Dentalhygienikerin – Gehalt und Verdienst

Als Dentalhygienikerin (DH) untersucht man nach Anweisung der Zahnärzte/-innen die Zähne, assistiert bei zahnärztlichen Behandlungen und ist ebenso für die Beratung der Patienten zuständig. Um an diese Position zu gelangen, muss man jedoch erst eine Weiterbildung absolvieren. Da stellt sich die Frage wie viel man nach der Weiterbildung verdient und ob sich diese lohnt. Wie die Vergütung für Dentalhygienikerinnen aussieht und wie sie sich je nach Einrichtung, Bundesland und Alter unterscheiden kann, ist in diesem Beitrag zusammengefasst.

Dentalhygienikerin – Gehalt in der Ausbildung

Bei der Dentalhygienikerin handelt es sich um eine Weiterbildung, die man als zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) oder als zahnmedizinische Prophylaxeassistenin (ZMP) durchführen kann. In Vollzeit dauert die Weiterbildung zur Dentalhygienikerin sechs Monate, in Teilzeit etwa 12 bis 24 Monate. Weiterbildungen werden in der Regel nicht vergütet, so ist es auch hier der Fall. Grundsätzlich muss man mit Kosten für die Weiterbildung rechnen, zum Beispiel Lehrgangsgebühren, Prüfungsgebühren und gegebenenfalls Arbeitsmaterialien und Fahrtkosten. Führt man die Fortbildung in Teilzeit durch, besteht der Vorteil, dass man weiterhin seine reguläre Vergütung erhält.

In einige Bundesländern kann mittels Studium ein Abschluss als Dentalhygieniker/in an einer Hochschule erworben werden. Während der 3 Jahre erhalten Studenten/-innen auch keine Vergütung.

Dentalhygienikerin – Gehalt zum Berufseinstieg

Das Einstiegsgehalt von Dentalhygienikerinnen beträgt im Schnitt rund 2.000 bis 2.300 Euro. Dabei beeinflussen verschiedene Faktoren die individuelle Vergütung. Zum einen fallen die Gehälter je nach Bundesland, Region und Stadt grundsätzlich unterschiedlich aus, zum anderen spielen die Einrichtung und der Tarifvertrag eine erhebliche Rolle. Mitarbeiter, welche nach Tarifvertrag vergütet werden, erhalten in der Regel ein höheres Gehalt als Mitarbeiter ohne tarifliche Vergütung.

Dentalhygienikerin – Gehalt nach Art der Einrichtung

Dentalhygienikerinnen arbeiten typischerweise in Zahnarztpraxen oder Zahnkliniken. Sie verdienen im Durchschnitt 2.724 Euro brutto im Monat.

Das Gehalt wird dabei maßgeblich von der Art der Einrichtung beeinflusst, nämlich ob es sich um eine tarifgebundene Einrichtung handelt oder nicht. Wie sich tarifgebundene und -ungebundene Gehälter unterscheiden wird in folgenden Abschnitten aufgezeigt.

Tarifvertrag für Medizinische Fachangestellte

Der Tarifvertrag vom Verband medizinischer Fachberufe e.V ordnet Praxismitarbeiterinnen mit Abschluss als Dentalhygienikerin in die Tätigkeitsgruppe 5 ein. Das Einstiegsgehalt der Gruppe liegt bei 3.078,50 Euro. Mit steigender Berufserfahrung können Dentalhygienikerinnen in der höchsten Stufe bis zu 3.999,50 Euro verdienen.

Private Einrichtung

Private Einrichtungen, welche sich nicht nach einem Tarifvertrag richten, legen ihre eigenen Gehälter fest. Der Nachteil dabei ist, dass diese meist geringer ausfallen als tarifgebundene Gehälter. Auch in medizinischen Einrichtungen geht es, wie in vielen anderen Branchen, um Gewinnmaximierung und die Wirtschaftlichkeit der Einrichtung. Viele Einrichtungen können sich da keine hohen Personalkosten leisten. Mit etwas Verhandlungsgeschick kann man möglicherweise ein etwas besseres Gehalt verhandeln. Wie hoch die Vergütung tatsächlich ausfällt, ist von der individuellen Einrichtung, der Größe sowie dem Ort der Einrichtung abhängig.

Dentalhygienikerin – Gehalt nach Bundesland

Zwischen den Bundesländern Deutschlands kann das Gehalt der Dentalhygienikerin zwischen rund 2.500 und 3.100 Euro variieren. So verdienen Dentalhygienikerinnen in Mecklenburg-Vorpommern das geringste Gehalt. Mit 2.542 Euro verdient man rund 300 Euro weniger als der bundesweite Durchschnitt. Ebenfalls am unteren Spektrum liegt Sachsen-Anhalt mit 2.579 Euro brutto im Monat. Auch in Thüringen, Sachsen und Brandenburg fällt die Vergütung mit ca. 2.600 Euro nicht besonders üppig aus. Die beste Vergütung liegt dagegen mit fast 3.100 Euro in Baden-Württemberg und Hessen. Weitere attraktive Bundesländer sind Hamburg und Bayern, denn dort verdient man als Dentalhygienikerin im Schnitt um die 3.000 Euro. Saarland liegt ungefähr im Durchschnitt.

