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Etwa acht Prozent der Bevölkerung haben schon einmal eine Schlafparalyse erlebt. Diese kann für Betroffene beängstigend sein, auch, wenn sie ungefährlich ist. Der Körper ist wie gelähmt, oft treten Halluzinationen auf. Alle Symptome, Ursachen und mögliche Wege, einer Schlafparalyse vorzubeugen, gibt es in diesem Beitrag.
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Schlafparalyse – Definition
Eine Schlafparalyse tritt beim Aufwachen oder Einschlafen auf. Betroffene können sich dabei nicht bewegen, lediglich die Atmung und Augenbewegungen funktionieren uneingeschränkt. Oft treten in diesem Zustand Albträume in Form von realistischen Halluzinationen auf.
Eine Schlaflähmung wird mit der REM-Schlafphase assoziiert. In dieser Phase des Schlafzyklus kommt es zu übermäßigen Bewegungen der Augen und zu Träumen. Um den Körper in dieser Phase vor unkontrollierten Bewegungen zu schützen, setzt eine Lähmung der Skelettmuskulatur ein. Die Nervenfasern, die für die Bewegungssteuerung verantwortlich sind, werden gehemmt. Normalerweise hört diese Lähmung mit dem Aufwachen sofort auf. Dauert sie bis in den Wachzustand an oder tritt sie bereits vor dem Einschlafen ein, spricht man von einer Schlafparalyse.
Arten
Nicht jede Schlaflähmung äußert sich auf die gleiche Weise. In der Regel wird zwischen vier verschiedenen Arten unterschieden, die sich bei Betroffenen bemerkbar machen können.
- Die isolierte Schlafparalyse. Diese Art der Schlafparalyse tritt nur einmal oder sehr selten auf. Hierbei werden die Lähmungserscheinungen nicht durch Halluzinationen begleitet.
- Die angstbegleitete, isolierte Paralyse. Dabei wird die Lähmung des Körpers von albtraumartigen Halluzinationen begleitet. Oftmals kommt Panik bei Betroffenen auf.
- Die wiederkehrende Schlafparalyse. Hierbei kommt es bei Betroffenen wiederholt oder phasenweise öfter zu Schlaflähmungen. Die Albträume bleiben aber aus.
- Die wiederkehrende, angstbegleitete Schlaflähmung. Die Paralyse in Verbindung mit Halluzinationen tritt hier über einen längeren Zeitraum immer wieder auf. Betroffene können Ängste vor dem Schlafengehen entwickeln.
Halluzinationen und Symptome
Die grundlegenden Symptome einer Schlafparalyse begründen auf einer fehlenden Muskelspannung, die sich in Form einer Lähmungserscheinung äußert. Diese überträgt sich auf den Wachzustand vor oder nach dem Schlafen. Kommen auch noch visuelle, taktile oder akustische Halluzinationen in Form von Albträumen dazu, kann eine Schlafparalyse für Betroffene eine sehr negative Erfahrung sein. Deshalb gehen oftmals weitere Symptome mit einer Schlaflähmung einher. Diese können zum Beispiel Angstgefühle, Panikattacken oder eine Enge in der Brust sein.
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Wie lange dauert eine Schlafparalyse?
Wie lange eine Schlafparalyse anhält, kann ganz unterschiedlich sein. Meist dauert eine vorübergehende Lähmung einige Sekunden an, die sich aber für Betroffene deutlich länger anfühlen können. Manchmal dauert eine Schlafparalyse auch mehrere Minuten. In seltenen Fällen kann die Paralyse bis zu einer Stunde anhalten.
Schlafparalyse – Ursachen
Wenn Betroffene eine Schlafparalyse erleben, wachen sie aus der REM-Schlafphase auf. Der Körper braucht dann manchmal länger, um die Muskeln nach der Lähmung im Schlaf wieder bewegungsfähig zu machen. Eine Ursache dafür ist ein gestörter Schlaf. Dazu kann es zum Beispiel bei psychischen Erkrankungen, Schlafmangel, Stress, Jetlag oder auch nach dem Konsum von Drogen kommen.
Schlafbedarf und Schlafmuster können sich zudem im Alter verändern. Auch die Schlafposition kann Einfluss auf das Auftreten einer Paralyse haben, da diese meist in Rückenlage auftritt. Ein weiterer Faktor, der das Auftreten von Schlafparalysen begünstigen kann, ist die Krankheit Narkolepsie. Betroffene sind tagsüber oft schläfrig und schlafen plötzlich ein. Die meisten wiederkehrenden Schlaflähmungen sind laut Medizinerinnen und Medizinern auf eine Krankheit zurückzuführen.
