Bei einem/-r Diätkoch/-köchin denken einige an kalorienreduzierte Speisen für Übergewichtige. Doch weit gefehlt, denn das Arbeitsgebiet ist deutlich vielseitiger. Es ist ein interessanter Beruf, dessen Tätigkeitsfeld mittlerweile über die Krankenhausküchen und Reha-Kantinen hinausgehen. Das hat Gründe, die auch dafür sorgen, dass der Beruf zunehmend an Wichtigkeit gewinnt. Für den Beruf eines/-r Diätkochs/-köchin bedarf es einer speziellen Ausbildung, für die diverse Voraussetzungen gefordert werden. Welche das sind, wie die Ausbildung aufgebaut ist, welche Gehälter zu erwarten sind, wie die Zukunftsperspektiven aussehen und welche potenziellen Arbeitgeber es gibt, ist in diesem Artikel detailliert beschrieben.
Was macht man als Diätkoch/-köchin?
Ein/e Diätkoch/-köchin ist in einer Küche für die gesunde Ernährung in Anlehnung an den jeweiligen gesundheitlichen Bedarf verantwortlich. Das kann das kalorienreduzierte, aber auch das kalorienreiche, vitaminhaltige, energiespendende Kochen und vieles mehr umfassen. Im Prinzip ist ein/e Diätkoch/-köchin auf Ernährungskonzepte spezialisiert, bei denen gesundheitliche Ernährungsfaktoren mit Schmackhaftigkeit bis zu kulinarischen Genüssen im Einklang stehen.
Die Aufgaben auf einen Blick:
- Einkauf und richtige Lagerung hochwertiger, gesunder Lebensmittel
- wirtschaftliche Faktoren
- kreieren neuer Rezepte, Kreationen und Menüs sowie Speisekarten
- Nährwertberechnungen
- fachgerechte Zubereitung von gesunden Speisen
- Zubereiten von Speisen nach ärztlichen Verordnungen
- Verantwortung für und Organisation von Küchenabläufen
- Anleitung und Kontrolle von Beiköchen/-innen sowie Küchenhilfen
- Einhaltung gesetzlicher Hygienevorgaben und dessen Kontrolle
- Qualitätskontrollen
Wie läuft die Ausbildung als Diätkoch/-köchin ab?
Die Ausbildung erfolgt nach den Richtlinien der IHK und basiert auf einem Rahmenlehrplan. Sie kann in Vollzeit oder berufsbegleitend an einer Fachschule oder einer privaten Akademie absolviert werden.
Wie wird man Diätkoch/-köchin?
Nachdem man eine erfolgreiche Ausbildung zum/-r Koch/Köchin absolviert hat, hat man die Möglichkeit sich als Diätkoch/-köchin zu spezialisieren. Dies geht zum einen durch die öffentlich-rechtliche IHK-Weiterbildung Diätkoch/Diätköchin und zum anderen durch den Zertifikatslehrgang diätisch geschulter Koch/Köchin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Voraussetzungen für die Weiterbildung
Die Voraussetzung für eine Weiterbildung zum/-r Diätkoch/-köchin ist eine abgeschlossene Berufsausbildung zum/-r Koch/-köchin für das Gastgewerbe plus eine Berufspraxis von mindestens einem Jahr. Alternativ reicht eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung aus dem Bereich Hauswirtschaft und Ernährung, wenn daran eine mindestens zweijährige Berufspraxis anschließt. Ohne abgeschlossene Berufsausbildung, ist auch eine Ausbildung für solche Bewerber/innen zulässig, die mindestens fünf Jahre durchgehend Erfahrungen als praktizierender Koch/Köchin nachweisen können.
Dauer und Aufbau der Weiterbildung
Die Weiterbildung zum/-r Diätkoch/-köchin dauert je nach Vollzeit oder berufsbegleitend zwischen zwei und zehn Monaten. Auch die Option von Fernunterricht wird angeboten. Sie baut sich aus einer theoretischen und einer fachpraktischen Ausbildung auf. Am Ende der Ausbildungsdauer erfolgt die Abschlussprüfung durch die zuständige Industrie- und Handelskammer. Mit bestandenem Abschluss ist die Berufsbezeichnung des/-r staatlich geprüften Diätkochs/-köchin verwendbar.
