Ein/e Ergotherapeut/in zählt zu den unterschätzten Helden des Gesundheitswesens: Mit ihrer alltagsorientierten Therapie helfen sie Kindern und Erwachsenen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen, möglichst selbstständig ihren Alltag bewältigen zu können. Dafür nutzen sie vielfältige Übungen und Hilfsmittel und arbeiten eng mit Ärzten/-innen und anderen Spezialisten wie Logopäden/-innen zusammen.
Was macht ein Ergotherapeut im Joballtag sonst? Was sind Inhalte der Ausbildung? Und wie steht es um das Gehalt im Beruf und Weiterbildungsmöglichkeiten? Wir klären auf.
Was macht ein/e Ergotherapeut/in?
Ergotherapeuten/-innen beraten und behandeln Personen, die durch eine Erkrankung, wie beispielsweise einen Schlaganfall, oder durch eine Behinderung in ihrer Selbstständigkeit beeinträchtigt sind. Auch Kinder und ältere Menschen, die beispielsweise motorische Schwierigkeiten aufweisen, zählen zu ihren Patienten/-innen. Dabei sind sie oft in enger Kooperation mit Logopäden/-innen, Psychologen/-innen, Psychiatern/-innen, Physiotherapeuten/-innen oder Sozialpädagogen/-innen.
Auf der Basis von ärztlichen Diagnosen erstellen die Ergotherapeuten/innen einen individuellen Behandlungsplan der speziell auf die Bedürfnisse des/-r Patienten/-in und die Umstände der Krankheit zugeschnitten ist und passende Hilfsmittel und Übungen umfasst, um die größtmögliche Selbstständigkeit im Leben der Patienten/-innen zu erreichen. Das Spektrum der verwendeten Hilfsmittel ist enorm und reicht von Alltagsgegenständen über Gymnastikbälle, Geschicklichkeits-Parcours und Naturmaterialien wie Holz, Filz oder Ton bis hin zur Spielkonsole.
Immer im Fokus stehen die individuellen Lebens- und Krankheitsumstände der Patienten/-innen. Oft geht es darum, den Alltag einfacher bewältigen zu können, etwa sich selbst zu waschen, anzukleiden oder ohne Hilfe zu essen. Bei anderen Patienten ist das Ziel, sie wieder fit für ihren Beruf zu machen. Trainiert werden dann etwa die Auge-Hand-Koordination, die Feinmotorik oder die Sensibilität in den Fingern.
Ergotherapeut/in – Ausbildung
Das Berufsbild des/-r Ergotherapeuten/in findet an privaten oder staatlichen Berufsfachschulen statt und dauert in der Regel drei Jahre. Die Ausbildung ist bundesweit geregelt und hat dadurch keine einheitlichen länderspezifischen Voraussetzungen. In einigen Bundesländern gibt es mehr staatliche Schulen, während in anderen Bundesländern vor allem Privatschulen dominieren. Die Ausbildung kann je nach Bundesland und Schule kostenpflichtig sein. Staatliche Schulen sind oft kostenfrei, während private Schulen Gebühren erheben können. Die Kosten und die Vergabe von Ausbildungsplätzen können je nach Träger variieren.
Zugangsvoraussetzungen
Als Zugangsvoraussetzung für die Ergotherapeut-Ausbildung gilt ein mittlerer Bildungsabschluss (Realschulabschluss) oder ein Hauptschulabschluss mit einer mindestens zweijährigen abgeschlossenen Berufsausbildung. Es kann auch vorkommen, dass die Fachhochschulreife oder das Abitur gefordert werden. Zudem setzen einige Anbieter ein ärztliches Attest, sowie ein polizeiliches Führungszeugnis, den Nachweis über eine Hepatitis-B-Impfung oder ein Mindestalter von 18 Jahren voraus.
