Ärztin/Arzt werden – Viele träumen von einer Karriere als Mediziner/in. Den Mitmenschen helfen und sich gleichzeitig auf einen sicheren Job mit überdurchschnittlichem Gehalt freuen, spricht Männer wie Frauen an. Entsprechend hoch ist der Andrang: In Deutschland bewerben sich alljährlich 40.000 Abiturienten/-innen auf rund 10.000 verfügbare Studienplätze.
Doch wie schafft man den Einstieg ins Medizinstudium? Und welche Schritte sind notwendig auf dem Weg zur Stelle als Chefarzt/-ärztin? Hier erklären wir die einzelnen Stufen der Arztkarriere, wie man sie erreicht und was man tun muss, um als Ärztin oder Arzt erfolgreich zu werden.
Ärztin/Arzt werden – Das Medizinstudium
Das Medizinstudium dauert rund sechs Jahre und ist in mehrere Abschnitte gegliedert. Da es dermaßen viele Anwärter/innen auf einen Studienplatz gibt, sind die Anforderungen an angehende Mediziner/innen sehr hoch.
Medizinstudium – Zugangsvoraussetzungen
30 Prozent der Studienplätze für angehende Ärzte/-innen werden an Abiturienten/-innen mit Bestnote vergeben. Doch die schulischen Noten sind nicht allein ausschlaggebend für den Start in eine Arzt-Ausbildung, denn es gibt auch weitere Möglichkeiten, um einen der begehrten Studienplätze im Studiengang Humanmedizin zu ergattern.
Abiturbestenquote (Numerus Clausus)
30 Prozent aller Studienplätze für Humanmedizin werden über die Abiturbestenquote vergeben. Nicht die Abiturnote spielt eine Rolle, sondern die erreichte Punktzahl. In Deutschland gibt es zwei Maximalpunktzahlen im Abitur: 900 und 840. Für das Ranking der Abiturbesten werden Noten auf die 900er-Skala genormt. Auf dieser Basis werden 16 Landeslisten mit Abiturienten/-innen erstellt, die anschließend zu einer Bundesliste zusammengefasst werden. Zum Schluss wird an jeder Universität anhand der Bundesliste eine individuelle Rangliste erstellt.
Zusätzliche Eignungsquote
Die Eignungsquote ersetzt seit 2020 die Wartequote. 10 Prozent der Studienplätze für angehende Ärzte/-innen werden nun über die Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) vergeben. Dabei ist das Auswahlverfahren von den erreichten Abiturnoten unabhängig. Die Hochschulen nutzen folgende Kriterien:
- Ergebnis des Medizinertests (TMS)
- Abgeschlossene Berufsausbildung
- Tätigkeit in einem anerkannten Ausbildungsberuf
- Leistungen und Qualifikationen, die über die fachspezifische Eignung Auskunft geben
Was ist der Medizinertest?
Der Medizinertest ist eine freiwillige Prüfung, die Anwärter/innen auf einen Studienplatz für Medizin helfen kann. 36 der 38 deutschen Universitäten, an denen man Humanmedizin studieren kann, berücksichtigen die Ergebnisse des TMS. Ziel des TMS ist, die Fähigkeit der jeweiligen Kandidatin bzw. des jeweiligen Kandidaten einzuschätzen. Im Test geht es nicht um Kenntnisse, sondern eher um bestimmte Fertigkeiten, die für das Medizinstudium benötigt werden. Dazu gehören beispielsweise die Merk- und Konzentrationsfähigkeit, die Sorgfältigkeit des Arbeitsverhaltens sowie das räumliche Vorstellungsvermögen.
Medizinstudium an Privatuni
In Deutschland kann man an außerdem an fünf Privatuniversitäten Medizin studieren. Allerdings besteht auch hier ein – wenn auch nicht ganz so strenges – Auswahlverfahren. Außerdem muss man mit Studiengebühren in der Höhe von 6.000 bis 11.500 Euro pro Semester rechnen.
Wer für sich keine Chancen in den herkömmlichen Bewerbungskategorien sieht, hat dennoch weitere Möglichkeiten, um an den ersehnten Studienplatz zu gelangen.
Studienplatzklage
Auf Grundlage des Rechts auf freie Berufswahl kann man Klage erheben, wenn man keinen Studienplatz für Medizin auf den vorher beschriebenen Wegen erhalten kann. Dabei kann man entweder gegen das Auswahlverfahren oder um einen außerkapazitären Studienplatz klagen. Die Kosten für eine solche Klage liegen bei 1.000 bis 20.000 Euro – je nachdem, wie viele Hochschulen man verklagt. Die Erfolgschancen bei einer solchen Klage liegen bei 50 bis 70 Prozent.
