Inhaltsverzeichnis
Pneumonie-Prophylaxe dient der Vorbeugung einer Pneumonie (Lungenentzündung), einer Entzündung der Lungenbläschen, die durch verschiedene Erreger ausgelöst werden kann. Besonders gefährdet sind Personen mit einem geschwächten Immunsystem oder bestimmten Vorerkrankungen wie z.B. Diabetes. Zur Vorbeugung einer Lungenentzündung können prophylaktische Maßnahmen ergriffen werden, wie beispielsweise Impfungen oder hygienische Maßnahmen. Eine weitere wichtige prophylaktische Maßnahme ist die sogenannte V-A-T-I-Lagerung, die das Risiko einer Aspirationspneumonie bei bettlägerigen Patienten/-innen reduzieren kann.
Im folgenden Artikel werden die verschiedenen Maßnahmen zur Vorbeugung einer Lungenentzündung im Detail dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Pneumonie-Prophylaxe?
Eine Pneumonie-Prophylaxe bezieht sich auf Maßnahmen, die ergriffen werden, um das Risiko einer Lungenentzündung (Pneumonie) bei gefährdeten Personen zu reduzieren. Diese Prophylaxe kann medizinisch oder nicht-medizinisch sein und kann bei verschiedenen Gruppen von Personen angewendet werden, einschließlich Patienten/-innen mit bestimmten Erkrankungen oder Personen mit einem höheren Risiko für eine Pneumonie.
Es gibt mehrere Maßnahmen der Pneumonie-Prophylaxe, die je nach Patient/in und Sachverhalt unterschiedlich ausfallen können. Die Wahl der Prophylaxe-Maßnahmen hängt daher von der individuellen Situation und dem Risikoprofil der Person ab und sollte immer in Absprache mit einem/-r Arzt/Ärztin erfolgen.
Wie entsteht eine Pneumonie?
Eine Pneumonie (Lungenentzündung) entsteht, wenn Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilze in die Lungen gelangen und eine Infektion verursachen. Die Infektion führt zu einer Entzündung der Lungenbläschen und des umgebenden Lungengewebes. Die Lungenbläschen füllen sich mit Flüssigkeit, was zu Atembeschwerden und Husten führt. Es gibt verschiedene Arten von Pneumonien, die durch verschiedene Erreger verursacht werden können.
Eine Pneumonie kann auch durch eine Aspiration von Nahrungsmitteln oder anderen Substanzen aus dem Mund oder Magen verursacht werden, die in die Lunge gelangen und eine Infektion verursachen. Dies tritt häufig bei Personen auf, die Schluckprobleme haben oder bewusstlos sind. Die häufigsten Ursachen sind jedoch Bakterien, insbesondere Pneumokokken, sowie Viren wie Influenza-Viren oder das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV).
Pflegefachkraft Stellenangebote
Pneumonie-Prophylaxe – Ziele
Die wichtigste Zielsetzung der Pneumonie-Prophylaxe ist die Verhinderung der Infektion durch Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilze. Dies kann durch Maßnahmen wie Impfung, Hygiene und Vermeidung von schädlichen Substanzen erreicht werden. Auch eine Reduktion von Komplikationen ist ein wichtiges Ziel, denn eine Pneumonie kann zu verschiedenen Komplikationen führen, insbesondere bei gefährdeten Personen wie älteren Menschen oder Personen mit chronischen Erkrankungen. Das Ziel der Prophylaxe besteht darin, das Risiko von Komplikationen zu reduzieren und die Behandlung der Pneumonie zu erleichtern. Die Verbesserung der Lebensqualität ist ebenfalls ein Ziel, denn Pneumonie kann zu Atembeschwerden, Müdigkeit und anderen Symptomen führen, die die Lebensqualität beeinträchtigen.
Nicht zuletzt gehören auch die Reduktion von Gesundheitskosten und Verhinderung der Ausbreitung von Infektionen zu den Hauptzielen. Eine Pneumonie kann zu einem längeren Krankenhausaufenthalt und höheren Gesundheitskosten führen, und eine wirksame Pneumonie-Prophylaxe kann diese Kosten reduzieren und die Belastung des Gesundheitssystems verringern. Außerdem kann sich eine Pneumonie von einer Person auf eine andere ausbreiten. Eine Pneumonie-Prophylaxe kann dazu beitragen, die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern und das Risiko von Epidemien oder Pandemien zu reduzieren.
Pneumonie-Prophylaxe – Risikofaktoren Pneumonie
Risikofaktoren, die das Risiko einer Pneumonie erhöhen, sind zum Beispiel die folgenden:
- Alter: Personen über 65 Jahre haben ein höheres Risiko für eine Pneumonie.