Bewerber/innen für eine Ergotherapie-Ausbildung sollten großes Interesse an medizinischen Themen und unterschiedlichen Erkrankungen mitbringen, Einfühlungsvermögen besitzen, kontaktfreudig sein, gerne nah am Menschen arbeiten, geduldig sein und eigenverantwortlich arbeiten können. Wichtig sind auch handwerkliches Geschick und künstlerische Kreativität, da oft neue Lösungen für die Herausforderungen von Patienten gefunden werden müssen und auch mit Naturmaterialien wie Holz, Filz und anderen Stoffen gearbeitet wird.
Ausbildungsform und Ausbildungsaufbau
Die Ausbildung zum Ergotherapeuten / zur Ergotherapeutin in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen. Der Unterricht findet an Berufsfachschulen in Verbindung mit klinischen Einrichtungen statt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Beruf des/-r Ergotherapeuten/-in mittels Studiums zu erlernen. Mehr dazu im Abschnitt “Weiterbildungsmöglichkeiten – Studium”.
Tipp!
Über eine E-Mai-Adresse oder per Telefon kann man sich bei potenziellen Arbeitgebern über Fragen rund um die Bewerbung informieren. Auch deren Webseiten können ein guter erster Anlaufpunkt sein, um mehr zu den konkreten Zugangsvoraussetzungen und dem Ausbildungsaufbau zu erfahren.
Ausbildungsinhalte
Neben den allgemeinbildenden Fächern, wie Deutsch, Sozialkunde und Wirtschaft, werden den Auszubildenden der Ergotherapeut Ausbildung vor allem medizinische Grundlagen, Psychologie und Pädagogik, sowie ergotherapeutische Mittel und Verfahren während ihrer schulischen Ausbildung vermittelt. Des Weiteren eigenen sie sich Kenntnisse in den Bereichen Anatomie des Körpers, Arzneimittel und deren Einsatzgebiete und Wirkungen, Gerontologie, Pädiatrie, sowie Behindertenpädagogik an.
Ausbildungsfächer | Stundenzahl |
Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde | 40 |
Fachsprache, Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten | 80 |
Grundlagen der Gesundheitslehre und Hygiene | 30 |
Biologie, beschreibende und funktionelle Anatomie, Physiologie | 180 |
Allgemeine Krankheitslehre | 30 |
Spezielle Krankheitslehre einschließlich diagnostischer, therapeutischer, präventiver und rehabilitativer Maßnahmen sowie psychosozialer Aspekte | 280 |
Arzneimittellehre | 20 |
Grundlagen der Arbeitsmedizin | 30 |
Erste Hilfe | 20 |
Psychologie und Pädagogik | 210 |
Behindertenpädagogik | 40 |
Medizinsoziologie und Gerontologie | 70 |
Handwerkliche und gestalterische Techniken mit verschiedenen Materialien | 500 |
Spiele, Hilfsmittel, Schienen und technische Medien | 200 |
Grundlagen der Ergotherapie | 140 |
Motorisch-funktionelle Behandlungsverfahren | 100 |
Neurophysiologische Behandlungsverfahren | 100 |
Neuropsychologische Behandlungsverfahren | 100 |
Arbeitstherapeutische Verfahren | 100 |
Adaptierende Verfahren in der Ergotherapie | 40 |
Prävention und Rehabilitation | 40 |
Wahlpflichtstunden zur Verteilung auf die Ausbildungsfächer | 250 |
Gesamtstundenzahl | 2.700 |
Während der schulischen Ausbildung müssen die angehenden Ergotherapeuten/-innen verschiedene Praktika absolvieren. Diese finden in der Regel in Reha-Kliniken, Rehabilitations- und Behindertenwerkstätten, ergotherapeutischen Praxen, Altenheimen oder Förderschulen statt. In den Praxisphasen erlenen die Auszubildenden, die in der Theorie erlernten motorisch-funktionellen, psychosozialen und arbeitstherapeutischen Behandlungsverfahren, in der Praxis umzusetzen.
