Im Beruf Arztsekretär/in beträgt das Durchschnittsgehalt 3.463 € brutto pro Monat, was einem Jahresgehalt brutto von 41.556 € entspricht. Das Einstiegsgehalt liegt bei 2.000 € brutto pro Monat. Zum Berufseinstieg kann man also mit einem Gehalt als Arztsekretär/in von 24.000 € pro Jahr rechnen.
Ausführliche Informationen zum Verdienst als Arztsekretär/in nach bestimmten Kriterien wie Alter, Berufserfahrung, Qualifikation und Tarifverträgen liefert der folgende Artikel.
Arztsekretäre sind für allgemeine Assistenz- und Büroaufgaben zuständig. Sie bearbeiten Dokumente und legen diese in den Patientenakten ab, leiten dringende Themen direkt an die zuständigen Ärzte weiter, kümmern sich um Abrechnung und planen Sprechstundenabläufe. Auch die Beratung der Patienten bei organisatorischen Fragen gehört zu ihrem Berufsalltag. In diesem Beruf wird die klassische Büroarbeit mit medizinischem Fachwissen vereint. Sie übernehmen sämtliche verwaltungstechnische und organisatorische Aufgaben und haben somit eine wichtige Rolle in den Praxen und Krankenhäusern.
In diesem Beitrag geht es um die Vergütung in diesem Beruf, also um das Einstiegsgehalt, die unterschiedlichen Tarifverträge und Unterschiede zwischen Bundesländern, Geschlecht und Alter, sowie um Weiterbildungsmöglichkeiten.
Arztsekretär/in – Gehalt in der Ausbildung
Bei dem Beruf der Arztsekretärin handelt es nicht um einen klassischen Ausbildungsberuf, sondern um eine berufliche Weiterbildung. Diese kann auch Arztschreibkraft oder Medizinische Schreibkraft lauten. Im Idealfall hat man bereits eine Ausbildung in einem ähnlichen Bereich abgeschlossen, also in verwaltungstechnischen oder Gesundheitsberufen und etwas Berufserfahrung sammeln können. Passende Ausbildungsberufe können zum Beispiel medizinische Fachangestellte oder Kauffrau/Kaufmann im Gesundheitswesen sein. Aufgrund der Fachkenntnisse wäre dies zwar vorteilhaft, es ist jedoch nicht zwingend notwendig, da auch Quereinsteiger aus anderen Berufsfeldern diese Weiterbildung durchführen können.
Vergütet wird die Qualifizierung als Arztsekretär jedoch nicht, da es sich um eine schulische Weiterbildung handelt. Es können teilweise sogar Kosten für die Schule aufkommen, insbesondere wenn es sich um eine private Schule handelt, da diese Lehrgangsgebühren fordern. Die Dauer der Weiterbildung variiert ebenfalls je nach Einrichtung.
Arztsekretär/in – Einstiegsgehalt
Das Einstiegsgehalt als Arztsekretärin liegt bei ca. 2.000 bis 2.800 Euro. Dies kann aber auch abweichen, da es von einigen Faktoren beeinflusst wird. Dazu gehören zum Beispiel die Einrichtung, Branche oder das Bundesland. Auch die Größe des Unternehmens spielt eine Rolle, da größere Unternehmen im Normalfall mehr zahlen können. Des Weiteren beeinflusst die Art der Einrichtung und ob nach Tarif vergütet wird oder nicht das Gehalt. Im Gesundheitswesen fallen tariflich geregelte Gehälter nämlich in der Regel höher aus als privat festgelegte Vergütungen, welche individuell verhandelt werden müssen.
Weiterhin ist zu beachten, dass der berufliche Werdegang und somit die Berufserfahrung eine erhebliche Rolle spielen. Hat man bereits eine Ausbildung im Gesundheitswesen durchgeführt und Erfahrung in diesem Bereich, kann man mit einem höheren Einstiegsgehalt rechnen als ein Quereinsteiger ohne jegliche medizinische oder verwaltungstechnische Erfahrung. Denn wer mehr Erfahrung vorweisen kann, kann häufig mehr Aufgaben und Verantwortung übernehmen und wird somit entsprechend höher vergütet.
