Seit 2017 sind an 27 Brandenburger Schulen sogenannte School Nurses im Einsatz. Die Schulgesundheitsfachkräfte leisten nicht nur Erste Hilfe, sondern beraten auch bei Gesundheitsfragen und helfen bei der Integration behinderter Schülerinnen und Schüler. Durch ihren Einsatz leisten sie einen wichtigen Beitrag, um die Gesundheitskompetenz zu stärken und gesundheitsorientiertes Verhalten zu unterstützen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Evaluation des Modellprojekts.
Modellprojekt Schulgesundheitsfachkräfte in Brandenburg
In vielen europäischen Ländern, in den USA und in Australien ist School Nursing (Schulgesundheitspflege) schon seit vielen Jahren üblich. School Nurses versorgen Schülerinnen und Schüler im Notfall, helfen bei akuten Erkrankungen, leisten pflegerische Unterstützung bei chronisch kranken oder behinderten Kindern und beraten Kinder und Eltern zu Gesundheitsthemen. Auch unterstützen sie die Unterrichtsgestaltung zu Themen wie Sexualität, Rauchen, Ernährung, Bewegung und Gesundheitsgestaltung. Seit 2017 arbeiten Schulgesundheitsfachkräfte auch an 27 Modellschulen in neun Brandenburger Landkreisen. Projektträger ist der AWO Bezirksverband Potsdam e.V.. Weitere Partner sind das Landesministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz sowie die AOK Nordost und die Unfallkasse Brandenburg.
Das Modellprojekt folgt dem Gedanken, dass ein Zusammenhang zwischen dem gesunden Aufwachsen von Schülerinnen und Schülern und ihrem Bildungserfolg besteht. Bei den Schulgesundheitsfachkräften handelt es sich um examinierte Gesundheits- und Krankenpflegekräfte, bzw. Gesundheits- und Kinderkrankenpflegekräfte, die zudem eine Weiterbildung anhand eines speziell erarbeiteten Curriculums erhalten. Welchen Effekt ihre Tätigkeit an den Brandenburger Schulen hat, wird innerhalb mehrerer Evaluationen untersucht. Die Evaluationsbericht des Instituts für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Charité Berlin, des Delmenhorster Instituts für Gesundheitsförderung und der Leuphana-Universität Lüneburg kommen dabei zu durchweg positiven Ergebnissen.
Modellprojekt für School Nurses soll bei positiver Evaluation eventuell fortgeführt werden
Zur Evaluation des Modellprojekts wurden unter anderem die Schulleitungen, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Eltern und Mentoren an den teilnehmenden Schulen befragt. Bereits bei den ersten Befragungen in den Jahren 2017 und 2018 zeigte sich, dass alle Beteiligten die Unterstützung der Gesundheitsfachkräfte äußerst positiv einschätzen. Das bestätigte sich auch bei der aktuellen Erhebung. Wie die Auswertung der Charité zeigt, stimmen alle Befragten der Aussage zu, dass das Modellprojekt zu einer verstärkten Präsenz des Themas Gesundheit geführt habe.
Weiterhin seien Schulpersonal und Schüler stärker für Gesundheitsthemen sensibilisiert worden und es seien mehr Gesundheitsinformationen verfügbar. Positiv wird zudem angemerkt, dass Schul- und Lehrpersonal von gesundheitsbezogenen Aufgaben entlastet wird. Darüber hinaus habe sich auch die Versorgung der Schülerinnen und Schüler im akuten Krankheitsfall und bei Notfällen verbessert. Während der Corona-Pandemie unterstützen die Fachkräfte die Schulen zudem bei der Aktualisierung und Umsetzung der Hygienekonzepte.
School Nurses werden von allen Schulen als deutliche Bereicherung wahrgenommen. Wie zufrieden die Schule mit ihrem Einsatz ist, hängt unter anderem damit zusammen, wie viel Zeit sie dort verbringen. Je häufiger eine Schulgesundheitsfachkraft an der Schule zur Verfügung steht, als umso wirksamer wird ihre Tätigkeit eingeschätzt. Die meisten Schulen äußern daher den Wunsch, die zeitliche Anwesenheit auszudehnen.
Nach aktueller Planung läuft das Modellprojekt bis Ende 2021. Im Koalitionsvertrag der rot-schwarz-grünen Landesregierung ist allerdings vorgesehen, dass die Schulgesundheitsfachkräfte nach erfolgter Evaluation eventuell dauerhaft an den Schulen tätig sein sollen.
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