Selbstpflege ist für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen wichtig. So bleibt man ausgeglichen und kann Patienten weiterhin gut pflegen. Pflegekräfte verbringen täglich viele Stunden damit, sich um andere zu kümmern. So können die geistigen und körperlichen Anforderungen im Pflegealltag sehr herausfordernd und ermüdend sein. Die Zeit für sich selbst ist üblicherweise für außerhalb der Arbeit reserviert. Doch es ist wichtig, Momente der Selbstpflege als regelmäßige Routine in den Alltag einfließen zu lassen. So kann man langanhaltende Gesundheit (sowohl geistig als auch körperlich) gewährleisten und Stress besser bewältigen können. Wie das gelingen kann, zeigt der folgende Beitrag.
Warum Selbstpflege?
Das Paradoxe am Beruf als Pflegefachkraft besteht darin, dass man sich um andere kümmert, dabei aber oft die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden vernachlässigt. Es fehlt die Zeit, um beispielsweise gesunde Mahlzeiten zu sich zu nehmen oder ausreichenden Schlaf zu bekommen. Diese Gewohnheiten führen dazu, dass man sich erschöpft fühlt und träge wird. Das kann auch die Arbeitsleistung negativ beeinflussen.
Daher ist es wichtig, Selbstfürsorge zu betreiben. Auf sich selbst aufzupassen, physisch wie mental – das kann im stressigen Alltag dabei helfen, bei der Arbeit wachsam, konzentriert und fit zu bleiben.
Selbstpflege – Stresslevel managen
Stress lässt sich nicht immer vermeiden, doch es gibt verschiedene Möglichkeiten und Techniken, um besser mit Stresssituationen umzugehen und Stress abzubauen. Entspannungstechniken und Meditationen beruhigen Geist und Körper. Man nimmt Zeit für sich selbst, kann Kraft tanken und sich energetisch auf den neuen Tag vorbereiten.
Tiefe Atemübungen, entspannende Musik hören oder achtsamer sein – all das sind Möglichkeiten, um Stress zu reduzieren. Dies kann man separat tun oder in Verbindung mit einer Meditation. Für den Start eignen sich geführte Meditationen.
Es hilft auch, sich beim Meditieren auf Empathie und zu Mitgefühl konzentrieren. Dabei richtet man gute Wünsche an andere. Auch das reduziert Stress und führt dazu, dass man eine positivere Interaktion mit Patienten und Kollegen hat.
Selbstpflege – Regelmäßige Bewegung
Eine regelmäßige körperliche Aktivität trägt dazu bei, Stress zu reduzieren. Besonders Dehnübungen können von Vorteil sein, wenn man den ganzen Tag auf den Beinen ist und einen Steh- und Laufjob hat. Beim Dehnen lösen sich Verspannungen, die sich über den Tag ansammeln. Daher sind Dehnübungen auch ideal vor dem Schlafengehen geeignet. Vor allem der Nacken, Rücken, Hüfte und Schultern werden stark beansprucht und brauchen besondere Aufmerksamkeit.
Auch Sport ist ein toller Ausgleich zum stressigen Job und setzt Endorphine frei, die die Laune positiv beeinflussen können. Daher ist es sehr zu empfehlen, sich eine Sportart oder ein sportliches Hobby zu suchen, das einem Spaß macht. Egal, ob es Radfahren, schwimmen, boxen, Yoga oder tanzen ist, Hauptsache man macht es gerne und quält sich nicht. Wer das zeitlich nicht unterbringen kann, sollte aber dennoch regelmäßige Spaziergänge einlegen, dabei abschalten und den Kopf frei bekommen.
Selbstpflege – Auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung achten
Eines der wichtigsten Dinge ist der Treibstoff, den wir unserem Körper zuführen. Wenn man unterwegs ist und einen der schnelle Hunger packt, kann es leicht sein, sich den nächsten Schokoriegel oder andere zuckerhaltige Muntermacher zu schnappen. Aber Süßigkeiten liefern meist nur ein kurzfristiges High, das weder gesund ist noch langanhaltend sättigt.
Um sich auch bei der Arbeit im Schichtdienst gesund zu ernähren, kann man Folgendes tun: Wenn man die Zeit hat, sollte man ein Mal pro Woche einen ausgiebigen Einkauf planen, um frisches Obst und Gemüse zu kaufen. Gesunde Snacks wie Äpfel, Gurken, Karotten und Nüsse können dabei helfen, wenn man auf der Arbeit mal nur wenig Zeit hat und dennoch schnell Energie benötigt.