Arztsekretär/in – Gehalt nach Art der Einrichtung
Arztsekretäre arbeiten typischerweise in Facharztpraxen oder Krankenhäusern, sie können darüber hinaus aber auch bei Krankenversicherungen oder Gesundheitsämtern eine Anstellung finden. Die Vergütung unterscheidet sich dabei vor allem zwischen staatlichen, kirchlichen und privaten Einrichtungen. Denn staatliche Einrichtungen richten sich in der Regel nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD), kirchliche Einrichtungen nutzen dagegen Tarife der Arbeitervertragsrichtlinien (AVR). Private Einrichtungen können sich an Tarifen orientieren, müssen es aber nicht, daher werden die Gehälter meist individuell verhandelt.
Gehalt bei staatlichen Einrichtungen
Beim TVöD verdienen Arztsekretäre je nach Ausbildung, Berufserfahrung und Aufgabenfeld, in EG 5 bis 8, zwischen 2.928,99 € und 3.995,85 €.
Entgeltgruppe | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Stufe 4 | Stufe 5 | Stufe 6 |
E 15Ü | - | 6.752,60 € | 7.462,01 € | 8.134,09 € | 8.582,18 € | 8.686,69 € |
E 15 | 5.504,00 € | 5.863,92 € | 6.265,40 € | 6.813,49 € | 7.377,29 € | 7.748,20 € |
E 14 | 5.003,84 € | 5.329,75 € | 5.755,37 € | 6.227,68 € | 6.754,16 € | 7.132,13 € |
E 13 | 4.628,76 € | 4.985,95 € | 5.392,57 € | 5.834,04 € | 6.353,53 € | 6.635,44 € |
E 12 | 4.170,32 € | 4.581,34 € | 5.061,67 € | 5.594,63 € | 6.220,01 € | 6.516,74 € |
E 11 | 4.032,38 € | 4.410,41 € | 4.765,62 € | 5.151,01 € | 5.678,44 € | 5.975,19 € |
E 10 | 3.895,33 € | 4.191,53 € | 4.528,25 € | 4.893,44 € | 5.300,10 € | 5.433,63 € |
E 9c | 3.787,84 € | 4.052,08 € | 4.339,43 € | 4.649,06 € | 4.981,91 € | 5.220,52 € |
E 9b | 3.566,89 € | 3.814,56 € | 3.969,97 € | 4.429,89 € | 4.702,42 € | 5.018,11 € |
E 9a | 3.448,96 € | 3.662,32 € | 3.869,96 € | 4.331,88 € | 4.436,39 € | 4.703,23 € |
E 8 | 3.281,44 € | 3.486,59 € | 3.628,68 € | 3.770,54 € | 3.922,69 € | 3.995,85 € |
E 7 | 3.095,23 € | 3.331,58 € | 3.472,38 € | 3.614,47 € | 3.748,49 € | 3.820,45 € |
E 6 | 3.042,04 € | 3.236,55 € | 3.372,94 € | 3.507,92 € | 3.640,49 € | 3.708,02 € |
E 5 | 2.928,99 € | 3.117,67 € | 3.245,11 € | 3.380,06 € | 3.505,47 € | 3.570,28 € |
E 4 | 2.802,62 € | 2.993,55 € | 3.153,75 € | 3.253,48 € | 3.353,20 € | 3.411,60 € |
E 3 | 2.762,69 € | 2.968,02 € | 3.017,99 € | 3.132,21 € | 3.217,92 € | 3.296,43 € |
E 2Ü | 2.601,60 € | 2.835,82 € | 2.921,62 € | 3.036,03 € | 3.114,63 € | 3.229,97 € |
E 2 | 2.582,16 € | 2.784,28 € | 2.834,67 € | 2.906,58 € | 3.064,63 € | 3.229,97 € |
E 1 | - | 2.355,52 € | 2.388,86 € | 2.430,55 € | 2.469,42 € | 2.569,47 € |
Gültig von 01.04.2024 bis 31.12.2024
Quelle: TVöD-B
Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen
Bei den AVR der Diakonie werden Sekretäre in Entgeltgruppe 6 eingeordnet. Arztsekretäre verdienen demnach 3.216,50 € bis 3.698,79 €, je nach Berufsjahr.
