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Springerpools sind in den letzten Jahren in der Pflege besonders populär geworden. Hierbei kann ein Reservoir an flexibel einsatzbaren Fachkräften kurzfristige Ausfälle oder hohe Patientenzahlen in einzelnen Bereichen einer medizinischen Einrichtung ausgleichen.
Dieses vielversprechende Konzept bringt viele Vorteile mit sich – birgt aber auch Herausforderungen. Alle Details über den Springerpool Pflege, seine Vor- und Nachteile, sowie die Arbeit der Springer und deren Gehalt, gibt es in diesem Artikel.
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Springerpool Pflege – Definition
Ein Springerpool – auch Flex(i)Pool genannt – in der Pflege bezeichnet eine flexible Gruppe von Pflegekräften, die nicht fest auf einer Station oder in einem Bereich arbeiten, sondern je nach Bedarf in verschiedenen Abteilungen oder Stationen eines Krankenhauses oder einer Pflegeeinrichtung eingesetzt werden.
Dies ermöglicht es, kurzfristige Personalengpässe durch Ausfälle, Urlaubszeiten oder erhöhten Patientenbedarf effizient zu überbrücken. Für die Pflegefachkräfte im Springerpool bietet dies Abwechslung und Flexibilität, da sie in unterschiedlichen Bereichen arbeiten. Gleichzeitig hilft es der Einrichtung, den Pflegebetrieb ohne Qualitätseinbußen aufrechtzuerhalten.
Unterschied Springerpool und Zeitarbeit
Ein auf den ersten Blick sehr ähnlich wirkendes Arbeitsmodell zum Springerpool in der Pflege ist die Zeitarbeit. Auch hier werden aus ähnlichen Gründen (Personalausfall wegen Krankheit, Mutter- bzw Vaterschaft, Fortbildungen oder ähnlichem) medizinische Fachkräfte in einem bestimmten Bereich vorübergehend eingesetzt. Während die Modelle auf den ersten Blick gleich wirken, gibt es jedoch deutliche Unterschiede:
Die Zeitarbeit basiert auf der Arbeitnehmerüberlassung: Eine Zeitarbeitsfirma, die die medizinischen Fachkräfte anstellt, verleiht diese für einen festgelegten Zeitraum an ein Krankenhaus, ein Pflegeheim oder ein MVZ. Beim Flex-Pool handelt es sich um einen Pool an Pflegefachkräften, die eine medizinische Einrichtung zur Verfügung hat, um sie auf unterschiedlichen Stationen nach Bedarf einzusetzen. Sie sind also beim gleichen Arbeitgeber angestellt und profitieren beispielsweise von Tarifgehältern.
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Springerpool – Vorteile und Nachteile
Ein flexibler Pool an Fachkräften, der je nach Bedarf an verschiedenen Stellen eingesetzt werden kann? – In Zeiten des medizinischen Fachkräftemangels klingt das nach einer perfekten Lösung für Kliniken, Reha-Einrichtungen und Heime, aber auch für die Fachkräfte selbst, die sich in ihrer Arbeitseinteilung nicht zwangsweise nach den anderen Mitarbeitenden der eigenen Station richten müssen. Und tatsächlich bringt der Springerpool viele Vorteile mit sich, weswegen er mittlerweile an vielen Standorten in Deutschland Verwendung findet. Dennoch birgt das Arbeitsmodell auch einige Herausforderungen.
Vorteile Springerpool
Die offensichtlichsten Vorteile im Zusammenhang mit dem Springerpool Pflege liegen auf Arbeitnehmerseite: Durch den flexiblen Einsatz von Personal können schnell Lücken in der Fachkräfte-Abdeckung in Krankenhäusern, Heimen und ähnlichen Einrichtungen gedeckt werden, wenn es beispielsweise zu hohen Krankenständen kommt.
Auch die durch den Personalschlüssel gedeckelte Obergrenze an Patienten auf einer Station kann man dadurch flexibel anpassen. Gleichzeitig gibt der Flexpool die Möglichkeit, effizienter mit dem Personal zu arbeiten und damit Kosten zu sparen, etwa für externe Fachkräfte. Das eigene Stammpersonal profitiert ebenfalls, indem die Mitarbeitenden auf einer Station vor Überlastung geschützt werden. Dennoch leidet die Pflegequalität auf Station nicht, was auch einen Vorteil für die Patienten mit sich bringt.
Auch Angestellte, die Teil eines Springerpools sind, profitieren in vielen Punkten von diesem Arbeitsmodell. So können sie sich meistens ihre Arbeitszeiten flexibler einteilen, mehr nach der eigenen Präferenz arbeiten und Urlaube sicherer planen – sie sind schließlich nicht von einer kleinen Gruppe Kollegen auf einer Station abhängig.
