in der Pflege ohne formale Ausbildung zu arbeiten. Dies gilt normalerweise für unterstützende oder assistierende Rollen, die weniger komplexe Aufgaben umfassen und unter Aufsicht von qualifiziertem medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden. Dies gilt v.a. für Pflegehelfer/innen bzw. Pflegeassistenten/-innen, Alltagsbegleiter/innen bzw. Alltagsbetreuer/innen und Betreuungskräfte in Pflegeheimen. Diese Positionen haben normalerweise begrenztere Verantwortlichkeiten und Tätigkeiten und man befindet sich dabei unter der Aufsicht von qualifiziertem medizinischem Fachpersonal.
Durchschnittlich verdienen Quereinsteiger/innen als Pflegehelfer/innen ein Jahresgehalt von ca. 33.600 Euro brutto (ca. 2.800 Euro brutto/Monat) oder 17,23 Euro pro Stunde. Einstiegspositionen beginnen bei ca. 30.700 Euro brutto pro Jahr (ca. 2.500 Euro brutto/Monat), während erfahrene Mitarbeiter/innen in der Pflege meist Jahresgehälter von ca. 58.500 Euro brutto (4.800 Euro brutto/Monat) erhalten.
Ja, die Ausbildung zum/-r Pflegehelfer/in ist eine anerkannte Ausbildung in der Gesundheits- und Pflegebranche. Die Ausbildung ist i.d.R. eine berufliche und wird sowohl in Berufsschule als auch Pflegeheim durchgeführt. Während dieser Ausbildung lernen die angehenden Pflegehelfer/innen grundlegende Fähigkeiten und Kenntnisse in der Pflege, um bei der Versorgung von Patienten/-innen zu helfen. Ähnlich sind z.B. die Ausbildungen zum/-r Krankenpflegehelfer/in, Altenpflegehelfer/in und Gesundheits- und Pflegeassistent/in.
- Quereinsteiger in der Altenpflege, https://www.malteser.de/... (Abrufdatum: 07.08.2023)
- Ihr Quereinstieg in die Pflege, https://www.johanniter.de/... (Abrufdatum: 07.08.2023)
- Ungelernt in der Pflege arbeiten, https://www.weser-pflegedienst.de/... (Abrufdatum: 07.08.2023)