Das Diagramm stellt die Ergebnisse der Bundesland-Vergleiche mit den jeweiligen Durchschnittsgehältern sowie dem bundesweiten Durchschnitt dar.

Quelle: gehalt.de

In diesen Städten verdient man besonders gut

Ebenso wie sich die Gehälter von Dentalhgienikerinnen zwischen den Bundesländern unterscheiden, unterscheiden sie sich zwischen den Städten. Besonders gut verdienen sie zum Beispiel mit etwa 38.000 Euro brutto im Jahr in Stuttgart und München. Auch Bonn gehört mit rund 35.000 Euro im Jahr zur den Top-Städten für Dentalhygienikerinnen. Weitere attraktive Städte sind Hamburg, Hannover, Frankfurt, Köln, Mainz oder Essen. In diesen Städten liegt die Vergütung im Durchschnitt bei um die 33.000 Euro Bruttogehalt. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Gehälter in solchen Großstädten tendenziell höher ausfallen als in Kleinstädten.

Dentalhygienikerin – Gehalt nach Alter

Junge Dentalhygienikerinnen steigen in der Regel mit einem geringeren Gehalt ein und verdienen im Laufe der Jahre mehr Geld. Das liegt daran, dass das Gehalt mit steigender Berufserfahrung ebenfalls steigt. Daher spielt das Alter eine erhebliche Rolle bei der Vergütung, da dies in den meisten Fällen mit der Berufserfahrung korreliert. Somit verdienen Dentalhygienikerinnen mit bis zu drei Jahren Berufserfahrung im Schnitt 2.500 Euro, mit sieben bis neun Jahren um die 2.600 Euro und mit über neun Jahren Berufserfahrung fast 3.000 Euro.

Quelle: gehalt.de

Dentalhygienikerin – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen

Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt das Mediangehalt als Dentalhygienikerin bei 2.724 Euro brutto im Monat. Somit liegen sie im unteren Bereich der Gehaltstabelle und verdienen lediglich etwas mehr als Altenpflegehelfer, sowie etwas mehr als Medizinische Fachangestellte.

Die meisten anderen medizinischen Ausbildungs-Berufe verdienen deutlich mehr. Dazu gehören zum Beispiel Gesundheits- und Krankenpfleger, Hebammen, Fachkrankenpfleger sowie Ärzte.

Mehr Gehalt durch Weiterbildungen

Die Weiterbildung zur Dentalhygienikerin hat sich evtl. für die Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA), Zahnmedizinischen Fachassistentinnen (ZMF) sowie die Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentinnen (ZMP) bereits gelohnt. Danach können noch weitere Weiterbildungen durchgeführt werden. So kann man sich in weiteren Themengebieten Fachwissen aneignen und vertiefen, neue Aufgaben sowie mehr Verantwortung übernehmen und möglicherweise den Berufsalltag abwechslungsreicher gestalten. Mitarbeiter, die Fort- und Weiterbildungen durchführen zeigen somit Engagement und werden durch die höheren Qualifikationen mit mehr Gehalt belohnt.

Fachweiterbildungen

Im Beruf der Dentalhygienikerin gibt es verschiedene Möglichkeiten der Fachweiterbildung. So kann man sich zum Beispiel in der medizinischen Assistenz im Allgemeinen weiterbilden und seine Fachkenntnisse auffrischen. Es stehen aber auch Weiterbildungen zu Themen wie Gesundheitsförderung, Hygiene im Gesundheitsbereich, Strahlenschutz oder Kommunikation zur Auswahl. Somit kann man sich in diese spezifischen Themenbereiche einarbeiten und Fachkenntnisse auffrischen.

• Medizinische Assistenz
• Gesundheitsförderung
• Hygiene im Gesundheitsbereich
• Strahlenschutz in der Medizin
• Kommunikationstraining

Administrative Weiterbildungen

Neben den Fachweiterbildungen gibt es außerdem administrative Weiterbildungen, welche sich eher auf organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben fokussieren. Diese können zum Beispiel Weiterbildungen im Qualitätsmanagement oder auch Praxismanagement sein. Mit einer Weiterbildung zum/zur Betriebswirt/in im Bereich Management im Gesundheitswesen ist auch eine Führungsposition möglich.

Studium

Wer Lust auf ein Studium hat, kann dieses ebenfalls als eine Art Weiterbildung betrachten. So könnte man als Dentalhygienikerin zum Beispiel mit einem Zahnmedizin-Studium auf der Karriereleiter aufsteigen und weitaus mehr Geld verdienen. Mit Studienfächern wie Gesundheitsmanagement, Gesundheitswissenschaft, Gesundheitsförderung oder Gesundheitspädagogik können Dentalhygienikerinnen in eine vollständig andere Richtung wechseln. Wer jedoch nicht der Typ für ein rein theoretisches Studium ist kann ein duales Studium in Betracht ziehen. Es werden zwar nicht alle, aber sehr viele Studiengänge an verschiedensten Hochschulen in dualer Form angeboten. Der Vorteil ist, dass man nicht vollständig aus dem Berufsalltag fällt, Berufserfahrung sammelt und außerdem auch eine Vergütung erhält.

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