Im Beruf Pflegefachkraft beträgt das Durchschnittsgehalt 3.609 € brutto pro Monat, was einem Jahresgehalt brutto von 43.308 € entspricht. Das Einstiegsgehalt liegt bei 1.658 € brutto pro Monat. Zum Berufseinstieg kann man also mit einem Gehalt als Pflegefachkraft von 19.896 € pro Jahr rechnen.
Ausführliche Informationen zum Verdienst als Pflegefachkraft nach bestimmten Kriterien wie Alter, Berufserfahrung, Qualifikation und Tarifverträgen liefert der folgende Artikel.
Das Gehalt und der Verdienst in der ambulanten Pflege unterscheidet sich nach Bundesland, Tarifgebundenheit sowie der Berufserfahrung. Ein Arbeitsplatz in der ambulanten Pflege hat für viele Mitarbeiter/innen attraktive Vorteile gegenüber der stationären Pflege. So sind zum Beispiel Nachtschichten in der ambulanten Pflege seltener vorzufinden, ebenso wie bestimmte Krankheitsbilder, die in der Regel stationär behandelt werden müssen. Nähere Informationen zum Gehalt in der ambulanten Pflege gibt es in diesem Artikel.
Ambulante Pflege – Gehalt in der Ausbildung
Die Ausbildungsvergütung in der ambulanten Pflege variiert abhängig von der Größe der Einrichtung und der Trägerschaft, dem Bundesland sowie dem konkreten Ausbildungsberuf. Als angehende/r Gesundheits- und Krankenpfleger/in verdient man beispielsweise in einer öffentlichen Pflegeeinrichtung im ersten Ausbildungsjahr 1.340,69 €, im zweiten Ausbildungsjahr 1.402,07 € und im dritten Ausbildungsjahr 1.503,38 €. Findet die Bezahlung nicht nach Tarif statt, wird nach Mindestlohn vergütet.
Ambulante Pflege – Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
In der ambulanten Pflege verdient man laut Bundesagentur für Arbeit ein Median von 3.609 Euro brutto im Monat. Dabei erwirtschaften 25 Prozent der ambulanten Pfleger/innen weniger als 2.965 Euro und 25 Prozent mehr als 4.239 Euro. Die Spanne der Verdienstmöglichkeiten ist also recht groß. So kann das Einstiegsgehalt zwischen 1.658 Euro und 3.110 Euro betragen.
Ambulante Pflege – Gehalt nach Art der Einrichtung
Pfleger/innen in diesem Fachbereich arbeiten entweder bei einem ambulanten Pflegedienst oder einer Organisation der freien Wohlfahrtspflege. Die Berufe befinden sich zu 65 Prozent in privat-gewerblicher Hand.
Bisher konnten private Einrichtungen die Entlohnung und mögliche Benefits selbst festlegen und mit den Mitarbeitern/-innen direkt verhandeln. Seit September 2022 besteht allerdings eine Tariflohnbindung in der Pflege. Seitdem haben Unternehmen die Möglichkeit, sich entweder an bestehenden Tarifverträgen oder kirchlichen Arbeitsrechtsregelung zu orientieren. Oder alternativ legen sie eine Vergütung mindestens in Höhe des regional üblichen Entgeltniveaus fest und beschließen somit eine eigene Entgeltordnung.
Ausbildungsplätze als Pflegefachkraft
Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes im Bereich Pflege (TVöD-P)
Der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes im Bereich Pflege (TVöD-P) wird in der Regel von Pflegeeinrichtungen mit staatlichem Arbeitgeber verwendet. Pflegekräfte mit dreijähriger Ausbildung werden in die Entgeltgruppe P8 eingestuft und verdienen somit, beginnend in der zweiten Gehaltsstufe, ein Einstiegsgehalt von 3.490,40 € brutto im Monat. In der höchsten Stufe kann das Pflegepersonal bis zu 4.239,52 € im Monat verdienen.
Entgeltgruppe | Zweite Stufe | Dritte Stufe | Vierte Stufe | Fünfte Stufe | Sechste Stufe |
P 8 | 3.490,40 € | 3.647,59 € | 3.849,10 € | 4.011,86 € | 4.239,52 € |
Einrichtungen, die in kirchlicher Trägerschaft organisiert sind, haben eigene Tarifverträge, die sogenannten Arbeitervertragsrichtlinien (AVR). Bei den AVR der Diakonie gehören Pflegekräfte in die Entgeltgruppe 8. Sie verdienen dementsprechend zwischen 3.968,87 € und 4.684,91 €, abhängig von der Berufserfahrung. Nach 24 Monaten steigen Pflegekräfte aus der Stufe 1 (zuvor: Einarbeitungsstufe) in die Stufe 2 (zuvor: Basis-Stufe) auf und verdienen somit 4.173,46 €. Nach jeweils 48 Monaten erfolgt der Aufstieg in die nächsthöhere Stufe 3 und 4 (früher: Erfahrung eins und zwei) und letztendlich in Stufe 5.
