Timo betritt mit einem Lächeln im Gesicht die geschäftige Zahnarztpraxis, die seit bald drei Jahren sein Arbeitsplatz ist. Als angehender Zahnmedizinischer Fachangestellter (ZFA) im dritten Ausbildungsjahr kennt er die Abläufe darin mittlerweile gut. Seine Leidenschaft für die Zahnmedizin und der Wunsch, direkt mit Menschen zu arbeiten, haben ihn damals zu diesem Beruf geführt.
„Bislang gab es wirklich keinen Tag, an dem ich nicht gerne zur Arbeit gegangen bin“, berichtet der 19-Jährige, der sich direkt nach seinem Realschulabschluss in der Zahnarztpraxis unweit seines Elternhauses beworben – und direkt einen Ausbildungsplatz bekommen hat. Sein Tag beginnt damit, sich einen Überblick über die Patientengeschichten zu machen, die an diesem Vormittag auf seiner Terminliste stehen. Die dafür notwendigen Arbeitsschritte geht er bereits im Kopf durch. Akribisch sortiert er zudem die benötigten Instrumente, sucht fehlende Materialien zusammen, gibt an der Rezeption Bescheid, wenn etwas fehlt und stellt sicher, dass während der Behandlung alles reibungslos abläuft.
Während der Behandlungen steht Timo seiner Chefin zur Seite. Er assistiert ihr, reicht Instrumente, saugt Speichel ab und sorgt dafür, dass alles reibungslos abläuft, zudem dokumentiert er den kompletten Behandlungsablauf. Danach erfolgt die Sterilisation der Instrumente und die Desinfektion des Behandlungsbereichs, damit der nächste Patient empfangen werden kann. Jedes einzelne Werkzeug wird gründlich gereinigt und aufbereitet, um höchste Hygienestandards zu gewährleisten. „Was Hygiene wirklich bedeutet, habe ich hier in der Zahnarztpraxis gelernt“, schmunzelt er.
Nach Abschluss einer Behandlung beginnt für Timo sofort die Vorbereitung auf den nächsten Patienten. Dabei ist Teamarbeit von entscheidender Bedeutung. “Wir stimmen uns ab”, betont er, oftmals reicht ein Blick und er sieht, ob und wo seine Unterstützung benötigt wird. Beim nächsten Patienten muss ein Abdruck gemacht werden, damit ein Provisorium gefertigt werden kann, bis das Implantat den gezogenen Zahn ersetzt. Timo mischt hierfür die entsprechenden Materialien an und unterhält den etwas nervösen Patienten mit einem Gespräch über das Wetter.
Neben der reinen Assistenzarbeit kümmern sich Timo und seine Kollegen auch um andere Aufgaben im Praxisalltag. So besprechen sie vorab, wer an diesem Tag die Kinder begrüßt, die zur Prophylaxe einbestellt sind und wer der älteren Patientin hilft, die eine neue Brücke eingesetzt bekommt und Hilfe benötigt, um vom Wartezimmer ins Behandlungszimmer zu kommen. Diese Koordination ist entscheidend für einen reibungslosen Ablauf.
Regelmäßige Teambesprechungen bieten zusätzlich die Möglichkeit, Anregungen und Verbesserungsvorschläge einzubringen. “Wir tauschen uns sehr offen aus”, erklärt Timo, „das hilft, wenn es an manchen Tagen mal hoch hergeht, wir Notfälle reinbekommen und gut aufeinander abgestimmt arbeiten müssen“.
Doch der Beruf des Zahnmedizinischen Fachangestellten ist nicht nur vielseitig, sondern auch dynamisch. Immer wieder gibt es neue Entwicklungen bei den Richtlinien, Behandlungsmethoden und den Hygienekonzepten. “Daher sind uns Fort- und Weiterbildungen auch sehr wichtig. Es gibt immer wieder etwas Neues”, sagt Timo. Diese Möglichkeit zur Weiterbildung wird bereits während der Ausbildung geboten.
Timo schaut optimistisch in seine Zukunft. Für ihn ist der Beruf des ZFA nicht nur eine Karriere, sondern eine Berufung. „Ich weiß, dass es eher ein frauentypischer Beruf ist“, räumt er ein, „aber ich fühle mich bislang nicht unwohl damit, im Gegenteil“. Für ihn stellt der Beruf die perfekte Kombination aus Handwerk, sozialer Interaktion und kontinuierlicher Weiterentwicklung dar. „Ich kann mir nichts Besseres vorstellen. Zudem kann ich zur Gesundheit so vieler Menschen beitragen, was ich wirklich gut finde“.
Mit dem letzten Patienten an diesem Tag verabschiedet sich auch die geschäftige Atmosphäre der Zahnarztpraxis. Timo, dessen Arbeitstag ebenfalls zu Ende geht, reflektiert kurz seinen Arbeitstag: Es war ein Tag gefüllt mit den unterschiedlichsten Fällen, auch mit Komplikationen und zwei Notfällen. Aber auch mit vielen glücklichen Menschen, die die Praxis erleichtert und schmerzfrei verlassen konnten. „Die Möglichkeit, den Menschen dabei zu helfen, einen Tag ohne Schmerzen zu beenden“, erfüllt mich mit sehr viel Zufriedenheit“, resümiert er, „und so lange das so ist, bin ich sehr gerne ZFA“.