Lässt sich die Weiterbildung gut in den Berufsalltag integrieren?
Schon lange müssen Weiterbildung nicht mehr klassisch in Präsenz absolviert werden. Das gilt auch für das Berufsbild Diätkoch/-köchin, wobei die Fortbildung sowohl in Teilzeit oder als Blockunterricht an Wochenenden absolviert werden kann und das in Präsenz oder online.
Weiterbildungsinhalte als Diätkoch/-köchin
Die Unterteilung der Lehrinhalte erfolgt über das Vermitteln theoretischer und praktischer Fachkompetenzen. Diese setzen sich aus folgenden Einzelthemen zusammen:
Lehrplaninhalte Diätkoch/-köchin |
Human-Anatomie |
Lebensmittelkunde |
Ernährungslehre in den Bereichen Lebensmittelinhalte und Energiebilanzen |
Roh-, vegetarische, vegane und Vollwertkost spezialisierte Ernährungslehre |
Ernährung als Schon-, Diät-, Reduktionskost und bei Stoffwechselstörungen |
Allergien und Unverträglichkeiten |
Kostpläne erstellen |
Berechnungslehre von Nahrungsmittelwerten |
Zubereitung von diätetischen Speisen und andere in Abstimmung an ernährungsbedingten Krankheiten |
Was verdient man während der Weiterbildung?
Während der Weiterbildung erhalten angehende Diätköche/-innen keine Vergütung. Zudem ist die Weiterbildung kostenpflichtig. Je nach Anbieter fallen Weiterbildungskosten von insgesamt bis zu 3.500 Euro an.
Passt die Weiterbildung als Diätkoch/-köchin zu mir?
Die Weiterbildung als Diätkoch/-köchin passt, wenn:
- Leidenschaft am Kochen besteht
- Kreativität kein Fremdwort ist
- hohe Belastbarkeit und Stressresistenz vorhanden ist
- man Multitasking-Fähigkeit besitzt
- hohes Verantwortungsbewusstsein selbstverständlich ist
- Führungsqualitäten vorhanden sind
- man Organisationsfähigkeiten hat
- hohe Sauberkeit- und Hygienestandards ein absolutes Muss sind
- man Feingefühl für erkrankte Menschen und deren Bedürfnisse hat
Die Weiterbildung als Diätkoch/-köchin passt nicht, wenn:
- man nicht gerne kocht
- man eher schlampig und schmuddelig ist
- Organisationsfähigkeit ein Fremdwort ist
- man wenig Feingefühl für die Bedürfnisse andere Menschen hat
- kein Interesse an Lebensmitteln besteht
Wie sieht der Berufsalltag als Diätkoch/-köchin aus?
Hierbei kommt es auf die jeweiligen Aufgabenbereiche und die Arbeitgeberbranche an. Der Berufsalltag kann sich deshalb in manchen Bereichen stark voneinander unterscheiden, was sich vor allem dann bemerkbar macht, wenn der/die Diätkoch/-köchin ausschließlich für den Kochbereich ohne administrativen Aufgaben eingesetzt wird.
Aufgaben als Diätkoch/-köchin
Ein typischer Arbeitsalltag umfasst die Annahme und Kontrolle von Lebensmittellieferungen sowie deren sachgerechte Einlagerung. In diesem Zuge werden zeitgleich die Kühlgeräte auf ihre Funktionalität geprüft. Die Organisation der Tagesabläufe und die Einweisung des Küchenteams in ihre Tagesaufgaben übernimmt zudem ein/e Diätkoch/-köchin. Die Zubereitung von Frühstück, Mittagsessen, Abendessen und/oder Snacks entsprechend der Bestellungen beziehungsweise in Anlehnung an ärztliche Anweisungen oder dem gesundheitlichen Bedarf fallen stets in den Aufgabenbereich dieses Berufes. Zusätzlich gehört auch das Erstellen von Speiseplänen für den nächsten Tag oder die nächste Woche ebenso dazu wie das Entwerfen neuer Kreationen.