Entgeltgruppe | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Stufe 4 | Stufe 5 |
EG 8 | 3.968,87 € | 4.173,46 € | 4.378,05 € | 4.582,62 € | 4.684,91 € |
Beim Regional üblichen Entgeltniveau wird zwischen drei Beschäftigungsgruppen unterschieden. Beschäftigungsgruppe A meint Pflege- und Betreuungskräfte ohne mindestens einjährige Ausbildung, in Beschäftigungsgruppe B werden Pflege- und Betreuungskräfte mit mindestens einjähriger Ausbildung eingeordnet und in Beschäftigungsgruppe C diejenigen mit mindestens dreijähriger Ausbildung. Folgende Tabelle bietet einen Überblick der Löhne pro Stunde von Pflegefachkräften mit dreijähriger Ausbildung nach Bundesland.
Bundesland | Regional übliches Entlohnungsniveau Gruppe A | Regional übliches Entlohnungsniveau Gruppe B | Regional übliches Entlohnungsniveau Gruppe C |
Baden-Württemberg | 17,81 €/Stunde | 19,89 €/Stunde | 24,07 €/Stunde |
Bayern | 17,48 €/Stunde | 19,37 €/Stunde | 23,94 €/Stunde |
Berlin | 18,01 €/Stunde | 18,80 €/Stunde | 23,84 €/Stunde |
Brandenburg | 17,19 €/Stunde | 18,12 €/Stunde | 23,22 €/Stunde |
Bremen | 17,62 €/Stunde | 18,79 €/Stunde | 23,16 €/Stunde |
Hamburg | 17,32 €/Stunde | 20,08 €/Stunde | 24,58 €/Stunde |
Hessen | 17,46 €/Stunde | 19,14 €/Stunde | 23,44 €/Stunde |
Mecklenburg-Vorpommern | 16,77 €/Stunde | 18,26 €/Stunde | 22,78 €/Stunde |
Niedersachsen | 17,19 €/Stunde | 19,15 €/Stunde | 23,31 €/Stunde |
Nordrhein-Westfalen | 17,84 €/Stunde | 20,44 €/Stunde | 24,06 €/Stunde |
Rheinland-Pfalz | 17,65 €/Stunde | 20,03 €/Stunde | 24,16 €/Stunde |
Saarland | 17,20 €/Stunde | 19,80 €/Stunde | 23,84 €/Stunde |
Sachsen-Anhalt | 17,28 €/Stunde | 18,76 €/Stunde | 23,37 €/Stunde |
Sachsen | 17,28 €/Stunde | 18,44 €/Stunde | 22,76 €/Stunde |
Schleswig-Holstein | 17,62 €/Stunde | 19,14 €/Stunde | 24,07 €/Stunde |
Thüringen | 16,84 €/Stunde | 17,82 €/Stunde | 22,81 €/Stunde |
Quelle: AOK: Bundesweite Übersicht der regional üblichen Entlohnungsniveaus
Ambulante Pflege – Gehalt nach Bundesländern
Die Ambulante Pflege unterscheidet sich in der Vergütung nicht nur nach der Art der Ausbildung, sondern eben auch nach dem Bundesland. Die durchschnittlich höchste Vergütung erhalten ambulante Pfleger/innen in Baden-Württemberg mit 3.091 Euro. Thüringen schneidet hingegen mit einem Entgelt von 2.601 Euro monatlich deutlich schlechter ab.
In diesen Städten verdient man überdurchschnittlich hoch
So wie das Bundesland die Vergütung in der ambulanten Pflege beeinflusst, unterscheiden sich die Gehälter ebenso in den einzelnen Städten Deutschlands, wenn man für Pflegedienste arbeitet. So verdient ein/e Pfleger/in mit einem durchschnittlichen Jahresbruttogehalt von 45.053 Euro in Stuttgart eine vergleichsweise hohe Vergütung. In München liegt der durchschnittliche Verdienst in der ambulanten Pflege bei 44.862 Euro. In Bonn sind es 42.156 Euro und in Heidelberg 40.403 Euro. Auch Hamburg und Köln stellen mit 39.834 Euro und 39.478 Euro attraktive Arbeitsorte für Fachkräfte der ambulanten Pflege dar.