- Rauchen: Rauchen kann das Risiko einer Pneumonie erhöhen, da es die Lungenfunktion beeinträchtigt und das Immunsystem schwächt.
- Chronische Erkrankungen: Personen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenerkrankungen oder einer geschwächten Immunfunktion haben ein höheres Risiko für eine Pneumonie.
- Eingeschränkte Mobilität: Personen, die bettlägerig oder aufgrund von Krankheiten oder Verletzungen eingeschränkt sind, haben ein höheres Risiko für eine Pneumonie.
- Exposition gegenüber schädlichen Stoffen: Personen, die schädlichen Stoffen wie Chemikalien, Feinstaub oder Luftverschmutzung ausgesetzt sind, haben ein höheres Risiko für eine Pneumonie.
- Alkoholmissbrauch: Personen, die Alkohol missbrauchen, haben ein höheres Risiko für eine Pneumonie, da dies das Immunsystem schwächen und die Lungenfunktion beeinträchtigen kann.
- Aspiration: Personen, die Schluckprobleme haben oder aufgrund von Bewusstlosigkeit Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten in die Lungen aspirieren, haben ein höheres Risiko für eine Pneumonie.
- Schwaches Immunsystem: Personen mit einem schwachen Immunsystem, wie z.B. Personen, die Chemotherapie erhalten oder HIV-infiziert sind, haben ein höheres Risiko für eine Pneumonie.
- Influenza: Personen, die an Influenza (Grippe) erkranken, haben ein höheres Risiko für eine Pneumonie, da das Immunsystem durch die Grippe geschwächt wird und andere Erreger leichter in die Lungen eindringen können.
- Aufenthalt in Pflegeheimen oder Krankenhäusern: Personen, die in Pflegeheimen oder Krankenhäusern leben oder behandelt werden, haben ein höheres Risiko für eine Pneumonie aufgrund der erhöhten Exposition gegenüber Infektionserregern.
Physische und psychische Effekte von Prophylaxen
Prophylaxen in der Pflege haben zusätzlich zur Vorbeugung von Erkrankungen auch noch hilfreiche Nebeneffekte. Bei Bettlägerigkeit durch eine lange Krankheit verschaffen prophylaktische Maßnahmen auch Linderung bei schmerzhaften Druckstellen und verstärken so das Wohlbefinden der Patienten/-innen. Somit hat die Prophylaxe in der Pflege auch eine psychologische Komponente. Denn eine Person, die weiß, dass sie gut versorgt wird und nicht den ganzen Tag auf derselben Stelle liegen muss, entwickelt weniger schnell eine Depression.
Pneumonie-Prophylaxe – Maßnahmen zur Vorbeugung
Einige Beispiele für Pneumonie-Prophylaxe-Maßnahmen sind:
- Impfung: Die Impfung gegen Pneumokokken ist eine wirksame Methode zur Vorbeugung von Pneumonie, insbesondere bei älteren Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen.
- Raucherentwöhnung: Rauchen erhöht das Risiko für eine Lungenentzündung erheblich, daher kann das Aufgeben des Rauchens das Risiko für eine Pneumonie reduzieren.
- Hygienemaßnahmen: Regelmäßiges Händewaschen und die Verwendung von Desinfektionsmitteln können das Risiko für eine Infektion reduzieren, die zu einer Pneumonie führen kann.
- Vermeidung von Exposition gegenüber schädlichen Substanzen: Eine Verringerung der Exposition gegenüber Luftverschmutzung, Chemikalien oder anderen schädlichen Substanzen kann das Risiko für eine Pneumonie reduzieren.
- Antibiotika-Prophylaxe: Bei bestimmten Personengruppen, wie beispielsweise Personen mit geschwächtem Immunsystem oder Patienten/-innen, die sich einer Operation unterziehen, wird häufig eine prophylaktische Gabe von Antibiotika empfohlen.
- Gesunder Lebensstil: Ein gesunder Lebensstil kann das Immunsystem stärken und somit das Risiko für eine Pneumonie reduzieren. Hierzu gehört eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität sowie der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum.
- Atemwegserkrankungen behandeln: Chronische Atemwegserkrankungen wie z.B. Asthma können das Risiko für eine Pneumonie erhöhen. Eine gute Behandlung und Kontrolle dieser Erkrankungen können dazu beitragen, das Risiko für eine Pneumonie zu reduzieren.
- Aspirationsprophylaxe: Um das Risiko einer Pneumonie aufgrund von Aspiration (Verschlucken von Fremdkörpern) zu reduzieren, sollten Personen, die aufgrund von Schluckstörungen gefährdet sind, in einer aufrechten Position essen und trinken.