Praktische Ausbildungsthemen | Stundenverteilung |
1) Praktische Ausbildung im psychosozialen (psychiatrischen/psychosomatischen) Bereich | 400 |
2) motorisch-funktionellen, neurophysiologischen oder neuropsychologischen Bereich | 400 |
3) arbeitstherapeutischer Bereich | 400 |
Wahlpflichtverteilung auf die Bereiche 1 bis 3 | 500 |
Gesamtstundenzahl | 1.700 |
Ausbildungsdauer
Die Ausbildung zum/-r Ergotherapeuten/-in umfasst rund 3 Jahre. Entscheidet man sich dafür, die Ergotherapeut-Ausbildung berufsbegleitend durchzuführen, verlängert sich der Zeitraum auf rund 5 Jahre.
Bei einer zuvor abgeschlossenen Ausbildung als Krankengymnast/in, Physiotherapeut/in oder Erzieher/in verkürzt sich die Ausbildungszeit um 1 Jahr.
Ausbildungsorte
Für die Ergotherapeut Ausbildung durchlaufen die Auszubildenden theoretischen und praktischen Unterricht an der Berufsschule und absolvieren zusätzlich Praktika in Kliniken und Praxen. Die Ausbildung zum Ergotherapeuten/ zur Ergotherapeutin wird derzeit von rund 190 Berufsschulen in Deutschland angeboten. Es ist ratsam, sich bei den einzelnen Schulen oder zuständigen Behörden im jeweiligen Bundesland direkt über die genauen Anforderungen zu informieren, da es zu geringfügigen Unterschieden kommen kann. Individuell sollten Interessierte hier Informationen einfach per E-Mail anfragen.
Duale Ausbildung
Einige Bundesländer bieten die Möglichkeit einer dualen Ausbildung an, bei der die Ausbildung sowohl in der Schule als auch in einer Einrichtung (z. B. Klinik) stattfindet.
Ausbildungsabschluss
Die Ergotherapeut-Ausbildung schließt mit einem staatlichen Examen ab, welches sich in eine schriftliche und eine mündliche Prüfung gliedert. Zusätzlich müssen die angehenden Ergotherapeuten/-innen eine praktische Prüfung mit einem/-r Patienten/-in sowie eine handwerklich-gestalterische Prüfung absolvieren. Nach bestandener Prüfung sind die Absolventen berechtigt, die Berufsbezeichnung staatlich anerkannte/r Ergotherapeut/in zu führen.
Ergotherapeut/in – Gehalt während der Ausbildung
Die Ergotherapeut-Ausbildung wurde lange Zeit nicht vergütet. Seit dem Ausbildungsjahr 2018/2019 hat sich dies aber zumindest teilweise geändert. Wird die Ergotherapeut-Ausbildung an einer Schule absolviert, die an ein Krankenhaus in öffentlicher Trägerschaft angeschlossen ist, gibt es eine Vergütung. So steht angehenden Ergotherapeuten/-innen ein Gehalt von rund 1.036 Euro im ersten Ausbildungsjahr zu, welches sich im zweiten Ausbildungsjahr auf 1.090 Euro brutto monatlich erhöht. Im dritten Jahr der Ausbildung zur Ergotherapie, können die Azubis mit einem monatlichen Bruttogehalt von rund 1.140 Euro rechnen. Dieses Ausbildungsgehalt richtet sich nach dem Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD), alternativ kann ein Tarifvertrag für Auszubildende der Länder (TVAL) als Grundlage dienen.
Ausbildungsjahr | Gehalt (Brutto Monat) |
---|---|
Jahr 1 | 1.036 Euro |
Jahr 2 | 1.090 Euro |
Jahr 3 | 1.140 Euro |
Dieses Ausbildungsgehalt richtet sich nach dem Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD), alternativ kann ein Tarifvertrag für Auszubildende der Länder (TVAL) als Grundlage dienen.