Genauso wenig sind sie an die Routinen auf einer festen Station gebunden, erfahren mehr Abwechslung in ihrem Beruf und treffen unterschiedliche Menschen, wodurch sie leichter ein großes Netzwerk aus Kontakten aufbauen können. Wer sich gerne Herausforderungen stellt, profitiert von ständig neuen Aufgaben und der Möglichkeit, die eigenen Kompetenz in vielen unterschiedlichen Bereichen zu erweitern.
Nachteile Springerpool
Doch auch die Herausforderungen, die im Zusammenhang mit dem Flex-Pool auftreten, sollte man abwägen. Während auf der einen Seite nämlich Kosten gespart werden, fordert das Modell mehr Organisation und Planung, wofür auf der anderen Seite unter Umständen mehr Personal notwendig ist.
Die Mitarbeiterbindung ist in der Regel in einem festen Team und einer Station, mit der man sich identifiziert, höher. Springer-Personal hingegen hat eine höhere Fluktuation. Auf Station selbst müssen die Festangestellten mehr Zeit damit verbringen, die flexiblen Mitarbeitenden einzuarbeiten, die gleichzeitig unter Umständen spezielle Absprachen verpassen und die Behandelten nicht kennen – ebenso wie die Teamdynamik. So müssen sie sich ständig anderen Hierarchien anpassen und sich in neue Personenkreise einfügen. Das alles kann emotionale Mehrbelastung mit sich bringen.
Springerpool – Gehalt und Zulagen
Das Grundgehalt als Fachkraft in einem Springerpool in der Pflege richtet sich in der Regel nach der eigenen Berufserfahrung und Ausbildungsstufe – der mediane Lohn als Pflegefachkraft liegt aktuell bei 4.056 Euro brutto im Monat. In der Regel bieten Arbeitgeber ihren Mitarbeitern in Springerpositionen dabei Pflegezuschläge von 150 bis zu 1.100 Euro (letzteres laut eigenen Angaben der Charité).
An den meisten Kliniken bekommt das Springer-Personal die Möglichkeit, zusätzlich zum „Pool“-Zuschlag eine Prämie zu erhalten, wenn sie auf ihre Wunscharbeitszeiten verzichten und sich flexibel in Schichten und Einsätzen zeigen.
Stellenanzeigen in der Pflege
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Häufige Fragen
- Was ist ein Springerpool in der Pflege?
- Wie funktioniert ein Springerpool?
- Was verdient man im Springerpool?
- Lohnt sich die Arbeit im Springerpool?
Ein Springerpool in der Pflege ist eine Gruppe von Pflegekräften, die flexibel in verschiedenen Abteilungen eingesetzt wird. Sie helfen bei Personalengpässen durch Krankheit, Urlaub oder hohen Arbeitsaufwand. Dies sorgt für Flexibilität, stellt jedoch auch Herausforderungen in Bezug auf Teamarbeit und Kontinuität dar.
Ein Springerpool funktioniert, indem Pflegekräfte nicht fest einer Abteilung zugeordnet sind, sondern flexibel bei Bedarf in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. Wenn in einer Station Personalengpässe durch Krankheit, Urlaub oder erhöhten Arbeitsaufwand auftreten, werden Springer kurzfristig dort eingeteilt, um die Versorgung sicherzustellen. Die Einsatzplanung erfolgt durch das Management, das die Verteilung der Springer je nach aktuellem Personalbedarf koordiniert.
Das Gehalt im Springerpool hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Region, dem Arbeitgeber, der Berufserfahrung und den tariflichen Vereinbarungen. In Österreich und Deutschland können Pflegekräfte im Springerpool oft mit einem höheren Grundgehalt oder Zuschlägen rechnen, da die flexible Einsatzbereitschaft eine erhöhte Belastung darstellt. Im Durchschnitt liegt das Gehalt in der Pflege in Deutschland bei etwa 4.000 Euro brutto monatlich, wobei Springer durch Schichtzulagen und Flexibilitätsprämien oft mehr verdienen können.
Die Arbeit im Springerpool bietet Abwechslung und oft finanzielle Vorteile durch höhere Gehälter oder Zulagen. Sie kann jedoch auch stressig sein, da ständige Wechsel zwischen Abteilungen und unregelmäßige Arbeitspläne die Planung erschweren. Für Pflegekräfte, die Flexibilität und Vielfalt schätzen, kann sich der Springerpool dennoch lohnen.
- Entgelt für den Beruf: Pflegefachmann/-frau, https://web.arbeitsagentur.de/... (Abrufdatum 22.09.2024)