Wer etwas mehr Zeit hat, kann sein Essen auch in größeren Mengen vorbereiten und einfrieren. So hat man jederzeit etwas da, wenn man nach einer langen Schicht müde nach Hause kommt und die gesunde Mahlzeit nur noch aufwärmen muss. Wahlweise kann man sich eine Portion auch zur Arbeit mitnehmen und dort essen.
Selbstpflege – Mit schlechten Gewohnheiten aufhören
Rauchen, Alkohol und andere ungesunde Gewohnheiten können zwar kurzfristig Stress lindern, aber die langfristigen körperlichen Auswirkungen ermüden Körper und Geist. Damit ist nicht das gelegentliche Glas Wein mit Freunden gemeint, sondern der regelmäßige und häufige Alkoholkonsum, den man vermeiden sollte.
Selbstpflege – Für ausreichend Schlaf sorgen
Schlaf ist wichtig und hat einen großen Einfluss darauf, wie wir uns am Tag fühlen. Der Schlaf ist dabei sehr eng mit den anderen Selbstpflege-Tipps verbunden. Wenn Stress reduziert wird, man sich gesund ernährt und regelmäßig Sport treibt, wird auch der Schlaf erholsamer. Diese Techniken helfen außerdem, besser einzuschlafen. Werden zuckerhaltige Lebensmittel und verarbeitete Kohlenhydrate durch Nahrungsmittel ersetzt, die langanhaltend Energie liefern (Obst, Gemüse, Proteine, Vollkornprodukte), kann der Körper ohne Unterbrechung in die tieferen Schlafphasen eintreten und sich erholen. Das kann auch bezwecken, dass man weniger Koffein benötigt.
Übrigens: Es kann helfen, jeden Tag einen kleinen Selbstpflege-Scan bei sich durchzuführen. Zu fühlen, ob es einen Bereich des Körpers gibt, der besonders müde oder erschöpft ist und schmerzt. Dann darf man diesem besondere Aufmerksamkeit schenken. Es kann ebenfalls hilfreich sein, sich seine Ziele aufzuschreiben. Wo möchte man Verbesserungen, welche Gewohnheit soll verändert werden? Wenn man sich beispielsweise gesünder ernähren möchte, kann man sich einen Tag in der Woche dafür bereithalten, ein paar Mahlzeiten vorzukochen oder Obst und Gemüse einkaufen zu gehen.
Nicht alle oben genannten Vorschläge können und müssen direkt zusammen umgesetzt werden. Doch mit jeder neu gewonnen Routine spürt man Fortschritte und diese werden dann zu Gewohnheiten.
Hier noch ein paar einfache Tipps, um etwas Selbstpflege in den Alltag zu integrieren (einige davon lassen sich auch gut bei der Arbeit einbringen):
- Spaziergang machen, um frische Luft zu schnappen
- sich einen ruhigen Ort suchen, die Augen schließen und ein paar Mal tief durchatmen (einige Minuten zwischendurch oder in der Pause)
- ein entspannendes Bad nehmen
- sich Ruhezeiten gönnen – am besten ohne Smartphone, Laptop oder Fernseher
- sich regelmäßig bewegen – ob im Fitness- oder Yoga-Studio, zu Hause oder in anderen Fitnesskursen – achtsame Bewegung baut Stress ab
- wer gestresst ist, sollte darüber sprechen – mit Kollegen, die diese Situationen verstehen und einen unterstützen
- ein Kompliment-Tagebuch anfangen – jedes Kompliment, das man von Patienten, Kollegen, Familie und Freunden bekommt, notiert man und kann sich die freundlichen Worte als Muntermacher zwischendurch immer wieder anschauen
- einem Hobby nachgehen und Zeit für die Menschen oder Dinge aufbringen, die man liebt
- gesunde Ernährung
- sich regelmäßig strecken und dehnen
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1. Self Care Strategies, soreo.com (Abrufdatum: 23.10.2021)
2. dzd.blog.uni-wh.de/index.html%3Fp=1684.html (Abrufdatum: 23.10.2021)
3. www.primaveralife.com/wissen/aromapflege/news/selbstpflege-im-berufsalltag (Abrufdatum: 23.10.2021)
4. Creating a Culture of Self-Care in the Workplace, www.calm.com (Abrufdatum: 23.10.2021)
5. www.bestow.com/blog/self-care-at-work/ (Abrufdatum: 23.10.2021)