Ergotherapeut/in – Gehalt im weiteren Berufsleben
Das Gehalt von Ergotherapeuten/innen ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Neben dem Standort des Arbeitgebers und dessen Unternehmensgröße ist es vor allem entscheidend, ob die Ergotherapeuten/-innen in einem Arbeitsverhältnis mit einer öffentlichen oder privaten Einrichtung stehen. Arbeiten Ergotherapeuten/-innen nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung in einer Klinik, erfolgt meist eine Vergütung nach TVöD oder TV-L. Das Gehalt als Ergotherapeut richtet sich also nach Tarifen. In öffentlichen Einrichtungen werden frisch gebackene Ergotherapeuten/-innen nach ihrer Ausbildung, meist in die Entgeltgruppe 6 eingruppiert, das Einstiegsgehalt liegt hier bei rund 2.683 Euro brutto im Monat. Aufstiege bis in Entgeltgruppe 8 sind möglich, wenn beispielsweise die Leitung eines Bereichs übernommen wird.
Private Einrichtungen legen ihre Gehälter meist selbst fest. Diese können dann deutlich unter, oder über den tariflichen Gehältern liegen. Die durchschnittlichen Einstiegsgehälter in privaten Einrichtungen liegen meist zwischen 1800 Euro und 2200 Euro brutto.
Ergotherapeut/in – Aufgaben im Arbeitsalltag
Der Job als Ergotherapeut/in ist sehr abwechslungsreich, denn jede/r Patient/in bringt andere Herausforderungen mit und braucht andere Lösungen, um seine bzw. ihre individuelle Handlungsfähigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen.
Herstellung der Beweglichkeit
Ergotherapeuten/-innen begleiten Menschen mit ergotherapeutischen Behandlungsverfahren, die sie für ihre Patienten gezielt zusammenstellen. Dabei verbessern sie mit ihren Übungen Störungen der Feinmotorik oder Bewegungsstörungen, die den ganzen Körper betreffen. Ob Haare kämmen, Zähneputzen, Wäsche aufhängen – Ergotherapeuten sorgen dafür, dass Alltagsbewegungen trotz Einschränkungen, beispielsweise durch eine Verletzung, Operation, Erkrankung oder Behinderung, selbstständig ausgeführt werden können.
Analyse der Einschränkungen
Bevor die Ergotherapeuten/innen mit der Behandlung beginnen können, müssen im Gespräch mit dem Patienten und durch verschiedene Testübungen dessen Einschränkungen analysiert werden. So wird ermittelt, welche Körperpartien beeinträchtigt sind und ob geistige oder seelische Einschränkungen bestehen. Danach wird ein individueller Behandlungsplan erstellt.
Dokumentation mittels Patientenakten
Ergotherapeuten/innen müssen die Krankheitsbilder der Patienten und deren Behandlungen schriftlich dokumentiert – und einzelne Fortschritte festgehalten werden, um den Behandlungsablauf individuell anpassen zu können. nutzen zum Festhalten der Daten Computerprogramme. In Kliniken werden zudem Rücksprachen mit Ärzten gehalten.
Ergotherapeut/in – Arbeitszeiten
Ergotherapeuten/-innen können in der Regel sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit Anstellung finden. Die Arbeitszeiten orientieren sich an der Einrichtung, in der man beschäftig ist. Wie viele andere medizinische Berufe ist der Job als Ergotherapeut/in oftmals mit Wochenend,-Nacht- sowie Feiertagsschichten verbunden, denn Kliniken haben meist rund um die Uhr geöffnet, so dass man entweder morgens bis nachmittags oder mittags bis abends arbeitet. Praxen haben in der Regel zwischen 8 Uhr morgens und 18 Uhr abends geöffnet. Auch das Arbeiten an Wochenenden ist nicht ausgeschlossen.
Ergotherapeut/in – Wo kann gearbeitet werden?
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Ergotherapeuten/-innen wuchs von rund 39.300 im Jahr 2012 auf mehr als 52.900 im Jahr 2021. Die Jobaussichten sehen also mehr als rosig aus, denn im Zuge der zunehmend älter werdenden Bevölkerung in Kombination mit der mangelnden Bewegung im stressigen Alltag junger Menschen, werden Ergotherapeuten/innen auch in Zukunft händeringend benötigt.