Ausbildungsplätze als Pflegefachkraft
Die V-A-T-I-Lagerung
Die V-A-T-I-Lagerung ist eine spezielle Lagerungstechnik, die als prophylaktische Maßnahme bei bestimmten Patienten/-innen angewendet wird, um das Risiko einer Pneumonie zu reduzieren. In der Regel sind dies Patienten/-innen, die aufgrund von Krankheit oder Verletzung längere Zeit im Bett liegen müssen. Durch die Veränderung der Körperpositionen wird die Lungenbelüftung verbessert, die Sekretionen in den Lungen können besser abfließen und das Risiko einer Pneumonie sinkt.
Die Abkürzung V-A-T-I steht für verschiedene Körperpositionen:
- Ventral: Der/die Patient/in wird in eine Bauchlage gebracht, um die Atmung in den unteren Lungenabschnitten zu verbessern.
- Anterior: Der/die Patient/in wird auf den Rücken gelegt und das Kopfteil des Bettes wird um etwa 30 Grad erhöht, um die Atmung in den oberen Lungenabschnitten zu verbessern.
- Translateral: Der/die Patient/in wird auf die linke oder rechte Seite gedreht, um die Atmung in den seitlichen Lungenabschnitten zu verbessern.
- Inclined: Der/die Patient/in wird auf die linke oder rechte Seite gedreht und das Bett wird um etwa 30 Grad erhöht, um die Atmung in den seitlichen Lungenabschnitten zu verbessern.
Stellenangebote für Pflegefachkräfte
Wer aktuell noch auf der Suche nach einem Job als Pflegefachkraft ist, findet bei Medi-Karriere zahlreiche Stellenangebote in der Gesundheitsbranche. Hier gibt es beispielsweise passende Stellen als Pflegefachkraft und Jobs als Altenpfleger/in und weitere verfügbare Stellenangebote in der Krankenpflege.
Häufige Fragen
- Was ist eine Pneumonie-Prophylaxe?
- Was ist eine prophylaktische Maßnahme?
- Welche Pneumonie-Prophylaxen gibt es?
- Welche Maßnahmen eignen sich zur Vorbeugung von Lungenentzündungen?
Eine Pneumonie-Prophylaxe bezieht sich auf Maßnahmen, die ergriffen werden, um das Risiko einer Lungenentzündung (Pneumonie) bei gefährdeten Personen zu reduzieren. Diese Prophylaxe kann medizinisch oder nicht-medizinisch sein und kann bei verschiedenen Gruppen von Personen angewendet werden, einschließlich Patienten/-innen mit bestimmten Erkrankungen oder Personen mit einem höheren Risiko für eine Pneumonie.
Eine prophylaktische Maßnahme ist eine präventive oder vorbeugende Maßnahme, die ergriffen wird, um das Risiko einer Krankheit oder eines Gesundheitsproblems zu reduzieren. Das Ziel einer prophylaktischen Maßnahme ist es, eine Krankheit oder ein Gesundheitsproblem zu verhindern, bevor es auftritt oder bevor es sich verschlimmert. Prophylaktische Maßnahmen können z.B. Impfungen, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, eine gesunde Ernährung und Lebensweise, regelmäßige Bewegung oder die Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen oder übermäßigem Alkoholkonsum sein.
Die wichtigsten Pneumonie-Prophylaxe-Maßnahmen sind die Impfung gegen Pneumokokken (insbesondere bei älteren Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen), Raucherentwöhnung, Hygienemaßnahmen (z.B. regelmäßiges Händewaschen, Verwendung von Desinfektionsmitteln), Vermeidung von schädlichen Substanzen (z.B. Luftverschmutzung, Chemikalien oder andere schädlichen Substanzen) und Antibiotika-Prophylaxe (insbesondere bei Personen mit geschwächtem Immunsystem oder Patienten/-innen, die operiert werden). Die Wahl der Prophylaxe-Maßnahmen hängt von der individuellen Situation und dem Risikoprofil der Person ab und wird i.d.R. von dem/-r behandelnden Arzt/Ärztin ausgewählt.
Die zuvor genannten Maßnahmen der Pneumonie-Prophylaxe sind ebenso zur Vorbeugung von Lungenentzündungen geeignet. Hygiene sowie die Vermeidung von schädigenden Substanzen bzw. ein gesunder Lebensstil sind die einfachsten Maßnahmen, die man auch ohne die Anweisung von Ärzten/-innen problemlos zuhause durchführen kann. Andere Maßnahmen wie z.B. der Einsatz von Antibiotika sind hingegen nur durch Hinzuziehung eines/-r Arztes/Ärztin möglich.
- Lungenentzündung, https://www.lungeninformationsdienst.de/... (Abrufdatum: 28.03.2023)
- Lungenentzündung, https://www.gesundheitsinformation.de/... (Abrufdatum: 28.03.2023)
- Pneumonie, https://www.amboss.com/... (Abrufdatum: 28.03.2023)