Augenoptikermeister/in ist ein abwechslungsreicher Beruf mit bedeutenden Verantwortungsbereichen und hervorragenden Zukunftsaussichten. Allerdings geht eine vorherige Ausbildung als Augenoptiker/in der Meister-Erlangung voraus, sodass der Weg zum/-r Augenoptikermeister/in entsprechend Zeit in Anspruch nimmt. Bei dieser Ausbildung handelt es sich um eine Weiterbildung zum/-r staatlich geprüften Augenoptikermeister/in. Durch die Weiterbildung erhalten sie fundierteres Fachwissen und dürfen als Ausbilder/innen tätig werden. Dieser Artikel befasst sich mit Ausbildung und den Aufgaben des Augenoptikermeisters/-in.
Was macht ein/e Augenoptikermeister/in?
Dieser Meister-Beruf bezieht sich auf Tätigkeiten rund um Sehprobleme von Menschen in Kombination mit Sehhilfen für eine verbesserte Sehkraft. Zusätzlich verfügen Meister/innen der Augenoptik über versierte Kenntnisse die Wissenschaft und Technik betreffend, wodurch sie vor allem für schwerwiegende Sehprobleme mit erforderlichen Sehhilfen der/die qualifizierte Ansprechpartner/in sind. Des Weiteren sind sie zur Ausbildung von Nachwuchs-Augenoptikern/-innen befugt.
Weiterbildung als Augenoptikermeister/in
Um die Ausbildung zum/-r Meister/in in der Augenoptik zu absolvieren, sind verschiedene Kriterien wie eine abgeschlossene Berufsausbildung als Augenoptiker/in und Berufserfahrung nötig.
Voraussetzungen für die Weiterbildung
Die Meister-Ausbildung zum Augenoptiker/in ist ausschließlich den Bewerber/innen vorbehalten, die zuvor eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung als staatlich geprüfte/r Augenoptiker/in absolviert und Berufserfahrung haben. Wie lange diese sein muss, ist je nach Bundesland und Region unterschiedlich.
Aufbau und Dauer der Weiterbildung
Der Aufbau der Ausbildung besteht aus Fachpraxis und Fachtheorie der Augenoptik. Sie ist in vier Teilbereiche unterteilt, die alle als unabhängige Prüfungsteile gelten. Die Ausbildung kann in Vollzeit, Teilzeit oder berufsbegleitend durchgeführt werden.
Die Ausbildungsdauer umfasst 1.600 Präsenzstunden plus 800 Selbstlernstunden, für die ein Zeitrahmen zwischen neun Monaten und zwei zwei Jahren angesetzt ist, wenn der Unterricht in Vollzeit absolviert wird. Dementsprechend verlängert sich die Ausbildungsdauer bei berufsbegleitenden sowie in Teilzeit-Ausbildungen.
Weiterbildungsinhalte als Augenoptikermeister/in
Ausbildungsinhalte bauen auf dem bereits vorhandenen Wissen aus der Augenoptiker/in-Ausbildung auf. Sie umfasst die vier grundlegende Handlungsfelder, in denen die Prüflinge nachweisen müssen, dass sie die berufsbezogenen Probleme analysieren, bewerten und einen individuell passenden Lösungsweg aufzeigen und dokumentieren können. Nachfolgend sind die Lehrgangsinhalte der einzelnen Handlungsfelder genauer erklärt:
Handlungsfelder | Lehrgangsinhalte | Zeitplan |
1. Physiologie des Sehens | Aufbau und Funktion des visuellen Systems, Methoden der Refraktionsbestimmung, Anforderungen an das Binokularsehen, Methoden | 310 Stunden |
2. Versorgung mit Sehhilfen | Aufbau und Funktion von Korrektionsmitteln, Methoden der Versorgung, Messverfahren zur Kontaktlinsenkorrektion, Wirkungsweisen von Kontaktlinsen, Kontaktlinsenhygiene | 890 Stunden |
3. Auftragsabwicklung | Möglichkeiten der Auftragsbeschaffung, Methoden und Verfahren der Arbeitsplanung, rechtliche Vorschriften, Einsatz von Material und Geräten bestimmen | 100 Stunden |
4. Betriebsführung und Betriebsorganisation | Betriebliche Kosten ermitteln, Marketing, Qualitätsmanagement, Personalmanagement, arbeitsschutzrechtliche Bestimmungen | 100 Stunden |
Gesamt | 1600 Stunden | |
Die Tabelle wurde dem ZVA-Rahmenlehrplan für Augenoptikermeister/innen entnommen.
Was verdient man während der Weiterbildung?
Für die Meister-Ausbildung von Augenoptikern/innen wird keine Ausbildungsvergütung entrichtet. Vielmehr handelt es sich um eine Weiterbildung, für die Gebühren anfallen. An privaten Akademien sind mit Kosten von bis zu 10.000 Euro zu rechnen.
Passt die Weiterbildung als Augenoptikermeister/in zu mir?
Die Weiterbildung als Augenoptikermeister/in passt, wenn:
- man Freude an seinem Beruf als Augenoptiker/in hat
- man sich als Augenoptikermeister/in selbstständig machen möchte
- man administrative Tätigkeiten gerne übernimmt
- Spaß an Fortbildungen hat
Die Weiterbildung als Augenoptikermeister/in passt nicht, wenn:
- man keine Freude an seinem Beruf als als Augenoptiker/in
- man sich nicht selbstständig machen möchte
- man keine Fortbildungen machen möchte
- Verwaltungsaufgaben nicht mag
Wie sieht der Berufsalltag als Augenoptikermeister/in aus?