Medizinstudium – Aufbau und Dauer
Um Ärztin/Arzt werden zu können, muss man ein mindestens sechs Jahre beziehungsweise zwölf Semester dauerndes Medizinstudium absolvieren.
Die Vorklinik nimmt die ersten vier Semester ein und umfasst die Grundlagen des Medizinstudiums. In der vorlesungsfreien Zeit müssen Studierende insgesamt drei Monate Pflegepraktika leisten. Die Vorklinik endet mit dem ersten Staatsexamen, das auch als Physikum bezeichnet wird. Dieses besteht aus einer schriftlichen ebenso wie einer mündlichen Prüfung und dauert zwei Tage. Der schriftliche Teil des Physikums beinhaltet 320 Multiple-Choice-Fragen und ist bundesweit gleich. Die mündliche Prüfung gilt den Fächern Anatomie, Physiologie und Biochemie und wird an der heimischen Universität absolviert.
Zur Orientierung beispielhaft der Studienplan der Vorklinik für Studierende der Humanmedizin an der Medizinischen Fakultät Heidelberg:
Semester | Inhalt |
1. Semester |
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2. Semester |
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3. und 4. Semester |
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1. bis 4. Semester |
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Die Klinik (fünftes bis achtes Semester) umfasst klinische Fächer. In diesem Abschnitt lernen Studierende, Blut zu entnehmen und eine Anamnese zu erheben. Es findet der erste Patientenkontakt statt. In der vorlesungsfreien Zeit müssen Studierende ein vier Monate dauerndes Praktikum absolvieren, das als Famulatur bekannt ist. Die Klinik wird mit dem schriftlichen Teil des zweiten Staatsexamens abgeschlossen. Diese Prüfung (Physikum) wird auch als Hammerexamen bezeichnet und umfasst 320 Fragen. Sie dauert drei Tage.
Auf die Klinik folgt ein praktisches Jahr (PJ). Studierende arbeiten in einem Krankenhaus und müssen je vier Monate in der Inneren Medizin, der Chirurgie und einem Wahlfach ableisten. Das Wahlfach muss nicht unbedingt zum stationären Sektor gehören, sondern kann auch in einer ambulanten Einrichtung absolviert werden. Das Praktische Jahr endet mit dem mündlichen Teil des zweiten Staatsexamens. Diese Prüfung findet an der jeweiligen Hochschule statt und dauert zwei Tage. Studierende werden in der Inneren Medizin, der Chirurgie und einem Wahlfach geprüft. Hinzu kommt ein zugelostes Fach aus einem der übrigen Fachbereiche. Außerdem besteht die Prüfung auch aus einem praktischen Teil. Von Studierenden wird verlangt, ihre praktischen Fähigkeiten als Arzt/Ärztin an einem/-r Patienten/-in unter Beweis zu stellen.
Medizinstudium – Inhalte
In den ersten beiden Studienjahren werden Grundlagen der Medizin gelehrt. Diese haben mit dem eigentlichen Arztberuf nur bedingt zu tun und sind vor allem theoretisch. Es handelt sich um Fächer wie Anatomie, Physiologie, medizinische Terminologie, Biochemie, Biologie, Chemie und Physik für Mediziner sowie Psychologie. Ziel ist, den menschlichen Körper und seine Funktionen bis ins kleinste Detail zu kennen. Vor allem Physik gilt unter Studierenden als unbeliebtes Fach, ganz im Gegensatz zur Anatomie. Diese setzt sich aus verschiedenen Inhalten zusammen und beinhaltet neben der mikroskopischen Anatomie (Histologie) und der Embryologie, die in Vorlesungen behandelt werden, auch die makroskopische Anatomie des Bewegungsapparates.
Neben den theoretischen Fächern müssen Studierende einen Sezierkurs absolvieren, in dem sie die Anatomie des Bewegungsapparates (Knochen, Muskeln und Gelenke) und der inneren Organe ebenso wie den Aufbau des peripheren und zentralen Nervensystems kennenlernen.