Entgeltgruppe | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
EG 1 | 2.224,05 € | 2.323,43 € | |||
EG 2 | 2.516,23 € | 2630,27 € | |||
EG 3 | 2.675,21 € | 2.806,33 € | 2.937,44 € | ||
EG 4 | 2.866,72 € | 30007,91 € | 3149,09 € | ||
EG 5 | 3107,22 € | 3261,06 € | 3.414,92 € | 3.568,76 € | |
EG 6 | 3.216,50 € | 3.379,26 € | 3.539,02 € | 3.698,79 € | |
EG 7 | 3.611,31 € | 3.791,27 € | 3.977,12 € | 4.162,95 € | 4.255,89 € |
EG 8 | 3.968,87 € | 4.173,46 € | 4.378,05 € | 4.582,62 € | 4.684,91 € |
EG 9 | 4.337,00 € | 4.560,55 € | 4.784,11 € | 5.007,66 € | 5.119,44 € |
EG 10 | 4.929,40 € | 5183,49 € | 5.437,59 € | 5.691,68 € | 5.818,73 € |
EG 11 | 5.597,58€ | 5.886,11 € | 6.174,63 € | 6.463,17 € | 6.607,44 € |
EG 12 | 5.897,63 € | 6201,63 € | 6.505,64 € | 6809,64 € | 6.961,64€ |
EG 13 | 6.664,83 € | 7.008,38 € | 7.351,92 € | 7.695,46 € | 7.867,25 € |
Gültig von 01.07.2024
Quelle: Entgelttabelle AVR Diakonie
Gehalt bei privaten Einrichtungen
Private Einrichtungen legen in der Regel eigene Gehälter fest. Je nach Größe und wirtschaftlicher Situation können die Gehälter den tariflichen Vergütungen ähneln oder sogar höher ausfallen, jedoch stellt dies im Gesundheitswesen eher die Ausnahme dar. Die Einrichtungen stehen im Wettbewerb und haben oft nur ein begrenztes Budget. Daher fällt das Gehalt in den meisten Fällen eher gering aus. Häufig können aber weitere Benefits, wie eine betriebliche Altersvorsorge, verhandelt werden.
Arztsekretär/in – Gehalt nach Bundesländern
Das bundesweite Durchschnittsgehalt für Arztsekretäre liegt laut der Bundesagentur für Arbeit bei 3.463 Euro. Betrachtet man die einzelnen Bundesländer und die jeweiligen Gehälter sind große Differenzen zu erkennen, insbesondere zwischen West- und Ostdeutschland. Mit rund 300 Euro über dem Durchschnitt liegend, verdient man im Saarland mit 3.744 Euro das höchste Gehalt. Auch in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein verdient man als Arztsekretär überdurchschnittlich gut. In diesen Bundesländern liegt die Vergütung nämlich bei um die 3.600 bis 3.700 Euro. Dagegen erhalten Arztsekretäre in den Bundesländern Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen, mit etwa 3.000 Euro ein unterdurchschnittliches Gehalt. Somit verdienen sie ca. 500 Euro weniger als der deutschlandweite Durchschnitt. Die geringste Vergütung für Arztsekretäre gibt es in Brandenburg, denn dort liegt der Durchschnitt bei 2.919 Euro.
Auf der Abbildung sind der Median (mittleres monatliches Bruttoentgelt) der jeweiligen Bundesländer und der Gesamtdurchschnitt in Deutschland zu sehen.
*fehlende Daten Bremen: Da die Zahl der Beschäftigten in Bremen zu gering ist, ist die Aussagekraft zu schwach. Somit sind die Daten nicht repräsentativ und das Bundesland kann nicht dargestellt werden.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
In diesen Städten verdient man besonders gut
Mit einem Blick auf die einzelnen Städte Deutschlands sieht man auch hier Unterschiede im Gehalt, sowohl zwischen den Städten als auch zu den Gehältern der Bundesländer. Wie die nachfolgende Abbildung zeigt verdient man zum Beispiel in Hannover und Stuttgart, mit etwa 4.100 bis 4.200 Euro, besonders gut. Diese Gehälter liegen 600 bis 400 Euro über dem Durchschnittsgehalt in Niedersachsen und Baden-Württemberg. Auch in Frankfurt am Main und München ist das Gehalt mit etwa 3.800 Euro überdurchschnittlich gut. Somit ist nicht nur ausschlaggebend in welcher Einrichtung und welchem Bundesland, sondern auch in welcher Stadt innerhalb des Bundeslandes man tätig ist.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Arztsekretär/in – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Weitere Einflussfaktoren auf das Gehalt sind das Alter und Geschlecht. Da man mit steigendem Alter einiges an Berufserfahrung gesammelt hat, verdient man meist entsprechend mehr. Wie in der Tabelle zu sehen ist, verdienen Arztsekretäre unter 25 durchschnittlich 2.843 Euro, im Alter von 25 bis 54 ca. 600 Euro mehr und ab dem Alter von 55 sind es 3.731 Euro. Somit steigt das Gehalt im Laufe der Karriere bis zu 900 Euro. Ebenfalls große Differenzen findet man in diesem Beruf zwischen den Geschlechtern. Im Gesamtdurchschnitt verdienen Männer ganze 570 Euro mehr als Frauen, in den höheren Alterskategorien werden die Differenzen noch größer.