Ergotherapeuten/-innen finden in Krankenhäusern und Kliniken, Gesundheitszentren, sozialen Einrichtungen und Heimen, Praxen für Ergotherapie, sowie in pädagogischen Einrichtungen wie Sonderschulen und Frühförderzentren Anstellung. Dabei sind sie in erster Linie in Behandlungsräumen und Patientenzimmern, oder aber in Patientenwohnungen bzw. Räumen von Betreuungseinrichtungen, Turn- und Sporthallen, Werkräumen, sowie am Arbeitsplatz von Patienten oder in Büros tätig.
Ergotherapeut/in Stellenangebote
Ergotherapeut/in – Weiterbildungsmöglichkeiten
Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Weiterbildungen gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, mit denen Ergotherapeuten-/innen ihr Fachwissen erweitern und vertiefen, und ihr Gehalt verbessern können.
Spezialisierung und Weiterbildungen
So können sie sich auf ein bestimmtes Fachgebiet wie Musik, Rhythmus und Bewegung, Gesundheitstraining, Menschen mit Seh-, Hör- und Sprachbehinderung, Case Management oder Mitarbeiterführung spezialisieren. Auch eine spezielle Management-Weiterbildung ist möglich, um zum Beispiel zur Leitung der ergotherapeutischen Abteilung einer Klinik aufzusteigen. Eine Alternative ist die Ausbildung zur Geprüften Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen. Auch dieser Abschluss ermöglicht die Übernahme von Führungs- und Leitungsaufgaben.
Studium
Über ein weiterführendes Studium können Ergotherapeuten/-innen mit ausreichender Berufserfahrung ebenfalls nachdenken, insofern eine Hochschulzugangsberechtigung vorliegt. Als Studienfächer bieten sich etwa Heilpädagogik, Therapiewissenschaft, Motologie oder Rehabilitations- und Sonderpädagogik an.
Außerdem kann ein ein vertiefendes Ergotherapie-Studium aufgenommen werden. Voraussetzung ist das Abitur, die Fachhochschulreife oder die Fachgebundene Hochschulreife. Mit einem Numerus clausus (NC) sind die Studiengänge in der Regel nicht versehen, dafür führen die Hochschulen Eignungsprüfungen oder Auswahlgespräche durch. Auch ein Vorpraktikum oder eine abgeschlossene Berufsausbildung wird teilweise verlangt.
Im Rahmen des Ergotherapie-Studiums stehen vor allem die Fächer Medizin, Sozialwissenschaften, Neurologie, Pädiatrie, Psychologie, Anatomie, Physiotherapie, Musiktherapie, Geriatrie und Neurorehabilitation auf dem Lehrplan der angehenden Akademiker. Dabei werden zudem praktische Fähigkeiten zur Planung ergotherapeutischer Behandlungen erworben. Auch das Erlernen und Durchführen unterschiedlicher ergotherapeutischer Techniken in so genannten Skills Labs sowie die praktische Ausbildung am Patienten gehört zu den Ausbildungsinhalten des Ergotherapie-Studiums.
Das Bachelor-Studium der Ergotherapie umfasst in der Regel rund sechs Semester. Insbesondere Fachhochschulen haben entsprechende Studiengänge im Angebot. Zudem ist es möglich, das Studium in Vollzeit, Teilzeit, oder auch dual, ausbildungsintegrierend oder berufsbegleitend studieren. Die Studienzeit kann sich entsprechend des gewählten Modells verlängern. Das Studium der Ergotherapie wird derzeit deutschlandweit an 14 Bachelor- und Masterkursen an neun Fachhochschulen, zwei Universitäten und zwei Akademien angeboten.