Erst im zweiten Teil des Studiums befasst man sich mit Inhalten, die in direktem Zusammenhang mit dem Berufsbild Arzt/Ärztin stehen. Dazu zählen unter anderem Allgemeinmedizin, Neurologie, Chirurgie, Innere Medizin, Anästhesiologie und Pathologie. Studierende erfahren über Krankheiten und deren Heilungsmethoden. Die meisten Fächer orientieren sich an den entsprechenden klinischen Fachrichtungen. Es gibt jedoch auch sogenannte Querschnittsfächer, die keine bestimmte Fachrichtung abbilden. Dazu gehören unter anderem Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin (GTE), Epidemiologie und Gesundheitsökonomie.
Der klinische Bezug zu den Fächern wird vertieft, indem man die Vorlesungen durch Unterricht auf den Stationen ergänzt. Darüber hinaus müssen Studierende die Famulatur absolvieren. Diese muss insgesamt 120 Kalendertage umfassen und wie folgt gegliedert sein:
- 30 Tage in einer ambulanten Einrichtung
- 60 Tage in einem Krankenhaus
- 30 Tage in einer Hausarztpraxis
Im letzten Teil des Studiums geht es um praktische Fähigkeiten als Arzt/Ärztin. Studierende arbeiten in einem Krankenhaus oder einer Klinik direkt mit Patienten/innen und gewöhnen sich an den ärztlichen Alltag.
Medizinstudium – Abschluss
Das Medizinstudium endet mit dem mündlichen Teil des zweiten Staatsexamens. Darauf folgt die Approbation als Arzt/Ärztin.
Zur Anmeldung für die 2. Ärztliche Prüfung müssen folgende Nachweise erbracht werden:
- bestandenes Physikum
- sämtliche Leistungsnachweise der Klinik (scheinfrei)
- Absolvierung der Famulatur (120 Tage)
- Absolvierung von 5 Blockpraktika
Nach Gegenstandskatalog und Ärztlicher Approbationsordnung (AO) machen sind die Prüfungsinhalte symptom- bzw. krankheitsbezogen und fächerübergreifend. Das macht insofern Sinn, dass auch im Arztalltag nicht fachbezogen behandelt wird, sondern das gesamte Wissen für die richtige Diagnose und Behandlung zusammenfließen muss. Besondere Relevanz haben dabei folgende Kenntnisse:
- Anamnese
- Körperliche Untersuchung
- Labordiagnostik
- Interpretation der erhaltenen Informationen
- Diagnose und Differenzialdiagnose
- Pathologie
- Therapieplanung
- Pharmakologie
- Prävention
- Ethik
- Betreuung von Patient/in und Angehörigen
Der schriftliche Teil der Prüfung besteht aus 320 Multiple-Choice-Fragen verteilt über 3 Tage. Pro Tag hat man knapp 5 Stunden Zeit für etwas mehr als 100 Fragen. Nicht umsonst wird dieser Prüfungsteil auch Hammerexamen genannt.
Die Fragestellungen beziehen sich auf Krankheitsbilder, Diagnostik und Therapie den Mediziner-Alltag.
Die Fächerverteilung ist wie folgt:
- Innere Medizin (Anteil ca. 20 Prozent)
- Pharmakologie (ca. 10 Prozent)
- weitere große Fächer (z.B. Chirurgie oder Neurologie; ca. 5-7 Prozent)
- restliche Fächer (1 und 5%)
Etwa die Hälfte der Fragen beziehen sich auf komplexeren Fallstudien. Zu jedem Fall werden etwa 10-15 Fragen gestellt.
Die mündliche Prüfung findet erst nach dem PJ statt und prüft die drei PJ-Tertiale Innere Medizin, Chirurgie und dem Wahlfach sowie einem zusätzlichen, zugelosten Fach.
In der Prüfung geht es darum zu zeigen, dass man die notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzt, klinische Zusammenhänge zu verstehen und wie ein/e Arzt/Ärztin denken kann. Dabei wird man am ersten Prüfungstag einem/-r Patienten/-in vorgestellt Nach Befragung und Untersuchung soll innerhalb einer festgelegten Zeit einen vollständiger Fallbericht angefertigt werden. Am zweiten Prüfungstag erfolgt eine Fragerunde gemeinsam mit Kommilitonen/-innen.
Ausbildungsplätze als Arzt/Ärztin
Ärztin/Arzt werden – Die Approbation
Bei der Approbation handelt es sich um eine rechtliche Genehmigung zur Ausübung des Arztberufes. Erteilt wird die Approbation von der zuständigen Behörde des Bundeslandes, in dem das Staatsexamen erfolgreich abgeschlossen wurde. Wer Ärztin oder Arzt werden möchte, kann dies nur mit dieser Berufserlaubnis erreichen und muss sie nach bestandenem Staatsexamen beantragen.