Eine Schlafparalyse ist oft mit beängstigenden Alpträumen verbunden, die in dem Zustand der Paralyse in die Realität übertragen werden. Eines der bekanntesten Phänomene rund um die Schlafparalyse ist der Nachtmahr, den der Schweizer Maler Johann Heinrich Füssli bereits 1810 malte. Das kleine Geschöpf, das sich auf die Brust von Betroffenen setzt, kennt man heute vor einem wissenschaftlichen Hintergrund als Schlaflähmung in Verbindung mit AlpträumenDie Schlafparalyse und der Nachtmahr
Schlafparalyse – Gefahren
Gefährlich ist eine Schlafparalyse an sich nicht. Laut Expertinnen und Experten tragen Betroffene keinerlei bleibende Schäden davon. Allerdings können Schlaflähmungen, vor allem, wenn sie wiederholt auftreten, Betroffene psychisch längerfristig belasten. So können zum Beispiel regelrecht Ängste vor dem Schlafengehen entstehen. Bestehende psychische Erkrankungen können sich in manchen Fällen dadurch verschlimmern. In solchen Fällen sollten Betroffene sich professionelle Unterstützung suchen. Hilfe finden Betroffene auch bei Ärzten oder in Schlafzentren. Dort können auch zugrundliegende Krankheiten wie eine Narkolepsie diagnostiziert werden.
Schlafparalyse vorbeugen
Am besten lässt sich eine Schlafparalyse durch eine gute Schlafhygiene vorbeugen. Regelmäßige Schlafenszeiten und ausreichend Schlaf können dem Auftreten der Paralyse entgegenwirken. Da es meist zu den Lähmungserscheinungen kommt, wenn Betroffene auf dem Rücken liegen, kann auch eine veränderte Schlafposition, etwa auf der Seite oder auf dem Bauch, eine Paralyse verhindern. Auch eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Bewegung, einem Ausgleich zu möglichem Stress und dem Verzicht auf Alkohol oder Drogen, kann einer Schlaflähmung vorbeugen.
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Häufige Fragen
- Schlafparalyse, was tun?
- Warum bekommt man eine Schlafparalyse?
- Wie kann man eine Schlaflähmung verhindern?
- Ist eine Schlafparalyse gefährlich?
Um Schlaflähmungen zu bewältigen, empfehlen Expertinnen und Experten, sich ausreichend über das Phänomen und seine Ursachen aufzuklären. Meist nimmt dies Betroffenen die Angst. Auch ein bewusstes Konzentrieren auf die Atmung während einer Paralyse kann Betroffenen helfen, sich zu beruhigen. Ein Schlaftagebuch kann ebenfalls hilfreich sein, um Erlebtes zu verarbeiten.
Häufige Ursachen für eine Schlafparalyse sind Stress und Schlafmangel. Der Körper durchläuft während des Schlafens vier Phasen, die sich in regelmäßigen Zyklen wiederholen. In der letzten Phase, dem REM-Schlaf, kommt es zu verstärkten Augenbewegungen und zu Träumen. Wenn Betroffene aus dieser Schlafphase aufwachen und sie vom Körper nicht schnell genug beendet wird, können Träume und die kurzzeitige Lähmung des Körpers in den Wachzustand übertragen werden.
Um Schlafparalysen zu verhindern, ist es sinnvoll, eine gute Schlafhygiene einzuführen. Betroffene sollten darauf achten, dass sie regelmäßig und lange genug schlafen. Zudem empfiehlt es sich, möglichst nicht auf dem Rücken zu schlafen, da die Paralysen häufig in diesem Zustand vorkommen. Auch ein Ausgleich zu Stress im Alltag und eine gesunde Lebensweise können dafür sorgen, dass es nicht zu Schlaflähmungen kommt.
Eine Schlafparalyse ist im Allgemeinen ungefährlich, da sind sich Medizinerinnen und Mediziner einig. Sie verursacht keine bleibenden Schäden im Körper. Allerdings können in ausgeprägten Fällen oder bei wiederholten Paralysen vorhandene psychische Erkrankungen verstärkt werden oder neu entstehen. Manche Betroffene entwickeln starke Ängste oder erleben regelmäßige Panikattacken. Hierbei ist es ratsam, sich professionelle Hilfe zu suchen.
Außerdem können Schlafparalysen ein Anzeichen für ernstere Problematiken wie akuter Schlafmangel oder zu viel Stress sein, deren Bewältigung im Alltag ansetzen muss. In seltenen Fällen deuten regelmäßige Schlafparalysen auch auf eine tiefergreifende Erkrankung wie Narkolepsie hin. Für die Diagnose sind Medizinerinnen und Mediziner verantwortlich.
- Max-Planck-Institut, Schlafstörungen, https://www.psych.mpg.de/... (Abrufdatum: 17.04.2024)
- National Geographic, Schlafparalyse: Wenn der Geist aufwacht, aber der Körper nicht, https://www.nationalgeographic.de/... (Abrufdatum: 16.04.2024)