Weiterbildungsmöglichkeiten (Auswahl) | Studienmöglichkeiten (Auswahl) |
Gesundheitstraining | Heilpädagogik |
Seh-, Hör- und Sprachbehinderung | Ergotherapie |
Case Management | Therapiewissenschaft |
Mitarbeiterführung | Motologie |
Fachwirt/in Gesundheits- und Sozialwesen | Rehabilitationspädagogik |
Stellenangebote für Ergotherapeuten/-innen finden
Auf der Suche nach passenden Ergotherapeut Stellenangeboten? Auf unserem Medi-Karriere Stellenportal werden Sie fündig. Hier geht es direkt zu unserer Suche mit zahlreichen Ergotherapeut Stellenangeboten.
Häufige Fragen
- Was macht ein/e Ergotherapeut/in?
- Was verdient man als Ergotherapeut/in?
- Was muss man als Ergotherapeut/in können?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als Ergotherapeut/in?
- Welche Fächer hat man in der Ausbildung zum/-r Ergotherapeuten/-in?
- Was kann man nach der Ausbildung zum/-r Ergotherapeuten/-in machen?
Als Ergotherapeut/in hilft man Menschen, die körperlich oder geistig eingeschränkt sind, dabei, ihren Alltag möglichst selbstständig zu bewältigen. Dabei nutzt man verschiedene Hilfsmittel und berät sich unter anderem eng mit Ärzten/-innen sowie Physiotherapeuten/-innen. Die Arbeit verrichtet man meist in Praxen für Ergotherapie, aber auch in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen wie Kliniken, Krankenhäusern und Reha-Zentren kann man als Ergotherapeut/in tätig sein.
Ergotherapeuten/-innen verdienen monatlich zwischen 2.530 Euro und 3.127 Euro im öffentlichen Dienst, wo nach Tarif bezahlt wird. Arbeitet man in einer kirchlichen Einrichtung, wird man ebenfalls nach einem Tarifsystem bezahlt. Nur private Einrichtungen und Praxen legen ihre Gehälter selbst fest, weswegen diese meist niedriger ausfallen. Außerdem spielen beim Verdienst als Ergotherapeut/in auch Alter, Geschlecht, Berufserfahrung und die Region, in der man tätig ist, eine Rolle, sodass die Gehälter von Fall zu Fall variieren können.
Als Ergotherapeut/in braucht man viel Einfühlungsvermögen, Geduld und Freude an der Kommunikation und am Umgang mit Menschen. Außerdem sollte man in der Lage sein, gut auf die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten einzugehen. Auch sollte man ein Interesse für die medizinischen Zusammenhänge im menschlichen Körper haben, da diese Prozesse häufig die Grundlage für die Arbeit als Ergotherapeut/in bilden.
In einer Bewerbung für eine Stelle als Ergotherapeut/in sollten das Bewerbungsanschreiben, der Lebenslauf und wichtige Zeugnisse und Zertifikate nicht fehlen. Das Anschreiben drückt die eigene Motivation für die Stelle aus und verknüpft anschaulich die persönlichen Fähigkeiten mit den Anforderungen der Einrichtung an die Bewerber/innen. Im Lebenslauf schildert man tabellarisch den beruflichen und schulischen Werdegang. Dabei beginnt man mit der aktuellesten Station und bewegt sich anschließend “rückwärts” durch die Zeit. Mit den wichtigsten Zeugnissen und Zertifikaten belegt man diese Stationen.
In der Ausbildung zum/-r Ergotherapeuten/-in findet der Unterricht unter anderem in Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre statt. Auch auf psychosozialen Aspekten liegt ein Fokus, sodass man später gleichermaßen einfühlsam auf alle Patienten/-innen eingehen kann.
Nach der Ausbildung zum/-r Ergotherapeuten/-in kann man Angestellte in Alten- und Pflegeheimen, Forschungseinrichtungen, Kliniken, Rehabilitationszentren oder Werkstätten für Menschen mit Behinderungen arbeiten oder sich in einer eigenen Praxis selbstständig machen.