Assistenzarzt/-ärztin – Berufseinstieg als Arzt/Ärztin
Nach dem Studium müssen approbierte Ärzte/-innen zunächst als Assistenzarzt/-ärztin arbeiten. In der Regel handelt es sich dabei um einen fünf- bis sechsjährigen Einsatz.
Assistenzarzt/-ärztin – Aufgaben, Tätigkeiten und Alltag
Während dieser Zeit erfüllen Assistenzärzte/-innen bestimmte Aufgaben wie z.B.
- Aufnahme der Patienten/-innen
- Blutentnahme und Anordnung von Laboruntersuchungen
- Erstellung von Behandlungsplänen auf Basis ihrer Diagnosen
- Anordnung von Therapien
Während all dieser Aufgaben wird der Assistenzarzt durch Fachärzte/-innen und eine/n Oberarzt/-ärztin beaufsichtigt und angeleitet. Auf diese Weise sollen sie auf ihre späteren Fachgebiete vorbereitet werden. Der Einsatz als Assistenzarzt/-ärztin findet in einer Fachklinik statt, die gemäß dem angestrebten Fachgebiet ausgewählt wurde. Wer seine Ausbildung zum/r Assistenzarzt/-ärztin erfolgreich abgeschlossen hat, kann sich zum/-r Facharzt/-ärztin ausbilden lassen.
Arzt/Ärztin Stellenangebote
Assistenzarzt/-ärztin – Gehalt
Das Gehalt von Ärzten/-innen im öffentlichen Dienst ist tariflich geregelt. Private Kliniken haben eigene Verträge. Ein Assistenzarzt/-ärztin Gehalt liegt bei etwa 4.700 bis 5.000 Euro pro Monat rechnen. Hinzu kommen außerdem Zuschläge für verschiedene Dienste.
Facharzt/-ärztin – Ausbildung zum/-r Spezialist/in
Als Facharzt/-ärztin wird ein/e Arzt/Ärztin bezeichnet, der oder die sich auf ein medizinisches Fachgebiet spezialisiert hat. Diese Weiterbildung zum/-r Facharzt/-ärztin findet in der Regel während einer fünf bis sechsjährigen Zeit als Assistenzarzt/-ärztin statt.
Facharzt/-ärztin – Aufgaben, Tätigkeiten und Alltag
Am Schluss der Weiterbildung zum/r Facharzt/-ärztin steht eine Prüfung vor der zuständigen Landesärztekammer. Die Facharztausbildung dauert vier bis sechs Jahre und ist in 34 Facharztrichtungen möglich. Dazu zählen z.B. Chirurgie, Innere Medizin und Urologie. Je nach Fachbereich unterscheidet sich ihr Arbeitsalltag. Was jedoch alle Fachärzte gemeinsam haben, ist die verwaltungstechnische Arbeit. Denn neben dem Umgang mit den Menschen gehört die Dokumentation der Behandlungen ebenfalls zu ihrem Arbeitsalltag.
Facharzt/-ärztin – Gehalt
Im Schnitt beträgt das Einstiegsgehalt von Fachärzten/-innen 6.100 Euro pro Monat. Ab dem siebten Jahr beträgt das Facharzt-Gehalt rund 7.500 Euro, ab dem 12. Jahr sind es mehr als 8.000 Euro monatlich.
Karriere als Oberarzt/-ärztin im Krankenhaus
Nicht alle Ärzte/-innen arbeiten in einem Krankenhaus. Doch gerade hier bestehen ausgezeichnete Karrierechancen. Wer sich hier hervorhebt und Führungsqualitäten mitbringt, kann um zum/-r Oberarzt/-ärztin oder zum/-r Chefarzt/-ärztin aufzusteigen.
Oberarzt/-ärztin – Aufgaben, Tätigkeiten und Alltag
Als Oberarzt/-ärztin nimmt man in einem Krankenhaus oder einer Klinik Führungsaufgaben wahr und trägt die ungeteilte Verantwortung für einen Teilbereich der Klinik. Außerdem hat man auch das Aufsichts- und Weisungsrecht für mindestens eine/n Facharzt/-ärztin. Auch für die Ausbildung und Weiterbildung der Assistenzärzte/-innen ist eine/e Oberarzt/-ärztin zuständig.