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Ambulante Pflege – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Mit steigendem Alter steigt in der Regel auch das Gehalt. Das liegt daran, dass man als Pflegekraft in höherem Alter meist schon lange im Beruf tätig ist und somit weitaus mehr Berufserfahrung vorweisen kann als junge Pfleger/innen, die gerade erst in den Beruf eingestiegen sind. Das Durchschnittsgehalt als 25-jährige/r Pfleger/in in der ambulanten Pflege liegt bei 2.137 Euro brutto im Monat. Mit 30 Jahren steigt dies auf 2.254 Euro und mit 35 Jahren auf 2.323 Euro. Neben dem Alter beeinflusst auch das Geschlecht die Vergütung. Männliche Pfleger verdienen in der ambulanten Pflege im Durchschnitt 2.365 Euro, während ihre weiblichen Kolleginnen 2.242 Euro erhalten.
Alter | Bruttoentgelt |
25 Jahre | 2.137 € |
30 Jahre | 2.254 € |
35 Jahre | 2.323 € |
Ambulante Pflege – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Die ambulante Pflege weist im Vergleich mit anderen Berufsfelder in der medizinischen Versorgung ein Gehalt im mittleren Feld des Gehaltsspektrums auf. So verdienen ambulante Pfleger/innen mit 3.609 Euro im Median eine höhere Vergütung als Ergotherapeut/innen oder Medizinische Fachangestellte, welche ein Gehalt von 3.119 € und 2.778 € erhalten. Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Hebammen und Entbindungshelfer verdienen mit rund 4.000 Euro im Monat dagegen etwas mehr als Pfleger/innen in der ambulanten Pflege. Pflegedienstleiter/innen erhalten mit über 4.694 € eine deutlich höhere Vergütung.
Beruf | Bruttogehalt |
Pflegedienstleiter/in | 4.694 € |
Fachkrankenpfleger/in (Onkologie) | 4.394 € |
Hebamme | 4.007 € |
Gesundheits- und Krankenpfleger/in | 3.944 € |
Ergotherapeut/in | 3.119 € |
Medizinische/r Fachangestellte/r | 2.778 € |
Quelle: Entgeltatlas (Bundesagentur für Arbeit)
Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Die Pflegebranche bietet eine Vielzahl an Weiterbildungsangeboten an. Somit können sich ambulante Pfleger/innen tiefgehendes Fachwissen in einem bestimmten Bereich aneignen, sich auf bestimmte Gebiete spezialisieren, neue Therapie- und Behandlungsmethoden kennenlernen, neue Aufgaben übernehmen und gegebenenfalls mehr Verantwortung übernehmen oder auch den Fachbereich wechseln. Pflegefachkräfte, die erfolgreich Weiterbildungen absolviert haben, können in der Regel mit einem höheren Gehalt rechnen.
Fachweiterbildungen / Spezialisierungen
In der ambulanten Pflege kann man sich als Pflegefachkraft auf bestimmte Fachbereiche spezialisieren und zu bestimmten Themenbereichen weiterbilden. Dazu gehört zum Beispiel die Prophylaxe in der Pflege, Sterbebegleitung und Umgang mit dem Tod, Schmerztherapie in der Pflege, Wundmanagement und Verbandstechniken in der Pflege, Hygiene im Gesundheitsbereich, Pflegedokumentation und -planung oder auch allgemeine Weiterbildungen in der Alten- und Krankenbetreuung. Fortbildungen gibt es in diesen Sparten:
- Prophylaxe in der Pflege
- Alten- und Krankenbetreuung
- Sterbebegleitung und Umgang mit Tod
- Schmerztherapie in der Pflege
- Wundmanagement, Verbandstechniken in der Pflege
- Hygiene im Gesundheitsbereich
- Pflegedokumentation, -planung
Administrative Weiterbildung
Ambulante Pfleger/innen, die besonders viel Spaß an der verwaltungstechnischen Arbeit haben und verstärkt in diesem Bereich tätig werden wollen, können eine administrative Weiterbildung in Betracht ziehen. Dazu gehört zum Beispiel die Weiterbildung zum/-r Fachwirt/in Gesundheits- und Sozialwesen sowie Betriebswirt/in Management im Gesundheitswesen. Mit dieser Art der Weiterbildung können Pflegekräfte eine Leitungsposition anstreben und die Vergütung maßgeblich erhöhen.
Pflegestudium
Wer die richtigen Voraussetzungen für ein Studium hat, kann mithilfe eines Pflegestudiums in der Karriereleiter aufsteigen. Der Vorteil ist, dass viele Studiengänge mittlerweile auch ohne Abitur besucht werden können, wenn relevante Berufserfahrung vorhanden ist. Teilweise handelt es sich auch um duale Studiengänge, sodass Theorie und Praxis anteilig enthalten sind. Wann dies möglich ist, hängt von der konkreten Hochschule und dem Studiengang ab. Mit den Studiengängen Pflegemanagement, Pflegewissenschaft, Gesundheitsmanagement, Gesundheitsökonomie oder Health Care Studies ist ebenfalls eine Position in der Leitung möglich.
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