Der Berufsalltag eines/r Augenoptikermeisters/-in ist abhängig vom Verantwortungsbereich und den jeweiligen Jobanforderungen. Üblicherweise gehören Tätigkeiten wie das Durchführen von Sehtests und Augenvermessungen, das Anfertigen und Anpassen von Sehhilfen sowie deren Reparatur genau so zum Berufsalltag als Augenoptikermeister/in wie diverse administrative und betriebswirtschaftliche Aufgaben. In größeren Optikergeschäften kommen Personalmanagement und die Ausbildung von Augenoptiker-Auszubildenden hinzu. Je nach Arbeitsumgebung kann der Berufsalltag stark variieren.
Kernaufgaben als Augenoptikermeister/in
Kundenberatung, Durchführung von Sehtests, anpassen von Sehhilfen, Wartung & Reparatur von Sehhilfen, Verwaltungsarbeiten, Weiterbildung.
Aufgaben als Augenoptikermeister/in
Die Aufgaben als Augenoptikermeister/in sind sehr abwechslungsreich. Augenoptikermeister/innen beraten ihre Kunden bei der richtigen Auswahl der Sehhilfen, nachdem diese zuvor einen Sehtest durchgeführt haben. Ist eine passende Sehhilfe gefunden, passen sie diese individuell an. Dazu wird die Gesichtsform vermessen und Bügel an Nase und Ohren angepasst. Beim Einsetzen der Kontaktlinsen sind sie ebenfalls behilflich. Wartungsarbeiten und Reparaturen wie beispielsweise das Austauschen von Bügeln oder das Ersetzen von Gläsern gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben.
Administrative Tätigkeiten wie beispielsweise Bestellungen von Brillen und Kontaktlinsen, Lagerverwaltung und die Kundenverwaltung zählen ebenfalls zu ihren Aufgabe. Um auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben und die neusten Trends zu kennen, nehmen Augenoptikermeister/innen regelmäßig an Weiterbildungen teil.
Wo kann man als Augenoptikermeister/in arbeiten?
Meister/innen in der Augenoptik werden vor allem dort gesucht, wo Wert auf maximale Fachkompetenz gelegt wird, ausgebildet werden möchte und/oder eine Geschäftsführung oder Betriebsleitung geplant oder zu ersetzen ist. Vielfach werden sie auch für Qualitätskontrollen und die Weiterentwicklung von Sehhilfen gesucht. Insbesondere in folgenden Betrieben sind Stellenausschreibungen für diese Qualifikation zu finden:
- Augenoptiker-Geschäfte
- Elektro- und Metallindustrien für Optik-Feinmechanik
- Sehhilfen-Fertigung
- Brillen-Reparaturdienste
- Vertriebsunternehmen für Brillen und Kontaktlinsen
- Unternehmen und Institute für Sehhilfen-Entwicklungen
Augenoptikermeister/in Stellenangebote
Arbeitszeiten als Augenoptikermeister/in
Üblich sind Arbeitszeiten, die sich an den regulären Öffnungszeiten von Geschäften orientieren. Diese liegen meist zwischen 10.00 Uhr und 19.00 Uhr. Die Arbeitswoche erstreckt sich von montags bis samstags. In der Industrie können Schichtdienste für wechselnde Arbeitszeiten sorgen.
Was verdient man als Augenoptikermeister/in?
Das mediane Gehalt von Augenoptikermeistern/-innen liegt bei 3.650 Euro brutto, bei Arbeitswoche von 40 Stunden. 25 Prozent aus der Berufsklasse verdienen maximal 3.286 Euro und bei weiteren 25 Prozent übersteigt das Gehalt eine Summe von 4.055 Euro brutto.
Weiterbildung und Berufsperspektiven als Augenoptikermeister/in
Die Berufsaussichten sind generell gut, da die Nachfrage nach Sehhilfen kontinuierlich steigt. Es gibt darüber hinaus zahlreiche Möglichkeiten der Weiterbildung zum Beispiel in der Form einer Spezialisierung als Kontaktlinsenspezialist/in.
Weiterbildung und Fortbildung
Nach der Meister-Ausbildung ist eine Weiterbildung zum/-r Optometrist/in möglich. Hierbei handelt es sich um eine erweiterte Spezialausbildung, die zeitgleich mit der Meister-Ausbildung oder im Anschluss daran erfolgen kann. Der Besitz des Meister-Titels ist Grundvoraussetzung, um zu den Abschlussprüfungen zum/-r Optometrist/in zugelassen zu werden.
Eine weitere Möglichkeit bietet die Spezialisierung zum/-r Kontaktlinsenspezialist/in. Diese Weiterbildung ermöglicht neue berufliche Perspektiven, beispielsweise in Kontaktlinsenstudios oder Augenarztpraxen.
Wer das Abitur hat, hat zudem die Möglichkeit Augenoptik zu studieren und anschließend in der Forschung oder als Dozent/in tätig zu werden.
Berufs- und Zukunftsaussichten
Vor allem durchzunehmende Bildschirmarbeit und das stetig ansteigende Durchschnittsalter der Bevölkerung, steigen die Anzahl an Sehproblemen und folglich der Bedarf an Sehhilfen deutlich. Dementsprechend braucht es qualifizierte Augenoptiker und -meister mit hoher Fachkenntnis, die zusätzlich den Optiker-Nachwuchs ausbilden und für die Zukunft gewährleisten. Das bedeutet, die Berufsperspektiven von Augenoptikermeistern/-innen sind ausgezeichnet und entwickeln sich kontinuierlich weiter in Richtung erfolgversprechende Zukunft.
Wie findet man passende Jobs als Augenoptikermeister/in?
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