Zu den weiteren Aufgaben gehören die regelmäßige Oberarztvisite auf der jeweiligen Station und die Durchführungen komplexer Behandlungen und Operationen. Hinzu kommen verwaltungstechnische und organisatorische Aufgaben wie die Koordination und Überwachung der Station, Personalführung, Berichterstattung und die Besetzung von Positionen.
Es gibt keine Weiterbildung zum/r Oberarzt/-ärztin. Man braucht Erfahrung und Geduld. Wer diese Zeit dafür nutzt ein/e gute/r Arzt/Ärztin zu werden, braucht darüber hinaus vor allem Führungsqualitäten. Allerdings kann es bis zu zehn Jahre dauern, bis man für eine Stelle als Oberarzt/-ärztin in Frage kommt.
Oberarzt/-ärztin – Gehalt
Wie in den vorherigen Karrierestufen ist auch das Gehalt für Oberärzte/-innen meist über einen Tarifvertrag geregelt. Im Schnitt liegt das Oberarzt-Gehalt zwischen 10.000 und 11.000 Euro.
Chefärztin/-arzt werden – An der Spitze der medizinischen Hierarchie
Eine/e Chefarzt/-ärztin besetzt im Krankenhaus die oberste leitende Funktion unter den Ärzten/-innen. In dieser Position ist man für das Personal, die Versorgung der Patienten/-innen und die Wirtschaftlichkeit des Krankenhauses zuständig. In der Regel sind es die Institutionen selbst, die entscheiden, wer für die Position als Chefarzt/-ärztin infrage kommt.
Da das Stellenangebot knapp ist, sind die Anforderungen an potenzielle Chefärzte/-innen entsprechend hoch. Chefärzte/-innen sind für die gesamte Klinik verantwortlich und überwachen die Tätigkeiten der ihnen unterstellten Ärzte/-innen. Somit spielen rein medizinische Aufgaben im Arbeitsalltag kaum eine Rolle mehr. Trotzdem ist eins klar: Nur wer über Jahre seine Fähigkeiten verbessert hat und ein/e sehr gute/r Arzt/Ärztin wurde, hat die Chance auf einen Chefarztposten.
Chefarzt/-ärztin – Gehalt
Als Chefarzt/-ärztin wird man in der Regel außertariflich vergütet. Wer gut in seinem Job ist und gewisses Verhandlungsgeschick besitzt, kann ein überaus attraktives Chefarzt-Gehalt von bis über 20.000 Euro Bruttogehalt im Monat erwarten.
Arzt-Karriere mit eigener Praxis
Nach Abschluss des Medizinstudiums und mit der Approbation stellen sich als Arzt/Ärztin die Frage, wie es weitergehen soll. In der Regel stehen zwei Möglichkeiten zur Auswahl: Man kann in einem Angestelltenverhältnis arbeiten oder sich mit einer eigenen Praxis selbständig machen. Wer keine Karriere in einer Klinik anstrebt und nicht mit einem Oberarzt- oder gar Chefarzt-Posten liebäugelt, kann neben einer Anstellung in einer privaten Praxis oder einem Medizinischen Versorgungszentrum auch die Gründung einer eigenen Praxis in Betracht ziehen.
Allerdings sind die Anfangshürden sehr hoch: Wer eine neue Praxis gründet, muss mit hohen Kosten rechnen. Darüber hinaus muss man sich selbst um einen Stamm an Patienten/-innen bemühen. Einfacher ist meist die Übernahme einer bereits bestehenden Praxis. In diesem Fall sollte man sich gründlich über die vorhandenen Geräte informieren und prüfen, ob sie den eigenen Anforderungen genügen.
Gehalt mit eigener Praxis
Der Reinertrag für eine allgemeinmedizinische Praxis liegt im Schnitt bei rund 230.000 Euro jährlich. Daraus ergibt nach sich nach den entsprechenden Abzügen ein Einkommen von 85.000 bis 110.000 Euro pro Jahr. Dies ist aber stark abhängig vom Fachgebiet und Lage der Praxis. Im Allgemeinen gibt es auch in diesem Beruf ein Ost-West-Gefälle. Am besten verdienen Radiologen mit eigener Praxis. Ihr Reinertrag liegt bei etwa 850.000 Euro im Jahr. Dagegen verdient ein Neurologe „nur“ rund 180.000 Euro Reinertrag. Doch wer sich seine Nische richtig sucht und sein Fach beherrscht, kann in jedem Fall erfolgreich und ertragreich arbeiten.
