Inhaltsverzeichnis
Eine komplikationsarme und leicht zu erlernende Methode zur Verabreichung von Medikamenten und Impfstoffen ist die subkutane Injektion. Sie eignet sich vor allem bei der Zuckerkrankheit, Diabetes mellitus, zur Insulingabe, außerdem wird sie bei der Vorbeugung von Thrombosen mit Heparin eingesetzt.
Der folgende Artikel erläutert den Ablauf und mögliche Komplikationen der subkutanen Injektion.
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Subkutane Injektion – Definition
Subkutane Injektion bedeutet das Spritzen von Wirkstoffen in das Fettgewebe unter der Hautoberfläche. Der Begriff setzt sich aus den lateinischen Worten sub (unter) und cutis (Haut) zusammen. Wie eine subkutane Injektion genau abläuft, beschreiben die folgenden Absätze.
Subkutane Injektion – Vorbereitung
Die subkutane Injektion wird vorbereitet durch die Bereitstellung aller erforderlichen Materialien und die Suche nach einer geeigneten Hautstelle. Was man dabei genau berücksichtigen muss, erklärt der nächste Unterpunkt.
Materialien
Benötigt werden ein Hautdesinfektionsmittel und Einmalhandschuhe, Tupfer, die Spritze mit dem zu verabreichenden Wirkstoff (oder eine Ampulle mit dem Wirkstoff und eine Kanüle zum Aufziehen), eine geeignete Injektionskanüle sowie ein Pflaster. Der Außendurchmesser der Injektionsnadel wird meist kleiner 0,5 mm gewählt, die Nadellänge beträgt bei Erwachsenen meist 12 bis 25 mm. Insulin-Pens zur Diabetestherapie sind oft mit kürzeren, dünneren Nadeln ausgestattet.
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Subkutane Injektion – Durchführung
Für die subkutane Injektion eignen sich als Injektionsorte am besten Hautstellen mit ausgeprägtem Fettpolster, etwa am Bauch oder am Oberschenkel, seltener auch am Oberarm.
Zunächst erfolgt die Bereitstellung der Materialien. Nach anfänglicher Händedesinfektion wird das Medikament oder der Impfstoff in die Spritze aufgezogen. Bei fertigen Insulin-Pens oder „Thrombosespritzen“ entfällt dieser Schritt.
Anschließend legt man Handschuhe an und desinfiziert die Haut an der geplanten Injektionsstelle. Nach Ende der Einwirkzeit des Desinfektionsmittels hebt die injizierende Person mit Daumen und Zeigefinger einer Hand eine Hautfalte im Bereich der Injektionsstelle an. Hierhinein sticht sie die Nadel wahlweise senkrecht (bei kurzen Kanülen mit weniger als 12 mm Länge) oder im 45-Grad-Winkel (bei 12 bis 25 mm langer Kanüle). Nun spritzt man den Wirkstoff langsam, wartet anschließend einige Sekunden ab und zieht die Kanüle dann wieder aus der Haut.
Mit dem Tupfer drückt man kurzzeitig leicht auf die Einstichstelle und überklebt diese schlussendlich mit einem Pflaster. Hiernach erfolgen gegebenenfalls die Dokumentation der Maßnahme und bei Impfungen und Immuntherapien eine Überwachung von 15 bis 30 Minuten.
Bei der subkutanen Injektion herrscht oft Unsicherheit, ob nach dem Einstich aspiriert werden sollte. Hierbei wird durch leichten Zug am Spritzenkolben getestet, ob Blut zurückfließt – als Zeichen, dass ein Blutgefäß getroffen wurde.
Da im Unterhautgewebe nur kleine Gefäße liegen, schätzen die meisten Autoren das Risiko einer Gewebeschädigung durch die Aspiration höher ein als das der Fehlpunktion und raten daher von der Aspiration ab. Im Zweifel gibt die Fachinformation des Medikaments Aufschluss zum Vorgehen.
Mögliche Komplikationen
Eine mögliche Komplikation bei der subkutanen Injektion ist die Entstehung von Blutergüssen (Hämatomen), vor allem bei häufigem Einstich an derselben Stelle. Diese Problematik lässt sich durch regelmäßige Wechsel der Injektionsstelle, beispielsweise durch ein Rotationsschema, vermeiden.
Weiterhin kann es durch zu tiefe Einstiche oder das zu frühe Lösen der Hautfalte zur unbeabsichtigten Injektion in den Muskel kommen, was ebenfalls zu Blutergüssen führt. Diese können im Fall von Heparin nekrotisch werden. Das bedeutet, dass sich das Muskelgewebe zersetzt. Die versehentliche intramuskuläre Insulingabe kann durch eine beschleunigte Resorption des Hormons gefährliche Unterzuckerungen auslösen.
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- Subkutane Injektion, https://www.thieme.de/... (Abrufdatum: 14. November 2023)