Die Tabelle stellt die Gehälter der Geschlechter, nach Alterskategorie und im Gesamtdurchschnitt dar.
Alterskategorie | weiblich | männlich | Gesamt |
< 25 Jahre | 2.843 € | keine Daten* | 2.843 € |
25 – 54 Jahre | 3.346 € | 3.930 € | 3.435 € |
55 + Jahre | 3.633 € | 4.974 € | 3.731 € |
Gesamt | 3.375 € | 4.037 € | 3.463 € |
*keine Daten: hier ist kein Wert gegeben, da es eine zu geringe Zahl von Beschäftigten gibt und die Aussagekraft somit zu schwach ist.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Arztsekretär/in – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Arztsekretäre liegen im Vergleich mit anderen medizinischen Ausbildungsberufen mit 3.463 Euro im mittleren Bereich der Gehälter. Sie verdienen etwa 500 Euro weniger als Krankenpfleger, jedoch deutlich mehr als medizinische Fachangestellte. Hat man also beispielsweise eine Ausbildung als MFA gemacht, lohnt sich die Weiterbildung zum Arztsekretär, da man sein Gehalt somit um fast 700 Euro erhöhen kann.
Quelle: Entgeltatlas (Bundesagentur für Arbeit)
Beruf Bruttogehalt Pflegedienstleiter/in 4.694 € Fachkrankenpfleger/in (Onkologie) 4.394 € Hebamme 4.007 € Gesundheits- und Krankenpfleger/in 3.944 € Ergotherapeut/in 3.119 € Medizinische/r Fachangestellte/r 2.778 €
Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Nach der Weiterbildung als Arztsekretär muss noch nicht Schluss sein. Es gibt auch in diesem Beruf zahlreiche weitere Möglichkeiten sich zu spezialisieren und fortzubilden. Einerseits kann man somit das Gehalt erhöhen, da man neue Qualifikationen erlangt, andererseits kann man durch die Erweiterung des Aufgabenfelds mehr Abwechslung und neuen Schwung in den Berufsalltag bringen.
Fachweiterbildungen / Spezialisierungen
Möchte man in einem konkreten Arbeitsbereich Experte werden und spezifische Fachkenntnisse erlangen, kann man eine Fachweiterbildung machen. Damit vertieft man seine Kenntnisse in dem Bereich und kann weitere Aufgaben und mehr Verantwortung übernehmen.
Zu den Fachweiterbildungen gehört beispielsweise:
- Praxismanagement
- Abrechnung / Buchführung im Gesundheitswesen
- Medizinische Dokumentation / Kodierung
- Bürotechnik
- Kommunikative Kompetenz
Administrative Weiterbildungen
Will man seine organisatorischen und verwaltungstechnischen Kenntnisse verbessern und möglicherweise ein Team leiten, wäre eine administrative Weiterbildung eine passende Wahl. Diese ermöglicht es einem mehr Verantwortung zu tragen, weitere wichtige Büroaufgaben zu übernehmen, sowie eine Führungsposition anzustreben.
Diese Möglichkeiten gibt es:
- Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen
- Fachwirt/in in der ambulanten medizinischen Versorgung
- Betriebswirt/in – Management im Gesundheitswesen
Studium
Eine weitere Option, um die Karriere und auch das Gehalt anzukurbeln, ist das Studium. Insbesondere berufsbegleitende Studiengänge, beispielsweise ein Fernstudium oder ein duales Studium, bringen praktische Vorteile mit sich. Da man weiterhin im Berufsfeld bleibt, muss man nicht auf die Berufserfahrung verzichten und kann das Gelernte direkt im Job anwenden. Der größte Vorteil wird für die meisten wahrscheinlich die Vergütung sein, welche bei einem universitären Studiengang nicht gegeben ist. Der Nachteil ist nur der größere Zeitaufwand als bei anderen Weiterbildungen, die nur ein paar Monate oder ein Jahr in Anspruch nehmen.
Diese Studiengänge kann man zum Beispiel in Betracht ziehen:
- Gesundheitsmanagement
- Gesundheitsökonomie
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