Stellenangebote für Ärzte/-innen finden
Wer noch auf der Suche nach passenden Jobs für Ärzte/-innen ist, findet Stellenportal von Medi-Karriere beispielsweise zahlreiche Assistenzarzt/-ärztin Stellenangebote, Jobs für Fachärzte/-innen und Oberarzt/-ärztin-Stellen.
Häufige Fragen
- Was ist ein/e Arzt/Ärztin?
- Wie viel verdient man als Arzt/Ärztin?
- Was muss man als Arzt/Ärztin wissen?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als Arzt/Ärztin?
- Wie lange dauert die Ausbildung zum/-r Arzt/Ärztin?
- Was kann man nach der Ausbildung als Arzt/Ärztin machen?
- Wie läuft die Arzt-Ausbildung ab?
Wer als Arzt/Ärztin arbeitet ist in der Regel in einem Krankenhaus, einer Klinik oder der eigenen Praxis tätig und betreut dabei kranke und pflegebedürftige Menschen. Je nach Fachrichtung kann sich der Arbeitsalltag der Mediziner stark unterscheiden. So ist ein/e Chirurg/in hauptsächlich im OP-Saal tätig während Allgemeinmediziner/innen in der Praxis Patienten behandeln und an weitere Fachärzte/-innen verweisen.
Das Gehalt als Arzt/Ärztin hängt maßgeblich von der Position, dem Arbeitgeber, Tarifvertrag, Bundesland und der Berufserfahrung ab. Als Assistenzarzt/-ärztin kann man mit einem Einstiegsgehalt von 4.700 bis 4.900 Euro rechnen. Oberärzte/-innen verdienen etwa 7.700 bis zu 9.300 Euro, abhängig von Berufsjahr und Tarifvertrag.
Als Arzt/Ärztin muss man die Grundlagen der Medizin kennen. Dazu gehören zum Beispiel Anatomie, Physiologie, medizinische Terminologie, Biochemie und auch psychologische Grundlagen. Je nach Fachrichtung haben Ärzte/-innen tiefergehendes Fachwissen ihrer Richtung, zum Beispiel Chirurgie oder Neurologie. Dabei müssen sie Krankheitsbilder und Verletzungen erkennen, Behandlungspläne erstellen und den Verlauf des Krankheitsbildes beobachten und bewerten können.
Eine professionelle Bewerbung als Arzt/Ärztin besteht aus dem Anschreiben, Lebenslauf und den relevanten Zeugnissen und Zertifikaten. Mit einem Deckblatt kann man außerdem einen besonders guten Eindruck hinterlassen. Beim Anschreiben sollten Bewerber/innen sich auf die Motivation, Ziele, Erfolge und persönliche Eigenschaften konzentrieren. Im tabellarischen Lebenslauf sollte alle beruflichen Stationen übersichtlich aufgelistet sein.
Das Medizinstudium stellt die Ausbildung für angehende Ärzte/-innen dar und dauert in Regelstudienzeit zwölf Semester. Dies entspricht sechs Jahren.
Hat man das Medizinstudium beendet und die Approbation erhalten kann man als Arzt/Ärztin tätig werden. Dabei ist man zunächst als Assistenzarzt/-ärztin tätig, auch Arzt in Weiterbildung genannt. In fünf bis sechs Jahren führt man dabei die Weiterbildung zum/-r Facharzt/-ärztin durch. Mit viel Berufserfahrung und einigen Weiterbildung kann man daraufhin höhere Positionen, etwa als Oberarzt/-ärztin oder Chefarzt/-ärztin, anstreben. Darüber hinaus ist auch die Arbeit in der Forschung möglich.
Angehende Ärzte/-innen müssen das Medizinstudium abschließen. Dieses ist in drei Abschnitte unterteilt. Die Vorklinik dauert vier Semester und beinhaltet außerdem ein dreimonatiges Praktikum während der vorlesungsfreien Zeit. Nach der Vorklinik findet das erste Staatsexamen statt. Der zweite Teil des Studiums ist die Klinik. Dies findet vom fünften bis achten Semester statt. Auch hier ist ein Praktikum von vier Monaten vorgesehen, die sogenannte Famulatur. Daraufhin findet das zweite Staatsexamen statt. Zum Schluss folgt das praktische Jahr. Die Studierenden arbeiten ein Jahr in einem Krankenhaus und durchlaufen verschiedene Stationen des Krankenhauses. Das Studium schließt mit der mündlichen Prüfung des zweiten Staatsexamens ab.