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Beim Schmerzmanagement geht es darum, Patienten schon frühzeitig (am besten auch schon vor Operationen) in der Schmerztherapie zu begleiten, sie zu unterstützen und die Behandlung zu planen. Was genau dahinter steckt, welche Aufgaben im Schmerzmanagement anfallen und welche unterschiedlichen Schmerzarten es gibt – ein Überblick.
Was ist Schmerzmanagement?
Schmerzmanagement oder auch Schmerztherapie ist ein Teilgebiet der Medizin, das sich auf die Linderung von Schmerzen spezialisiert – von neuropathischen bis hin zu postoperativen Schmerzen. Dieses Aufgabengebiet kann einem im Beruf als Pflegefachkraft täglich begegnen. Allerdings kann man als ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger/in auch eine Weiterbildung zur Pain Nurse (Pflege- und Schmerzexpert/in) absolvieren. Sie verfügen über spezielles Wissen, das im Schmerzmanagement wichtig ist.
Das Schmerzmanagement arbeitet dabei mit einem multidisziplinären Ansatz und geht Schmerzen aus allen Richtungen an. Die Intensität der Reaktion auf einen Schmerzreiz weitgehend subjektiv, jeder nimmt Schmerzen anders wahr. Daher ist es besonders wichtig, gut auf eine Person, die Schmerzen hat, eingehen zu können, um ihr möglichst gut helfen zu können. Das Ziel dabei ist immer die Reduktion der Schmerzen, ein guter Umgang mit ihnen, um Funktionsabläufe wieder optimal herzustellen. Auf diesem Weg werden Patienten von geschulten Fachkräften intensiv begleitet. Zusammen erarbeitet man ein entsprechendes Schmerztherapie-Konzept, das auf den Einzelfall zugeschnitten ist.
Das Verstehen der Ursache und das Erlernen effektiver Möglichkeiten, mit den Schmerzen umzugehen, verbessert deutlich die Lebensqualität.
Arten von Schmerzen und ihre Behandlung
Schmerzen werden typischerweise als akut oder chronisch klassifiziert. Während akute Schmerzen plötzlich auftreten und in der Regel das Ergebnis einer klar definierten Ursache (z.B. Verletzung) sind, halten chronische Schmerzen dauerhaft an und gehen meist aus einer Grunderkrankung hervor.
Die am häufigsten berichteten Schmerzarten sind Kopf- und Rückenschmerzen (auch Schmerzen der Gliedmaßen, Schulter und des Nackens treten oft auf).
Schmerzquellen können in neuropathische und nozizeptive Schmerzen aufgeteilt werden. Beispiele für nozizeptive Schmerzen sind ein Schnitt oder Knochenbruch. Gewebeschäden und -verletzungen lösen Signale aus, die über periphere Nerven zum Gehirn übertragen werden. Neuropathischer Schmerz wird durch eine Schädigung oder Erkrankung des Nervensystems verursacht. Manchmal gibt es keine offensichtliche Schmerzquelle und Schmerzen können spontan auftreten. Die Behandlung ist daher oft nicht ganz einfach. Bei einer sorgfältigen Diagnose, kombinierten Behandlungsmethoden und einer bewussten Lebensführung bestehen aber auch hier gute Chancen, die Schmerzen zu lindern und die Funktionsfähigkeit wiederherzustellen.
Zu den wichtigsten Strategien zur Schmerztherapie gehören:
- schmerzlindernde Medikamente
- physikalische Therapien (z.B. Wärme- oder Kältebehandlungen, Massage, Hydrotherapie, Bewegung)
- psychologische Therapien (kognitive Verhaltenstherapien, Entspannungstechniken, Meditation)
- Gewichtsreduktion
- Akupunktur
- Community-, Support- und Selbsthilfegruppen
Die Schmerzbehandlung orientiert sich an der Schmerzanamnese, ihrer Intensität, Dauer, verschlimmernden und lindernden Zuständen und an den beteiligten Strukturen der Schmerzursache.
Aufgaben im Schmerzmanagement
Um Patienten bestmöglich zu unterstützen und sie erfolgreich zu therapieren, fallen für Pain Nurses und Pflegefachkräfte im Schmerzmanagement folgende Tätigkeiten an:
- intensive Kommunikation und Beratung der Patienten
- tägliche Besuche bei allen frisch operierten Patienten
- eine individuelle Anpassung der Schmerztherapie vornehmen, immer in Absprache mit den ärztlichen Kollegen
- pflegerische Interventionen planen und umsetzen
Welche Kompetenzen sollte man mitbringen?
Um im Schmerzmanagement auch gut für Patienten da sein zu können und sie erfolgreich zu begleiten, sollte man Empathie und ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen mitbringen. Ebenso Freude an der Arbeit mit Menschen, gute Koordinierungsfähigkeit und unbedingt Belastbarkeit und Nervenstärke, damit man zusammen das gesetzte Ziel erreicht. Man sollte auch gut mit möglichen Rückschlägen zurechtkommen und umgehen, sowie Patienten motivieren können.
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