Unter die administrativen Aufgaben fallen die Warenbestände, Bestellungen, Preisvergleiche zwischen Lieferanten, Kostenbilanzierungen sowie Qualitäts- und Hygienekontrollen inklusive Dokumentation. Die Personalplanung sowie Entscheidungen über Einstellungen und Kündigungen sind vielerorts ebenfalls Aufgabe des/-r Diätkochs/-köchin.
Wo kann man als Diätkoch/-köchin arbeiten?
Mittlerweile hat sich das Einsatzgebiet von Diätköchen/-innen deutlich vergrößert. Dies beruht auf dem zunehmend wachsenden Ernährungsanspruch innerhalb der Gesellschaft und dem Wissen, wie wichtig eine gesunde und/oder bedarfsgerechte Ernährung nicht nur für erkrankte Menschen ist.
Hier einige Beispiele, wo potenzielle Arbeitgeber zu finden sind:
- Krankenhausküchen und -kantinen
- Senioren- und Pflegeheime
- Reha-Zentren
- Kuranstalten
- Mensa von Universitäten
- Kinderbetreuungsstätten
- soziale Einrichtungen
- Restaurants, insbesondere für den vegetarischen und veganen Bereich
- Cateringservices
- Hotels
Diätkoch/-köchin Stellenangebote
Arbeitszeiten als Diätkoch/-köchin
Die Arbeitszeiten von Diätköchen/-innen können je nach Arbeitgeber und Branche früh am Morgen um sechs Uhr (oder früher) beginnen und sich bis in die Abendstunden erstrecken. In Restaurants, Hotels und bei Cateringservices sind meist Schichtdienste und/oder das Arbeiten bis in die Nacht üblich. Wochenendarbeit ist in fast jeder Branche üblich.
Was verdient man als Diätkoch/-köchin?
Das Medialgehalt von Diätköchen/-innen liegt aktuell bei 2.501 Euro brutto bei einer 40-Stunden-Arbeitswoche. Das Gehalt ist allerdings maßgeblich von Bundesland, Region, Unternehmensgröße, Berufserfahrung und dem eigenen Verhandlungsgeschick abhängig.
Welche Berufsperspektiven hat man als Diätkoch/-köchin?
Wer weiter hinaus über den Beruf des/-r Diätkochs/-köchin möchte, dem stehen weitere Weiter- und Fortbildungen zur Auswahl. Diese ermöglichen einen Karriereaufstieg mit höheren Gehaltsmöglichkeiten.
Weiterbildung und Fortbildung
Eine Möglichkeit ist die Weiterbildung zum/-r Verpflegungsbetriebswirt/in, das hauptsächlich als Fernstudium über einen Zeitraum von 16 Monaten erfolgt. Hierbei erlernen Diätköche/-innen betriebswirtschaftliche und rechtliche Grundlagen sowie branchenspezifische Kenntnisse über Logistik, Controlling, Personalführung, Küchenplanungen und Krisen- sowie Qualitätsmanagement. Diese Weiterbildung nehmen Diätköche/-innen oftmals mit der Absicht einer Selbstständigkeit in Anspruch.
Küchenmeister ist ebenfalls eine Weiterbildungsmöglichkeit, bei der Diätköche/-innen sich zum/-r Küchenchef/-chefin ausbilden lassen. Sie leiten Küchen vollständig und können einen Ausbildereignungsschein erwerben, der sie zur Ausbildung von angehenden Köchen/Köchinnen berechtigt. Wer sich gerne selbstständig machen möchte, hat zudem die Möglichkeit eine Ausbildung als Ernährungsberater/in zu absolvieren.
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
In Anbetracht dessen, dass sich zunehmend mehr Menschen für eine bewusste Ernährung entscheiden, immer mehr Magen- und Darmerkrankungen zu einer speziellen Kost zwingen und auch Lebensmittelallergien beziehungsweise -Unverträglichkeiten häufiger vorkommen, wird in Zukunft auch der Bedarf an Diätköchen/-innen steigen. Damit sind die Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten für diesen Beruf als sehr vielversprechend einzustufen.
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